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Eberhard von Dienheim um 1540 9 Oktober 1610 war Bischof von Speyer von 1581 bis 1610 Seine Residenz aber war die Philippsburg in Udenheim Bischof Eberhard von Dienheim zeitgenossisches Gemalde im Bischoflichen Ordinariat Speyer Familienwappen in Siebmachers Wappenbuch Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 2 1 Aufstieg ins Domkapitel von Speyer 2 2 Kirchenmann und Landesherr 2 3 Tod 3 Wappen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenEberhard stammte aus der Familie der Freiherren von Dienheim benannt nach dem Ort Dienheim Seine Eltern waren Johann von Dienheim 22 Oktober 1508 30 September 1570 kurpfalzischer Rat Amtmann zu Kreuznach 5 Oktober 1529 mit Ursula Cratz von Scharffenstein 1584 Philipp Cratz von Scharfenstein Bruder der Mutter kurtrierer Amtmann zu Koblenz sowie sponheimischer Amtmann zu Trarbach und Kastellaun war verheiratet mit Anna von Schonenberg Schwester der Wormser bzw Trierer Bischofe Georg von Schonenberg und Johann VII von Schonenberg Der Mainzer Domdekan und Dompropst Adolph Hund von Saulheim 1668 war sein Grossneffe 1 Leben BearbeitenAufstieg ins Domkapitel von Speyer Bearbeiten Am 29 Juli 1553 wurde Eberhard von Dienheim als Domizellar im Domkapitel von Speyer aufgenommen und studierte in Mainz Heidelberg Koln Freiburg im Breisgau und Dole Von seiner Studienzeit ihn Koln heisst es er habe keinen Prazeptor und sei etwas blod und schwach Und als er von Dole zum Kapitel zuruckreisen wollte konnte er nicht aufbrechen weil der Geldbote ausgeraubt wurde und der Student seine Schulden nicht bezahlen konnte Am 28 April 1561 wurde er zum Domkapitel zugelassen und beteiligte sich an der Arbeit im Kapitel Bischof Marquard von Hattstein stattete ihn 1561 mit der reichen Pfrunde des Domsangers aus Ausserdem war Eberhard von Dienheim Domscholaster in Worms und Propst am Nebenstift St German in Speyer Das Domkapitel wahlte ihn am 20 November 1581 als Nachfolger des verstorbenen Bischofs Marquard von Hattstein und ruhmte in einem Schreiben an den Kaiser seine Tapferkeit seinen ehrbaren Wandel seine guten Sitten seine Vernunft und Geschicklichkeit Verzogert durch den Ausbruch einer Seuche und den Kolnischen Krieg wurde Eberhard von Dienheim erst am 1 Januar 1584 zum Bischof von Speyer in der Schlosskirche zu Udenheim vom Mainzer Weihbischof Stephan Weber geweiht Kirchenmann und Landesherr Bearbeiten In den Wahlkapitulationen hatte sich Eberhard von Dienheim verpflichten mussen nach der papstlichen Bestatigung die bischofliche Weihe zu empfangen und nach Moglichkeit das bischofliche Amt selbst zu verwalten die Pfarreien zu besuchen oder durch die Propste besuchen zu lassen dafur zu sorgen dass Geistliche und Laien in der katholischen Lehre und Zucht unterwiesen und gut geleitet werden Ohne Zustimmung des Domkapitels durfte er keinen neuen Bettelorden in der Stadt aufnehmen und nur katholische Rate und Kanzleipersonen anstellen auch keinen neuen Schlossbau in Angriff nehmen Damit war der Aufgabenkatalog seiner Amtszeit umrissen Generalvikar Beatus Moses visitierte die Landgemeinden 1583 1588 Die Visitationsprotokolle der Landkapitel Hambach und Weissenburg haben sich erhalten und geben ein trauriges Bild von der Situation der Pfarrer Sie trugen Wams und Hose hatten Frau und Kinder und versahen neben ihren lebensnotwendigen bauerlichen Arbeiten schlecht ausgebildet die Gemeinde mit den notigen Gottesdiensten und Sakramenten Das gesamte Brauchtum hatte unter den Einwirkungen der Reformation gelitten die Krankensalbung war ganz in Abgang gekommen Domkapitel und Bischof bemuhten sich um Reformmassnahmen fur den Klerus Amterkauf sollte es nach der Regionalsynode und unerlaubte Vertreter im Dienst nach den neuen Dekanatsstauturen von 1588 nicht mehr geben Einige Pfarrer die im Konkubinat lebten wurden durch Alumnen des Domkapitels ersetzt die bei den Jesuiten studiert hatten Ein neues Brevier fur das tagliche Gebet der Pfarrer liess Bischof Eberhard auf eigene Kosten drucken das Tragen des Talars wurde verordnet und die Beichte verstarkt 1599 gab er ein Gesangbuch heraus das erstmals das Lied Es ist ein Ros entsprungen enthielt Zur Christenlehre liess Bischof Eberhard den Katechismus des Petrus Canisius auf seine Kosten drucken und verteilen Die Errichtung eines eigenen bischoflichen Seminars fur den Priesternachwuchs allerdings geschah aus Finanznoten nicht Vielfaltig und doch begrenzt waren die Reformmassnahmen zur Verbesserung des Klerus und zur religiosen Erneuerung des Volkes Die im Bistum aktiven radikal reformatorischen Taufer wurden nicht unter Anwendung des Reichsrechts also des Wiedertaufermandates mit der Todesstrafe bekampft sondern bei Weigerung ihre tauferisch reformatorischen Ansichten zu widerrufen aus ihrer Heimat vertrieben unter Verlust ihrer wirtschaftlichen Guter Der Hexenwahn aber war noch wie in der Kurpfalz auch in vielen Gemeinden des Hochstiftes zu Hause Eberhard von Dienheim hat die um den Domdekan Andreas von Oberstein entstehende Reform auf der einen Seite gestutzt und gefordert und auf der anderen Seite durch seine Misswirtschaft gefahrdet Er hatte das Hochstift dessen Jahreseinnahmen 15 000 fl Gulden betrugen schuldenfrei angetreten 1606 hatte es 126 000 fl Gulden Schulden Stadte und Dorfer mussten verpfandet und dem Bischof ein Koadjutor an die Seite gestellt werden Das Domkapitel wahlte am 29 Mai 1609 als Koadjutor mit dem Recht auf die Bischofsnachfolge statt Domdekan Adolph Wolff von Metternich den Vetter des erkrankten Eberhard von Dienheim Philipp Christoph von Sotern Fur die Reise nach Rom zu seiner Bestatigung lieh dieser dem Hochstift das notige Geld weil sich kein anderer Geldgeber finden liess Den an Pfrunden reichen und fur die Interessen des Kurfurstentum Mainz auftretenden von Sotern nannte Herzog Maximilian von Bayern das Unterhemd des Kurfursten Tod Bearbeiten Eberhard von Dienheim starb am 9 Oktober 1610 Sein Herz wurde in Udenheim beigesetzt sein Leichnam wurde dem Dom zu Speyer ubergeben Wappen BearbeitenDas furstbischofliche Wappen ist ublicherweise geviert Die Felder des Wappenschildes fuhren im Wechsel das Familienwappen derer von Dienheim ein aufrecht schreitender gekronter Lowe in Silber auf Rot Im gegenuberliegenden Feld findet sich das Wappen der Furstpropstei Weissenburg Die verbliebenen beiden Felder sind besetzt mit dem Wappen des Bistums Speyer ein silbernes Kreuz auf blauem Grund 2 Literatur BearbeitenLudwig Stamer Kirchengeschichte der Pfalz III Teil 1 Halfte Das Zeitalter der Reform 1556 1685 Speyer 1955 S 87 170 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eberhard von Dienheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag uber Eberhard von Dienheim auf catholic hierarchy org Dienheim Eberhard von in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten Johann Octavian Salver Proben des hohen deutschen Reichs Adels Wurzburg 1775 S 534 Digitalscan mit Stammbaum Hans Ammerich Das Bistum Speyer und seine Geschichte Band 3 Von der Reformationszeit bis zum Ende des alten Bistums Kehl am Rhein 1999 ISBN 3 927095 49 4 S 12 VorgangerAmtNachfolgerMarquard von HattsteinFurstbischof von Speyer und Furstpropst von Weissenburg 1581 1610Philipp Christoph von SoternFurstbischofe und Bischofe von Speyer seit 1564 Furstbischofe 1564 1810 Marquard von Hattstein 1560 1564 Bischof Eberhard von Dienheim Philipp Christoph von Sotern Lothar Friedrich von Metternich Burscheid Johann Hugo von Orsbeck Heinrich Hartard von Rollingen Damian Hugo Philipp von Schonborn Buchheim Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg Damian August Philipp von Limburg Stirum Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf seit 1802 nur rechtsrheinische Gebiete Sedisvakanz 1810 1818Bischofe des neuen Bistums seit 1818 Matthaus Georg von Chandelle Johann Martin Manl Peter von Richarz Johannes von Geissel Nikolaus von Weis Konrad Reither Daniel Bonifaz von Haneberg Joseph Georg von Ehrler Konrad von Busch Michael von Faulhaber Ludwig Sebastian Joseph Wendel Isidor Markus Emanuel Friedrich Wetter Anton Schlembach Karl Heinz Wiesemann Normdaten Person GND 102479569 lobid OGND AKS VIAF 20071290 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dienheim Eberhard vonKURZBESCHREIBUNG Bischof von SpeyerGEBURTSDATUM um 1540STERBEDATUM 9 Oktober 1610 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard von Dienheim amp oldid 233597938