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Adolph Wolff von Metternich zur Gracht 1553 in Erftstadt Liblar Schloss Gracht 2 Juni 1619 in Speyer war ein deutscher Adeliger Domherr im Bistum Speyer und Hofmeister des Herzogs Wilhelm V von Bayern Familienwappen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben und Wirken 3 Literatur 4 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenEr entstammte dem Adelsgeschlecht der Wolff von Metternich und war der Sohn des Bliesheimer Amtmannes Hieronymus Wolff von Metternich 1519 1592 sowie seiner Gattin Katharina von Buschfeld 1 Sein jungerer Bruder Wilhelm Wolff von Metternich 1563 1636 gehorte dem Jesuitenorden an und amtierte viele Jahre als Rektor des Jesuitenkollegs Speyer Leben und Wirken Bearbeiten nbsp Familienwappen auf einem Pluviale im Speyerer Domschatz um 1690 Adolph Wolff von Metternich wurde 1579 Domizellar in Speyer und reiste im Spatjahr 1580 von dort nach Rom Hier trat er in das Collegium Germanicum ein und studierte von 1581 bis 1584 Der Bruder Wilhelm kam 1583 als Speyerer Domherr ebenfalls dorthin blieb bis 1587 und trat dann unter Verzicht seiner Speyerer Pfrunden in den Jesuitenorden ein 2 Adolph kehrte nach Speyer zuruck und nahm hier am 21 April 1585 erstmals als Domkapitular an einer Sitzung dieses Gremiums teil 1586 avancierte er zum Propst des Stiftes St Guido spater auch zum Domkustos Metternich wurde einer der eifrigsten Reformer im Sinne des Konzils von Trient Neben Domdekan Andreas von Oberstein war er damals der einzige Speyerer Domherr der die Priesterweihe empfangen hatte Er feierte taglich die Heilige Messe predigte oft horte Beicht und beichtete selbst haufig war sehr wohltatig und zeichnete sich durch einen vorbildlichen Lebenswandel aus Sein Herzenswunsch Jesuit zu werden wurde ihm nicht erfullt Der Pater General Claudio Acquaviva hielt es fur besser dass Wilhelm Wolff von Metternich weiterhin als Domkapitular an der Gesundung der Speyerer Kirche mitwirke und die dort notigen Reformen unterstutze Stattdessen nahm er ihn als quasi assoziiertes Mitglied an so dass er alle Rechte und Verdienste des Ordens genoss ohne ihm formell anzugehoren 1586 und 1589 entsandte ihn Bischof Eberhard von Dienheim in Bistumsangelegenheiten zu Papst Sixtus V am 17 August 1590 spendete er dem vergifteten Markgrafen Jakob III von Baden Hachberg die Sterbesakramente und stand ihm bis zum Tod bei Um 1590 ernannte Herzog Wilhelm V von Bayern den Speyerer Domherrn zum Hofmeister seiner fur den geistlichen Stand bestimmten Sohne Philipp und Ferdinand 1592 und 1593 hielt er sich mit ihnen in Rom auf wo sie studierten Nachdem Prinz Ferdinand bereits 1595 Koadjutor seines Onkels Ernst von Bayern als Kurfurst und Erzbischof von Koln wurde begleitete ihn Metternich dorthin und leitete ihn im Range eines Geheimrates in den geistlichen Dingen an Der junge Prinz Ferdinand von Bayern schrieb damals nach Speyer wo man uber die lange Abwesenheit des Domherrn ungehalten war er benotige Metternich dringend da er ihm gleich einem Spiegel standig vor Augen stehen solle 1598 war Adolph Wolff von Metternich wieder in Speyer Ab diesem Zeitpunkt lebte hier bei ihm zur schulischen Ausbildung der Neffe Johann Adolf Wolff von Metternich zur Gracht 1592 1669 spater Erzieher der beiden Sohne von Kurfurst Maximilian I von Bayern 3 Am 31 Oktober 1603 wahlte das Speyerer Domkapitel Adolph Wolff von Metternich zum Domdekan Dies geschah auf Wunsch des verstorbenen Vorgangers Andreas von Oberstein 1533 1603 dessen eifrigster Mitreformer Metternich gewesen war In seinem Sinne fuhrte er sein neues Amt fort Zusammen mit seinem Bruder Wilhelm von Metternich dem Rektor des ortlichen Jesuitenkollegs wirkte er kraftvoll an der kirchlichen Erneuerung im Bistum Speyer u a grundete er auch eine Fronleichnams Bruderschaft nbsp Wappen Pluviale des Grossneffen Johann Wilhelm Wolff Metternich zur Gracht 1624 1694 Dompropst zu Mainz im Speyerer Domschatz Historisches Museum der Pfalz SpeyerIn seiner Heimat engagierte er sich fur den Wiederaufbau der Marienkapelle Frauenthal welcher er 1609 auch einen goldenen Messkelch stiftete Ein weiterer kostbarer Goldkelch des Pralaten den er einst dem Speyerer Dom geschenkt hatte befindet sich derzeit in der Sammlung des Metropolitan Museums of Art New York Er tragt auf einer Platte im Fuss die Dedikationsinschrift ADOLPHUS WOLFF DICTUS METTERNICH DECANUS SPIRENSIS ANNO 1608 4 5 Ab 1615 krankelte Adolph von Metternich und starb am 2 Juni 1619 man bestattete ihn im nicht mehr existenten Kreuzgang des Speyerer Domes Die uberlieferte Grabinschrift nennt ihn einen Vater der Armen Vorbild fur den Klerus sowie Licht und guter Geist der Kirche von Speyer ausserdem preist sie seine Frommigkeit Gelehrsamkeit Uberzeugungskraft und Klugheit 6 Nach seinem Tod wurde der Bruder und Jesuit Wilhelm Wolff von Metternich die familiare Hauptbezugsperson des bereits genannten ab 1605 verwaisten Neffen Johann Adolf 7 Der Grossneffe Hermann Werner Wolff von Metternich zur Gracht 1625 1704 amtierte als Furstbischof von Paderborn dessen Bruder Johann Wilhelm Wolff von Metternich zur Gracht 1624 1694 als Dompropst in Mainz Paderborn und Munster Literatur BearbeitenLudwig Stamer Kirchengeschichte der Pfalz 3 Teil 1 Band S 132 134 Pilger Verlag Speyer 1954 Johann Friedrich Schannat Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel Band 2 1 Abteilung S 563 Aachen 1829 Digitalscan Christian von Stramberg Anton Joseph Weidenbach Denkwurdiger und nutzlicher Rheinischer Antiquarius III Abteilung 13 Band S 205 Koblenz 1867 Digitalscan Karl Bosl Bosls bayerische Biographie Band 1 S 268 Pustet Verlag Regensburg 1983 Digitalansicht Einzelnachweise Bearbeiten Genealogische Webseite zur Familie Andreas Steinhuber Geschichte des Kollegium Germanicum Hungaricum in Rom Band 1 S 238 Herder Verlag Freiburg 1906 Ausschnittscan Hanna Stommel Johann Adolf Wolff genannt Metternich zur Gracht Artikel als PDF Dokument Webseite mit Bild des New Yorker Kelches Webseite zu einem anderen Verkaufsobjekt im Kunsthandel mit Hinweis auf die Geschichte des Metternich Kelches in New York Gudrun Gersmann Hans Werner Langbrandtner Adlige Lebenswelten im Rheinland kommentierte Quellen der Fruhen Neuzeit Band 3 von Schriften der Vereinigten Adelsarchive im Rheinland e V Bohlau Verlag Koln 2009 S 217 u 218 ISBN 3412202517 Digitalscan Karl Stommel Johann Adolf Freiherr Wolff genannt Metternich zur Gracht vom Landritter zum Landhofmeister eine Karriere im 17 Jahrhundert Rheinland Verlag 1986 ISBN 3792709198 S 64 Ausschnittscan Normdaten Person GND 133812154 lobid OGND AKS VIAF 382144782982760297890 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolff von Metternich AdolphALTERNATIVNAMEN Wolff von Metternich zur Gracht Adolph vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Adeliger Domherr im Bistum Speyer und Hofmeister des Herzogs Wilhelm V von BayernGEBURTSDATUM 1553GEBURTSORT Erftstadt Liblar Schloss GrachtSTERBEDATUM 2 Juni 1619STERBEORT Speyer Abgerufen von https de wikipedia org w 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