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Haus Buschfeld in neuerer Fachliteratur auch Schloss Buschfeld genannt liegt am oberen Erftverlauf auf dem Gebiet von Erftstadt zwischen den beiden Stadtteilen Bliesheim und Liblar Schloss Buschfeld Ruckseite 2006 Das Anwesen besteht aus einem Herrenhaus das seit Oktober 2007 als Schloss Buschfeld in der Erftstadter Denkmalliste gefuhrt wird einer Vorburg sowie Resten einer Muhle Es gilt als eine der altesten befestigten Wasserburgen des Rhein Erft Kreises 1 Aufgrund seiner Grosse sowie seinem dazugehorigen Landbesitz war der Rittersitz Buschfeld fruher als landtagsfahig eingestuft Inhaltsverzeichnis 1 Die Gebaude 1 1 Herrenhaus Schloss 1 2 Vorburg 1 3 Muhle 2 Geschichte 2 1 Bewohner und Besitzer 2 1 1 Kerpen von Buschfeld 2 1 2 Schilling von Bornheim und Buschfeld 2 1 3 Quadt von Buschfeld 2 1 4 Neuzeitliche Besitzer 2 2 Baugeschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDie Gebaude BearbeitenHerrenhaus Schloss Bearbeiten nbsp Allianzwappen der Familien Quadt Buschfeld und Hatzfeld Wildenburg Schonstein uber dem PortalDas dreigeschossige Herrenhaus ist ein schlichter spatbarocker Backsteinbau mit schiefergedecktem steilem Walmdach auf rechteckigem Grundriss Sein Kellergeschoss besteht aus zwei parallel verlaufenden Tonnengewolben Das Mauerwerk seiner zwei unteren Etagen ist rot geschlammt Uber dem neoklassizistischen Portal des neunachsigen Gebaudes findet sich das Allianzwappen seines Erbauers Hugo Damian Adolf Freiherr von Quadt zu Buschfeld und dessen Ehefrau Maria Adriana von Hatzfeld Wildenburg zu Schonstein Der 25 mal 12 Meter messende Bau dessen ruckwartige Fassade einen mittigen Risalit aufweist ist von einem kleinen Park umgeben und wird als Wohn und Burogebaude genutzt Vorburg Bearbeiten Westlich des Herrenhauses befinden sich die an drei Seiten von rund 13 Meter breiten Wassergraben umgebenen einstigen Wirtschaftsgebaude die einen rechteckigen Innenhof umschliessen Die 78 85 Meter messende vierflugelige Anlage ist uber eine dreibogige Brucke aus Backstein erreichbar die zu einem Rundbogenportal fuhrt Dessen Schlussstein zeigt das Wappen der Familie Quadt Die zweigeschossigen Flugel aus Backstein sind mit einem Satteldach abgeschlossen Mit ihren sudlichen Gebaudeteilen weist die Vorburg noch einen Baubestand aus dem 16 Jahrhundert auf wahrend das giebelstandige Eckhaus an ihrer Sudost Ecke einen Stufengiebel besitzt der vermutlich in das 17 Jahrhundert datiert 2 In den 1990er Jahren wurden die Okonomiegebaude umgebaut und beherbergen seit dieser Zeit Eigentumswohnungen Muhle Bearbeiten Von der einstigen Wassermuhle der Anlage die westlich der Vorburg stand ist heute nur noch ein Backsteingebaude wahrscheinlich aus dem spaten 18 Jahrhundert 2 mitsamt dem Rest eines Muhlrades erhalten Anfang der 1990er Jahre wurden diese Reste beim Bau eines Wohnhauses an der Stelle der ehemaligen Buschfelder Muhle in das neue Gebaude integriert Geschichte BearbeitenBewohner und Besitzer Bearbeiten Kerpen von Buschfeld Bearbeiten Burg Buschfeld wurde 1276 erstmals urkundlich erwahnt Sie war Eigentum von Wennemar von Gymnich der sie gemeinsam mit anderen Besitzungen im Tausch gegen die Burg Kerpen seiner Schwester Beatrix von Gymnich Witwe Johanns von Kerpen und ihren Kindern uberliess Sie und ihre Nachfahren nannten sich nachfolgend von Buschfeld 3 Schilling von Bornheim und Buschfeld Bearbeiten Eine Erwahnung Wilhelm Schillings von Buschfeld als Burgherr im Jahre 1170 ist urkundlich nicht belegt Der seit 1173 urkundlich bezeugte Wilhelm Schilling nannte nie einen Herkunftsort 4 Erst in der 1686 aufgezeichneten Auffindungslegende des im Kloster Schillingscapellen heute in der Pfarrkirche Buschhoven aufbewahrten Madonnenbildes durch Wilhelm Schilling im Jahr 1190 wurde er Wilhelm Schilling von Buschfeld Ritter Herr zu Bornheim genannt 5 Die ersten aus der Familie Schilling von Bornheim die sich von Buschfeld nannten waren 1311 Wilhelm Schilling von Buschfeld busvelt 6 und sein Bruder Hermann von Buschfeld von 1318 bis 1321 Amtmann in Liedberg und Uerdingen 7 1340 wurde Johann von Buschfeld Sohn des verstorbenen Hermanns vom Kolner Erzbischof Erzbischof Walram von Julich mit der Burg Buschfeld dem castrum Buschfeld als Offenhaus der Kolner Kirche belehnt Hermanns Bruder Arnold von Buschfeld der Erbauer der Burg Konradsheim uberliess Buschfeld seinem Neffen Johann 8 Nach dem Tod seines Sohnes und Nachfolgers Johann von Buschfeld teilten dessen Bruder Wilhelm und Hermann 1417 das Erbe Wilhelm erhielt Haus Buschfeld Hermann die Gracht in Liblar 9 Quadt von Buschfeld Bearbeiten 1447 verkaufte Johann von Buschfeld Wilhelms Sohn dat Sloss burgh ind huyss Buysfelt mit Thurnen portzen Bruggen vurburge grauen wyeren visscheryen Schuyren gulden Renten ind synre zubehoere an den Ritter Everhard Quad 10 Uber 300 Jahre lang verblieb das Haus Buschfeld nachfolgend im Familienbesitz der Freiherren seit 1620 von Quadt 1757 starb der letzte mannliche Vertreter der Buschfelder Linie der Quadts der Trierer Oberchorbischof und Archidiakon Johann Sigismund Freiherr Quadt von Buschfeld Neuzeitliche Besitzer Bearbeiten 1757 kam die Anlage als Erbe an die nachsten Verwandten des letzten Quadt von Buschfeld die Familie von der Leyen zu Adendorf die es 1802 an die Freiherren von Loe zu Wissen verkaufte Durch die Heirat Alexandrinas von Loe zu Wissen kam Buschfeld an den Reichsgrafen Clemens Wenzeslaus von und zu Hoensbroech dessen Sitz sich auf Schloss Haag in Geldern befand Seine Nachfahren verkauften den Besitz 1926 an die Kommanditgesellschaft Dr Wegge die es als landwirtschaftliches Gehoft nutzte In den fruhen 1970er Jahren erfolgte dann der Verkauf an die Familie Meller die es 1997 an die Kolner Familie Hendel verausserte Auf Antrag der Eigentumer beschloss der Stadtrat der Stadt Erftstadt am 8 Marz 2007 das Herrenhaus als Schloss Buschfeld in die Denkmalliste einzutragen Die Fortschreibung des Herrenhauses in Schloss Buschfeld unterlegt durch ein Gutachten zum Denkmalwert durch das Rheinische Amt fur Denkmalpflege erfolgte am 24 Oktober 2007 Die Gesamtanlage fuhrt aber weiterhin die Bezeichnung Haus Buschfeld 11 Baugeschichte Bearbeiten nbsp Vorburg nbsp Eckhaus der Vorburg mit StufengiebelDie Anfange Buschfelds sind in einer zweiteiligen befestigten Anlage zu suchen die aus einer Vorburg und einem Burghaus bestand und von zwei breiten Wassergraben umgeben war Das Burghaus im Nordosten der Anlage gelegen war noch einmal durch einen inneren Wassergraben von der Vorburg getrennt Von ihm sind keinerlei Spuren erhalten da 1705 der sogenannte Schwarze Turm der offenbar sehr alten Kernburg einsturzte und die Reste 1711 vollig abgetragen wurden Das Material wurde fur Ausbesserungen an den Stallungen und der Zugangsbrucke genutzt Anstelle des alten Burghauses liess der damaligen Besitzer Hugo Damian Adolf von Quadt zu Buschfeld ostlich der bestehenden Gebaude in der Zeit von 1708 bis 1711 unter dem Trierer Hofbaumeister Philipp Honorius Ravensteyn am Ort des ausseren derweil zugeschutteten Burggrabens ein neues Herrenhaus im Stil des Spatbarock errichten Der Neubau verschlang die stattliche Summe von rund 15 000 Gulden Vom Ende der Bauarbeiten kunden die Maueranker am Gebaude in Form der Jahreszahl 1711 Eine Zeichnung des Malers Renier Roidkin von 1730 zeigt die Wirtschaftsgebaude der Anlage mit mehreren hohen Turmen die von grossen Hauben gekront sind daneben das eher schlicht gehaltene neue Wohngebaude Zu jener Zeit existierte im nordwestlichen Teil der Vorburg neben dem einstigen Standort des alten Burghauses noch eine kleine Gartenanlage die heute ebenfalls vollkommen verschwunden ist Der heutige klassizistische Eindruck den das Herrenhaus vermittelt ist darauf zuruckzufuhren dass das Gebaude unter der Familie Wegge in den Jahren 1924 bis 1926 nach Planen des Baurats Speckmann zeitgemass erneuert und umgestaltet 12 wurde Diesen Umbauten folgte ab 1926 eine bauliche Anpassung der Wirtschaftsgebaude an ihre landwirtschaftliche Nutzung Vermutlich wurde in jener Zeit der Bereich der ehemaligen Kernburg mit neuen Gebauden uberbaut deren Fassadengestaltung sich an denen der bisherigen Bebauung orientierten 2 Die 1553 erstmals erwahnte Muhle wurde von der Familie Quadt errichtet und vom Liblarer Muhlenbach gespeist Noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg funktionstuchtig wurde sie 1961 bei einem Brand beschadigt und verfiel in der Folgezeit derart stark dass das zur Muhle gehorige Mullerhaus aus Fachwerk Ende der 1980er Jahre abgerissen werden musste 1991 92 wurde an der Stelle ein neues Wohnhaus errichtet in das der erhaltene Backsteinbau mitsamt den Resten des Muhlrades integriert wurde Die altesten Bauteile der Vorburg datieren in das 16 Jahrhundert Die nordlichen Gebaude wurden erst um die Wende des 19 zum 20 Jahrhundert und spater dort errichtet In der Zeit von 1989 bis 1999 wurde die Vorburganlage saniert und zu 37 Wohneinheiten umgestaltet Nachdem die Familie Hendel das Herrenhaus im Jahre 1997 erworben hatte folgten umfangreiche Sanierungsarbeiten nach deren Abschluss sich das Gebaude in seiner heutigen Gestalt prasentiert Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunststatten Nordrhein Westfalen I Rheinland Deutscher Kunstverlag Munchen 2005 ISBN 3 422 03093 X Anette Hendel Schloss Buschfeld In Jahrbuch 2006 15 Jahrgang Stadt Erftstadt Erftstadt 2005 ISBN 3 9809867 1 3 S 29 40 Henriette Meynen Wasserburgen Schlosser und Landsitze im Erftkreis 4 Auflage Rheinland Verlag Koln 1992 ISBN 3 7927 1294 6 S 134 135 Haus Buschfeld Anlage zur Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Erftstadt Stand 24 Oktober 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haus Buschfeld Album mit Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Hans Jurgen Greggersen zu Buschfeld in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Website des SchlossesEinzelnachweise Bearbeiten A Hendel Schloss Buschfeld S 29 a b c Haus Buschfeld Anlage zur Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Erftstadt Richard Knipping Die Regesten der Erzbischofe von Koln im Mittelalter Band 3 Nr 2686 Richard Knipping Die Regesten der Erzbischofe von Koln im Mittelalter Band 2 Nr 984 1051 1190 1237 1250 1522 Norbert Zerlett Geschichts und Kulturbild des Stiftes Schillingskapellen am Westhand des Vorgebirges In Bruhler Heimatblatter Nr 4 Bruhl 1980 S 29 Wilhelm Kisky Die Regesten der Erzbischofe von Koln im Mittelalter Band 4 Nr 632 Guido Rotthoff Uerdinger Urkundenbuch Nr 134 und Nr 139 Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins Band 32 Nr 348 Archiv Schloss Gracht Urkunde Nr 879 Landesarchiv NRW Standort Dusseldorf Bestand Kurkoln Lehen 36 Urkunde Nr 2 Siehe Denkmalliste der Stadt Erftstadt und Kolner Stadtanzeiger vom 10 11 Marz 2007 Regionalteil Rhein Erft S 47 Zitiert nach H Meynen Wasserburgen Schlosser und Landsitze im Erftkreis S 34 50 797777777778 6 8186111111111 Koordinaten 50 47 52 N 6 49 7 O Burgen und Schlosser in Erftstadt Burg Blessem Burg Konradsheim Burg Niederberg Haus Buschfeld Landesburg Lechenich Schloss Gracht Schloss Gymnich Wasserburg Redinghoven Weisse Burg Friesheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Buschfeld amp oldid 232686018