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Von der ehemaligen am nordlichen Ortsrand von Blessem gelegenen Burg ist nur die Vorburg erhalten die heute als Burg Blessem bezeichnet wird Der Verlauf der trockengelegten Wassergraben verweist auf die ursprunglich zweiteilige Anlage deren Burghaus auf einer Insel nordostlich der Vorburg auf dem heutigen Gartengelande lag Im Zuge der Hochwasserkatastrophe 2021 bei der infolge starker Regenfalle die Erft grosse Gebiete der Region uberschwemmte sind Teile der Anlage unterspult worden und abgerutscht 1 Somit steht die Burg nun an einer Steilkante zur Kiesgrube Ein Anbau der Burg muss abgebrochen werden der Rest kann aber erhalten bleiben 2 Vorburg und Herrenhaus 2011 Herrenhaus Parkseite 2011 Burghof 2011 Wohnungen im ehemaligen Wirtschaftstrakt 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Anlage 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEnde des 13 Jahrhunderts war die Burg wahrscheinlich im Besitz des Winrich von Blessem dessen Witwe in einem um 1293 entstandenen Verzeichnis der erzbischoflichen Einkunfte in Blessem genannt wird 3 Gesicherte Angaben uber die Burg und ihre Besitzer gibt es seit 1363 als Elekt Adolf von der Mark Ludwig von Blessem als Burgmann von Lechenich mit der als Hof zu Blessem bezeichneten Burg belehnte 4 Nach mehreren Erbgangen kam der Hof im Jahre 1434 uber Iburg die Tochter Wilhelms von Vlatten durch Heirat mit Friedrich Scheiffart von Merode an die in Bornheim bei Bonn ansassige Familie der Scheiffart von Merode 5 in deren Besitz er uber Generationen blieb Nach dem Tode des Wilhelm Scheiffart von Merode wurde der Hof an Junker Johann Wolff verkauft Nachster Besitzer war Simon Bagen der 1611 Haus und Hof an Adam von Hambroich und seine Frau Catharina Spiess von Bullesheim verkaufte Vergebens bemuhten sich die Adam von Hambroich seine Witwe und auch die nachfolgenden Besitzer Adolf von Katterbach und Peter von Meinerzhagen um Anerkennung des Gutes als abgabenfreier Rittersitz und damit verbunden um Befreiung von Kriegslasten 6 1696 verkaufte Katharina von Meinerzhagen die Erbin des Gutes zusammen mit ihrem Ehemann Franz von Quentel dem Besitzer der Weissen Burg in Friesheim das Gut an Prior und Konvent des Dominikanerklosters Zum Heiligen Kreuz in Koln 7 1802 wurde das Hofgut des Dominikanerklosters mit Haus Gebauden Garten Baumgarten Wiesen und uber 50 Hektar Ackerland als geistlicher Besitz enteignet Sakularisation und 1808 an Johann Wilhelm Meyer aus Koln verkauft 8 1898 wurde an das Gebaude der Vorburg ein Wohnhaus angebaut in dem die Eigentumerin eine Tochter von Armin Osterrieth und Nachfahrin der Familie Meyer lebt 1967 wurden einige Wirtschaftsgebaude bei einem Brand zerstort nicht aber das im Garten stehende Kutscherhaus 9 Der Torhaustrakt und die angrenzenden Stallungen wurden zu einer Wohnanlage umgebaut Heutige Anlage BearbeitenEine Brucke uberspannt den trockengelegten Wassergraben vor dem langgestreckten Gebaude der Vorburg und dem daran anschliessenden Wohnhaus Das Torhaus mit korbbogiger auf zwei Halbsaulen ruhender Einfahrt ist in das zweigeschossige teilweise verputzte Backsteingebaude der Vorburg integriert Das im Anschluss an das Gebaude der Vorburg 1898 erbaute Wohnhaus ist dreigeschossig und hat einen Schweifgiebel und einen seitlich angeschlossenen Treppenturm mit geschweifter Haube Zur Gestaltung der Vorderfront des Hauses und Verbesserung der Belichtung wurde ein Erkerturmchen verwendet Ein leicht verwittertes Sandsteinrelief neben dem Hauseingang an der Giebelseite zeigt Jesus auf dem Schoss Mariens und die Huldigung der Heiligen drei Konige Das gusseiserne Balkongitter im ersten Stock an der Giebelseite ruht auf einem von Saulen getragenen Vorbau Die Stuckrahmung der Tur zum Treppenturm mit einem von Weinranken umgebenen Madchenkopf ist in historisierenden Formen gestaltet Im Innenhof stosst im rechten Winkel ein kleiner Backsteinflugel der ehemaligen Stallgebaude auf den Torhaustrakt Auf dem Burggelande werden zwei Reitstalle mit neu erbauten Stallungen und Reitanlagen betrieben Das Herrenhaus wurde restauriert Literatur BearbeitenHenriette Meynen Wasserburgen Schlosser und Landsitze im Erftkreis 4 Auflage Koln 1992 ISBN 3 7927 1294 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Blessem Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Hans Jurgen Greggersen zu Blessem in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten Berliner Morgenpost Berlin Hochwasser in Erftstadt Burg Blessem eingesturzt Suche nach Toten 17 Juli 2021 abgerufen am 17 Juli 2021 deutsch Kolner Stadt Anzeiger vom 29 Juli 2021 Einige Hauser werden abgebrochen So geht es nach der Flutkatastrophe in Blessem weiter von Ulla Jurgensonn abgerufen am 29 Juli 2021 Historisches Archiv der Stadt Koln Bestand Auswartiges 170b veroffentlicht in Karl Stommel Hanna Stommel Quellen zur Geschichte der Stadt Erftstadt Band I S 178 Hauptstaatsarchiv Dusseldorf Bestand Kurkoln Kartular 2 veroffentlicht in Stommel Quellen zur Geschichte der Stadt Erftstadt Bd I Nr 462 Landeshauptarchiv Koblenz Best 54 32 Waldbott Basenheim Urkunde Nr 43 veroffentlicht in Stommel Quellen zur Geschichte der Stadt Erftstadt Band II Nr 979 Henriette Meynen Wasserburgen Schlosser und Landsitze im Erftkreis S 144 Historisches Archiv der Stadt Koln Bestand Dominikaner A5A Wolfgang Schieder Hrsg Sakularisation und Mediatisierung in den vier rheinischen Departements Kanton Lechenich S 462 Frank Bartsch Kapitel 2 2 Burg Blessem In Frank Bartsch Dieter Hoffsummer Hanna Stommel Denkmaler in Erftstadt Erftstadt 1998 2000 Burgen und Schlosser in Erftstadt Burg Blessem Burg Konradsheim Burg Niederberg Haus Buschfeld Landesburg Lechenich Schloss Gracht Schloss Gymnich Wasserburg Redinghoven Weisse Burg Friesheim 50 81393 6 79483 Koordinaten 50 48 50 1 N 6 47 41 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Blessem amp oldid 229082389