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Die Weisse Burg ist eine Wasserburg und ein ehemaliger Rittersitz im Erftstadter Ortsteil Friesheim im nordrhein westfalischen Rhein Erft Kreis Das Herrenhaus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort die Vorburg ist teilweise noch erhalten Weisse Burg FriesheimFriesheim die Weisse Burg Friesheim die Weisse Burg Alternativname n Schlendersburg Quentelsburg Burg FriesheimStaat DeutschlandOrt Erftstadt FriesheimBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Vorburg erhaltenBauweise FeldbrandsteinGeographische Lage 50 45 N 6 46 O 50 754622222222 6 7714527777778 Koordinaten 50 45 16 6 N 6 46 17 2 OWeisse Burg Friesheim Nordrhein Westfalen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fronhof des Kolner Domkapitels 1 2 Schlendersburg 1 3 Quentelsburg 1 4 Weisse Burg 2 Heutige Anlage 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFronhof des Kolner Domkapitels Bearbeiten Die Niederungsburg war wahrscheinlich die Nachfolgerin eines schon im 11 Jahrhundert urkundlich erwahnten Fronhofes 1 der im 9 Jahrhundert im Besitz des Grafen Emundus von Friesheim war Graf Emundus der im Kolner Dom beigesetzt wurde schenkte um 830 seinen Besitz Friesheim dem Patron der Kolner Domkirche dem heiligen Petrus 2 dessen irdischer Guterverwalter der Erzbischof von Koln war Bei der von Erzbischof Gunthar vorgenommenen Guterumschreibung im Jahr 866 3 fiel die Villikation Friesheim dem Domkapitel zu Schlendersburg Bearbeiten Erstmals urkundlich erwahnt wurde die Burg 1399 als der Kolner Dompropst Heinrich von Berg de Monte den Vasallen Winrich von Schlenderhan damit belehnte 4 5 Nach dem Verkauf der Burg durch die Nachkommen des Winrich von Schlenderhan an Johann von Munster im Jahr 1539 6 liess dieser 1540 ein neues Herrenhaus bauen das ein Offenhaus des Domkapitels sein musste 7 Seit 1554 war die Familie von Hoemen Odenkirchen Eigentumer 8 danach seit 1568 die Familie von Harff 9 von der sie 1592 an die Familie von Efferen zu Stolberg uberging 10 11 Quentelsburg Bearbeiten Von ihnen kam die Burg 1661 an Ferdinand von Frenz 12 dessen Nachkommen 1681 den freiadeligen Sitz in Friesheim an den Kolner Domherrn Thomas von Quentel und seinen Neffen Franz von Quentel verkauften Sie wurde 1683 gegen eine Jahresrente von 200 Goldgulden an Dompropst und Domkapitel zum Allodialbesitz erklart 13 14 Als Erzbischof Joseph Clemens der Nachfolger des Erzbischofs Maximilian Heinrich die Guter seiner Gegner beschlagnahmen liess verlor Thomas von Quentel sich fur den vom franzosischen Konig Ludwig XIV favorisierten Nachfolgekandidaten Wilhelm Egon von Furstenberg eingesetzt hatte seinen Besitz Nachdem 1689 Schloss und Kellnerei in Lechenich von den franzosischen Verbundeten Wilhelm Egons von Furstenberg in Brand gesteckt worden waren wohnte der Lechenicher Oberkellner mehrere Jahre in Friesheim auf der beschlagnahmten Quentelsburg deren Haus restauriert und deren Gebaude zum Teil neu errichtet waren Zum Anwesen gehorte ein gepflegter Garten auf einer separaten Insel hinter der Burg 15 Im Jahre 1697 gelang es Franz von Quentel die Burg und den dazugehorigen Besitz gegen eine Summe von 13000 Talern zuruckzukaufen 16 Danach blieb die Burg 1773 als Weisse Burg bezeichnet 17 im Besitz seiner Nachkommen Weisse Burg Bearbeiten Nach dem Tod des letzten von Quentel im Jahre 1776 kam die Burg 1780 mit allem Zubehor entsprechend dem Testament des Thomas von Quentel an das Kolner Hospital St Revilien in der Stolkgasse 18 bis der Besitz von der Armenverwaltung der Stadt Koln ubernommen wurde 19 Im Jahre 1917 verkaufte die Stadt Koln die Burg mit dem grossten Teil der Landereien an den Landwirt Ludwig Leuffen Von ihm erwarb die Familie Leser Rath die Burg die sich noch heute im Besitz ihrer Nachkommen befindet 20 5 nbsp Weisse Burg um 1900Bis zum Zweiten Weltkrieg bestand die viereckige von einem Wassergraben umgebene Anlage aus der Vorburg und dem westlich am Wirtschaftshof gelegenen Herrenhaus Von der Nordseite fuhrte eine Brucke zu Hauptportal uber dem noch die Rollen fur die Zugbrucke erhalten waren Zu beiden Seiten des Portals lagen lange Wirtschaftsgebaude An den ausseren Enden des fensterlosen ostlichen Trakts befanden sich hohe Eckturme aus unverputzten Ziegeln mit Schiefer gedeckten Dachern Das Herrenhaus war ein zweistockiger Bau Am nordlichen Giebel des Hauses schloss sich ein Treppenturm an Auf der Wetterfahne mit dem Wappen Efferen Metternich befand sich die Jahreszahl 1645 21 Im 19 Jahrhundert wurden vier gleichmassige Fensterachsen eingebaut Der Garten lag getrennt von der Burg auf einer eigenen Insel 11 Bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg im November 1943 wurde die Burg schwer getroffen Das Wohnhaus wurde bis auf die Grundmauern zerstort Teile der Vorburg stark beschadigt 20 5 Heutige Anlage Bearbeiten nbsp Kolner Wappen am Portal der Weissen BurgAm sudlichen Ortsrand von Friesheim liegt an der Weilerswister Strasse die von einem zweiteiligen Wassergraben umgebene Weisse Burg deren Graben vom unmittelbar vorbeifliessenden Rotbach gespeist werden Der weisse Anstrich des verputzten Ziegelmauerwerks wird als restaurierungsbedurftig angesehen Die Vorburg ist U formig angelegt An ihren ausseren Enden befindet sich jeweils ein Bastionsturm von denen einer nach den Zerstorungen von 1943 wieder aufgebaut wurde der andere ruinos erhalten blieb Die Wirtschaftsgebaude der Vorburg wurden fur die nach dem Zweiten Weltkrieg noch betriebene Landwirtschaft in vereinfachter Form wiederhergestellt wobei das Dach auf der Ostseite nicht in Original getreuer Hohe aufgebaut wurde Auch die bei Clemen genannten leicht geschweiften Stufengiebel fehlen 21 Das bis auf die Grundmauern zerstorte Herrenhaus wurde nicht wieder aufgebaut 20 5 Von der Nordseite fuhrt eine Bogenbrucke uber den Wassergraben zum Hauptportal Der Rundbogen wird flankiert von zwei bossierten Pilastern Daruber befindet sich ein schwerer Architrav auf dem ein Dreiecksgiebel liegt 21 In dem Giebelfeld liess die Stadt Koln ihr Wappen anbringen 20 Die Vorburg wird heute uberwiegend zur Unterbringung von landwirtschaftlichen Geratschaften genutzt 11 in dem zur Strasse gelegenen Teil sind Wohnungen eingerichtet 20 Literatur BearbeitenFrank Kretzschmar Erftstadt Friesheim Weisse Burg In Oberkreisdirektor des Erftkreises Hrsg Kulturregion Erftkreis Verluste einer Denkmal Landschaft Rheinland Verlag Koln 1991 ISBN 3 7927 1228 8 S 46 Frank Bartsch Dieter Hoffsummer Hanna Stommel Denkmaler in Erftstadt Erftstadt 1998 2000 Karl und Hanna Stommel Quellen zur Geschichte der Stadt Erftstadt Erftstadt 1990 1998 Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz IV Band Kreis Euskirchen Dusseldorf 1900 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weisse Burg Friesheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Weisse Burg Friesheim abgerufen am 10 April 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Manfred Groten Ein Urbarfragment des Domstiftes aus dem fruhen 12 Jahrhundert in Jahrbuch des Kolner Geschichtsvereins 70 1999 S 5 11 Friedrich Wilhelm Oediger Regesten der Erzbischofe von Koln im Mittelalter 1 Band Nachdruck Dusseldorf 1978 Nr 142a mit Hinweis auf die Grabinschrift im Kolner Dom Friedrich Wilhelm Oediger Regesten der Erzbischofe von Koln im Mittelalter 1 Band Nr 213 HAStK Bestand Domstift Akten 3C Bl 4 veroffentlicht in Stommel Quellen zur Geschichte der Stadt Erftstadt Band I Nr 758 a b c d Weisse Burg Friesheim auf erftstadt de Abgerufen am 10 April 2016 HAStK Bestand Domstift Akten 3C Bl 223 veroffentlicht in Stommel Quellen Band III Nr 1686 HAStK Bestand Domstift Urkunde Nr 2 2314 veroffentlicht in Stommel Quellen Band III Nr 1695 HAStK Bestand Domstift Akten 3C Blatt 263 veroffentlicht in Stommel Quellen Band III Nr 1805 HAStK Bestand Domstift Akten 3C Bl 322 323 veroffentlicht in Stommel Quellen Band III Nr 1917 HAStK Bestand Domstift Urkunde Nr 2 D 15 veroffentlicht in Stommel Quellen Band IV Nr 2305 a b c Frank Kretzschmar Erftstadt Friesheim Weisse Burg In Oberkreisdirektor des Erftkreises Hrsg Kulturregion Erftkreis Verluste einer Denkmal Landschaft Rheinland Verlag Koln 1991 ISBN 3 7927 1228 8 S 46 HAStK Bestand Domstift Akten 3E Bl 5 13 veroffentlicht in Stommel Quellen Band IV Nr 2580 HAStK Bestand Armenverwaltung Urkunde 1 1811 und Urkunde 2 1812 veroffentlicht in Stommel Quellen Band V Nr 2706 und Nr 2722 Peter Simons Friesheim Geschichte der domkapitularischen Herrschaft Koln 1933 S 41 42 HSTAD Bestand Kurkoln II 1611 Bl 65 73 und Bl 204 236 veroffentlicht in Stommel Quellen Band V Nr 2745 HSTAD Bestand Kurkoln II 1611 Bl 65 73 und 204 236 HAStK Bestand Domstift Akten Nr 27I HAStK Bestand Amenverwaltung Kasten 56 Akten Nr 218 veroffentlicht in Stommel Quellen Band V Nr 2965 Peter Simons Friesheim Geschichte der domkapitularischen Herrschaft S 42 a b c d e Dieter Hoffsummer Friesheim Weisse Burg in Frank Bartsch Dieter Hoffsummer Hanna Stommel Denkmaler in Erftstadt Erftstadt 1998 2000 a b c Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band IV Kreis Euskirchen Dusseldorf 1900 S 62 63Burgen und Schlosser in Erftstadt Burg Blessem Burg Konradsheim Burg Niederberg Haus Buschfeld Landesburg Lechenich Schloss Gracht Schloss Gymnich Wasserburg Redinghoven Weisse Burg Friesheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weisse Burg Friesheim amp oldid 238474647