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Friesheim ist ein Stadtteil von Erftstadt im Rhein Erft Kreis mit rund 3000 Einwohnern FriesheimStadt ErftstadtKoordinaten 50 45 N 6 47 O 50 756111111111 6 7758333333333 Koordinaten 50 45 22 N 6 46 33 OEinwohner 3070 1 Mrz 2023 1 Eingemeindung 1 Juli 1969Postleitzahl 50374Vorwahl 02235Karte Lage von Friesheim in ErftstadtFriesheim Kirche Sankt Martin und PfarrhausFriesheim Kirche Sankt Martin und PfarrhausDie denkmalgeschutzte katholische Pfarrkirche St Martin in Friesheim Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Verkehr 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichtliche Zeit und Romische Zeit 2 2 Mittelalter 2 2 1 Schenkung des Grafen Emundus 2 2 2 Villikation des Domkapitels 2 2 3 Unterherrschaft des Domkapitels 2 3 Neuzeit 2 3 1 Dorf und Niederwich 2 3 2 Burgen und Hofe 2 3 3 Lebensverhaltnisse der Dorfbewohner 2 3 3 1 Verwaltung und Gericht 2 3 3 2 Landwirtschaft 2 3 3 3 Kriege und Brande 2 4 Franzosische Zeit 2 5 Preussische Zeit 2 5 1 Verbesserung der Infrastruktur 2 5 2 Steigerung der landwirtschaftlichen Ertrage 2 5 3 Neubau der Kirche St Martin 2 5 4 Verlegung des Friedhofes 2 5 5 Schule 2 5 6 Erwerbstatigkeit 2 6 Friesheim in der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus 2 6 1 Finanzielle Not in der Weimarer Republik 2 6 2 Veranderungen 1933 2 6 3 Pogrom und Vernichtung der Juden 2 6 4 Kriegseinwirkungen 2 7 Veranderungen nach dem Zweiten Weltkrieg 2 7 1 Wachstum durch Heimatvertriebene und Zugezogene 2 7 2 Evangelische Kirche 2 7 3 Schulverhaltnisse 2 7 4 Veranderte Berufstatigkeit 2 8 Einwohnerentwicklung 2 9 Die Burgermeister von Friesheim 3 Heutiges Ortsbild 4 Institution Umweltzentrum 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage und Verkehr BearbeitenDurch Friesheim fliesst der Rotbach der bei Dirmerzheim in die Erft mundet Friesheim liegt sudwestlich des Autobahnkreuzes Bliesheim an dem die A 1 auf die A 61 und die A 553 Querspange Bruhl trifft Wegen des vorherrschenden Sud West Winds ist die Autobahn trotz ihrer Nahe nur selten zu horen Die nachsten Autobahnanschlussstellen sind Erftstadt an der A 1 61 im Norden und Weilerswist an der A 61 sowie Euskirchen an der A 1 Richtung Suden Die Luxemburger Strasse die B 265 wird nach 3 km ostlich von Erp und nach 4 km sudlich von Lechenich bei Ahrem erreicht Durch die VRS Buslinie 807 der RVK von Liblar nach Euskirchen ist Friesheim an den uberortlichen Verkehr angeschlossen jedoch sind Fahrten uber Liblar hinaus mit Umsteigen in andere Linienbusse oder in die Bahn am Erftstadter Bahnhof verbunden Zusatzlich wird der Ort wird durch ein Anrufsammeltaxisystem bedient Linie Betreiber Verlauf789 REVG AST Verkehr Anrufsammeltaxi Erftstadt Hurth Hermulheim807 RVK Euskirchen Bf Frauenberg Oberwichterich Oberelvenich Rovenich Niederelvenich Wichterich Mulheim Niederberg Borr Scheuren Weiler in der Ebene Erp Friesheim Ahrem Lechenich Frauenthal Liblar Erftstadt BfGeschichte BearbeitenVorgeschichtliche Zeit und Romische Zeit Bearbeiten Die Geschichte Friesheims geht bis in die Eisenzeit zuruck In der Latenezeit gab es in der heutigen Gemarkung Friesheims bereits eine sesshafte Bevolkerung die ihre Toten verbrannte Bei Friesheim wurden zwei eisenzeitliche Urnengraber mit Leichenbrand geborgen Die in einem der Graber befindliche 29 cm grosse rotlichbraune Graburne mit glatter Oberflache und eingeritzten Verzierungen war zerbrochen Bei Luftaufnahmen wurden westlich und sudwestlich des heutigen Ortes eisenzeitliche Kreisgraber erkannt die sich durch den Bewuchs von ihrer Umgebung unterscheiden 2 nbsp Matronenstein der Matronae Vanginehae 3 Jh Replik nbsp In Friesheim gefundene Figur einer thronenden Minerva 3 Jh Auch in romischer Zeit gab es Ansiedlungen in der heutigen Gemarkung Friesheims Die Bewohner einer Siedlung im Rotbachtal arbeiteten als Topfer In den 1960er und 1970er Jahren wurden dort mehrere Topferofen ausgegraben die zu einem grosseren Topfereibezirk gehorten Graberfunde mit Grabbeigaben Brandgraber Kultobjekte sowie Keramiken und Ziegelreste romischer Trummerstellen belegen mehrere Siedlungen Sie lagen vor allem im Bereich der Bleistrasse die von Wichterich Niederberg kommend an Friesheim vorbeiging und auf die Romerstrasse heute Agrippa Strasse Koln Trier traf Diese Fernstrasse verlief in knapp 2 km Entfernung am Ort vorbei heute als Feldweg genutzt 1982 wurde am Ostrand einer Kiesgrube ein Matronenstein gefunden den Auvala die Tochter des Atticus den Matronae Vanginehae auf deren Befehl ex imperio ipsarum gestiftet hatte Der in das 3 Jahrhundert datierte Votivstein mit einer Offenbarungs Inschrift besteht aus gelblichgrauem Sandstein und ist im oberen Teil und am Sockel beschadigt Er befindet sich im Rheinischen Landesmuseum Bonn Die Stadt Erftstadt besitzt eine Nachbildung des Steins Die Statue einer thronenden Minerva eine 16 8 cm hohe Bronzefigur wurde 1925 beim Pflugen entdeckt Sie blieb zunachst bei der Familie des Finders wurde dann vom Friesheimer Burgermeister Cader ubernommen der sie bis zu seinem Tode behielt 3 Das Romisch Germanische Museum Koln erwarb sie aus seinem Nachlass Bei Luftaufnahmen wurden durch Bodenverfarbungen ehemalige von den Romern an der Strasse Koln Trier zwischen Erp und Friesheim errichtete Burgi entdeckt 4 Mittelalter Bearbeiten Auf die endgultige Besiedlung durch die Franken um 450 verweisen sowohl das Martinuspatrozinium der Friesheimer Kirche die Flurbezeichnung Am Konigsacker sowie die Ortsbezeichnung Friesheim mit der Endung heim Die Bedeutung des Namens Friesheim oder Vrisheim blieb bis heute ungeklart Eine Entwicklung des Namens aus Frigbodesheim 5 ist auszuschliessen denn dieser Ort lag im Swistgau 771 in pago Zucstachgowe und 879 in Tustensi pago einem Gebiet zwischen Bonngau und Ahrgau 6 Friesheim dagegen lag im Zulpichgau Schenkung des Grafen Emundus Bearbeiten nbsp Emundus von Friesheim Gedenktafel im Kolner Dom Um 830 schenkte Graf Emundus ein Angehoriger der Reichsaristokratie des Karolingerreiches und Gaugraf des Kolngaus seinen Besitz Friesheim dem heiligen Petrus dem Patron der Kolner Domkirche 7 Bei der von Erzbischof Gunthar als Verwalter der Guter des heiligen Petrus vorgenommenen Guterumschreibung im Jahr 866 8 fiel die Villikation Friesheim dem Domkapitel zu Villikation des Domkapitels Bearbeiten Im 12 Jahrhundert bestand die Villikation Friesheim aus dem Hauptfronhof in Friesheim mit Landereien und mehreren Fronhofen an anderen Orten die dem Haupthof Friesheim zugeordnet waren Der Hofeverband Friesheim war verpflichtet an funf Terminen Naturalabgaben wie Getreide Vieh Leder aus auf dem Hof gegerbten Fellen und dort hergestellte Textilien sowie eine Geldabgabe von den auf dem Hof lebenden Hagestolzen an das Domstift in Koln zu liefern Die Lieferungen dienten zum Lebensunterhalt der Domkanoniker doch war ein Teil ausdrucklich fur den Dompropst bestimmt fur den der Schultheiss des Hofeverbandes 18 Dienste und drei Bewirtungen zu leisten hatte Der Haupthof Salgut des Domkapitels verfugte uber ein Brauhaus mit Sudpfannen die Malz und Bier herstellten Die auf dem Hof erwirtschafteten Uberschusse wurden auf den Markten verkauft 9 Zum Fronhof in Friesheim gehorte eine Kirche die 1308 im Liber valoris als Pfarrkirche im Besitz des Kolner Dompropstes genannt wurde 10 Der Dompropst als Pfarrer von Friesheim schlug einen Priester vor der an seiner Stelle den Pfarrdienst ubernahm 11 Unterherrschaft des Domkapitels Bearbeiten Das Domkapitel das Friesheim als Unterherrschaft im Amte Lechenich besass setzte Vogte ein die fur den Schutz der Menschen zu sorgen hatten und Recht sprachen Diesen gelang es die ihnen verliehenen Vogteirechte und den damit verbundenen Besitz und Einkunfte aus ihrer Dienstgutern an ihre Nachkommen zu vererben Als das Domkapitel am Ende des 14 Jahrhunderts die Vogteirechte von den Erben des verstorbenen Vogtes zuruck erwarb 12 blieb der grosste Teil der vormals zur Vogtei gehorenden Guter bei den Erben der Vogtfamilie und wurde vom Dompropst an diese als Lehen vergeben 13 Dem Domkapitel blieb ein kleinerer Teil des Besitzes so das 1399 noch bestehende Burghaus im Niederwich das alte Haus das der letzte Vogt besessen hatte 14 und vier weitere Guter mit denen ein Domkanoniker vom Dompropst belehnt wurde 15 Nach der Niederlegung des Vogtshauses liess das Domkapitel 1428 ein neues Herrenhaus als Wohnsitz fur Aufenthalte seiner Vertreter erbauen 16 Die Vorburg mit den Hoflandereien war der Burghof Brugger Hof genannt 17 dessen Einkunfte der Domkanoniker Wolter von Bruggen in der Mitte des 15 Jahrhunderts erhalten hatte 18 Der Pachter des Burghofes war verpflichtet fur die Einwohner das Zuchtvieh zu halten 19 Als Verwalter Baumeister des Domkapitels hatte er zudem die Aufgabe die Einkunfte des Domkapitels einzutreiben abzuliefern und eine Rechnung aufzustellen 20 Vor dem fur die Liegenschaften zustandigen Hofgericht wurden alle grundpachtpflichtigen Guter nach dem Tode des Inhabers von seinem Nachfolger neu empfangen und eine Kurmud gezahlt 21 Die Rechte des Domkapitels und die Pflichten der Einwohner waren in einem Weistum aufgezeichnet das dreimal jahrlich an den Hofgerichtstagen den Bewohnern vorgetragen wurde Auch Muller und Gastwirte wurden zu den Gerichtstagen geladen an denen ihre Masse uberpruft wurden 22 Ausser dem Hofgericht bestand ein Gericht der Unterherrschaft mit niederer und hoher Gerichtsbarkeit das im Dinghaus am Platz heute Hubert Vilz Platz tagte Es wurde uber grosse und kleine Vergehen verhandelt und entsprechend den Gesetzen geurteilt Bei schweren Delikten wurde die Todesstrafe verhangt Kleinere Vergehen waren in der Regel Verstosse gegen die Verordnungen des Domkapitels 23 Buschhuter achteten auf die Einhaltung der Buschordnung des Domkapitels Verstosse wie Holzdiebstahle Reisig sammeln an nicht erlaubten Tagen oder nicht gekennzeichnete Schweine unbeaufsichtigt von einem Hirten zur Eckernmast in den Busch zu treiben wurden bestraft 24 25 Neuzeit Bearbeiten Dorf und Niederwich Bearbeiten Friesheim bestand aus zwei ehemals voneinander getrennten Siedlungen dem befestigten Ortskern und dem von diesem abseits liegenden Niederwich Das Dorf umgaben schutzende Graben und Hecken als Befestigungsanlagen 25 die mit vier Toren bzw Pforten Portzen versehen waren 26 Der Niederwich umfasste den Teil Friesheims der ausserhalb der Dorfbefestigung lag Wohl aufgrund seiner Lage ging der grosste Teil der Hauser und Hofstatten im Truchsessisch Niederlandischen Krieg unter So wurden nach den Aufzeichnungen des Kolner Ratsherrn Hermann von Weinsberg im Jahr 1591 drei Hofe und 17 Hauser in Friesheim zerstort 27 zu denen folgende Liegenschaften gehorten Haus und Hofgebaude des Heilig Geist Hauses Hospital in Koln 28 Haus und Hof der Kolner Minoriten in der Nahe des Kolntores 29 Haus und Hof der Johanniter 30 Der Steprather Hof Das Winrich Kochsgut 31 Das Burghaus des Domkapitels Das Burghaus des Domkapitels wurde nach der Zerstorung nicht wieder aufgebaut Lediglich ein Wohnhaus fur den Halfen und neue Wirtschaftsgebaude wurden errichtet Die in den folgenden Jahrzehnten als Burg bezeichnete Vorburg wurde im 18 Jahrhundert nach dem Pachter Evert Evertzburg genannt woraus sich die in Friesheim gelaufige Bezeichnung Effertzburg entwickelte Burgen und Hofe Bearbeiten nbsp Befestigungen der HofanlagenEine Katasterkarte von 1810 verdeutlicht dass es in der Friesheimer Gemarkung mindestens 10 wasserumwehrte Burgen oder burgahnlich befestigte Hofe gab deren Grabensysteme innerhalb und ausserhalb der ehemaligen Dorfbefestigung lagen 32 jedoch ist es nicht mehr moglich die Anzahl der Burgen und Hofe die gleichzeitig bestanden nachzuweisen Erbteilungen bewirkten dass grossere Hofe in mehrere Parzellen zerfielen oder neu zusammengelegt und bebaut wurden Bei der auf kurfurstlichen Befehl erfolgten Vermessung des Friesheimer Grundbesitzes in Friesheim im Jahre 1661 der die anschliessende steuerliche Erfassung folgte wurden drei Adelssitze verzeichnet die Burg des Freiherrn von Frenz die Wymarsburg und die Burg des Freiherrn von Hoheneck Dazu kamen mehrere Hofplatze mit grosseren Landereien ohne Hofgebaude Zu den vier Hofen des Domkapitels gehorten der Brugger Hof und der Habbelrather Hof die restlichen Landereien des Kapitels waren ohne Wohngebaude 33 Um 1751 gab es wie 1661 drei landtagsfahige Adelssitze die Burg genannt wurden Zwei lagen innerhalb der Dorfbefestigung so die Wymarsburg vorher von Hatzfeld und die Quentelsburg oder Weisse Burg vorher von Frenz Ausserhalb lag im Niederwich Burg Redinghoven der vormalige Sitz derer von Hoheneck Die Gebaude des Habbelrather Hofes waren 1771 niedergelegt Eine angebliche Schwarze Burg ausserhalb der Dorfbefestigung gab es in Friesheim nicht Haus und Hofgebaude des Schwarzenberger Hofs auch Aldenrathshof oder Unkelbachshof genannt bestanden schon 1661 nicht mehr 34 Ausserhalb der Dorfbefestigung lag der Hof der Margarethenkapelle in Koln der 1668 als Weisser Hof bezeichnet wurde 35 Spatestens seit Ende des 14 Jahrhunderts hatte der Vikar der Margarethenkapelle Guter in Friesheim mit denen er vom Dompropst belehnt wurde 36 Das von Wassergraben umgebene Schultheissenhaus wurde in der Bevolkerung seit dem 20 Jahrhundert als Krahesburg bezeichnet Das 1727 im Barockstil errichtete Haus des Schultheissen Saur verkaufte dieser im Jahr 1763 an Schultheiss Krahe 25 37 Zu Friesheim gehorte auch der in etwa zwei Kilometer vom Dorf entfernt in der Nahe der Romerstrasse Koln Zulpich gelegene Hoverhof Die im 14 Jahrhundert noch befestigte Burg castrum vriyssheim 38 war seit 1320 vorubergehend Offenhaus des Grafen Gerhard von Julich 39 nach 1358 wieder Lehen und Offenhaus des Dompropstes 40 Nachdem im 15 Jahrhundert die Landereien geteilt worden waren wurden Haus und Hofgebaude niedergelegt und die verbliebenen Landereien zusammen mit einer Burg in Friesheim der spateren Wymarsburg als Lehen ausgegeben 41 Lebensverhaltnisse der Dorfbewohner Bearbeiten Verwaltung und Gericht Bearbeiten Im Laufe der Zeit anderten sich Verwaltung und Rechtsprechung Seit dem 18 Jahrhundert wurden ausgebildete Juristen als Schultheissen eingesetzt die sowohl die Aufgaben des Baumeisters ubernahmen und die Rechnungen aufstellten als auch dem Gericht vorstanden und zusammen mit den Schoffen Recht sprachen 42 Ende des 18 Jahrhunderts stand an Stelle des fruheren Dinghauses ein Rathaus mit Gefangnis 43 Landwirtschaft Bearbeiten Die Landwirtschaft bestimmte das Leben der Einwohner Die Ertrage ihrer Arbeit wurden durch Grundpacht Zehntzahlungen und landesherrlichen Steuern oder Ernteschaden sehr gemindert 44 Die Einwohner waren machtlos gegen die vom Rotbach verursachten riesigen Uberschwemmungen bei denen das Wasser in die Hauser und Wirtschaftsgebaude eindrang Feldfruchte vernichtete und grosse Teile der Heuernte in den an den Rotbach angrenzenden Wiesen Benden genannt von den Fluten mitgerissen wurden 25 Kriege und Brande Bearbeiten Die Einwohner der Unterherrschaft Friesheim hatten ahnlich wie die anderen Orte der heutigen Stadt Erftstadt im 17 und 18 Jahrhundert unter zahlreichen Truppendurchmarschen Einquartierungen und Plunderungen stark zu leiden Im sogenannten Hessenkrieg einem Teil des Dreissigjahrigen Krieges quartierten sich 1642 bei der Belagerung Lechenichs hessische franzosische und weimarsche Soldner in Friesheim ein 45 Ahnlich war es 1673 bei der Belagerung Lechenichs durch die Kaiserlichen als deren Befehlshaber General Bournonville sein Hauptquartier in Friesheim aufschlug 46 Im Jahre 1703 wurde das Dorf von einem Trupp des Brigadiers de la Croix einen ehemaligen Soldner geplundert 25 Dazu kamen finanzielle Belastungen durch Serviceleistungen wie Fouragelieferungen und Kontributionen fur das Militar die viele Einwohner nicht aufbringen konnten 47 Im Jahre 1675 war die Gemeinde Friesheim gezwungen um die geforderten Kontributionen zahlen zu konnen 800 Reichstaler als Erbrente aufnehmen fur die sie jahrlich 40 Reichstaler zahlten 25 Grosse Schaden entstanden durch franzosische Verbundeten des Kolner Kurfursten Max Heinrich und seines Koadjutors Wilhelm von Furstenberg die 1689 bei ihrem Abzug aus dem Schloss Lechenich in Friesheim Hauser anzundeten Neben Brandlegung in Kriegszeiten richteten Brande auch in anderen Jahren verheerende Schaden im Dorf an So war Friesheim im 18 Jahrhundert mehrmals von grossen Branden betroffen Bei einem Dorfbrand im Jahr 1759 brannten 17 Hauser mit den Wirtschaftsgebauden ab 25 Bei einem weiteren Dorfbrand 1768 waren wieder viele Anwesen betroffen Die Gemeinde erhielt Steuernachlass fur die Dauer eines Jahres 48 Franzosische Zeit Bearbeiten Vom Einmarsch der franzosischen Revolutionstruppen 1794 und den folgenden Jahren der Besetzung bis 1797 wurde die Friesheimer Bevolkerung wieder durch Einquartierung Kontributionen Hand und Spanndienste sowie Fouragelieferungen stark belastet 49 Nach dem Frieden von Campo Formio im Jahr 1797 wurde 1798 bei der Aufhebung der alten Territorien und der Schaffung neuer Verwaltungsbezirke als Departements Arrondissements und Kantone auch die Unterherrschaft des Domkapitels in Friesheim aufgehoben Bei der Neuordnung des Gerichtswesens wurde die Gerichtszustandigkeit neu gegliedert und die kleinen Rechtsfalle Friesheims dem Friedensgericht in Lechenich zugewiesen 50 Nach der Anderung des Verwaltungsaufbaus unter Napoleon bildete Friesheim seit 1800 mit Borr und Niederberg eine Mairie im Kanton Lechenich 51 Im Jahr 1801 hatte Friesheim 184 Haushaltsvorstande Die Einwohnerzahl betrug 825 Personen davon waren 591 Erwachsene und 234 Kinder 19 Bewohner waren judischen Glaubens Neben den Pachtern der grossen Hofe gab es 56 Landwirte die in kleinen Familienbetrieben arbeiteten Ein weiterer Teil der Bevolkerung bestand aus 62 Tagelohnerfamilien Von den drei judischen Familien bezeichnete sich ein Jude als Metzger die beiden anderen waren Handler Ein judischer Lehrer unterrichtete die acht Kinder der Familien In Friesheim waren um 1800 alle Einrichtungen fur den taglichen Bedarf vorhanden Ausser den Gewerbetreibenden wie Backer und Gastwirt gab es 18 Handwerker die auch Arbeiten in den Dorfern der Umgebung ubernahmen Eine approbierte Hebamme leistete Geburtshilfe Den uberortlichen Bedarf deckten ferner ein Tuchwarenfabrikant und ein Branntweinbrenner 52 Mit dem Frieden von Luneville vom Februar 1801 wurde die Zugehorigkeit des linken Rheinufers zum franzosischen Staat rechtskraftig Junge Friesheimer Manner wurden nun als franzosische Burger in die franzosische Armee eingezogen 25 1802 wurden nach dem 1801 abgeschlossenen Konkordat zwischen Napoleon Bonaparte und Papst Pius VII Kloster und Stifte aufgehoben ihr Besitz enteignet und in den folgenden Jahren versteigert In Friesheim wurde infolge der Sakularisation aus dem Besitz des Domstiftes der Bruggerhof mit Haus Gebauden Garten und uber 50 Hektar Ackerland als Evertzburghof 1807 in Aachen versteigert Auch die Guter weiterer geistlicher Institutionen im Ort wurden verkauft 53 Preussische Zeit Bearbeiten Unter den preussischen Behorden blieben die Mairien als Burgermeistereien und ab 1927 mit der Bezeichnung Amt weiter bestehen Verbesserung der Infrastruktur Bearbeiten Die Infrastruktur wurde seit der Mitte des 19 Jahrhunderts durch Strassenausbau Bruckenbauten und den Bau der Kreisbahn verbessert Durch die 1854 gebauten Landstrassen Neuss Lechenich und 1857 Lechenich Derkum Euskirchen wurde der Ort besser an das uberortliche Verkehrsnetz angeschlossen 1864 erfolgte der Bau der Strasse Lommersum Niederberg Friesheim Ahrem Lechenich mit Anschluss an die Strasse Lechenich Derkum und 1883 schloss sich der Bau der Strasse Friesheim Erp an Drei steinerne Bruckenbauten uber den Rotbach entstanden zwischen 1888 und 1891 Die Euskirchener Kreisbahnen schufen 1894 95 die Verbindung Friesheims zur Kreisstadt Euskirchen und dem Bahnhof Liblar mit Anschluss nach Koln Der Bahnanschluss ermoglichte es landwirtschaftliche Produkte in grosseren Mengen uber das nahere Umfeld des Ortes hinaus zu transportieren 1890 wurde die Telegrafenverbindung von Lechenich nach Friesheim in Betrieb genommen der einige Jahre spater eine Postagentur angeschlossen war Seit 1904 wurden Brunnen oder Putze durch eine Wasserleitung ersetzt 1911 erfolgte der offentliche Anschluss an das elektrische Stromnetz so dass die Hauser mit elektrischem Strom versorgt werden konnten 25 Steigerung der landwirtschaftlichen Ertrage Bearbeiten Durch die Anwendung von Kunstdunger seit der zweiten Jahrhunderthalfte steigerten sich die landwirtschaftlichen Ertrage Die Verbesserung wurde verstarkt durch neue Arbeitsmethoden Durch die Flurumlegung die 1911 begann und der nach und nach weitere folgten wurde die Zersplitterung des Ackerlandes in kleinste Parzellen beseitigt Die grosseren Parzellen waren durch ein neues Wegenetz mit modernen maschinellen Ackergeraten erreichbar und besser zu bearbeiten 54 Neubau der Kirche St Martin Bearbeiten nbsp Glockenstuhl der Pfarrkirche St MartinAls die jahrhundertealte Kirche im 19 Jahrhundert immer baufalliger und gleichzeitig fur die Gemeinde zu klein geworden war wurde sie nach Planen des Architekten August Carl Lange 1834 1884 durch einen grossen Neubau im neugotischen Stil ersetzt der seit 1878 fur den Gottesdienst genutzt werden konnte und 1887 konsekriert wurde Die Orgel aus dem Jahr 1896 stammt aus der Bonner Werkstatt Klais Die neugotische Ausstattung ist fast vollstandig erhalten mit Ausnahme der Fenster die bei einem Luftangriff im Zweiten Weltkrieg zersprangen Das mittlere Chorfenster mit einem Glasgemalde Maria und Johannes unter dem Kreuz aus dem Jahre 1948 ist ein Werk des Kunstlers Walter Benner Die ubrigen Glasfenster fur Chor und Seitenschiffe wurden nach Entwurfen des Kunstlers Herb Schiffer von der Firma Oidtmann hergestellt Aus der Vorgangerkirche stammt ein Taufstein aus dem 12 Jahrhundert mit Eckkopfen und aus Namurer Blaustein eine silber vergoldete Turmmonstranz aus dem zweiten Viertel des 15 Jahrhunderts sowie ein restauriertes Holzkreuz ein Dreinagelkreuz aus der Zeit um 1300 das als Triumphkreuz im Chorraum hangt Auf der Ruckseite der Kreuzbalken ein weiteres Gemalde des Gekreuzigten aus spaterer Zeit 55 Drei der funf Glocken wurden im 15 Jahrhundert 1410 1451 1457 gegossen Bei der umfassenden Restaurierung in den Jahren 1981 bis 1986 wurden zwar einige bauliche Veranderungen vorgenommen doch dem vorhandenen Baustil angepasst so dass die Kirche immer noch als ausgezeichnetes Beispiel einer neugotischen Kirche gilt 56 Hauptartikel St Martin Friesheim Verlegung des Friedhofes Bearbeiten Auf Drangen der Behorde wurde der um die Kirche gelegene Kirchhof aufgegeben und 1876 ein neuer Friedhof auf einem von der Gemeinde erworbenen Grundstuck am heutigen Grunen Weg Strunkpfad angelegt Das Hochkreuz im Zentrum des Friedhofes wurde als Grabstein fur die ersten Pfarrer nach dem Bau der neuen Kirche errichtet 25 Die um den Friedhof verlaufende Mauer wurde bei folgenden Friedhofserweiterungen grosstenteils niedergelegt Erhalten blieb ein Stuck der Mauer mit dem Eingangstor von 1876 Schule Bearbeiten Schon 1637 gab es die Moglichkeit fur Schulkinder in den Wintermonaten am Unterricht des Vikars in dessen Haus teilzunehmen Seit 1689 wurde das Schulgeld fur arme Kinder aus den Einkunften der Stiftung des Domherrn Thomas von Quentel bezahlt 1791 waren Schule und Kusterdienst getrennt wenn auch der Vikar bei zu grosser Kinderzahl mit Unterstutzung des Kusters unterrichtete In franzosischer Zeit war wieder ein Kusterlehrer tatig Erst mit Einfuhrung der allgemeinen Schulpflicht 1825 unterrichteten ausgebildete Lehrer zunachst in einem Privathaus seit 1835 in einem neu erbauten Schulgebaude 25 Erwerbstatigkeit Bearbeiten Bis ins 20 Jahrhundert war Friesheim ein uberwiegend landwirtschaftlich ausgerichtetes Dorf Daneben gab es auch viele Handwerksbetriebe die auch fur die umliegenden Orte arbeiteten Ende des 19 Jahrhunderts veranderte die einsetzende Industrialisierung die Erwerbstatigkeit Die fruheren Tagelohner verdienten nun als Arbeiter in Liblar im Braunkohletagebau oder bei der Westdeutschen Maschinenfabrik in Liblar ihren Lebensunterhalt 54 Friesheim in der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Finanzielle Not in der Weimarer Republik Bearbeiten Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges erlitten viele Friesheimer Familien durch die Inflation Vermogensverluste In der Weltwirtschaftskrise 1929 verloren viele Familien ihre wirtschaftliche Existenz durch Arbeitslosigkeit 54 Veranderungen 1933 Bearbeiten Die meisten Friesheimer standen der katholischen Zentrumspartei nahe doch viele Arbeitslose erhofften sich von Hitler und seiner NSDAP eine Verbesserung ihrer unverschuldeten Lage auch patriotisch Gesinnte sympathisierten mit Hitler Im Marz 1933 erreichte die NSDAP 32 der Stimmen wenn auch das Zentrum mit mehr als 35 starkste Partei blieb 57 Eine der fruhen Massnahmen der neuen Regierung war die Umbenennung der Strasse Niederweg in Adolf Hitler Strasse 25 Wenige Jahre nachdem die NSDAP die Macht ubernommen hatte hatte die Partei auch in Friesheim viele Mitglieder gewonnen Pogrom und Vernichtung der Juden Bearbeiten In der Reichskristallnacht am 9 November 1938 wurden die Hauser und Wohnungen der judischen Familien demoliert und die 1861 erbaute Synagoge zerstort Friesheimer Juden denen es nicht gelungen war auszuwandern wurden 1941 zusammen mit in Erp Friesheim und Lechenich lebenden Juden in einem Judenhaus in Friesheim zusammengefasst 1942 deportiert und in den Vernichtungslagern umgebracht Das war das Ende der judischen Gemeinde in Friesheim die schon im 17 Jahrhundert nachweisbar ist Seit Mitte des 19 Jahrhunderts bestand eine grossere judische Gemeinde fur die 1851 ein eigener Friedhof an der Landstrasse in Richtung Niederberg angelegt wurde Er wurde bis 1942 genutzt Im Jahr 1943 an die Gemeinde Friesheim verkauft befindet sich der Begrabnisplatz seit 1952 im Besitz der Jewish Trust Corporation Die Pflege ubernahm 1958 die Gemeinde Friesheim nach 1969 die Stadt Erftstadt 58 Hauptartikel Judischer Friedhof Friesheim Kriegseinwirkungen Bearbeiten Im November 1943 wurden bei einem Luftangriff Menschen verletzt und getotet Wohnhauser beschadigt das Herrenhaus der Weissen Burg und grosse Teile der Vorburg zerstort Der Krieg endete fur Friesheim als der Ort am 3 Marz 1945 von amerikanischen Soldaten eingenommen wurde 54 Veranderungen nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Nach der Grundung des Landes Nordrhein Westfalen 1946 blieb das Amt Friesheim weiter bestehen In den folgenden Jahren wurde die Infrastruktur rasch verbessert durch Strassenausbau und Asphaltierung bessere Wasserversorgung Kanalisation in allen Strassen und Bau einer Klaranlage Der Dorfverschonerung dienten neu angelegte Grunanlagen Nach 1949 erhielt Friesheim ein Wappen das in Anlehnung an das Friesheimer Schoffensiegel mit Bischofsstab und Petrusschlussel gestaltet wurde Bei der Kommunalreform wurde Friesheim am 1 Juli 1969 als Stadtteil in die neugebildete Stadt Erftstadt eingegliedert 59 54 Wachstum durch Heimatvertriebene und Zugezogene Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl Friesheims durch viele Heimatvertriebene stark an In mehreren Phasen wurden Wohnhauser im Bereich des neuen Siedlungsareals erbaut in dem die Gemeinde 50 Morgen Ackerland fur Bauwillige zur Verfugung gestellt hatte Dort entstand zu Beginn der 1960er Jahre die sogenannten Siedlung Fur die Heimatvertriebenen wurden mehrere Hauser am sudlichen Dorfausgang gebaut Auch im Zentrum des Dorfes wurden Baulucken geschlossen Bis 1969 war die Bevolkerung auf 2013 Einwohner angewachsen 54 Evangelische Kirche Bearbeiten Durch den Zuwachs anderte sich die Bevolkerungsstruktur auch in der konfessionellen Zusammensetzung der Ortsbewohner Fur den grossen Anteil evangelischer Christen in Friesheim Heimatvertriebene und in spateren Jahren Zugezogene die zur Kirchengemeinde Lechenich gehorten wurde ein 1983 fertiggestelltes Gemeindezentrum errichtet Hauptartikel Kirche der Versohnung Schulverhaltnisse Bearbeiten Als nach dem Zweiten Weltkrieg war ein Schulneubau notwendig geworden war wurde 1959 ein modernes Schulgebaude mit Klassenraumen Fachraumen und Turnhalle errichtet Bei der Schulreform 1968 wurde die Volksschule in Grundschule und Hauptschule geteilt Die Friesheimer Grundschuler wurden der Erper Grundschule die Hauptschuler der Lechenicher Hauptschule zugewiesen Die Sonderschule der Stadt Erftstadt fur Lernbehinderte wurde im ehemaligen Friesheimer Schulgebaude untergebracht 54 Veranderte Berufstatigkeit Bearbeiten Mit dem Anwachsen der Bevolkerung ging auch eine Veranderung des Erwerbsverhaltens einher Die meisten Berufstatigen arbeiten heute ausserhalb des Ortes vorwiegend in der nahen Grossstadt Koln oder in deren Peripherie Enormen Einfluss hatte darauf die Nutzungsmoglichkeit eines eigenen Kraftfahrzeuges Auch die Erwerbstatigkeit der Frauen nahm rapide zu Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist drastisch gesunken Viele der fruher selbstandigen Bauern wurden zu Nebenerwerbslandwirten oder gaben die Landwirtschaft auf Heute sind nur noch wenige Prozent der Einwohner in der Landwirtschaft tatig 54 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Anzahl Einwohner 60 Jahr 18161825182818431858186418671871188518901895190019051910191919251933193919461950195619611967Einwohner 1 3621 4581 5251 7171 9562 0741 9791 9791 8291 7971 8511 8351 7891 7751 8601 8691 8461 7301 9462 0802 0742 0892 722Die Burgermeister von Friesheim Bearbeiten 61 von bis Name1813 1819 Michael Joseph Richartz1819 1837 Johann Joseph Curt1838 1862 Theodor Frohlich1862 1875 Johann Kiel1875 1892 Theodor Bachem1892 1912 Franz Stryck1912 1927 Hubertus Cader1928 1933 Peter Loben1933 1943 Christian Curt1943 1945 Paul Geile1945 1946 Heinrich Oepen1946 1949 Richard Fellmann1949 1952 Heinrich Stockem1952 1955 Theodor Wolfgarten1956 1956 Theodor Kessel1956 1969 Erich SchrammHeutiges Ortsbild BearbeitenDie auf dem Rotbachhang in exponierter Lage errichtete neugotische Pfarrkirche St Martin mit ihrem weithin sichtbaren Turm pragt das Ortsbild Ahnlich pragend sind die beiden noch erhaltenen Wasserburgen die Burg Redinghoven und die Weisse Burg Von der Krahesburg deren Wassergraben in den 1960er Jahren zugeschuttet wurden ist das barocke Wohnhaus erhalten In den Strassen sind noch kleine Fachwerkhauser zu sehen deren Fassaden vielfach verandert wurden Einige der grossen wie das Haus Fuck das Gasthaus Pafemutz und das Pfarrhaus wurden restauriert und stehen unter Denkmalschutz An der Rotbachbrucke steht das 1923 fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs errichtete Kriegerdenkmal das 1983 durch einen Gedenkstein fur die Toten des Zweiten Weltkrieges erganzt wurde und 2007 noch erweitert wurde durch eine Tafel mit den Namen der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges Friesheim hat eine gute Grundversorgung Arzt Zahnarzt und Apotheke sind im Ort vorhanden ebenfalls Bankfilialen und eine Postagentur Backereien und ein Lebensmittelgeschaft Die Stadt Erftstadt unterhalt im Ort eine Kindertagesstatte Die noch bis Ende des 20 Jahrhunderts fast jahrlich auftretenden Hochwasser des Rotbaches waren fur die Anlieger regelmassig mit Schaden verbunden Durch das 2006 fertiggestellte Hochwasserruckhaltebecken vor Niederberg wurde die Hochwassergefahr jedoch gebannt 54 Im Suden der Ortslage befindet sich ein drei Hektar grosses Gewerbegebiet in dem einige namhafte Unternehmen ihren Firmensitz haben Die Vereine die sich in der Dorfgemeinschaft zusammengeschlossen haben tragen mit ihren Veranstaltungen zum Dorfleben bei Fast alle Vereine haben ein Vereinshaus fur Versammlungen und Festveranstaltungen Eine Sportanlage liegt im Norden zwischen dem Rotbach und der Strasse nach Lechenich Friesheim war bis zum 30 April 2021 auf 3049 Einwohner angewachsen 1 Ortsburgermeister ist fur die Ratsperiode 2020 2025 Stephan D Bremer 62 Institution Umweltzentrum BearbeitenEine Institution mit uber die Stadtgrenzen hinausgehendem Wirkungskreis hat sich mit dem Umweltzentrum Friesheimer Busch etabliert Es ist 1998 aus einer Initiative des Umweltnetzwerkes Erftstadt auf dem Gebiet eines ehemaligen Munitionsdepots der belgische Natotruppen entstanden 54 Dort arbeiten heute Erftstadter Umwelt und Naturschutzverbande sowie Verbande der Entwicklungszusammenarbeit und Schulen zusammen um die schulische und ausserschulische Umweltbildung den Umwelt Natur und Landschaftsschutz sowie die Vorgaben der ortlichen Agenda 21 in Erftstadt umzusetzen Mit dem Betrieb des Umweltzentrums sollen in Erftstadt und im Rhein Erft Kreis Umwelt und Naturschutzmassnahmen angeregt und gefordert werden Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Friesheim Die Weisse Burg nbsp Friesheim Haus Fuck von 1608 Hauptartikel Liste der Baudenkmaler in Friesheim Erftstadt Neugotische Kirche St Martin Weisse Burg Wasserburg Redinghoven Figur des Heiligen Johannes von Nepomuk an der zur Burg fuhrenden Birkenallee Haus Fuck von 1608 Ehemaliges Gasthaus Pafemotz von 1646 Katholisches Pfarrhaus von 1726 Judischer Friedhof Friesheim Personlichkeiten BearbeitenGerd Bandilla 1934 deutscher Kommunalpolitiker ehemaliger Gemeindedirektor von Norvenich im Kreis Duren und Kreisvertreter von Lyck Jean Andre de Saur 1754 1824 franzosischer Politiker Mitglied des Senat conservateur und seit 1808 comte de l Empire Joseph Schneider SJ 1824 1884 deutscher Jesuitenpater Konsultor der Kongregation fur Ablasse und die heiligen Reliquien in Rom sowie Autor religioser SchriftenLiteratur BearbeitenHeidi Bormann Cornelius Bormann Heimat an der Erft Die Landjuden in den Synagogengemeinden Gymnich Friesheim und Lechenich Kulturamt Erftstadt 1994 ISBN 3 9802650 3 X Dieter Hoffsummer Friesheim In Frank Bartsch Dieter Hoffsummer Hanna Stommel Denkmaler in Erftstadt Erftstadt 1998 2000 Olaf Kalscheuer Elemente einer kirchlichen Ortsgeschichte von Friesheim bis zum Ende des 19 Jahrhunderts 1998 Peter Simons Friesheim Kreis Euskirchen Geschichte der domkapitularischen Herrschaft Euskirchener Volksblatt Euskirchen 1933 Karl Stommel Die franzosischen Einwohnerlisten aus Erftstadt Stadt Erftstadt 1989 Karl Stommel Hanna Stommel Quellen zur Geschichte der Stadt Erftstadt Band 1 5 Kulturamt Erftstadt 1990 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friesheim Sammlung von Bildern Portal Friesheim Burgermeister der Stadt Erftstadt abgerufen am 31 Oktober 2013 Einzelnachweise Bearbeiten a b Die Stadt in Zahlen Bevolkerung Stadtteile und Einwohnerzahlen 01 03 2023 In erftstadt de Stadt Erftstadt abgerufen am 31 Marz 2023 Bernhard Schreiber Archaologische Funde und Denkmaler des Erftstadter Raums S 134 Simons Oberdorffer Borr Bilder aus alter und neuer Zeit nach geschichtlichen Quellen Sonderabdruck aus dem Euskirchener Volksblatt 1931 S 5 Bernhard Schreiber Archaologische Funde und Denkmaler des Erftstadter Raums S 134 136 Gerhard Murkens Die Ortsnamen des Kreises Euskirchen Euskirchen 1958 S 40 Hermann Aubin Die Entstehung der Landeshoheit nach niederrheinischen Quellen Berlin 1920 S 16 17 Friedrich Wilhelm Oediger Regesten der Erzbischofe von Koln im Mittelalter Band 1 Nachdruck Dusseldorf 1978 Nr 142a mit Hinweis auf die Grabinschrift im Kolner Dom Friedrich Wilhelm Oediger Regesten der Erzbischofe von Koln im Mittelalter Band 1 Nr 213 Manfred Groten Ein Urbarfragment des Domstiftes aus dem fruhen 12 Jahrhundert In Jahrbuch des Kolner Geschichtsvereins 70 1999 S 5 11 Friedrich Wilhelm Oediger Der Liber Valoris Bonn 1967 S 48 Historisches Archiv des Erzbistums Koln HAEK Dekanat Zulpich Friesheim 2 veroffentlicht in Karl Stommel Quellen zur Geschichte der Stadt Erftstadt Band 4 Nr 2614 Historisches Archiv der Stadt Koln HAStK Bestand Domstift Urkunden Nr 2 1174 2 1175 2 1187 1 1202 1 1203 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 2 Nr 432 442 453 und 454 HAStK Bestand Domstift Akten 3C Bl 3 ff HAStK Bestand Domstift Akten 3C Bl 2 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 1 Nr 754 HAStK Bestand Domstift Akten 3C Bl 172 und Bl 297 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 3 Nr 1598 und 1844 HAStK Bestand Domstift Akten 27D veroffentlicht in Stommel Quellen Band 2 Nr 947 Hauptstaatsarchiv Dusseldorf heute Landesarchiv NRW Bestand Kurkoln 2 1152 Bl 225 240 HAStK Bestand Domstift Urkunde Nr 3 1705 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 2 Nr 1188 HAStK Bestand Domstift Urkunde Nr 3 1876 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 2 Nr 1335 HAStK Bestand Domstift Akten 27D HAStK Bestand Domstift Akten 27A Bl 3 4 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 3 Nr 1848 HAStK Bestand Domstift Akten 27A HAStK Bestand Domstift Akten 27D Bl 17 37 HAStK Bestand Domstift Akten 27F a b c d e f g h i j k l Peter Simons Friesheim Geschichte der domkapitularischen Herrschaft S 7 47 und 67 77 Archiv Schloss Gracht Akte 553 Bl 16 18 HAStK Bestand Domstift Akten 27C Bl 49 73 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 3 Nr 1570 und 1658 Band 4 Nachtrag Nr 1766a Hermann von Weinsberg Das Buch Weinsberg Band 4 S 132 133 HAStK Bestand Armenverwaltung Urkunde Nr 2 495 HAStK Bestand Minoriten Depositum Urkunde Nr 1 66 Hauptstaatsarchiv Dusseldorf Bestand Herrenstrunden Urkunde Nr 228 HAStK Bestand Domstift Akten 3C und Domstift Urkunde Nr 2 D17 Vermessungs und Katasteramt des Rhein Erft Kreises Katasterkarte des Geometers Kuckelkorn von 1810 Hauptstaatsarchiv Dusseldorf Bestand Kurkoln 2 1152 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 4 Nr 2563 HAStK Bestand Domstift Akten 27A Bl 8 10 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 5 Br 2912 Pfarrarchiv St Martin Friesheim Kirchenrechnung von 1668 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 4 Nr 2635 HAStK Bestand Domstift Akten 3C Bl 13 Peter Kraut Lizentiat Johann Michael Krahe Schultheiss und Baumeister In Jahrbuch der Stadt Erftstadt 2008 S 39 48 Hauptstaatsarchiv Dusseldorf Kurkoln Kartular 3 Bl 150 Hauptstaatsarchiv Dusseldorf Bestand Julich Urkunde Nr 80 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 1 Nr 241 HAStK Bestand Domstift Urkunde Nr 2 1160 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 1 Nr 422 Archiv von Kempis Rankenberg Bestand Burg Kendenich Urkunde Nr 37 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 3 Nr 1646 HAStK Bestand Domstift Akte 15 HAStK Bestand Domstift Akten 27D Bl 51 Hauptstaatsarchiv Dusseldorf Kurkoln 2 1152 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 4 Nr 2564 und 2565 L Walram M Sarburg Die heldenhafte Verteidigung von Burg und Stadt Lechenich 1642 Koln 1643 Wien Kriegsarchiv alte Feldakten Karton 179 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 5 Nr 2666 nach Auszugen von Stefan Sienell Pfarrarchiv St Martinus Kirchenrechnungen veroffentlicht in Stommel Quellen Band 4 Nr 2635 HAEK Dekanat Bergheim Bestand Friesheim Nr 10 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 5 Nr 2983 Hauptstaatsarchiv Dusseldorf Bestand Maas und Rhein 1904 689 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 5 Nr 2992 und 3035 Joseph Hansen Hrsg Quellen zur Geschichte des Rheinlandes im Zeitalter der franzosischen Revolution 1780 1801 Band 4 Nr 76 und 100 Hauptstaatsarchiv Dusseldorf Kurkoln 13 165 veroffentlicht in Stommel Quellen Band 5 Nr 3041 und 3043 Max Bar Die Behordenverfassung der Rheinprovinz seit 1815 Bonn 1919 S 42 ff Karl Stommel Die franzosischen Einwohnerlisten aus Erftstadt Stadt Erftstadt 1989 S 154 192 W Schieder Hrsg Sakularisierung und Mediatisierung in den vier rheinischen Departements Kanton Lechenich S 470 472 a b c d e f g h i j Dieter Hoffsummer Friesheim In Frank Bartsch Dieter Hoffsummer Hanna Stommel Denkmaler in Erftstadt Erftstadt 1998 2000 Ruben Meyer Graft Die Restaurierung des Friesheimer Kruzifixus In Denkmalpflege im Rheinland 15 Jahrgang Nr 3 Pulheim 1998 S 123 126 Dieter Hoffsummer Friesheim Kapitel 7 2 Pfarrkirche St Martin Mit Verweis auf A J Zorn Der Architekt August Carl Lange In Frank Bartsch Dieter Hoffsummer Hanna Stommel Denkmaler in Erftstadt Erftstadt 1998 2000 Gabriele Runger Wer wahlte die NSDAP In Geschichte im Kreis Euskirchen 1987 S 124 ff Heidi Bormann Cornelius Bormann Heimat an der Erft Die Landjuden in den Synagogengemeinden Gymnich Friesheim und Lechenich Erftstadt 1993 S 207 229 und 333 368 Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1970 S 86 Horst Matzerath Hg Auf dem Weg zur Erftstadt Politik und Verwaltung im 19 und 20 Jahrhundert mit Beitragen von Frank Bartsch Horst Matzerath Ralf Othengrafen Schriften des Geschichtsvereins Erftstadt Band 2 ISBN 978 3 921300 50 3 erschienen 2015 Seite 158 Horst Matzerath Hg Auf dem Weg zur Erftstadt Politik und Verwaltung im 19 und 20 Jahrhundert mit Beitragen von Frank Bartsch Horst Matzerath Ralf Othengrafen Schriften des Geschichtsvereins Erftstadt Band 2 ISBN 978 3 921300 50 3 erschienen 2015 Seite 167 Ortsburgermeister in der Ratsperiode 2020 2025 Abgerufen am 5 Juni 2021 Stadtteile von Erftstadt Ahrem Blessem Frauenthal Bliesheim Borr Scheuren Dirmerzheim Erp Friesheim Gymnich Mellerhofe Herrig Kierdorf Kottingen Lechenich Konradsheim mit Heddinghoven Liblar Niederberg Normdaten Geografikum GND 4318002 4 lobid OGND AKS VIAF 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