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Heddinghoven ist die Ortsbezeichnung einer alten zwischen Lechenich und Konradsheim gelegenen Ansiedlung der Stadt Erftstadt Heddinghoven dessen Ersterwahnung auf das Jahr 1155 zuruckgeht war schon vor der kommunalen Verwaltungsreform in Lechenich integriert Wahrzeichen Heddinghovens ist die alte romanische Kapelle St Servatius HeddinghovenStadt ErftstadtKoordinaten 50 48 N 6 46 O 50 8038 6 7625 Koordinaten 50 48 14 N 6 45 45 OPostleitzahl 50374Vorwahl 02235Heddinghoven Kapelle St ServatiusHeddinghoven Kapelle St Servatius Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Lehnsnehmer zu Heddinghoven 1 2 Heddinghover Muhle 2 Heutiges Heddinghoven 2 1 Kapelle und Friedhof 2 1 1 Lechenicher Kirch und Friedhof 2 1 2 Friedhof Heddinghoven 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Heddinghoven Flurkarte um 1752Die Ortsbezeichnung Heddinghoven verweist mit ihren Endsilben inghoven in die frankische Zeit jedoch ist ein genauer Grundungszeitraum des Ortes unbekannt Moglicherweise war das erste Anwesen ein untergegangener Fronhof mit einer Eigenkirche der im 12 Jahrhundert in den Besitz des Kolner Erzbischofs Philipp von Heinsberg gelangte Die nur aus wenigen Hausern bestehende Ansiedlung wurde erstmals um 1155 in einer Handschrift des Klosters Deutz mit der Bezeichnung Heddinchoven als Ort der Pfarre Lechenich bezeichnet erreichte aber nie einen dorfahnlichen Charakter 1 Lehnsnehmer zu Heddinghoven Bearbeiten Im 13 Jahrhundert vergab der Kolner Erzbischof und Landesherr den Hof zu Heddinghoven als Burglehen von Lechenich Namentlich bekannt ist der im Dienste Erzbischofs Engelbert stehende Ritter Wilhelm von Heddinghoven der sich 1260 auch Wilhelm von Luftelberg nannte 2 Dieser besass zwar den Hof als Burglehen von Lechenich 3 doch scheint er nicht dort gewohnt zu haben Seine gleichnamigen Nachkommen Amtmanner zu Hulchrath 4 hatten als Lechenicher Burglehen lediglich noch Getreideeinkunfte auf die der letzte von Heddinghoven 1345 verzichtete 5 Eventueller Lehnsnehmer war um 1440 die Familie Brent von Vernich in Heddinghoven zu dieser Zeit auch Heddekoven oder Hettekoven genannt die dort eine Hofstatt mit Dammen und Weihern besass 6 Heddinghover Muhle Bearbeiten nbsp Weltersmuhle Heddinghoven nbsp Weltersmuhle 1965Heddinghoven war nahezu zwei Jahrhunderte unverandert geblieben und verzeichnete keinen Zuwachs der Bewohner 1660 gab es in Heddinghoven nur die Kapelle und lediglich ein bewohntes Haus 7 Auch der Muhlenbach der Gemarkung Heddinghoven dem ehemals Rotbach genannten Zufluss der Erft an dem seit alter Zeit Muhlen zumeist Schleifmuhlen betrieben wurden 8 fuhrte zu keiner weiteren Ansiedlung Die Strassenbezeichnung An der Schleifmuhle erinnert heute an die vergangene Zeit des Muhlenbetriebs 1805 errichtete Friedrich Widder in Heddinghoven eine Perlgersten und Olmuhle 9 die er bis in das 92 Lebensjahr hinein betrieb 10 1853 wurde sie nach mehreren Eigentumerwechseln 11 zu einer Getreidemuhle umgebaut und war bis 1938 in Betrieb Nach dem Verkauf der Weltersmuhle an einen Architekten 1977 wurden Wohnhaus und Muhlengebaude zu Wohnzwecken umgewandelt und die Scheune nach der Restaurierung zu Buroraumen umgebaut Heutiges Heddinghoven BearbeitenHeddinghoven ist heute durch die in der Nachkriegszeit neu entstandenen Vorstadtansiedlungen vollig in diesen aufgegangen lediglich ein Strassenschild und die gelegentliche Bezeichnung Kapelle Heddinghoven erinnert an diesen Namen Vermutlich ist die Lage des mittelalterlichen Heddinghoven innerhalb der heutigen Strassenzuge Frenzenstrasse L261 Blessemer Lichweg Vilskaul und dem Weg An St Servatius anzusiedeln Mit der alten Kernstadt und seinen Nachbarorten ist das Viertel durch den Offentlichen Personennahverkehr gut vernetzt und erreichbar nbsp Muhlenbachgelande unterhalb der Kapelle nbsp Alter Bildstock nbsp Bildstock Weltersmuhlenweg nbsp Verbliebene ErinnerungVor Ort findet man am Weltersmuhlenweg noch zwei von ursprunglich sieben Bildstocken In fruherer Zeit waren dort Stationen beim Gang der Sieben Fussfalle einem Bittgang fur einen Verstorbenen Kapelle und Friedhof Bearbeiten Hauptartikel Kapelle Heddinghoven Jenseits der ehemaligen Weltersmuhle befindet sich der ummauerte Lechenicher Friedhof mit der alten romanischen St Servatius geweihten Kapelle Das kleine Gotteshaus befindet sich heute im Besitz der Stadt Erftstadt und wird hauptsachlich als Friedhofskapelle genutzt in der bei Beerdigungen nach Vereinbarung kirchliche Exequien gehalten werden Nach einer dringend notwendigen Sanierung des Bauwerkes die zwischen 2001 und 2004 durch die Unterstutzung des Fordervereins der Kapelle und grosszugiger sonstiger Spenden ermoglicht wurde finden in der Kapelle auch kulturelle Veranstaltungen statt Lechenicher Kirch und Friedhof Bearbeiten nbsp Grabstein des alten Kirchhofs an St Kilian Henricus Frohn 1767Bis 1795 lag der Lechenicher Friedhof der Kirchhof auf dem auch die zur Pfarre Lechenich gehorenden Ahremer beerdigt wurden unmittelbar neben der Pfarrkirche St Kilian Nach der Besetzung der Rheinlande durch die Franzosen wurde unter deren neuer Verwaltung eine neue Bestattungsordnung eingefuhrt Nach dem Erlass von 1795 durften Verstorbene nicht mehr innerhalb von Stadten auf den alten Kirchhofen bestattet werden sondern waren ausserhalb der Orte zu beerdigen Dieser Erlass wurde trotz erheblichen Widerstandes in Form vorgebrachter stichhaltiger Begrundungen der Bevolkerung von der zustandigen Bezirksregierung in Bonn durchgesetzt Die Argumentation der Lechenicher Burgerschaft der Kirchhof liege frei von allen Hausern und daher sei eine Verlegung des Friedhofes uberflussig wurde verworfen und der Friedhof in Heddinghoven als zukunftiger Bestattungsort Lechenichs bestimmt 12 Friedhof Heddinghoven Bearbeiten nbsp NordostansichtDas relativ kleine Friedhofsgelande in Heddinghoven dessen Erweiterung schon 1819 als unumganglich galt wurde bis 1795 als Begrabnisplatz der Blessemer und Konradsheimer Verstorbenen genutzt Die Steigerung der Beisetzungen auf dem Heddinghover Gelande uberstieg die vorhandene Kapazitat bei weitem So konnten in der Folge auch die regularen Ruhezeiten der alteren Grablagen nicht mehr eingehalten werden sodass der Verwesungsprozess der bestatteten Toten vor einer Neubelegung eines Grabes oftmals noch nicht abgeschlossen war Um diese Zustande zu beenden war eine Erweiterung des Friedhofes aus ethischen aber auch sanitaren Grunden geboten Die Erweiterung wurde dann in den Jahren 1821 1824 durchgefuhrt 13 50 Jahre spater zwischen 1870 und 1874 fand eine weitere grossere Ausdehnung statt Den Wunsch des Kirchenrates auf dem von der Gemeinde erworbenen Terrain einen gesonderten Friedhof fur Nichtkatholiken auszuweisen lehnten sowohl der Gemeinderat als auch die Bezirksregierung in Koln ab da dies den Bestimmungen der koniglichen Kabinettsordre vom 27 August 1820 zuwiderlief Im August erteilte die Regierung die Genehmigung fur die Erweiterung des Friedhofes der auf uber einen Morgen vergrossert wurde Ende 1874 war die Anlage des neuen Friedhofes vollendet Er war von einer Mauer umgeben worden und bildete mit dem alten Kirchhof nun eine Einheit 13 Nachdem 1907 in Ahrem 14 und 1909 in Blessem 15 Friedhofe angelegt worden waren diente der Friedhof in Heddinghoven nur noch als Begrabnisplatz fur Lechenich und Konradsheim nbsp Soldatengraber nbsp Heiligenhauschen am Sudosteingang nbsp Leonard Berg Kaplan zu Lechenich verstorben und beerdigt in Heddinghoven 1936Wegen der angewachsenen Bevolkerung fanden im 20 Jahrhundert noch mehrere Erweiterungen statt Die grosste Erweiterung des Friedhofes erfolgte Ende der 1970er Jahre in westlicher Richtung Dort wurden wie auch auf dem sudlichen Teil Grabstellen fur Urnenbestattungen ausgewiesen Der 1978 gefasste Beschluss des Stadtrates dass der als neuer Friedhof bezeichnete Teil des Friedhofes der nach Westen an den alten Friedhof anschliesst als Parkfriedhof gestaltet werden sollte wurde nach wenigen Jahren schon nicht mehr durchgehalten und 2005 durch eine neue Friedhofssatzung aufgehoben An der mit gepflasterten Parkflachen versehenen Nordseite befinden sich ein weiterer Eingang und die Zufahrt zur Leichenhalle Auf dem sich nach Suden erstreckenden neuen Teilbereich liegt das Grab des bekannten Fussballtrainers Hennes Weisweiler Auf dem ersten alteren Gelande ist in der Nahe der Kapelle ein Soldatenfriedhof angelegt worden Fur die Pflege der 34 denkmalgeschutzten Graber auf dem alten Friedhof wurden Patenschaften ubernommen Literatur BearbeitenFrank Bartsch Hanna Stommel Lechenich von der Romerzeit bis heute Erftstadt 2004 ISBN 3 92 4576 07 6 K und H Stommel Quellen zur Geschichte der Stadt Erftstadt Bd I V Erftstadt 1990 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heddinghoven Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten HAStK Bestand Abtei Deutz RH 2 HAStK Farr Gelenii IV Bl 211 HAStK Best Auswartiges 170b HAStK Bestand Domstift U Nr 3 963 HSTAD Kurkoln U Nr 649 Archiv Salis Soglio Vernich D IX 50 im Landeshauptarchiv Koblenz HSTAD Kurkoln II 1117 Bl 257 270 DOZA Wien Abt Ab 248 8 und HSTAD Kurkoln IV Nr 291 Frank Bartsch Dieter Hoffsummer Hanna Stommel Denkmaler in Erftstadt AHAG Lechenich 1998 ff Loseblatt Sammlung LAV R Zivilstandsregister Lechenich Sterbefalle 1842 Urkunde Nr 8 siehe z B LAV R Notare Repertorium 30 Urkunde 8737 HSTAK Bestand Maas und Rhein 968 a b Pfarrarchiv St Kilian I Teil Abt 1 Bd 5 Heddinghoven Pfarrarchiv St Kilian I Teil Abt 1 Bd 3 Ahrem Pfarrarchiv St Kilian I Teil Abt 1 Bd 4 FrauenthalStadtteile von Erftstadt Ahrem Blessem Frauenthal Bliesheim Borr Scheuren Dirmerzheim Erp Friesheim Gymnich Mellerhofe Herrig Kierdorf Kottingen Lechenich Konradsheim mit Heddinghoven Liblar Niederberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heddinghoven amp oldid 238847342