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Der Kolngau war eine mittelalterliche Gaugrafschaft Er bestand spatestens am Ende des 8 Jahrhunderts unter der Regierung Karls des Grossen Der Kolngau ging mit der Erhebung Bruns zum Erzbischof von Koln und Belehnung mit dem Herzogtum Lothringen in dem entstehenden Kurfurstentum Koln auf Durch die von Kaiser Otto I im 10 Jahrhundert verliehenen Privilegien wurde der Erzbischof zum Kurfurst und damit auch weltlicher Herrscher Die Gaugrafschaft wurde dadurch abgelost Salbung Karls des Grossen um 800 in RomInhaltsverzeichnis 1 Gau und Verwaltung 1 1 Send Gau oder Pfalzgrafen 1 2 Gaugraf Emundus von Friesheim 2 Lage und Nachbarschaft 3 Gemeinden 3 1 Bayen 3 2 Rumenthorp 3 3 Palmerstorp 3 4 Cantenich 3 5 Efferne 3 6 Guntheresthorp 3 7 Frekena und Bachheim 3 8 Horoheim 3 9 Sinthern 3 10 Hoeningen 3 11 Buchelmundt 3 12 Langel 4 Hauptstadt des Kolngaus 5 Verfall und Ende der Gaugrafschaft 6 Ubergang zu Kurkoln 6 1 Vom Gaugraf zum Burggrafen 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGau und Verwaltung Bearbeiten nbsp Die Gebietsaufteilung des Frankischen Reiches im Vertrag von Verdun Wirten 843Neben der Einigung der germanischen Stamme in einem machtigen Reich der Forderung der Christianisierung und der Verbesserung des Rechtswesens schuf Kaiser Karl der Grosse auch die Grafschaftsordnung So wurde das Land in Gaue unterteilt und diese wiederum in Centenen aufgesplittet denen ein Gaugraf oder auch Centenarius 1 vorstand Diesem Grafen unterstand sowohl die militarische Gewalt als auch die Gerichtsbarkeit im Gau Die ab dieser Zeit vermehrt vorhandenen Urkunden belegen Koln als die Hauptstadt des Kolngaues 2 Send Gau oder Pfalzgrafen Bearbeiten Unter den Nachkommen Karls zerfiel das Reich und wurde dann unter seinen Enkeln 843 aufgeteilt Das Mittelreich erhielt Lothar dem auch die Kaiserkrone blieb Auch er ubertrug nun in seinem Herrschaftsbereich an Grafen Gebiete in denen diese Kontroll und Verwaltungsaufgaben wahrnahmen Stellvertretend fur ihren Herrscher ubten diese die Gerichts und Verwaltungshoheit aus Die Geschlechter der Gau oder Pfalzgrafen Comes besassen im frankischen und den Folgereichen eine bedeutende Machtstellung Sie begrundete sich durch die Bundelung diverser Grafenrechten Privilegien Infolge weiterer zugewiesener Aufsichtsrechte uber Reichsguter des Konigs wie Walder Gewasser und Strassen sowie uber Regalien Hoheitsrechte vergrosserte sich die Macht der Pfalzgrafen betrachtlich Nach der aufgekommenen Erblichkeit des Grafenamtes im 10 Jahrhundert ging zuvor durch die Grafen lediglich verwaltetes Reichsgut uber in Allodialbesitz 3 Gaugraf Emundus von Friesheim Bearbeiten nbsp Emundus von Friesheim Gedenktafel im Kolner DomSo wie beispielsweise Deocar im Auftrag Kaiser Karls in der Ostmark als Sendgraf Konigsbote eingesetzt wurde war es um das Jahr 829 der Edelherr Emundus aus Friesheim der zur Regierungszeit Lothars als Send und Gaugraf im Kolngau amtierte 4 Er war Herr des Friesheimer Hofeverbandes mitsamt dem dortigen Haupthof dem Fronhof Das Grafengeschlecht des Emundus entstammte einer aristokratischen karolingischen Familie Graf Emundus vermachte seinen Besitz die Villikation Friesheim der alten Kolner Domkirche St Petrus An den Grafen der auch im alten Kolner Dom beigesetzt wurde erinnert eine im heutigen Kolner Dom in der Nahe des Nordausganges angebrachte Gedenktafel Der lateinische Text bezieht sich auf den ursprunglichen Bestattungsort im alten Dom er besagt Beruhmt war ich einst Graf Emundus wurde ich genannt Hier wurde ich nach meinem Tode niedergelegt unter diesem Dach wie ich gewollt Meine Grafschaft Friesheim trage ich dir an heiliger Petrus und gebe du mir dafur eine himmlische Statt so bitte ich dich Dieser Haufen Steine birgt die Gebeine des Grafen dd Lage und Nachbarschaft Bearbeiten nbsp Koln und seine Nachbargaue Grenzen zu Gill und Muhlgau sind unklar Keldachgau falsch dargestellt Der Kolngau entsprach etwa dem Gebiet der Kolner Bucht Er grenzte im Uhrzeigersinn an den Bonn und Ahrgau den Zulpichgau den Julichgau den Gillgau und den Nievenheimer Gau Ihm gegenuber befanden sich auf der rechtsrheinischen Seite im Norden der Ruhrgau und der Deutzgau welcher seine sudliche Grenze am Auelgau hatte Gemeinden BearbeitenDer Kolngau erstreckte sich uber die Residenzstadt des Gaugrafen Koln hinaus auf einige aus heutiger Sicht nicht zusammenhangende linksrheinische Ortlichkeiten Diese sind grosstenteils noch heute existent Die betreffenden Gemeinden deren damalige Ausdehnung nicht bekannt ist oder die heute nicht mehr existieren waren wahrscheinlich 5 Bayen Bearbeiten nbsp Ecke Am Romerberg Anfang Im Romerkastell Blick zum Rheinufer nbsp BayenturmBayen lateinisch baia Bucht Hafen gibt einen Hinweis auf seine Entstehung Sudlich der Romerstadt befand sich an der heutigen Grenze zwischen den Stadtteilen Bayenthal und Marienburg das mit etwa 1000 Mann belegte Flottenkastell Alteburg an dessen Lage die jetzigen Strassenbenennungen Am Romerberg und Im Romerkastell erinnern 6 Unterhalb dieses erhoht am Rheinufer liegenden Gelandes lag in Sichtweite des Lagers die romische Rheinflotte Classis Germanica vor Anker Diese wurde 276 bei Angriffen der Franken zerstort Fur die Wahl dieses Gelandes zur Errichtung des Kastells und des Ankerplatzes durfte eine vorgefundene naturliche Kombination der Anhohe und einer wahrscheinlichen Ausbuchtung des Rheins ausschlaggebend gewesen sein Eine Urkunde Erzbischof Wichfrids 924 bis 953 7 beschrieb die ursprunglichen Grenzen des Sprengels St Severin in der Bayen erstmals angefuhrt wurde So lagen innerhalb der Kirchspielgrenzen die ersten Bebauungen um St Severin um die dem heiligen Zint Jan geweihten Kirche die vermutete Ansiedlung Everich spater Overich Oversburg sowie die der spater nicht wieder erwahnten Ansiedlung Thiedenhoven an der Gebietsgrenze zu St Pantaleon Weiter das Dorfchen Nothausen am Rhein um St Maria Lyskirchen die weiter sudwestlich liegenden Hofstatten Beina spater Beien oder Bayen und weit ausserhalb die Ansiedlungen von Immendorf mit seiner ebenfalls dem heiligen Severin geweihten Kirche und der Weiler des heute zu Rondorf gehorenden kleinen Ortes Honingen 8 So ist in diesen Zusammenhangen wohl die spatere Flurbezeichnung Bayen entstanden nach der sich erste Hofe benannten Auch die Stadtteilbezeichnung Bayenthal oder der Bayenturm und die Bayenstrasse leiten ihre Namen wohl von der Flurbezeichnung ab 9 Rumenthorp Bearbeiten nbsp JohannishofDer heutige Ortsteil des Stadtbezirkes Rodenkirchen Rondorf entwickelte sich aus einer 922 erfolgten Schenkung des Erzbischofs Hermann an das Stift St Ursula Der dem Stift ubereignete Besitz ein Fronhof wurde erstmals im Jahr 941 in einer Urkunde des Nachfolgers Hermanns des Erzbischof Wichfrid erwahnt Er wurde als Rumenthorp bezeichnet und war vermutlich der Ursprung des heutigen Anwesens Johannishof 10 Palmerstorp Bearbeiten nbsp Palmersdorfer HofIm Ostteil Bruhls liegt der Palmersdorfer Hof Die Geschichte des Hofes zu Palmerstorp geht bis auf das Jahr 929 zuruck Er wurde als dem Kolngau zugehorig bezeichnet 11 Das Adelsgut soll nach Aegidius Gelenius auch eine romische Grundung gewesen sein 12 Urkundliche Hinweise geben den Aufschluss dass Kolner Erzbischofe in diesem Gebiet grossere Besitzungen hatten So schenkt durch Diplom Erzbischof Brun im Jahr 961 einen und einen halben Mansus in Palmersdorf den Schwestern von St Cacilien in Koln 13 Cantenich Bearbeiten nbsp Burg Kendenich HerrenhausKendenich wurde als Cantenich bezeichnet Erstmals erwahnt wird der Ort um 941 als der Kolner Erzbischof Wichfrid dem Cacilienstift in Koln den Zehnten vom Herrenhof in Cantenich schenkte Die alte Bezeichnung des Ortes verweist auch auf seine hervorgehobene Stellung im Gau Nach Rosellen residierte in Cantenich ein Centenarius Efferne Bearbeiten Efferen mit seiner Sehenswurdigkeit einem romischen Kammergrab wurde in einer Urkunde des Kolner Erzbischofs Philipp im Jahr 1189 erstmals als Efferne erwahnt 14 Schon fur das 7 Jahrhundert 696 zitiert Rosellen eine Schenkung in Efferen durch Plektrudis der Gemahlin Philipps von Herisdahl an das von ihr errichtete Stift St Maria im Capitol zu Koln Guntheresthorp Bearbeiten nbsp Romischer Sarkophag am Adenauer WeiherVon fruher Besiedelung des Ortes Junkersdorf damals Guntheresthorp genannt zeugen zahlreiche Funde aus romischer und frankischer Zeit Schon im Jahre 898 nachdem die Normannen Koln und sein Umland verwustet hatten 881 882 wurde von einem Gunterisdorp berichtet Urkundlich belegt wurde Junkersdorf erstmals im Jahre 962 durch eine Schenkung des Erzbischofs Brun der dem Stift der Nonnen von St Cacilien zu Koln Land in Guntheresthorp zu eigen gab 15 Frekena und Bachheim Bearbeiten nbsp Burg BachemIn Frechen dem alten Frekena 877 verweisen alte Herrensitze wie die Burgen Bitz Burgruine Hemmerich und Burg Bachem auf eine fruhe Besiedelung Gunstige Voraussetzung fur eine Wirtschaftsentwicklung boten auch hier ein Bachverlauf und fruchtbarer Boden Der auch Lohr genannte Bach sorgte fur Trinkwasser und die Bewasserung der Felder trieb Muhlen an fullte die Schutzgraben der Burgen und gab der Ansiedlung den frankischen Namen Bachheim Dieser Name wurde 866 in einer Urkunde erwahnt in der die edle Frau Hiebildis ihre Guter und die der heiligen Maria geweihte Kirche sowie drei Muhlen und einen Herrenhof in Bachheim dem eng mit der Familie der Karolinger verbundenen Kloster Prum in der Eifel schenkte Erhalten sind heute noch Grundmauerreste der Burg Hemmerich und die Fundamente der ehemaligen Burg des Ritters Antonius von Bachem auf denen zum Teil die heutige Burg Bachem steht 16 Horoheim Bearbeiten nbsp Horrem Burg HemmersbachHorrem Horoheim 864 wurde erstmals um 980 durch den Edelmann Wigmannus von Heymenbach erwahnt 1077 hatte der Ritter von Hemmersbach seine Burg als vir militaris et nobilis zum freien Eigentum Wilhelm von Hemmersbach ubertrug diesen Adelsbesitz 1176 an den Kolner Erzbischof Philipp von Heinsberg Gleichzeitig nahm er dies Gut als erbliches Lehen Die damalige Burg lag sudlich der heutigen Wasserburg zwischen der Ortschaft Hemmersbach und der Erft innerhalb eines sie schutzenden sumpfigen Gelandes In einem westlich von Horrem gelegenen Waldstuck zeichnen sich noch Konturen des uberwucherten Wallgrabens und des Ziegelschutthugels der alten Wehranlage ab Wahrscheinlich wurde die Anlage im 14 Jahrhundert zerstort und nicht wieder aufgebaut 17 Sinthern Bearbeiten Sinthern 962 wurde erstmals in einer Urkunde des Kolner Erzbischofs Brun genannt Sinthern wie andere Nachbarorte des heute zum Mittelpunkt der Region herangewachsenen Brauweiler war im letzten Viertel des 10 Jahrhunderts im Besitz des lothringischen Pfalzgrafen Hermann Die hervorgehobene Stellung der fruhen Ansiedlung zeigt sich auch in Urkunden der im Nachbarort gelegenen Abtei Brauweiler So liess Abt Wolfhelm wegen des storenden Laienbesuches wahrend der liturgischen Handlungen in der raumlich beschrankten Klosterkirche an deren Nordseite ein eigens fur die Laien bestimmtes Gotteshaus erbauen Diese dem heiligen Laurentius geweihte Kirche wurde 1085 konsekriert unterstand aber nicht dem Kloster sondern als Filialkirche der Pfarre Sinthern 18 Hoeningen Bearbeiten nbsp Halskette als Beigabe eines Frauengrabes Grab 136 vom Anfang des 8 JahrhundertsHoeningen 6 7 Jahrhundert ist heute wie Gill ein Ortsteil von Rommerskirchen In der Gemeinde gibt es zahlreiche Fundstellen frankischer Siedlungsreste Der durch diese Region fliessende Gillbach als Grenze wies den Ort Hoeningen dem Kolngau zu Buchelmundt Bearbeiten Der nordwestlich von Koln gelegene Ort Bocklemund liegt unmittelbar am Anstieg der Mittelterrasse des Rheins Moglicherweise gab diese Lage am Hugel dem Ort seinen fruhen Namen Buggilmonte oder Buchelmundt Buckel Hugel Bocklemund 941 erstmals erwahnt entstand wie auch viele der hier behandelten Orte ebenfalls durch eine Schenkung des Erzbischofs Wichfrid an die Kolner Ordensschwestern von St Cacilien Wichfrid entstammte dem Grafengeschlecht der Matfriede welches spater enge familiare Bindungen zu den Karolingern hatte Langel Bearbeiten Bei Langel handelt es sich wahrscheinlich um den nordostlichen Grenzort des Kolngaues 19 Historische Bauten in Orten des ehemaligen Kolngaues nbsp Burg Efferen nbsp Burg Hemmersbach Wehrturm nbsp Friesheim die Weisse Burg Hauptstadt des Kolngaus Bearbeiten nbsp Martinsviertel Saule als Markierung des Mittelpunktes der ehemaligen Rheininsel Fur alle dem Kolngau angehorenden Ortschaften oftmals nur Herrenhofe war die Stadt Koln der weltliche und kirchliche Verwaltungssitz es war der Marktort fur das ganze Umland Die Stadt profitierte nach wie vor von der Infrastruktur vergangener romischer Zeit So waren Handel und Handwerk weiterhin stark ausgepragte Erwerbszweige der Stadt Die zentrale geographische Lage am Rhein liess sie schon fruh zu einem Umschlagplatz des Fernhandels werden Ein weiterer wichtiger Aspekt der ihr Wachstum forderte aber auch landespolitische Bedeutung hatte war ihre seit romischer Zeit immer weiter zur Verteidigung ausgebaute Befestigung durch eine Ringmauer Die vorubergehende Schwachung des Reiches wahrend der Erbauseinandersetzungen nach dem Tod Kaiser Karls und der folgenden Teilungen des Reiches nutzten nordische Stamme zu weit in das Reichsgebiet fuhrenden Raubzugen Die rheinaufwarts vordringenden Horden die auch als Normannen bezeichnet werden erkannten dass die Befestigung Kolns an der dem Strom zugewandten Seite unvollkommen war Hier gab es zwischen dem Entstehungsbereich der neuen Rheinvorstadt vicus mercatorum und der Romerstadt wahrscheinlich einige Mauerdurchlasse die den Zugang erleichterten Im Jahr 881 882 nahmen sie die Stadt ein und hinterliessen nach ihrem Weiterzug in Richtung Bonn schwere Verwustungen Deshalb begann bereits Erzbischof Wichfrid 924 bis 953 auf Geheiss des Konigs die offenen Ansiedlungen in der Rheinvorstadt durch neue Verteidigungslinien sichern zu lassen indem er die Romermauer an der Nord und Sudseite auch auf dem aufgeschutteten Gelande des Rheinarmes zwischen der ehemaligen Rheininsel bis zum nunmehrigen Rheinufer erweitern liess Im Dombereich entstand wie in vielen karolingisch ottonischen Bischofstadten eine Kirchenburg Unterhalb von ihr wuchs die Vorstadt nun bis zum Rheinufer Immer mehr Kaufleute Handler und Handwerker erbauten sich hier ihre Hauser Kloster und Stifte entstanden sie umgaben ihre Immunitaten mit eigenen Mauern und pragten so das mittelalterliche Stadtbild Wahrend der Amtszeit des Kolner Erzbischofs Brun 953 965 erlebte die zu dieser Zeit auch Colnaburg genannte Stadt einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung und weitere Veranderungen So wurden im Zuge der ersten Stadterweiterung die Reste der maroden Konstantinbrucke abgebrochen Die seit dem 5 Jahrhundert aus Sicherheitsgrunden fur Fuhrwerke nicht mehr benutzbare Brucke war selbst fur Fussganger nur noch auf wenigen gefahrlich schmalen Bohlen passierbar geworden 20 Der Uberlieferung nach fanden die Quader der Pfeiler des unsicher gewordenen Bauwerkes im Auftrage Bruns als Material karolingisch ottonische Bauphase im Bau der Pantaleonkirche Verwendung 21 Fur seinen Bruder den Kaiser Otto liess Brun die verfallene Pfalz wieder herrichten da dieser haufig mit seiner Gemahlin Adelheid in Koln weilte Mit seiner Erhebung zum Furstbischof loste Brun auch den Burgbann der stadtischen Gerichtsbarkeit aus dem Territorium des Kolngaues heraus und sorgte nun als neuer Schutzherr auch in der neuen Vorstadt fur Recht und Ordnung 22 In der folgenden Zeit umgab der Kolngau stadtisches Gebiet Koln selbst gehorte ihm nicht mehr an Verfall und Ende der Gaugrafschaft Bearbeiten nbsp Die 7 Kurfursten links siehe Wappen der Kurfurst und Erzbischof von KolnDas nordliche Rheinland gehorte zu Lotharingien dem ehemaligen frankischen Mittelreich Die auch in dieser Region wahrend des 8 Jahrhunderts fortschreitende Ausbreitung des Christentums unter den Merowingern und Pippiniden setzte sich in der karolingischen Zeit weiter fort Dies fuhrte unter der Regierung Karls des Grossen im Jahr 795 dazu dass Koln zum Erzbistum erhoben wurde Die dann unter den Karolingern weiter entwickelte Grafschaftsverfassung verfiel im 10 und 11 Jahrhundert Ausgelost wurde dies durch Otto I der mit den nach ihm benannten und vornehmlich an die Bischofe der Bistumsstadte vergebenen Ottonischen Privilegien diesen auch weltliche Rechte verlieh 23 Der Erzbischof von Koln erhielt neben dem Zoll und Munzregal auch das Privileg der Rechtsprechung Das bisher unter dem Vorsitz des Grafen und fur die causae maiores Blut Freiheit und Eigentum zustandige Ding wurde Sache des Hohen weltlichen Gerichtes des Erzbischofs 24 Der Gaugraf wurde zum Burggrafen und unterstand jetzt nicht mehr unmittelbar dem Kaiser sondern dem Erzbischof Ubergang zu Kurkoln BearbeitenHauptartikel KurkolnVom Gaugraf zum Burggrafen Bearbeiten nbsp Darstellung des Erzbischof Brun in St Andreas Koln nbsp Aufgang Burgruine Are AltenahrDa es dem Erzbischof auf Grund seines geistlichen Standes unmoglich war an einem Blutgericht den Vorsitz zu fuhren ernannte er den Gaugrafen zu seinem Stellvertreter Dieser erhielt damit den Titel eines Burggrafen verliehen Dieser Titel mit seinen Privilegien wurde zu Lehen vergeben Die Inhaber des Burggrafenamtes mussten dem Stande der Edelfreien angehoren Seit mindestens 1167 befand sich das Amt im erblichen Besitz der Herren von Arberg 25 Wirtschaftliche Not veranlasste die Burggrafen von Arberg im Laufe der Zeit immer mehr auf ihre Rechte zu verzichten bis im Jahr 1279 Johann von Arberg sein Amt fur 1000 Mark Silber an den Erzbischof Siegfried zuruckgab Literatur BearbeitenHermann Keussen Topographie der Stadt Koln im Mittelalter Band I Bonn 1910 Clemens Klug Hurth wie es war wie es wurde Steimel Verlag Koln o J 1962 Robert Wilhelm Rosellen Geschichte der Pfarreien des Dekanates Bruhl J P Bachem Koln 1887 Klaus Dresmann Verfassung und Verfahren der Kolner Ratsgerichte Dissertation Rechtswissenschaftliche Fakultat der Universitat zu Koln 1959 Rudolph Sohm Die altdeutsche Reichs und Gerichtsverfassung Bd 1 die frank Reichs und Gerichtsverfassung Weimar 1871 F Lau Die erzbischoflichen Beamten der Stadt Koln wahrend des 12 Jahrhunderts Lubeck 1891 Geschichtlicher Atlas der Rheinlande 7 Lieferung IV 9 Die mittelalterlichen Gaue 2000 1 Kartenblatt 1 Beiheft bearbeitet von Thomas Bauer ISBN 3 7927 1818 9 Josef Schmitz Leben am Gilbach Gemeinde Hoeningen mit den Ortschaften Widdeshoven Hoeningen Ramrath und Villau 1800 1974 Neuss 1993 Henriette Meynen Wasserburgen Schlosser und Landsitze im Erftkreis Koln 1979 Seiten 88 91 ISBN 3 7927 0521 4 Peter Schreiner Die ehemalige Benediktinerabtei St Nikolaus in Brauweiler in Erftkreis Hrsg Kloster und Stifte im Erftkreis Hurth 1988 ISBN 3 7927 1044 7 S 227 254 Thomas Frank Trumper Sofie Bayenthal Marienburg 150 Jahre Leben und Arbeiten am Rhein Koln 1985 Christian Schuh Kolns 85 Stadtteile Emons Koln 2003 ISBN 3 89705 278 4 Olaf Hockmann Das Lager Alteburg Die Germanische Flotte und die Romische Rheinschifffahrt In Kolner Jahrbuch Bd 31 1998 S 323 Renate Thomas Wandmalerei im Lager der romischen Flotte in Koln Marienburg 2002Einzelnachweise Bearbeiten nach Rosellen residierte auch in Kendenich ein Centenarius Clemens Klug Seite 34 Peter Schreiner Seite 108 Carl Dietmar Seite 49 Dresmann S 1 Verweis auf Rudolph Sohm Die altdeutsche Reichs und Gerichtsverfassung Bd I S 17 Olaf Hockmann Bd 31 1998 S 323 H Keussen Topographie der Stadt Koln im Mittelalter Band I S 44 Verweis auf Lacomblet V J 948 U B 1 102 Cardauns Niederrhein Annalen 26 37 314 347 H Keussen Topographie der Stadt Koln im Mittelalter Band I S 41 ff Thomas Trumper https www stadt koeln de leben in koeln stadtbezirke rodenkirchen rondorf Rondorf auf koeln de Dresmann Seite 1 Verweis auf F Lau Entwicklung der kommunalen Verfassung und Verwaltung der Stadt Koln bis zum Jahre 1386 S 4 Rosellen schreibt Gelenius welcher Ursprung und Namen der meisten Dorfer am Vorgebirge von romischen Grossen ableitet nimmt an dass auch das ostlich ganz in der Nahe von Bruhl gelegene und hierzu gehorige adelige Gut Palmersdorf seinen Namen von einem Romer Palmatius habe und nennt es deshalb Palmatii pagus Gelen S 256 Robert Wilhelm Rosellen nach Clemens Klug Seite 39 und Rosellen Seite 175 mit Verweis auf Lacomblet Urk IV 639 934 https www stadt koeln de leben in koeln stadtbezirke lindenthal junkersdorf Junkersdorf auf den Seiten der Stadt Koln Henriette Meynen Seite 34 f Henriette Meynen Seite 88 f Peter Schreiner Seite 107 ff Dresmann Seite 1 Verweis auf F Lau Entwicklung der kommunalen Verfassung und Verwaltung der Stadt Koln bis zum Jahre 1386 S 4 Gerta Wolff Das Romisch Germanische Koln Fuhrer zu Museum und Stadt 5 erweiterte und vollig neu bearbeitete Auflage S 263 Bachem Koln 2000 ISBN 3 7616 1370 9 Carl Dietmar Seite 54 Carl Dietmar Seite 54 Klaus Dresmann Seite 2 R Sohm Die altdeutschen Reichs und Gerichtsverfahren Seite 424 f Arberg heute Aren oder Aremberg war ein Bergschloss an der oberen Ahr Das von dort stammende Edelherrengeschlecht tritt im Jahre 1166 in der Person des Henricus de Arberg als Zeuge in der Stiftungsurkunde des Klosters Meer auf Quelle Lacomblet I 287 Nr 415 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kolngau amp oldid 232822603