www.wikidata.de-de.nina.az
Deocar vor 826 lat Deo carus Gottlieb war Abt der Abtei Herrieden und wird heute als Heiliger und in Herrieden als Grunder und Patron der Stadt verehrt Alteste bekannte Darstellung St Deocars aus dem Pontifikale Gundekarianum um 1072Karl der Grosse beichtet beim hl Deocar Detail vom Deocaraltar St Lorenz Kirche Nurnberg 1437Deocaraltar in Nurnberg Lorenzkirche 1437 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Aufstieg als Geistlicher 2 Abt des Klosters Herrieden und Konigsbote 3 Tod und Verehrung als Heiliger 4 Darstellungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft und Aufstieg als Geistlicher BearbeitenDer heilige Deocar steht am Anfang kirchlichen Lebens in Herrieden in ihm dokumentiert sich erstmals Herrieder Ortsgeschichte Es lasst sich mit Bestimmtheit nicht mehr nachweisen woher er stammte Mitte des 8 Jahrhunderts war Deocar zusammen mit Rabanus Maurus im Kloster Fulda ein Schuler des gelehrten Alkuin von Tours Spater wurde er dort Monch und Priester Studien an der karolingischen Hofakademie folgten in Fulda Jahre eigener Lehrtatigkeit Wahrscheinlich nach 771 wirkte er als Hofkaplan in der Kanzlei Karls des Grossen Abt des Klosters Herrieden und Konigsbote BearbeitenIm Streit mit dem Bayernherzog Tassilo III erhob der Frankenherrscher Anspruch auf das von Cadolt an der Altmuhl gegrundete Kloster Hasareoda das spatere Herrieden und ernannte Deocar 782 83 zum dortigen Abt Uber die Leitung seiner Klosterfamilie hinaus entfaltete der junge Abt bald unter der Bevolkerung eine ausgedehnte Glaubensverkundigung Als einziges frankisches Kloster wird nach der Unterwerfung der Awaren 791 95 die Abtei Herrieden am Missionswerk in der neuen Ostmark beteiligt der Konig ubereignete die Orte Melk Pielach und Grunz an Deocar An Weihnachten 800 zum Kaiser gekront beauftragte Karl der Grosse Deocar mit dem wichtigen Amt eines Konigsboten Zu Regensburg 802 und im Bistum Passau um 804 ist er in dieser Eigenschaft belegt Aus der Korrespondenz des einflussreichsten Hof Theologen Alkuin von Tours ist ein Brief an Deocar uberliefert Zusammen mit dem Erzbischof von Mainz Haistulph und den hervorragendsten Monchen des Konvents ubertragt Deocar am 1 November 819 bei der Weihe der machtigen Basilika in Fulda die Reliquien des heiligen Bonifatius in das neue Ehrengrab der Westkrypta Tod und Verehrung als Heiliger BearbeitenErzbischof Arn von Salzburg Deocar vielfach verbunden schrieb den Freund vor 821 in das Verbruderungsbuch von Stift Sankt Peter Salzburg unter die lebenden Bischofe und Abte ein Im Verbruderungsbuch des Klosters Reichenau wird 826 nicht mehr Deocar sondern nur sein Kloster genannt demnach konnte er zwischenzeitlich verstorben gewesen sein Neuere Forschungen nennen auch 829 als Todesjahr Er wurde in der alten Klosterkirche zu Herrieden bestattet Dort uberdauert Deocars Andenken die Umwandlung der Abtei in ein Chorherrenstift in dessen neuer Stiftskirche Deocar auch eine zweite Grabstatte fand Erste Zeugnisse kultischer Verehrung datieren aus der Zeit des Bischofs Gundekar II von Eichstatt 1057 1075 Im Pontifikale Gundekarianum ist er in einer der Miniaturmalereien dargestellt Im Kampf um den Kaisertitel konnte der spatere Kaiser Ludwig der Bayer 1316 Herrieden unter Mithilfe der Stadt Nurnberg erobern und schenkte den Nurnbergern deshalb einen Teil der dort ruhenden Deocar Reliquien einschliesslich des Hauptes Diese kamen zur Verehrung in die Nurnberger Lorenzkirche wo man dem Heiligen einen silbernen Reliquienschrein und einen Altar stiftete der 1437 gefertigt wurde St Deocar avancierte zu einem der Nurnberger Stadtpatrone und es entwickelte sich eine bedeutende Wallfahrt aus deren Ertragen der Bau des grossen spatgotischen Hallenchors von St Lorenz grossteils finanziert wurde Am Tag nach Pfingsten hielt die Stadt stets eine grosse Deocarus Prozession ab bei der die jungsten Ratsherren den silbernen Schrein trugen Mit der Reformation erlosch das Interesse an der Verehrung des Heiligen Altar und Reliquienschrein blieben jedoch erhalten 1811 musste der Silberschrein zum Materialwert an das Konigreich Bayern ausgeliefert werden und wurde eingeschmolzen Die ursprunglich darin aufbewahrten Nurnberger Reliquien uberfuhrte man 1845 auf Bitte des Eichstatter Bischofs Karl August von Reisach in dessen Kathedrale wo sie sich noch heute befinden 1 Einen kleineren Teil der Reliquien behielt Ludwig der Bayer 1316 fur sich selbst und verbrachte sie in die Munchner Residenz wo sie im Zweiten Weltkrieg durch Bombeneinwirkung zerstort wurden Ein weiterer Teil der Reliquien blieb schliesslich 1316 in Herrieden zuruck 1472 liess Bischof Wilhelm von Reichenau dafur ein gotisches Hochgrab errichten und sie darin bergen Zur 1000 Jahr Feier der Abtei bettete man 1783 die Gebeine in einen glasernen Schrein auf dem Hochaltar der Stiftskirche Im Gefolge der Sakularisation des Stiftes 1804 verblasste die historische Gestalt Deocars fast bis ins Legendenhafte das Jubilaumsjahr 1982 83 zur 1200 Jahr Feier der Grundung des Klosters Herrieden weckte neues Interesse an der Verehrung und der Geschichte des hl Deocar Wallfahrtstag des Lokalheiligen ist der 7 Juni Darstellungen Bearbeiten nbsp Tod des hl Deocar Detail vom Deocaraltar Nurnberg nbsp St Deocar als Toter Detail vom Deocaraltar Vorderseite 1437 St Lorenz Kirche Nurnberg nbsp St Deocar als Toter Detail vom Deocaraltar Nurnberg Ruckseite nbsp Ludwig der Bayer uberbringt die Reliquien des hl Deocar nach Nurnberg Detail vom Deocaraltar NurnbergLiteratur BearbeitenVeit Gottlieb Baumgartner Kurze Lebensbeschreibung des Hl Gottlieb Deocar erster Abt und Stiftspatron zu Herrieden Stift Herrieden 1783 Stadt Herrieden Herrieden Stadt an der Altmuhl Stadtverwaltung Herrieden 1982 Corine Schleif Bild und Schriftquellen zur Verehrung des Heiligen Deocarus in Nurnberg Sonderdruck im 119 Bericht des Historischen Vereins Bamberg 1983 Verein zur Erhaltung der St Lorenzkirche Nurnberg Stephanus Laurentius Deocar Kirchenpatrone und Altarheilige Nurnberg 2001 Heft 46 der Vereinsschriften Martin Baier Die Verehrung des Heiligen Abtes Deocar in Herrieden und an der Lorenzkirche in Nurnberg Herrieden 2005 gedruckte Studienarbeit Ekkart Sauser Deochar Dietger In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 21 Bautz Nordhausen 2003 ISBN 3 88309 110 3 Sp 330 331 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenWebseite der Pfarrei Herrieden zur Geschichte und Verehrung des hl Deocar St Deocar im Portal Okumenisches Heiligenlexikon Abbildung Deocars im Pontifikale GundekarianumEinzelnachweise Bearbeiten Verein zur Erhaltung der St Lorenzkirche Nurnberg Stephanus Laurentius Deocar Kirchenpatrone und Altarheilige Nurnberg 2001 Heft 46 der Vereinsschriften Seite 34Normdaten Person GND 123476216 lobid OGND AKS VIAF 18132182 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME DeocarKURZBESCHREIBUNG Abt von HerriedenGEBURTSDATUM 8 JahrhundertSTERBEDATUM vor 826 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deocar amp oldid 207289453