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Der Dom zu Eichstatt St Salvator U L Frau und St Willibald ist die Kathedralkirche des katholischen Bistums Eichstatt in Eichstatt Bayern Die dreischiffige Hallenkirche geht auf den Grundungsbau des hl Willibald zuruck der hier bereits im 8 Jahrhundert eine erste Steinkirche errichtet haben soll Die heutige Kirche entstand im Wesentlichen in hoch und spatgotischen Stilformen und wurde 1718 durch eine barocke Westfassade abgeschlossen Zusammen mit dem Kreuzgang und dem zweischiffigen Mortuarium gilt der Dom als eines der bedeutendsten mittelalterlichen Baudenkmaler Bayerns Der Eichstatter Dom Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhmittelalter 1 2 Romanik 1 3 Gotik 1 4 Barock 1 5 19 Jahrhundert 1 6 20 Jahrhundert 2 Die Baumeister und Kunstler 3 Beschreibung 3 1 Willibaldschor 3 2 Turme 3 3 Kapitelsakristei und Roritzerkapelle 3 4 Kreuzgang und Mortuarium 4 Ausstattung 4 1 Altare 4 2 Grabdenkmaler 4 3 Glasfenster 4 4 Sonstige Sehenswurdigkeiten 5 Orgel 6 Glocken 6 1 Hauptgelaut im Nordturm 6 2 Nebengelaut im Nordturm 6 3 Sterbeglocke im Nordturm 6 4 Pfarrgelaut im Sudturm 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFruhmittelalter Bearbeiten Der Grundungsbau des hl Willibald im 8 Jahrhundert war ein 12 Meter breiter steinerner Saalbau an den sich ein Monchskloster anschloss Grabungen von 1970 72 Das Kloster war wahrend der Ungarneinfalle zerstort worden die Kirche jedoch erhalten geblieben Teile dieser Kirche haben sich im Mauerwerk des Ostchores erhalten Bischof Reginold 966 991 liess uber den Ruinen des Missionsklosters einen Rundbau mit zwei Flankenturmen und eine Aussenkrypta fur die Gebeine des Bistumsgrunders errichten Romanik Bearbeiten Dieser karolingisch ottonische Architekturkomplex musste den Neubauplanen Bischof Heriberts 1022 1042 weichen In Augsburg war schon um 1000 eine neue grosse romanische Kathedralkirche entstanden gleichzeitig entstand auch in Speyer ein Neubau Bischof Gundekar II weihte 1060 ein neues Langhaus und einen Chor Die romanische Kathedrale konnte 1972 75 zusammen mit den Vorgangerbauten unter dem Mittelschiff ergraben werden Die kreuzformige Basilika besass je eine Apsis im Osten und Westen sowie eine 16 m lange Ostkrypta Aus Kostengrunden wurden die Ausgrabungen wieder verfullt Die beiden Turme durften erst im 12 Jahrhundert entstanden sein und zeigen oberitalienische Einflusse Einen Bauabschluss dieser Kathedrale kann man in der Weihe am 13 Oktober 1310 vermuten Gotik Bearbeiten nbsp Die Anbetung der Konige am Hauptportal Abgusse Ab 1256 entstand der fruhgotische Westchor in dem die Gebeine des hl Willibald neu beigesetzt wurden 1269 war der Neubau vollendet Unter den Bischofen Raban Truchsess von Wilburgstetten und Friedrich IV von Oettingen brach man die salische Kirche schrittweise ab und errichtete die erhaltene hochgotische Halle Nach 1350 wurde der Ostchor begonnen gegen 1400 konnte der Willibaldschor Westchor an das Langhaus angeschlossen werden Das Hauptportal im Norden ist mit 1396 bezeichnet Die Spatgotik fugte die Kapitelsakristei mit der Roritzerkapelle 1463 1480 hinzu Der anschliessende Domkreuzgang mit dem Mortuarium wurde 1410 mit dem Nordflugel begonnen und 1510 mit der Vollendung des Mortuariums abgeschlossen Barock Bearbeiten nbsp Die barocke WestfassadeDie barocke Westfassade 1716 1718 Gabriel de Gabrielis ist das erste Eichstatter Werk des Graubundner Baumeisters der anschliessend das Bild der Stadt bis heute pragen sollte Bischof Johann Anton I Knebel von Katzenellenbogen gab die Fassade als Dank fur die Verschonung der Stadt im Spanischen Erbfolgekrieg in Auftrag 1720 entstand eine barocke Kanzel auf der Nordseite der Mittelschiffsarkaden Stiftung des Domherren Rudolph Theodorich von Freyberg 1745 feierte das Bistum sein tausendjahriges Jubilaum Aus diesem Anlass stiftete Bischof Johann Anton II den eleganten Rokokoaltar am Anfang des Willibaldschores der Teile des Renaissancegrabaltares mit einbezieht 1749 gab der Bischof anlasslich seines funfzigjahrigen Priesterjubilaums ein aufwandiges Gegenstuck Hochaltar im Ostchor in Auftrag Beide Altare wurden von Matthias Seybold entworfen der auch fur die Planung zweier weiterer Altare verantwortlich war Um 1750 baute Johann Martin Baumeister um den mittleren Vierungspfeiler der Nordempore ein Orgelwerk das 1778 und 1780 uberarbeitet bzw erneuert wurde Der barocke Orgelprospekt stammte von den einheimischen Schreinern Willibald und Josef Hainle Im 18 Jahrhundert waren die Seitenkapellen durch reiche schmiedeeiserne Gitter vom Langhaus abgeschlossen Die gusseisernen Chorschranken kamen 1789 hinzu Heute ist nur noch ein Gitter unter der Empore des Willibaldschores erhalten Die gotischen Masswerke der Fenster waren teilweise durch einfache Windeisen ersetzt worden die gotischen Glasmalereien durch Blankverglasung Die Wande und Gewolbe erschienen in einem kuhlen Grauton Zahlreiche barocke Ausstattungsstucke Grabmaler und Altare pragten den Raumeindruck Einige Bischofe erwahlten sich die Langhauskapellen als Grablegen und stifteten hierfur weitere Ausstattungsstucke 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Ein Rest der neugotischen Ausstattung Die Kanzel 1887 1845 sollte das elfhundertjahrige Bistumsjubilaums mit Anstand und Wurde auch mit Glanz begangen werden Bischof Karl August von Reisach und das Domkapitel wollten den Dom deshalb wieder dem mittelalterlichen Erscheinungsbild annahern Die Gotik galt seit dem fruhen 19 Jahrhundert als der christliche Idealstil Aus chronischem Geldmangel beschrankte man sich jedoch zunachst auf die Neuausmalung des Innenraumes und einen neuen Anstrich der barocken Ausstattungsstucke Einige Altare wurden sogar entfernt so etwa die beiden Seitenaltare im Westchor Von 1849 50 setzte man die Sanierung ohne grossere Veranderungen am Inventar fort 1866 bis 1869 wurde das Mortuarium wiederhergestellt Bischof Franz Leopold von Leonrod veranlasste schliesslich die umfassende Sanierung der Kathedrale die sich von 1881 bis 1904 hinzog Der Sakralraum wurde in ein einheitliches spatgotisches Gewand gekleidet neugotische Glasfenster ersetzten die Klarverglasung des Hochchores Auch ein neuer Hochaltar entstand in den allerdings grosse Teile des ursprunglichen mittelalterlichen Altares integriert wurden Der barocke Vorgangeraltar befindet sich jetzt in Deggendorf Die farbige Neuausmalung des Raumes wurde Fritz Geiges anvertraut der die Gewolbeflachen mit Ranken uberzog und grossformatige Wandgemalde mit den Legenden der Bistumsheiligen schuf Auch die Fenster des Langhauses erhielten bunte Glasfenster und gotische Masswerke Die Restaurierung kostete insgesamt uber 260 000 Mark die durch Spenden und das Wirken des Dombauvereins aufgebracht wurden Der neugotische Dom war 1893 vollendet die Sanierung des Kreuzganges zog sich bis ins 20 Jahrhundert hin Bis zur erneuten Sanierung und Stilbereinigung in den Jahren des Zweiten Weltkrieges blieb die Bischofskirche im Wesentlichen unverandert 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Der Ostchor nbsp Der Willibaldschor Westchor Schon bald meldeten sich jedoch erste Kritiker zu Wort Der kunstliche akademische Raumeindruck der Kathedrale wurde bereits kurz nach der Jahrhundertwende als zu duster und kalt empfunden Die neugotischen Glasfenster verdunkelten den Raum so dass permanent kunstliches Licht eingesetzt werden musste 1916 17 versuchte man deshalb die Scheiben abzuatzen und so mehr Licht in das Innere zu bringen Noch radikaler ging man 1936 vor als die oberen Drittel der Fenster durch blanke Antikglasscheiben ersetzt wurden Der unbefriedigende Zustand des Domes fuhrte schliesslich 1939 zum Beginn einer grundlegenden Restaurierung Im Juni begann die Neufassung der Raumschale durch eine Munchner Kirchenmalerfirma Ab Juli versuchte der Dachauer Glasermeister Syrius Eberle einen besseren Ubergang zwischen den Glasfenstern des 19 Jahrhunderts und den Blankglasflachen zu erreichen Die meisten seiner Entwurfe wurden jedoch von der Denkmalpflege zuruckgewiesen 1945 dunkelte man die Buntglasscheiben einfach mit Wasserfarben ab Im Zuge dieser Restaurierung kam es auch zu einer Neuordnung der Altare 1942 entstand ein Konglomerat aus der neugotischen Altarausstattung und mittelalterlichen Originalen Kriegsbedingt mussten geplante Neuanschaffungen weitgehend unterbleiben Die Verantwortlichen befurchteten eine Beschlagnahme der reichen Bestande des Diozesanmuseums durch die NS Machthaber und ersetzen deshalb die Skulpturen des 19 Jahrhunderts weitgehend durch mittelalterliche Originale Das Museum selbst loste man auf Zudem wollte man so eine kunstlerische Aufwertung der Ausstattung erreichen die der bedeutenden Architektur der Kathedrale besser entsprach Ab November 1941 waren besonders die Glocken und bronzenen Ausstattungsstucke von einer Beschlagnahme bedroht Einiges konnte jedoch von der Denkmalpflege bewahrt werden die sich hierzu manchmal auch ausserhalb der damaligen Legalitat bewegen musste anderes konnte zumindest umfassend dokumentiert werden Die Massnahmen der Kriegsjahre pragen das Dombild bis heute auch die Sanierung Gottfried Bohm von 1971 bis 1976 orientierte sich an diesem Zustand Der bedeutendste Eingriff war hier die Beseitigung der Chorschranken die auf Wunsch Bischof Alois Brems geschah Der heftige Einspruch der Denkmalpflege blieb erfolglos Auch die Tauf und die Kriegergedachtniskapelle wurden damals umgewidmet der Kreuzaltar mit dem von Loy Hering gestalteten Altarkreuz das heute in der Anbetungskapelle hangt verschwand bereits 1968 Von 1968 bis 1971 wurde eine Interimslosung mit einem provisorischen Volksaltar und einem modern gehaltenen Chorgestuhl in einem mit Teppich ausgelegtem Altarraum verwendet Von 1958 bis 1965 wurde der Aussenbau restauriert Weitere umfassende Restaurierungen des Doms fanden zu Beginn des 21 Jahrhunderts statt So wurde die Westfassade zwischen 2014 und 2017 saniert 1 Eine Gesamtsanierung des Doms findet seit 2019 statt 2 Die Baumeister und Kunstler BearbeitenDie am Bau beteiligten Handwerker und Kunstler werden erst ab dem 15 Jahrhundert namentlich greifbar 1420 erscheint Frantz Peringer als tummeister 1440 hatte Meister Conradt von Kamerberg dieses Amt inne Ein Steinmetz und Steinbildhauer Eckhart Graczer erscheint 1440 45 Matthaus Roritzer schuf wahrscheinlich um 1470 die Kapitelsakristei mit der nach ihm benannten Kapelle Chorlein 1475 bis 1500 war Hans Paur Dombaumeister Er gilt als Schopfer des Mortuariums und der Architektur des Pappenheimer Altars Mit Hans Alberthal kommt einer der ersten Graubundner Meister 1609 in die Stadt Ihm ist der Giebel des Querhauses zuzurechnen Sein Landsmann Gabriel die Gabrieli aus Roveredo sollte wie kein anderer das Gesicht der Stadt bis heute umpragen Ab 1714 verwandelte er das mittelalterliche Eichstatt in eine moderne Barockstadt sudlicher Pragung Seine Umgestaltungen am Dom berucksichtigten die mittelalterliche Substanz in bemerkenswerter Weise dem herausragenden Architekten war die Leistung seiner mittelalterlichen Vorganger offenbar sehr bewusst Gabrieli schuf die Westfassade die Willibaldssakristei und die Wunibaldkapelle Ab 1750 war der Norditaliener Maurizio Pedetti Hofbaudirektor Fur den Dom fertigte er die Entwurfe der Schonborn und Strasoldodenkmaler Gottfried Bohm und Nikolaus Rosiny waren schliesslich fur die gross angelegte Domerneuerung von 1972 1975 verantwortlich Von den Bildhauern und Malern sind vor allem der Allgauer Loy Hering und der Augsburger Hans Holbein der Altere hervorzuheben Hering schuf zahlreichen Epitaphien und Steinkreuze Holbeins Glasmalereien Entwurfe im Mortuarium sind allerdings nicht vollstandig erhalten Veit Wirsperger um 1530 wird als der Schopfer der vielfigurigen Kreuzigung des Pappenheimer Altares angesehen Hans Krumpper 1634 aus Weilheim lieferte das Gemmingen Epitaph Beschreibung Bearbeiten nbsp Die Gewolbezone des Langhauses nbsp Das HauptportalDer Eichstatter Dom ist eine dreischiffige doppelchorige hochgotische Halle mit Querhaus und begleitenden Kapellenreihen Die beiden romanischen Glockenturme flankieren den Ostchor Das Langhaus erscheint nach aussen sehr schlicht die Streben sind teilweise nach innen eingezogen Schlanke Masswerkfenster erhellen den Innenraum neben dem Hauptportal bereichert ein Treppenturm die Ansicht Das Portal selbst wird von einer offenen Vorhalle geschutzt deren Spitzbogen von Hohlkehlen begleitet wird Das Portal besitzt reichen bemalten Skulpturenschmuck Terrakotta unter Baldachinen Im Tympanon erkennt man den Marientod daruber ist die Kronung der Gottesmutter dargestellt Der westlich vorgelegte fruhgotische Willibaldschor wird durch ein viertes spatgotisches Joch abgeschlossen dem noch die barocke Westfassade Gabrielis vorgelegt ist Das Portal liegt zwischen Doppelpilastern den Abschluss bildet eine geschwungene Balustrade mit Skulpturenschmuck Die Turme werden durch romanische Rundbogen und Friesen gegliedert und von Spitzhelmen uber Dreiecksgiebeln bekront Am reichsten dekoriert ist die spatgotische Kapitelsakristei mit ihren Fialen und Wimpergen und der abschliessenden niedrigen Roritzerkapelle Bescheidener ist die Dekoration der Strebepfeiler des Ostchores angelegt zwischen welchen wieder Masswerkfenster sitzen Da die Seitenkapellen bis zur Gewolbehohe aufgefuhrt wurden wirkt der von Kreuzgewolben auf Rundpfeilern uberdeckte Innenraum sehr geraumig Der Ostchor ist etwas niedriger als das Langhaus als vollig eigenstandiger Bauteil offnet sich im Westen der fruhgotische Willibaldschor mit seinen wuchtigen Gewolbeformen und dem Grabmal des Heiligen Der Dom ist 98 Meter lang und im Querhaus 38 5 m breit Die Hauptschiffe sind etwa 19 5 Meter hoch Im Sudosten umschliesst die Vierflugelanlage des Kreuzgangs mit dem Mortuarium einen Innenhof der seit 1958 als Begrabnisstatte fur das Domkapitel dient Die prachtigen Masswerkformen wurden nach den Zerstorungen der Sakularisationszeit ab 1886 rekonstruiert Westlich schliesst sich das Geviert der bischoflichen Residenz an die im 18 Jahrhundert die Willibaldsburg als Bischofssitz abloste Die zweischiffige Halle des Mortiariums Grablege gilt als einer der schonsten spatgotischen Innenraume Deutschlands Die Gewolbe der acht Doppeljoche werden von Mittelsaulen gestutzt und von Netzgewolben uberspannt Willibaldschor Bearbeiten nbsp Westliches Joch des Willibaldschors 1471 durch Wilhelm von Reichenau in Auftrag gegeben nbsp Blick aus dem Willibaldschor ins LanghausDer hochmittelalterliche Willibaldschor umfasst drei fruhgotische und ein spatgotisches Joch Die drei Ostjoche uberspannen einfache wulstige Kreuzgewolbe ohne Schlusssteine auf funfteiligen Bundeldiensten Auch das Westjoch von 1471 ist kreuzgewolbt anstelle der gotischen Rippen werden Motive des Astwerks verwendet Es wird durch einen Rundbogen von den Ostjochen separiert Der Schlussstein tragt die Wappen des Bistums des Domkapitels und des Bischofs Wilhelm von Reichenau und ist mit 1471 bezeichnet Am schlichten Aussenbau uberrascht besonders die wenig sorgfaltige Ausfuhrung des Mauerwerks der Nordseite Die rundbogig geschlossenen Fenster liegen zwischen einfachen Strebepfeilern mit Pultdachern die Aufsatze schliessen mit Satteldachern Gabrielis Westfassade ist angeblendet Uber dem Portal sitzt das Wappen Bischof Johann Anton Knebels von Katzenellenbogen das von zwei Putten begleitet wird Der Willibaldschor war die Kirche des Kollegiatstiftes St Willibald Er besass bis 1971 noch eine eigene Sakristei die im Zuge der Umgestaltung des Domes heute als Vorraum dient um einerseits weiterhin dem Dom einen Zugang von Westen aus zu ermoglichen und gleichzeitig den Willibaldschor vor durchlaufenden Besucherstromen zu verschonen um ihn als Gebetsort aufrechtzuerhalten Turme Bearbeiten Die beiden romanischen Chorseitenturme sind besonders wegen ihrer Kapellen in den ersten Obergeschossen von baugeschichtlichem Interesse Im Nordturm Hohe 52 Meter liegt die ehemalige Marienkapelle Der Raum ist 9 Meter hoch und wird von einem Kreuzgewolbe mit Rechteckrippen uberdeckt Rundbogen offnen sich zum Ostchor des Domes und zum Querhaus Die Apsis an der Ostseite wurde in die Mauer eingearbeitet und schliesst ebenfalls rundbogig Der Kapellenraum wurde am 10 Juli 1072 vom Salzburger Bischof Gebhardt geweiht Den Zugang vom gleichfalls kreuzgewolbten Untergeschoss ermoglicht eine schmale Steintreppe in der Mauer Der Turm besitzt funf Geschosse unterschiedlicher Hohe und einfacher Rundbogengliederung Die Giebel und der Spitzhelm stammen aus der Gotik Der kleine Erker im Osten der sich noch auf einem Stahlstich von 1845 erkennen lasst wurde bei der Neudeckung im Jahr 1859 abgetragen Die Anlage des Sudturms entspricht im Wesentlichen der des Nordturms der Aufbau ist mit insgesamt 54 Metern jedoch etwa zwei Meter hoher gestaltet Hier liegt im ersten Obergeschoss die ehemalige Michaelskapelle die gleichzeitig mit der Marienkapelle durch den Patriarchen Sieghard von Aquileia geweiht wurde Der Turm wird bis zum dritten Obergeschoss vom Querhaus und den Klausurgebauden Mortuarium umschlossen Beide Turme bestehen aus schmalen Kalkbruchsteinen einheimischer Bruche tragen aber helle Kalkputze Auffallend ist die sorgfaltige Ausfuhrung des Mauerwerks das in deutlichem Gegensatz zur fluchtigeren Ausfuhrung des Willibaldschores steht Kapitelsakristei und Roritzerkapelle Bearbeiten nbsp Der Ostchor mit der Kapitelsakristei und der RoritzerkapelleDie spatgotische Kapitelsakristei schliesst sich auf der Ostseite der Kirche an den Nordturm an Das vierjochige Sterngewolbe des quadratischen Hauptraumes ruht auf einer runden Mittelsaule Ein ungewohnliches Motiv ist der hangende Schlussstein am Chorbogen Das niedrigere Chorlein ist stark eingezogen also schmaler als der Gesamtbau und springt funfseitig aus Das Rippengewolbe entwickelt sich aus einem Vierpass der Schlussstein zeigt die Wappen des Bistums des Bischofs Johann III von Eych und des Domkapitels Den Aussenbau gliedern die reich verzierten Strebepfeiler mit ihren Blendfeldern Fialen und Wimpergen Das steinerne Dach des Chorleins Roritzerkapelle wird von einer Kreuzblume bekront Der Entwurf der Gesamtanlage wird Matthaus Roritzer zugeschrieben der 1469 und 1473 in Eichstatt nachweisbar ist Moglich ist auch die Beteiligung seines Vaters Konrad bzw Wolfgang Roritzers Die Eichstatter Quellen sprechen nur von einem Meister Mattheis der 1473 nach Munchen an die Frauenkirche berufen wurde Die Sakristei ist nicht offentlich zuganglich und wird seit der Errichtung der neuen gemeinsamen Sakristei von Pfarrei und Kapitel nicht mehr als solche benutzt Sie dient heute zum gemeinsamen Chorgebet des Domkapitels Kreuzgang und Mortuarium Bearbeiten nbsp Kreuzgang und Mortuarium Grundriss nbsp Das MortuariumDen Kreuzgang und das anschliessende Mortuarium bezeichnete bereits Georg Dehio als glanzende Leistung der Spatgotik Die reichen Gewolbefigurationen und architektonischen Erfindungen liessen auch die Bearbeiter des sonst eher nuchternen Inventarbandes von 1924 ins Schwarmen geraten Besonders die zweischiffige Halle des Mortuariums hat immer Bewunderung erweckt Auch der Innenhof darf zu den besten Leistungen der deutschen Spatgotik gezahlt werden der malerische Reiz der Gesamtanlage gilt den meisten Autoren als unubertroffen Die zweischiffige Anlage ist ein typisches Kennzeichen solcher halbsakraler gotischer Raume Vorbilder fur diese Grablege des Domkapitels waren die alteren Mortuarien in Bamberg und Wurzburg Zwei der sieben stutzenden Saulen wurden besonders aufwandig gestaltet Im Norden lenkt die Schone Saule mit ihrem knorrigen Astwerk die Blicke auf sich im Suden windet sich die Gewundene Saule Bild zum Gewolbe empor Funf der 10 Masswerkfenster besitzen Glasmalereien sign 1502 nach Entwurfen Hans Holbeins d A Dargestellt wurden unter anderem die Kreuzigung und das Jungste Gericht Der zweigeschossige Kreuzgang wird von Strebepfeilern gestutzt bei denen romanische Saulen aus dem 12 Jahrhundert wiederverwendet wurden Sicherlich stammen diese Spolien noch von der hochmittelalterlichen Vorgangeranlage Die reichen Gewolbefigurationen sind im Nordflugel als Springgewolbe gestaltet die Schlusssteine also gegeneinander versetzt Die anderen Joche zeigen Rauten und Sterne die Schlusssteine und Konsolen tragen reichen plastischen Schmuck Zahlreiche Grabplatten sind in die Fussboden und Wandflachen eingelassen Glasgemalde erganzen die Szenerie Zusammen mit der hochgotischen Architektur des Domes ist hier eines der bedeutendsten Ensembles der suddeutschen Gotik entstanden das noch durch die reichen Bestande des angeschlossenen Diozesanmuseums erganzt wird nbsp Der Kreuzgang nbsp Der Nordflugel des Kreuzganges nbsp Der Ostflugel des Kreuzganges nbsp Kreuzgang Gewolbejoch Nordost nbsp Gewundene Saule im Mortuarium nbsp Schone Saule im Mortuarium Ansicht vor der Restaurierung ca 1889 nbsp Schone Saule im Mortuarium 2012Ausstattung BearbeitenAltare Bearbeiten nbsp Der Pappenheimer Altar Mittelteil nbsp Mittelschrein des Hochaltars im Ostchor nbsp Statue des hl Willibald Gregor Erhart Als bedeutendster Altar der Domkirche gilt der prachtvolle Pappenheimer Altar um 1495 im ostlichen Querhaus eine Stiftung des Kanonikus Kaspar Marschalk von Pappenheim Der Altaraufbau besteht vollstandig aus heimischem Kalkstein Oberer Schwammkalk und ist ohne die Mensa 9 5 m hoch und uber 2 m breit Im Schrein wird die Kreuzigung geschildert Zahlreiche Figuren begleiten die Szene im Hintergrund sieht man eine Phantasieansicht Jerusalems Die Stadt ist nach einem Holzschnitt von Breitenbach 1486 dargestellt der Motive Dogenpalast aus Venedig und Nurnberg verwendete und diese neben Darstellungen des Felsendomes und der Grabeskirche stellte Als Bekronung steigen funf Baldachine in die Hohe Der Pappenheimer Altar wirkt heute ein wenig abseitsliegend Vor der Entfernung der Chorschranken wurde durch diese eine eigene Kapelle fur den Altar gebildet Der neugotische Hochaltar Ostchor birgt die Holzfiguren des ehemaligen spatgotischen Flugelaltares Funf vom sogenannten Meister des Eichstatter Domhochaltars um 1470 geschaffene uberlebensgrosse Statuen im Schrein zeigen die Madonna auf der Mondsichel sowie Schutzpatrone des Bistums Die ebenfalls aus dem Mittelalter stammenden Flugel tragen acht spatgotische Passionsreliefs auch das Sprengwerk ist mittelalterlich Den schlichten Kreuzaltar Volksaltar auf der neuen Altarinsel der Vierung schufen Theo Heiermann und Elmar Hillebrand im Jahr 1975 zuvor befand sich hier zwischen den Chorschranken der sogenannte Pfarreialtar Die zwolf Nebenaltare der Kathedrale entstanden meist als private Stiftungen fur Messfeiern etwa zur Furbitte fur verstorbene Angehorige Als einer der fruhesten Renaissance Altare Deutschlands gilt der Altar fur Dompropst Johannes von Wolfstein gest 1519 im Sudschiff Das Hauptrelief mit der Aufnahme Mariens in den Himmel entstand nach einem Holzschnitt Albrecht Durers Werkstatt Loy Hering um 1519 20 Aus dem Fruhbarock stammt der Olberg oder Laurentius Altar Nordseite in hochbarocken Stilformen prasentiert sich der Magdalenen Altar in seiner Kapelle im Sudschiff Kapelle Stuckausstattung und Altar veranschaulichen die bedeutende Barockausstattung des Domes die sonst der Regotisierung im 19 Jahrhundert zu Opfer gefallen ist Aus dieser Zeit sind noch vier Seitenaltare vorhanden die man allerdings im 20 Jahrhundert mit gotischen und barocken Bildwerken aufwertete So birgt auch der Marien Altar von 1879 Sudschiff eine spatgotische Mondsichelmadonna der Zeit um 1500 die im Volksmund Backermadonna genannt wird Die Flugelreliefs entstanden gegen 1470 und zeigen die hl Barbara und Katharina Die weiteren Altare sind den hll Wunibald und Anna und der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht Erst 1912 entstand der neugotische Altar der Kapitelsakristei mit einem Relief der Beweinung Christi um 1480 und weiteren Skulpturen unterschiedlicher Herkunft nicht offentlich zuganglich Ein weiterer Altar der heute nicht mehr existent ist befand sich in der fruheren Sakristei der Willibaldschores Heute ist an dieser Stelle der Zugang zum Vorraum des Domes von Westen her Grabdenkmaler Bearbeiten nbsp Epitaph fur Furstbischof Johann Anton von Zehmen 1790 im Willibaldschor nbsp Hochgrab des seligen Bischofs Gundekar II 1057 75 in der Sakramentskapelle nbsp Der manieristische Epitaphaltar des Bischofs Martin von Schaumberg 1560 90 im sudlichen QuerhausUber den Stufen des Willibaldschores erhebt sich das Renaissancegrabmal des Bistumsgrunders des hl Willibald Unter Bischof Gabriel von Eyb schuf vermutlich 3 4 5 Loy Hering eines seiner Hauptwerke vollendet 1514 Die Gesamtanlage wurde im Rokoko verandert Erhalten blieb der monumentale Hauptteil mit der lebensgrossen Sitzfigur des Heiligen in einer Muschelnische der hohe Baldachin ist eine Erganzung des 18 Jahrhunderts die Matthias Seybold 1745 nach dem Vorbild des Petrusgrabes Bernini im Petersdom zu Rom schuf Die altere fruhgotische Grabtumba steht jetzt an der Sudseite des Westchores Sie ist in der Form eines gotischen Chorbaues gearbeitet Die Pultdacher der Strebepfeiler tragen grosse Tierkopfe daruber lauft eine Blendgalerie um die Dachflache Zahlreiche Grabmaler und Epitaphaltare der Bischofe und der Domherren stehen an den Pfeilern und Wandflachen Zu den altesten gehoren die Steine der Bischofe Konrad II von Pfeffenhausen 1305 und Johann II von Heideck 1429 sowie die Tumba Gundekars 1075 in dessen Grabkapelle Der Ostchor birgt das Denkmal fur Bischof Johann Konrad von Gemmingen 1595 1612 das zu den bedeutendsten Werken der bayerischen Spatrenaissance gezahlt wird Zuschreibung an Hans Krumpper Nach Entwurfen de Gabrielis entstanden die Grabmaler der Bischofe Marquard II 1637 1685 Johann Euchar 1695 1697 und Franz Ludwig 1725 1736 die alle der Familie der Schenken von Castell angehorten Im nordlichen Querhaus finden sich einige Steine fur Angehorige des Geschlechtes der Marschalle von Pappenheim Loy Hering schuf das Triptychon fur Bischof Christoph Marschall von Pappenheim 1535 39 mit der Beweinung Christi im Mittelfeld Daneben ist das Epitaph fur vier Domherren der Familie von Eyb angebracht um 1483 Die farbige Fassung des spatgotischen Gedenksteins kontrastiert wirkungsvoll mit der Einfarbigkeit des in der Nahe stehenden Pappenheimer Altares Unter einem Kielbogen steht die Gottesmutter mit dem Kind an den Seiten erkennt man die hl Barbara und Katharina Am Pfeilerpaar vor dem Hauptportal wurden im 18 Jahrhundert die Epitaphien fur Dompropst Marquard Wilhelm Graf von Schonborn 1770 und den Domherrn Philipp Karl Graf von Oettingen Baldern aufgestellt 1787 Fur die zweite Seitenkapelle westlich des Portals schuf Loy Hering um 1514 1520 eines der Hauptwerke der Eichstatter Grabmalskunst der Renaissance Bischof Gabriel von Eyb 1496 1535 liess sich noch zu Lebzeiten in einer Muschelnische stehend portratieren In der westlichsten Kapelle wurde 1989 die neue Grablege der Bischofe angelegt Fritz Koenig und Blasius Gerg gestalteten die schlichte Anlage mit dem steinernen Wandepitaph im Jahr 1989 Bisher wurden hier Joseph Kardinal Schroffer 1983 und Alois Brems 1987 bestattet Ursprunglich war die Kapelle Grablege fur die Domherren und Bischofe aus dem Hause der Freiherren von Leonrod Erhalten haben sich davon die Epitaphien fur Kanonikus Friedrich 1539 Hofmeister Albrecht 1543 Werkstatt Loy Hering und Bischof Franz Leopold von Leonrod 1867 1905 Uber dem Westeingang sind die beiden Deckplatten der ehemaligen Hochgraber der Bischofe Konrad II von Pfeffenhausen 1297 1305 und Johann II von Heideck 1415 1429 eingelassen Beide Steine sind farbig gefasst und zeigen die Verstorbenen in Ganzfigur Im Willibaldschor befinden sich die Gedenksteine fur Bischof Eberhard II von Hirnheim 1552 1560 den Domherren Johannes von Stain 1543 Loy Hering nach Albrecht Durer das Gemeinschaftsdenkmal der Bischofe Albrecht II von Hohenrechberg 1429 1445 und Moritz von Hutten 1539 1552 und das klassizistische Epitaph fur Bischof Johann III Freiherr von Zehmen Ignaz Alexander Breitenauer 1790 Bemerkenswert ist die deutsche Inschrift die auf die im Sinne der Aufklarung fortschrittliche Gesinnung des beliebten Kirchenmannes hinweist Vor dem Chorbogen steht der Rotmarmorstein des Bischofs Wilhelm von Reichenau 1464 1496 der als eines der bedeutendsten Bildwerke der Kathedrale gilt Das Hochrelief der Kreuzigung schuf Hans Peuerlin Zu Fussen des Erlosers kniet der Bischof zusammen mit der hl Maria Magdalena Zwei weitere klassizistische Bischofsdenkmaler sind an den Langhauspfeilern vor der modernen Orgel zu sehen Auf einen Entwurf Maurizio Pedettis geht das Epitaph fur Raymund Anton Graf von Strasoldo 1757 1781 zuruck Josef Graf von Stubenberg 1790 1824 war der letzte Furstbischof von Eichstatt Das Grabmal entstand 1828 in den zuruckhaltenden Formen des spaten Klassizismus Peter Schopf und Ferdinand Vellhorn Den Typus des Epitaphaltares reprasentieren die Mahnmale der Bischofe Kaspar von Seckendorff 1590 1595 in seiner Grabkapelle vor dem sudlichen Querhaus und die grosse Renaissanceanlage fur Bischof Martin von Schaumberg 1560 1590 im Querhaus In den dreigeschossigen Aufbau sind Reliefs der Kreuzigung Auferstehung Himmelfahrt und Wiederkunft Christi eingearbeitet Im Giebeldreieck thront Gottvater Das manieristische Werk entstand um 1570 Philipp Sarder also noch zu Lebzeiten des Bischofs Die Namen der Bestatteten verweisen auf die Lage des Bistums an der Grenze der drei bayerischen Stamme Die Wurdentrager entstammten dem bayerischen frankischen und schwabischen Adel des heutigen bayerischen Staatsgebietes Glasfenster Bearbeiten Der mittelalterliche Bestand an Glasmalereien im Dom ist nur noch archivalisch belegbar Die erhaltenen Scheiben stammen aus dem 19 Jahrhundert als die Bischofskirche im Sinne der Neugotik umgestaltet wurde Die Fenster des Ostchores schuf Bernhard Mittermaier im Jahr 1883 nach Entwurfen von Sebastian Mutzl Geschildert werden die Verklarung Christi und die Himmelfahrt Mariens Der zehnteilige Zyklus im Langhaus wurde 1936 auf die figurlichen Teile reduziert Die Darstellungen nehmen Bezug auf die Anrufungen der Lauretanischen Litanei und erinnern so an das Marienpatrozinium der Kathedrale Die Entwurfe von Fritz Geiges 1889 92 ausgefuhrt fugen sich gut in den mittelalterlichen Kirchenraum ein Dem Kunstler gelang die Verbindung hochmittelalterlicher Stilelemente mit zuruckhaltend eingesetzten fruhen Jugendstilformen Die Glasmalereien der Sakramentskapelle schuf Geiges 1897 98 eigentlich fur die bischofliche Hauskapelle Nach der Restaurierung im Jahre 2001 ubertrug man die Darstellungen der Zwolf Apostel in den Dom Sonstige Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die Sibotomadonna 1296 im Willibaldschor nbsp Die gotische Buchenhuller Madonna um 1430 40 Nach dem Abbau der Chorschranken vor dem Ostchor wurde eine Verstarkung der Vierungspfeiler notwendig Die Pfeiler mussten mit hohen Betonsockeln unterfangen werden die 1975 mit dekorativen Steingussreliefs von Theo Heiermann Nordpfeiler und Elmar Hillebrand Sudpfeiler verblendet wurden Der Nordpfeiler illustriert zwolf Szenen der alttestamentlichen Heilsgeschichte etwa die Schopfung die Vertreibung aus dem Paradies und die Sintflut Am Sudpfeiler erkennt man als Erganzung zwolf weitere Episoden der neutestamentlichen Heilsgeschichte Neben der Taufe Jesu sind u a die Bergpredigt und die Ruckkehr des verlorenen Sohnes zu sehen Die Sakramentskapelle birgt ein weiteres Hauptwerk Loy Herings Das Kruzifix entstand um 1520 und zeigt Christus mit erhobenem Haupt am Aufbruch in ein neues Leben Seit 1975 hangt das grosse Steinkreuz uber dem modernen Sakramentsaltar Bis 1968 stand dieses Kreuz auf dem sog Pfarreialtar an dessen Stelle sich der heutige Volksaltar befindet An der Sudwand befindet sich eine spatgotische Schutzmantelmadonna um 1520 30 der an der Nordwand eine gleichzeitige Figur Johannes des Taufers beigestellt ist Die Sakramentskapelle wurde erst im Jahre 1971 eingerichtet zuvor war dies die Sakristei der Dompfarrei Von den Einzelskulpturen sind u a die Buchenhuller Madonna um 1430 am sudlichen Vierungspfeiler die fruhgotische Sibotomadonna 1296 im Willibaldschor und die Steinplastiken der Anbetung der Konige um 1590 in der Westvorhalle zu vermerken Orgel Bearbeiten nbsp Orgelprospekt mit RuckpositivVor der Domrenovierung 1971 befanden sich im Dom drei Orgeln der Eichstatter Orgelbauer Bittner Ein Instrument befand sich uber dem Westportal eines uber dem Nordportal und ein weiteres auf der rechten Chorschranke wo auch ein zentraler Spieltisch positioniert war Eine weitere Orgel auf der linken Chorschranke war geplant Die derzeitige Domorgel wurde 1975 von der Orgelbaufirma Sandtner aus Dillingen Donau erbaut und besitzt 68 Register auf 4 Manualen und Pedal 6 I Ruckpositiv C g30 1 Principal 0 8 0 2 Rohrflote 0 8 0 3 Viola 0 8 0 4 Octave 0 4 0 5 Spitzflote 0 4 0 6 Octave 0 2 0 7 Feldpfeife 0 2 0 8 Quinte 0 1 1 3 0 9 Sesquialtera II 0 2 2 3 10 Mixtur IV 0 1 11 Dulcian 16 12 Trompete 0 8 13 Krummhorn 0 8 Tremulant II Hauptwerk C g314 Praestant 16 15 Principal 0 8 16 Flauto 0 8 17 Gamba 0 8 18 Quinte 0 5 1 3 19 Octav 0 4 20 Blockflote 0 4 21 Terz 0 3 1 5 22 Quinte 0 2 2 3 23 Octav 0 2 24 Cornett V 0 8 25 Mixtur V 0 1 1 3 26 Mixtur III 0 2 3 27 Trompete 16 28 Trompete 0 8 Cimbelstern III Schwellwerk C g329 Bordun 16 30 Principal 0 8 31 Copel 0 8 32 Salicional 0 8 33 Unda Maris 0 8 34 Octav 0 4 35 Holzflote 0 4 36 Viola 0 4 37 Nasard 0 2 2 3 38 Waldflote 0 2 39 Terz 0 1 3 5 40 None 0 8 9 41 Mixtur VI 0 2 42 Fagott 16 43 Trompette harm 0 8 44 Oboe 0 8 45 Clairon 0 4 Tremulant IV Brustwerk C g346 Gedackt 0 8 47 Quintade 0 8 48 Rohrflote 0 4 49 Principal 0 2 50 Octave 0 1 51 Scharff II III 0 0 1 2 52 Rankett 16 53 Vox humana 0 8 Pedal C f1Grosspedal 0 054 Principal 32 55 Principal 16 56 Octave 0 8 57 Octave 0 4 58 Mixtur VI 0 2 2 3 59 Bombarde 32 60 Posaune 16 61 Trompete 0 8 Kleinpedal62 Subbass 16 63 Spielflote 0 8 64 Nachthorn 0 4 65 Holzpfeiferl 0 2 66 Basszink IV 0 3 1 5 67 Dulcian 16 68 Schalmey 0 4 TremulantKoppeln Normalkoppeln mechanisch I II III II IV I I P II P III P IV P Normalkoppeln elektrisch III I III II IV II IV III Suboktavkoppeln III I III II III III Superoktavkoppeln I P IV PGlocken BearbeitenDer Eichstatter Dom verfugt uber einen Bestand aus 18 Glocken und zahlt damit zu den glockenreichsten Gotteshausern Deutschlands Die Glocken auf Nord und Sudturm verteilt werden jedoch nicht zusammen sondern in vier voneinander getrennten Gruppen gelautet Hauptgelaut im Nordturm Bearbeiten Die Frauenglocke Anf 14 Jh ist die alteste Glocke des Nordturmes Sie wird zum Angelus gelautet ihre Inschrift zitiert aus dem Engel des Herrn Im Jahre 1540 goss der Nurnberger Meister Hans Glockengiesser die Christusglocke oder Unseres Herren Glocke genannt Hallerin Mit ihrem sonoren und kraftigen Klang zeugt sie von der hohen Glockengiesserkunst der einst vielbeschaftigten Nurnberger Giessschule Beide Glocken waren einst Bestandteil des Stiftsgelautes 7 Im Zuge der Gelauteerweiterungen in den Jahren 1966 1975 und 1976 wurde neben mehreren kleineren eine neue uber funf Tonnen schwere grosse Glocke angeschafft die in ihrer Klangfulle der alten Hallerin angeglichen ist An die Stelle der Aveglocke trat im Jahre 2002 die sogenannte Bistumsglocke auf gleicher Tonhohe Nr Name Widmung Schlagton a 435 Hz Masse kg ca Durchmesser mm Gussjahr Giesser1 Dreifaltigkeit a0 1 16 5 300 1 930 1976 Stumpf Glockengiesserei Heidelberg2 Christus gen Hallerin c1 1 16 3 800 1 775 1540 Hans Glockengiesser Nurnberger Giessschule 3 Johannes der Taufer d1 1 16 2 321 1 500 1975 Stumpf Glockengiesserei Heidelberg4 Frauenglocke e1 6 16 1 750 1 370 Anf 14 Jh Nurnberger Giessschule evtl Hermann Kessler 5 Josef g1 1 16 947 1 100 1975 Stumpf Glockengiesserei Heidelberg6 Magnificat gen Bistumsglocke a1 2 16 771 1 010 2002 Glockengiesserei Rudolf Perner Passau7 Cacilia h1 1 16 692 963 1967 Friedrich Wilhelm Schilling Heidelberg8 Bonifatius c2 1 16 554 910 1975 Stumpf Glockengiesserei Heidelberg9 Gundekar d2 1 16 385 80010 Franz Xaver e2 1 16 276 710Nebengelaut im Nordturm Bearbeiten Die Chorglocke und die Marienglocke wurden 2002 um die Aveglocke an deren statt die Bistumsglocke angeschafft wurde und 2005 um die Benediktsglocke erganzt und in einen separaten Holzglockenstuhl gehangt Dieses Vierergelaut wird ausschliesslich vor Tauffeiern gelautet Name Widmung Schlagton a 435 Hz Masse kg ca Durchmesser mm Gussjahr GiesserAveglocke a1 3 16 750 1 030 um 1500 Nurnberger Giessschule Fam Glockengiesser Chorglocke c2 3 16 500 880 Anf 16 Jh Maria d2 0 230 700 1671 Caspar Haslauer IngolstadtBenedikt f2 9 16 105 560 2005 Rudolf Perner PassauSterbeglocke im Nordturm Bearbeiten Die Sterbeglocke genannt Klag wird ausschliesslich gelautet wenn ein Angehoriger der Dompfarrei verstorben ist Sie wurde zu Beginn des 14 Jahrhunderts vermutlich von Hermann Kessler gegossen a 1 16 ca 120 kg 560 mm Pfarrgelaut im Sudturm Bearbeiten Die drei Glocken im Sudturm waren eigens bestimmt fur das Lauten zu den Gottesdiensten der Dompfarrei Das Gelaut ist weit uber die Grenzen des Bistums hinaus wegen seiner Klangschonheit bekannt die beiden Glocken von 1256 weisen ein sehr charakteristisches Klangbild auf das aus ihrer besonderen Glockenform sogenannte Rippe herruhrt Im Gelaut zum Requiem von Pfarrangehorigen spiegelt sich noch die ursprungliche Verwendung der Glocken wider Zwei Glocken werden zu Wochentags Vespern je eine Glocke zu Rosenkranzandachten sowie jeden Freitag um 11 Uhr zum Leiden Christi gelautet Name Widmung Schlagton a 435 Hz Masse kg ca Durchmesser mm Gussjahr GiesserWillibald f1 2 16 1 300 1 255 1256 Magister Cunrad Citewar de WircebuMaria g1 8 16 900 1 120 1299 Magister S ifridus NurnbergMaria as1 6 16 550 961 1256 Magister Cunrad Citewar de WircebuSiehe auch BearbeitenListe der Bischofe von Eichstatt Liste der Eichstatter DomherrenLiteratur BearbeitenFranz Xaver Herb Felix Mader Sebastian Mutzl Joseph Schlecht Franz Xaver Thurnhofer Eichstatts Kunst Munchen 1901 S 29 58 Felix Mader Bearb Die Kunstdenkmaler von Bayern Regierungsbezirk Mittelfranken I Stadt Eichstatt Munchen 1924 Reprint Munchen Wien 1981 ISBN 3 486 50504 1 Felix Mader Der Dom zu Eichstatt Augsburg Dr Benno Filser Verlag 1929 24 S und 25 Bildtafeln Gerhard Hirschmann Eichstatt Historischer Atlas von Bayern Munchen 1959 Erich Herzog und Theodor Neuhofer Dom zu Eichstatt Munchen und Zurich Schnell amp Steiner 4 Auflage 1965 Domerneuerung Eichstatt 1971 75 Festgabe zur Wiedereroffnung des Domes in Eichstatt 1975 Walter Sage Die Ausgrabungen in den Domen zu Bamberg und Eichstatt 1969 1972 Sonderdruck aus dem Jahresbericht der Bayerischen Bodendenkmalpflege 17 18 1976 77 1978 Andreas Bauch Der Dom zu Eichstatt Schnell amp Steiner Kunstfuhrer 527 10 Auflage Munchen Zurich 1983 Emanuel Braun Eichstatt Dom und Domschatz Konigstein im Taunus 1986 ISBN 3 7845 4400 2 Jurgen Fabian Der Dom zu Eichstatt Manuskripte zur Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft 19 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1989 ISBN 978 3 88462 918 5 Alexander Rauch Stadt Eichstatt Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmaler in Bayern Band I 9 1 Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7954 1004 5 Michael Schmidt Das Mortuarium am Eichstatter Dom Eine architekturhistorische Untersuchung Eichstatt 1996 ISBN 3 9805508 0 X Claudia Grund Bearb Der Dom zu Eichstatt im Wandel 1745 1945 200 Jahre aus der Geschichte einer Kathedrale Katalog Schriften der Universitatsbibliothek Eichstatt Band 42 St Ottilien 1999 ISBN 3 88096 987 6 Claudia Grund Der Dom zu Eichstatt Lindenberg Kunstverlag Fink 2007 ISBN 978 3 89870 293 5 BRANDL Ludwig GRUND Claudia STOCKMANN Peter Hgg Der Dom zu Eichstatt Mit Fotografien von Anton BRANDL Regensburg 2021 Ausstattung Benno Baumbauer Die Kirche von Eichstatt unter Furstbischof Wilhelm von Reichenau 1464 1496 Selbstverstandnis und visuelle Reprasentation eines spatmittelalterlichen Hochstifts Studia Jagellonica Lipsiensia 21 Wien Koln Weimar 2021 Benno Baumbauer Zur Silbermadonna des Eichstatter Furstbischofs Wilhelm von Reichenau 1464 1496 im Kimbell Art Museum Funktion und stilistische Einordnung In Hans Christoph Dittscheid Doris Gerstel Simone Hespers Hrsg Kunst Kontexte Festschrift fur Heidrun Stein Kecks Schriftenreihe des Erlanger Instituts fur Kunstgeschichte 3 Petersberg 2016 S 51 65 Benno Baumbauer Veit Wirsbergers Pappenheim Retabel und seine Stellung in der niederlandisch oberrheinischen Hofkunst Kaiser Friedrichs III In Jiri Fajt Markus Horsch Hrsg Niederlandische Kunstexporte nach Nord und Ostmitteleuropa vom 14 bis 16 Jahrhundert Forschungen zu ihren Anfangen zur Rolle hofischer Auftraggeber der Kunstler und ihrer Werkstattbetriebe Studia jagellonica lipsiensia 15 Ostfildern 2014 S 247 277 Benno Baumbauer Das Hochaltarretabel In BRANDL Ludwig GRUND Claudia STOCKMANN Peter Hgg Der Dom zu Eichstatt Mit Fotografien von Anton BRANDL Regensburg 2021 102 113 Digitalisat https archiv ub uni heidelberg de artdok 8155 Benno Baumbauer Das Pappenheim Retabel In BRANDL Ludwig GRUND Claudia STOCKMANN Peter Hgg Der Dom zu Eichstatt Mit Fotografien von Anton BRANDL Regensburg 2021 126 135 Digitalisat https archiv ub uni heidelberg de artdok 8156 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dom zu Eichstatt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Darstellung des Doms auf der Website des Bistums Eichstatt Dommusik in Eichstatt Dom zu Eichstatt Einzelglocken und Vollgelaute aufgenommen in der Glockenstube Dom zu Eichstatt Das historische Sudturmgelaut aufgenommen in der Glockenstube Dom zu Eichstatt Das Nebengelaut im Nordturm aufgenommen in der Glockenstube Virtuelle Prasentation der Glasmalereien im Mortuarium im Open Access Forschungsmodul Glasmalereien im KontextEinzelnachweise Bearbeiten Der Bistumsgrunder ist wieder da Eichstatter Kurier vom 26 September 2017 Zugriff am 27 September 2018 Gesamtsanierung Dom Eichstatt Staatliches Bauamt Ingolstadt Zugriff am 27 September 2018 Zweifel an Loy Herings Urheberschaft der Willibaldfigur Donaukurier vom 2 November 2012 wahrscheinlich von Loy Hering Homepage der Stadt Eichstatt abgerufen am 6 Februar 2018 Selbst Kunsthistoriker der Kirche zweifeln an Loy Hering als Schaffer der Willibaldsfigur Video des Bistums Eichstatt Disposition Domorgel sandtner orgelbau de Martin Seidler Kolner Glocken und Gelaute In Forderverein Romanische Kirchen Koln e V Hrsg Colonia Romanica IV Koln 1989 S 13 Bischofssitze der romisch katholischen Kirche in Deutschland Kathedralen Aachener Dom Augsburger Dom Bamberger Dom St Hedwigs Kathedrale Berlin Katholische Hofkirche Dresden Dom zu Eichstatt Erfurter Dom Essener Munster Freiburger Munster Fuldaer Dom Kathedrale St Jakobus Gorlitz St Marien Dom Hamburg Hildesheimer Dom Kolner Dom Limburger Dom Kathedrale St Sebastian Magdeburg Mainzer Dom Frauenkirche Munchen St Paulus Dom Munster Dom St Peter Osnabruck Paderborner Dom Dom St Stephan Passau Regensburger Dom Dom St Martin Rottenburg Speyerer Dom Trierer Dom Wurzburger DomKonkathedralen Dom St Petri Bautzen Simultankirche Basilika St Peter Dillingen Freisinger Dom Domkirche St Eberhard Stuttgart Normdaten Geografikum GND 4218076 4 lobid OGND AKS LCCN n87949539 VIAF 260145857882723020674 48 891861111111 11 183555555556 Koordinaten 48 53 30 7 N 11 11 0 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dom zu Eichstatt amp oldid 239107140