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Dieser Artikel beschreibt die heutige Metropolitankathedrale in Hamburg fur den historischen Dom siehe Hamburger Dom Alter Mariendom Der St Marien Dom Eigenschreibweise umgangssprachlich Mariendom zur Unterscheidung von der historischen Domkirche auch Neuer Mariendom ist seit 1995 die Kathedralkirche des romisch katholischen Erzbistums Hamburg Der 1893 fertiggestellte neuromanische Bau befindet sich im Hamburger Stadtteil St Georg an dem im Januar 2013 benannten Platz Am Mariendom vormals Danziger Strasse 2009 wurde der Dom in die Denkmalliste von Hamburg Mitte eingetragen St Marien TurmfrontDomsakristei und ApsisApsisDomschule hinter St MarienInnenraum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgangerbau 1 2 Neubau 1889 bis 1893 1 3 Bischofskirche 1 4 Renovierung und Modernisierung 2007 bis 2008 2 Der Dom 2 1 Architektur 2 2 Ausstattung 2 2 1 Wandmalereien und Mosaik in der Apsis 2 2 2 Kirchenfenster 2 2 3 Altarkreuz 2 2 4 Tabernakel 2 2 5 Taufstein 2 2 6 Bilder 2 2 7 Reliquien 2 2 8 Sudliches Seitenschiff 2 2 9 Orgel 2 2 10 Glocken 2 2 11 Bildergalerie 2 3 Domsakristei 2 4 Grablegen 2 4 1 Krypta 2 4 1 1 Bischofsgruft 2 4 1 2 Kolumbarium 2 4 2 Domherrenfriedhof 3 Kirchenmusik 4 Domkapitel 5 Rund um den Dom 5 1 Domvorplatz 5 2 Kirchliche Einrichtungen 5 3 Kolpingrelief 5 4 St Ansgar Haus 5 5 Denkmal fur Papst Johannes Paul II 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgangerbau Bearbeiten Der bis 1893 errichtete neue Mariendom ist Nachfolger der bis 1807 auf dem heutigen Domplatz in der Altstadt bestehenden mittelalterlichen Hamburger Domkirche Diese war bis zur Einfuhrung der Reformation im Jahre 1529 Konkathedrale des Erzbistums Bremen Hamburg und wurde in den Jahren 1804 bis 1807 abgebrochen 1 Neubau 1889 bis 1893 Bearbeiten Das Gotteshaus wurde von 1889 bis 1893 als romisch katholische Pfarrkirche nach Planen des Paderborner Kirchenbaumeisters Arnold Guldenpfennig im neuromanischen Stil errichtet Die Gestaltung der doppelturmigen Westfassade knupft an den Dom zu Bremen an Es ist der erste katholische Kirchenneubau in Hamburg seit der Reformation in der Stadt und die zweite katholische Kirche nach St Ansgar Aufgrund der 1529 von Johannes Bugenhagen aufgestellten Hamburger Kirchenordnung waren offentliche katholische Messfeiern bis zum Jahr 1807 verboten 2 Geweiht wurde sie am 28 Juni 1893 durch Bischof Bernhard Hoting aus Osnabruck und ist wie auch sein Vorgangerbau der Gottesmutter Maria geweiht Aus Kostengrunden war die Kirche bei der Einweihung noch nicht ausgemalt nbsp Teerspuren des Zweiten Weltkrieges an der Aussenfassade und HinweistafelWahrend des Zweiten Weltkriegs insbesondere wahrend der alliierten Bombenangriffe wurden alle Fenster darunter die funf Chorfenster mit Abbildungen aus dem Marienleben 3 zerstort sowie Teile des Daches und der Gewolbe Bischofskirche Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich in St Marien nach und nach ein reges Gemeindeleben was schliesslich dazu fuhrte dass der Weihbischof von Osnabruck Johannes von Rudloff im Dezember 1957 in Hamburg seinen standigen Sitz nahm Damit wurde die Marienkirche wieder zu einer Bischofskirche obwohl die hier residierenden Bischofe keine Diozesanvollmachten hatten Sein Nachfolger Karl August Siegel war seit 1975 Weihbischof in Osnabruck fur die Regionen Bremen und Niedersachsen und seit 1978 Bischofsvikar fur Hamburg und Schleswig Holstein 1 Das Erzbistum Hamburg wurde von Papst Johannes Paul II mit Wirkung zum 7 Januar 1995 neu errichtet 4 Erster Diozesanbischof des neu gegrundeten Bistums wurde der bisherige Osnabrucker Bischof Ludwig Averkamp Renovierung und Modernisierung 2007 bis 2008 Bearbeiten Von Juli 2007 an wurde die Kirche unter der Leitung des Architekturburos Ewers Dornen und Partner Oldenburg Holstein und Hamburg 5 umgestaltet Die Neuausstattung des Altarraumes Prinzipalien und Sedilien erfolgte durch den Kolner Kunstler W Gies Ausserdem wurde eine Domsakristei angebaut um den Anforderungen an eine Kathedralkirche zu entsprechen Mit der feierlichen Altarweihe am 23 November 2008 wurde sie als Neuer Mariendom St Marien Dom Hamburg wieder eroffnet Die Baukosten in Hohe von rund 7 8 Millionen Euro wurden durch Spendengelder aufgebracht Mit den Modernisierungen wurde die Kirche noch mehr zum sichtbaren Mittelpunkt der Katholiken im Norden Deutschlands Die wesentlichen Veranderungen sind die kunstlerische Gestaltung der Altarinsel mit Ambo und Chorgestuhl Anbau eines Atriums mit Domfriedhof Sakristei und Funktionsraumen Neugestaltung der Eingangsbereiche mit neuen Portalen in beiden Turmen und einer Querachse vom neuen Seitenportal zum Atrium 6 Natursteinfussboden Sanierung der kunstlerischen Verglasung Grundsanierung und Erweiterung der Orgel Restaurierung der Kirchenbanke Erneuerung des Putzes und Innenanstriches sowie die Erstellung neuer technischer Anlagen Heizung Elektrik Beleuchtung Akustik Unter der Kirche wurde eine neue Krypta angelegt Teile der Ausmalung aus den 1920er Jahren wurden wieder freigelegt Der Dom BearbeitenArchitektur Bearbeiten Der Mariendom ist eine neuromanische dreischiffige Emporenbasilika aus Backstein mit Querhaus Chor und Rundapsis in Nordostausrichtung Der Grundriss ist kreuzformig im gebundenen System 7 Die reprasentative Portalfront mit den beiden hohen spitzhelmigen Turmen ist reich mit Doppelfenstern Bogenfriesen und Lisenen gegliedert und tragt in der Mitte eine Fensterrosette Das Innere bis auf die Apsis und die Querschiffe vollstandig weiss gehalten zeigt klassische Proportionen Die Triforien sind zu Emporen erweitert Ihre Arkadenbogen werden von Natursteinsaulen mit Wurfelkapitellen getragen Das Gesimsband oberhalb des Emporengeschosses verbindet das Schiff mit der Apsis Das Mittelschiff wird durch hohe Obergadenfenster beleuchtet Die Arkadenbogen des Kirchenschiffs wiederholen sich als Blendarkaden in der Apsis 8 Ausstattung Bearbeiten Wandmalereien und Mosaik in der Apsis Bearbeiten 1922 23 erstellte Eduard Goldkuhle in der Apsis auf Goldgrund Die Kronung Mariens die 1948 durch ein neobyzantinisches Mosaik der Mayer schen Hofkunstanstalt in Munchen in Nachbildung des gleichnamigen Apsismosaiks von Jacopo Torriti der Papstbasilika Santa Maria Maggiore in Rom ersetzt wurde Die lateinische Inschrift lautet Assumpta est Maria in coelum Aufgenommen ist Maria in den Himmel Geplant war die Anbringung des Mosaiks 1943 anlasslich des 50 jahrigen Domjubilaums Wegen der Bombardierungen musste die Ausstattung ausgesetzt werden Im Altarbereich malte Goldkuhle 1927 vier grossflachige Wandmalereien im Nazarenerstil Verkundigung Mariens linke Apsiswand und Geburt Christi rechte Apsiswand die Flucht nach Agypten linkes Querschiff und die Kreuzabnahme rechtes Querschiff Diese wurden Mitte der 1960er Jahre infolge der Liturgiereform ubermalt und bei der Domsanierung 2008 wieder freigelegt Kirchenfenster Bearbeiten Die im Zweiten Weltkrieg zerstorten Chorfenster wurden nach dem Vorbild von Glasfenstern mittelalterlicher Kathedralen ersetzt Die moderne Buntverglasung der unteren Seitenschifffenster ist ein Zyklus von zehn Rundbogenfenstern 240 mal 115 cm und einem Rundfenster Durchmesser 11 cm des Kunstlers Johannes Schreiter Sie stellen Szenen aus dem Leben des Propheten Jesaja dar Altarkreuz Bearbeiten Das Kreuz das zur 100 Jahr Feier der Kirche gestiftet wurde stammt vom Bildhauer Heinrich Gerhard Bucker und wurde aus 4000 Jahre alter Mooreiche gefertigt Die Vorderseite zeigt den gekreuzigten Jesus Christus die Ruckseite das Lamm Gottes 9 Tabernakel Bearbeiten Der Tabernakel wurde 1964 durch den Duisburger Goldschmied Claus Pohl gestaltet Das Relief ist auf der Vorderseite als Lebensbaum gestaltet auf der Ruckseite als brennender Dornbusch Zunachst stand der Tabernakel auf einer Stele im sudlichen Vorjoch und erhielt spater einen grossen Bronzeaufsatz Nach der Renovierung und der Entfernung des Bronzeaufsatzes wurde er mit einer neuen Stele versehen und fand im nordlichen Vorjoch einen neuen Platz Taufstein Bearbeiten Der massive neoromanische Taufstein der sich seit der Domsanierung 2008 in der Mitte des Domes befindet wird dem Osnabrucker Bildhauer Heinrich Selig 1843 1912 zugeschrieben Er ruht auf einem Sockel der mit neoromanischen Bogen und Saulen und am Beckenrand mit Ranken und Blatterornamenten verziert ist 3 Bilder Bearbeiten Das St Ansgar Bild ist eine 2004 angefertigte Kopie des spatgotischen Originals von Hans Bornemann welches ab 1457 zunachst im Alten Mariendom hing der 1805 abgebrochen wurde Im Jahr 1668 erfuhr das Original eine barockisierende Umgestaltung bei dem die Inschriften auf dem Bildrand sowie die Widmungsinschrift ubermalt wurden Seit der Niederlegung des Alten Mariendoms befindet sich das Original in der Hauptkirche St Petri Die Kopie von 2004 wurde nach der Fassung von 1457 mit den ursprunglichen Inschriften auf dem Bildrand angefertigt und befindet sich seit dem Ansgartag 2004 im Neuen Mariendom an der Stirnseite zwischen Apsis und nordlichem Vorjoch 10 Ferner ist die Kopie eines Marienbildes mit Jesus in Ikonenform aus einer katholischen Kirche in Rom Anziehungspunkt fur die Glaubigen Reliquien Bearbeiten Als Dauerleihgabe befindet sich seit 2011 ein Unterarm Reliquiar des Hl Ansgar aus dem Domschatz des Hildesheimer Doms im sudlichen Seitenschiff Aus Privatbesitz wurde 2010 eine Kreuzreliquie gestiftet die seit dem Fest der Kreuzerhohung 14 September in der Krypta des Domes verehrt wird Sudliches Seitenschiff Bearbeiten 1979 wurden die steinernen Bildtafeln des ehemaligen Hochaltars von Heinrich Seling im nordlichen Vorjoch angebracht seit der Instandsetzung des Doms 2008 befinden sie sich in dem sudlichen Vorjoch Allerheiligen 2012 weihte der Erzbischof von Hamburg Werner Thissen die Gedenkstatte fur die Lubecker Martyrer im sudlichen Seitenschiff ein Orgel Bearbeiten nbsp Beckerath OrgelDie ursprungliche Orgel wurde von dem Hamburger Orgelbauer Rother erbaut Diese Orgel des Mariendomes wurde 1965 1967 durch einen Neubau von der Firma Rudolf von Beckerath Orgelbau aus Hamburg ersetzt 11 Dieses Instrument hatte zunachst 50 Register auf drei Manualwerken und Pedal 12 nbsp SpieltischIm Zuge der Domsanierung wurde die Orgel im Jahre 2008 uberholt das Instrument wurde um ein schwellbares Hinterwerk im Prinzip ein Recit expressif sowie zwei Pedalregister Untersatz 32 und Bombarde 32 erweitert und mit einer neuen Spielanlage ausgestattet Das nach der ursprunglichen Disposition als 32 ausgebaute Fagott im Pedal wurde zu einem Fagott 16 umgearbeitet Die Orgel hat nun 65 Register auf vier Manualwerken und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch Schleifladen mit Tonkanzellen die Registertrakturen sind elektrisch 13 Ausgestattet ist das Instrument mit einer 4 000 fachen elektronischen Setzeranlage 14 15 Christian Weiherer wurde im September 2022 zum Dommusikdirektor und Domorganist als Nachfolger von Eberhard Lauer seit 1982 ernannt 16 17 I Hauptwerk C g30 1 Prinzipal 16 0 2 Oktave 0 8 0 3 Spielflote 0 8 0 4 Oktave 0 4 0 5 Hohlflote 0 4 0 6 Quinte 0 2 2 3 0 7 Oktave 0 2 0 8 Flachflote 0 2 0 9 Mixtur VI 0 2 10 Zimbel III 0 1 2 11 Trompete 0 0 16 12 Trompete 0 8 II Schwellwerk C g313 Gedackt 16 14 Violprinzipal 0 8 15 Gemshorn 0 8 16 Schwebung 0 8 17 Rohrflote 0 8 18 Oktave 0 4 19 Blockflote 0 4 20 Nasat 0 2 2 3 21 Waldflote 0 2 22 Terz 0 1 3 5 23 Septime 0 1 1 7 24 Mixtur V 0 1 1 3 25 Englisch Horn 0 16 26 Oboe 0 8 Tremulant III Kronwerk C g327 Gedackt 8 28 Quintadena 8 29 Prinzipal 4 30 Rohrflote 4 31 Oktave 2 32 Nasat 1 1 3 33 Sifflote 1 34 Sesquialtera II 0 2 2 3 35 Scharf IV 1 36 Krummhorn 8 37 Schalmei 4 Tremulant IV Hinterwerk C g338 Flute allemande 16 39 Flute harmonique 0 8 40 Salicional 0 8 41 Voix celeste 0 8 42 Principal 0 4 43 Fugara 0 4 44 Flute octaviante 0 4 45 Octavin 0 2 46 Cornett V 0 8 47 Plein jeu V 0 2 48 Trompette harmonique 0 8 49 Voix humaine 0 8 50 Clarion harmonique 0 4 Tremulant Pedalwerk C f151 Untersatz 32 52 Prinzipal 16 53 Subbass 16 54 Quinte 10 2 3 55 Oktave 0 8 56 Rohrgedackt 0 8 57 Oktave 0 4 58 Nachthorn 0 2 59 Rauschpfeife III 0 0 4 60 Mixtur VI 0 2 2 3 61 Bombarde 32 62 Fagott 16 63 Posaune 16 64 Trompete 0 8 65 Trompete 0 4 Koppeln II I III I III II IV I IV II IV III I P II P III P IV P diverse Sub und Superoktavkoppeln Spielhilfen 4000 Setzerkompinationen RegistercrescendoGlocken Bearbeiten Erst 1901 wurden vier Bronzeglocken geweiht die zu Beginn des Ersten Weltkrieges zu Kriegszwecken abgegeben werden mussten und verlorengingen Im Jahr 1928 bekam die Kirche vier neue Bronze Glocken die grosse C Glocke Salvator die Es Glocke St Marien die F Glocke Caritas und die G Glocke St Josef allesamt gegossen von der Glockengiesserei Otto in Hemelingen 18 19 1943 mussten drei dieser Glocken wiederum zu Rustungszwecken abgegeben werden Zwei dieser Glocken wurden nach dem Krieg auf dem Glockenfriedhof im Hamburger Hafen wiedergefunden Die verlorengegangene Caritas Glocke wurde nachgegossen Im Dezember 1947 kehrten diese drei Glocken zuruck in den Turm des Domes 20 21 Glocke Name Gussjahr Giesser Gussort Gewicht Schlagton1 Salvator 1928 Glockengiesserei Otto Hemelingen 2800 kg c 2 St Marien 1928 1650 kg es 3 Caritas 1947 1150 kg f 4 St Josef 1928 0 800 kg g Bildergalerie Bearbeiten Innenausstattung des Domes nbsp Wandmalerei Kreuzabnahme nbsp Apsismosaik nbsp Seitenschifffenster nbsp Altarkreuz und Apsismosaiken nbsp Geburtszyklus mit vier Darstellungen von Maria aus dem ehemaligen Hochaltar Verkundigung mit Gabriel Besuch von Elisabeth Krippenszene im Tempel mit Simeon nbsp Taufstein Taufbecken und Holzabdeckung nbsp Hamburger Dom Sankt Ansgar Reliquiar mit einem Stuck vom Unterarm gestaltet von Klaus Balke mit Speer und KocherDomsakristei Bearbeiten nbsp Christusfigur von Ludwig Nolde 1888 1958 im StatiogangDie bisherige Sakristei war fur die erweiterten Erfordernisse einer Kathedralkirche zu klein Daher wurde in den Jahren 2007 bis 2008 die Sudseite des Domes mit einem Anbau versehen Die dort stehende kleine Taufkapelle wurde abgerissen und das Taufbecken wurde von dorthin in die Mitte des Domes verlagert Die uberlebensgrosse Christusfigur fand Aufstellung in dem neu geschaffenen Statiogang Der Anbau ist ein Entwurf des Architektenburos Ewers Dornen Partner und hat zwei Zugange von Dom Zum einen ist er uber die bisherige Sakristei rechts neben der Apsis zuganglich ausserdem uber einen Statiogang uber dem Portal zur ehem Taufkapelle Das neue Gebaude beherbergt u a die Kapitelssakristei einen Beichtraum sowie die Ministrantensakristei Uber den Statiogang besteht auch ein Zugang zur Domkrypta Der Statiogang umschliesst einen Teil des neu geschaffenen Domherrenfriedhofs 22 Grablegen Bearbeiten nbsp Zugang zur KryptaKrypta Bearbeiten nbsp Krypta mit GruftkapelleDer Zugang zu Krypta Bischofsgruft und Kolumbarium unter der Apsis erfolgt uber den an das sudliche Seitenschiff anschliessenden Statiogang Der Zugang zur Krypta wurde beim Bau der neuen Sakristei neu gestaltet 1 Bischofsgruft Bearbeiten Die heute in Gebrauch befindliche Bischofsgruft entstand bis 1983 im Auftrag von Weihbischof Karl August Siegel Da die Marienkirche zu diesem Zeitpunkt keine Unterkirche hatte wurde ein ehemaliger Kohlenkeller zu einer Krypta mit Gruftkapelle umgebaut 1 Den Auftrag hierfur erhielt der Kunstler Heinrich Gerhard Bucker 1922 2008 aus Vellern bei Beckum Mit seinem Belag aus Kieselsteinen erinnert der Fussboden an ein Flussbett Die insgesamt sechs Grabnischen der Bischofe sind in die Wand eingelassen und werden nach der Beisetzung mit einer Bronzeplatte gekennzeichnet Hierauf sind nicht nur die Lebensdaten verzeichnet sondern auch die Daten der Priester und der Bischofsweihe sowie die Amtsdauer 1 Nach Fertigstellung der Gruft 1983 wurde der Leichnam des 1978 auf dem Ohlsdorfer Friedhof bei Kapelle 13 beigesetzten Weihbischofs Johannes von Rudloff hierher uberfuhrt Weihbischof Siegel wurde 1990 direkt in der Bischofsgruft bestattet ebenso 2013 Bischof Averkamp 23 Nach der Beisetzung von Weihbischof Norbert Werbs im Januar 2023 24 sind in der Krypta noch zwei Beisetzungsplatze vorhanden 25 Kolumbarium Bearbeiten nbsp Kolumbarium in der KryptaUber die Krypta erfolgt der Zugang zum 2012 eingeweihten Kolumbarium einer 110 Quadratmeter grossen Urnenbeisetzungsstatte mit uber 1500 Platzen die sich unter dem Altar befindet Nach dem Entwurf des Munsteraner Architekten Tobias Klodwig ist die Decke der Urnengrabstatte in Anlehnung an das Apsismosaik golden gestrichen Die versetzt angeordneten bronzenen Urnengrabplatten stehen fur die Individualitat des Menschen Die warme Farbgebung und indirekte Beleuchtung sollen zum Innehalten einladen Das Kolumbarium ist ein Beisetzungsort fur alle katholischen Glaubigen in Hamburg ihre Ehepartner und Kinder Der St Marien Dom ist die einzige katholische Kathedralkirche in Deutschland mit einem Kolumbarium Diese moderne Bestattungsform ist eine Antwort der Hamburger katholischen Kirche auf die zunehmende Anzahl an anonymen Beisetzungen Dem gleichsam entgegensetzend ist am Eingang des Kolumbariums der Sinnspruch Freut Euch dass Eure Namen im Himmel verzeichnet sind angebracht Die regulare Ruhezeit betragt 20 Jahre erweiterbar auf 30 Jahre Nach Ablauf der Ruhezeit ist vorgesehen die Asche der Urnen mit abgelaufener Ruhezeit auf dem Domherrenfriedhof an der Sudseite des St Marien Doms endgultig beizusetzen 26 Domherrenfriedhof Bearbeiten nbsp Domherrenfriedhof am St Marien Dom nbsp Hamburg St Marien Dom Domherrenfriedhof Denkmal mit den vier Kopfen der Lubecker Martyrer in Eisen auf vier StelenAn der Ostwand der Kathedralkirche befindet sich seit dem Jahr 2008 der neu angelegte Domherrenfriedhof fur die Mitglieder des Domkapitels von St Marien Er besteht aus zwei Teilen Der vordere Teil ist vom Domvorplatz uber ein eisernes Tor zu erreichen Der hintere Teil ist von einem Statiogang umschlossen Der ruhige und meditative Charakter des Friedhofes wird durch einen grauen Splitt Weg sowie schlicht gestalteten Banke aus Granit mit dunkler Holzauflage betont Der Domherrenfriedhof bietet Platz fur 17 Grabstatten Fur die Anlegung eines Friedhofes mitten in der Stadt waren Genehmigungen bei der Umweltbehorde einzuholen Diese wurden mit der Auflage erteilt dass der Untergrund eine rasche Verwesung der Leichname gewahrleistet Bei dem bestehenden Boden ware dies kaum moglich gewesen Deswegen wurde das vorhandene Erdreich bis zu einer Tiefe von vier Metern ausgebaggert und durch Sand ersetzt 25 Am 30 November 2013 fand auf dem Domherrenfriedhof mit der Beerdigung von Dompropst Alois Jansen die erste Beisetzung statt 27 28 Ein Denkmal mit den vier Kopfen der Lubecker Martyrer auf vier Eisenstelen des Bildhauers Karlheinz Oswald erinnert an ihr Wirken 29 Kirchenmusik BearbeitenIm Dom wird regelmassig Kirchenmusik aufgefuhrt sowohl liturgisch als auch konzertant Der Domchor hat liturgisch seinen Schwerpunkt bei Kompositionen aus der Renaissance Palestrina Vittoria Lassus und Hassler und der Romantik Schubert Bruckner Kodaly und Dvorak sowie in der Pflege des Gregorianischen Chorals Zum konzertanten Repertoire gehoren alle bekannten Oratorien und grossen Messen Jeden Sommer findet eine Orgelkonzertreihe europaischer Kathedralorganisten statt Die Leitung der musikalischen Auffuhrungen liegt bei KMD Prof Eberhard Lauer 30 Der St Marien Dom nimmt am Hamburger Orgelsommer mit Gastorganisten aus Hamburg Deutschland Europa und der Welt teil Der Orgelsommer wird okumenisch zusammen mit den Hamburger Kirchen St Jacobi St Katharinen St Michaelis und St Petri veranstaltet 31 32 Domkapitel BearbeitenDas Hamburger Domkapitel ist gleichzeitig Metropolitankapitel Fur das Domkapitel in Hamburg gilt das Preussen Konkordat Dass dieser Vertrag der bereits aus dem Jahr 1929 mit Novellierungen im Jahr 1933 stammt auch fur das 1995 errichtete Erzbistum Hamburg gilt war ein Bestandteil der Grundungsverhandlungen des Erzbistums da Alt Hamburg und Mecklenburg die nie zu Preussen gehorten in diese Regelungen aufgenommen werden mussten Neben seinen ublichen Aufgaben Sorge um die liturgischen Feiern in der Hohen Domkirche Wahl eines Diozesanadministrators Beratung und Unterstutzung des Bischofs bei der Leitung der Diozese Verwaltung des Domschatzes kommt dem Domkapitel auch das Recht der Bischofswahl zu Das Hamburger Domkapitel besteht aus sieben Priestern des Erzbistums namlich dem Vorsteher des Kapitels Dompropst dem Weihbischof dem Generalvikar dem Dompfarrer sowie drei weiteren Domkapitularen Zurzeit gehoren dem Domkapitel der Dompropst Franz Peter Spiza Weihbischof Horst Eberlein die Domkapitulare Thomas Benner Leo Sunderdiek sowie Domkapitular und Dompfarrer Peter Mies Stand 2018 Generalvikar Ansgar Thim und Personalreferent Berthold Bonekamp an Emeritierter Dompropst ist seit Neugrundung des Bistums Nestor Kuckhoff emeritierte Domkapitulare sind Heribert Brodmann Burkhard Gocke Hermann Haneklaus Ansgar Hawighorst Weihbischof Hans Jochen Jaschke Josef Michelfeit und Wilm Sanders Rund um den Dom BearbeitenDomvorplatz Bearbeiten nbsp Teile dieses Artikels scheinen seit 2006 nicht mehr aktuell zu sein Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit 2006 nbsp St Ansgar Skulptur auf dem Domvorplatz von Karlheinz Oswald 33 nbsp Die Strasse rund um den Domvorplatz heisst seit Januar 2013 Am Mariendom Auch der vor der Kirche liegende Platz soll umgestaltet werden dafur zeichnet der bekannte Architekt Mario Botta verantwortlich Es gibt erste Plane und Entwurfe aber eine Entscheidung steht noch aus In einer Publikation des Erzbistums vom Juni 2006 heisst es unter der Uberschrift Uberlegungen zum Domplatz Es ist uns gelungen einen der bedeutendsten internationalen Architekten fur diese Aufgabe zu gewinnen Prof Mario Botta Er hat die Aufgabe eine Verbindung zwischen der neoromanischen Architektur unserer Kirche und der Gegenwart zu schaffen und dabei einen einladenden Platz weltoffener Ausstrahlung und gastfreundlicher Anziehungskraft zu gestalten Wir schenken Hamburg einen neuen Platz 22 Das Denkmal des Heiligen Ansgar in Monchskutte des Bildhauers Karlheinz Oswald wurde 2000 zum Katholikentag auf dem Domvorplatz aufgestellt Es ist ein Geschenk des Bistums Mainz an das Erzbistum Hamburg 34 Seit Januar 2013 heisst der Weg der von der Danziger Strasse vorbei am Mariendom zur Schmilinskystrasse fuhrt offiziell Am Mariendom mit den Hausnummern 1 bis 9 vordem Danziger Strasse 52a bis 62 Kirchliche Einrichtungen Bearbeiten Nordlich vom Dom befindet sich im Gebaude des ursprunglichen Krankenhauses das Kindertagesheim St Marien Ostlich vom Dom befindet sich die Domschule Kolpingrelief Bearbeiten nbsp Kolpingrelief am GemeindehausDas Relief am Gemeindehaus des Doms erinnert an Adolph Kolping 1813 1865 Es stammt vom Kolpinghaus das von 1952 bis 1990 in der Schmilinskystrasse 78 in unmittelbarer Nahe stand St Ansgar Haus Bearbeiten Ostlich grenzen an den Dombereich die Gebaude des erzbischoflichen Tagungs Bildungs und Gastehauses St Ansgar Haus in dem sich auch das Priesterseminar Hamburg befindet Denkmal fur Papst Johannes Paul II Bearbeiten nbsp Hamburg St Marien Dom Statue Papst Johannes Paul II von Jozek NowakAm 7 Januar 1995 erhob Papst Johannes Paul II die damalige Pfarrkirche St Marien zur Kathedralkirche des neugegrundeten Erzbistums Hamburg An ihn erinnert eine auf Anregung der Hamburger polnischen Gemeinde von Jozek Nowak 2007 geschaffene uberlebensgrosse Statue neben der Domsakristei 35 Literatur BearbeitenMatthias Gretzschel St Marien Dom in Hamburg Schnell amp Steiner Regensburg 2011 ISBN 978 3 7954 2448 0 Erzbistum Hamburg Hrsg Der Neue Mariendom Besucherinformation Hamburg 2008 Von Ansgar bis heute PDF 4 08 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Domkirche St Marien Hamburg Sammlung von Bildern Hamburger Mariendom Domgemeinde Hamburg St Marien Nachrichten und Fotos Quelle St Georg Informationen Orgel des Mariendoms bei Orgelstadt HamburgEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Horst Gunter Lange Die Bischofsgruft und der Domherrenfriedhof im Hamburger Mariendom In Ohlsdorf Zeitschrift fur Trauerkultur Nr 107 IV November 2009 fof ohlsdorf de abgerufen am 1 Juli 2015 Metropolitankapitel des Erzbistums Hamburg Hrsg Der St Marien Dom Hamburg Faltblatt Hamburg 2011 a b Gretzschel St Marien Dom in Hamburg 2011 S 22 Ioannes Paulus II Const Apost Omnium Christifidelium In AAS 1995 87 Nr 3 S 228 ff Webseite des Buros archi stadt de abgerufen am 31 Januar 2017 Projekt des Architekturburos PDF 1 3 MB Gretzschel St Marien Dom in Hamburg 2011 S 20 Gretzschel St Marien Dom in Hamburg 2011 S 21 Metropolitankapitel Hamburg Hrsg Besucherinformation St Marien Dom Hamburg Faltblatt im St Ansgar Verlag Hamburg im Marz 2010 Katholische Verlagsgesellschaft mbH St Ansgar Hamburg Kleines Faltblatt mit der Abbildung beider Versionen des Ansgar Bildes von ca 2012 Hamburger Orgelsommer 2018 Abschnitt St Marien Dom St Michaelis Musik gGmbH Redaktion Dommusik Hamburg Orgelbeschreibung auf den Seiten der Fa Beckerath Abgerufen am 2 Oktober 2022 deutsch Informationen zur Orgel auf der Internetprasenz des Domes Informationen zur Orgel mit Diskografie auf Organ index Abgerufen am 9 April 2023 Dommusikdirektor St Marien Dom Hamburg Abgerufen am 2 Oktober 2022 Marcus Stabler Erzbistum Hamburg Im Mariendom endet eine Ara Organist geht in Rente 16 Juni 2022 abgerufen am 2 Oktober 2022 deutsch Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 insbesondere Seiten 312 531 543 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nijmegen NL 2019 S 556 insbesondere S 280 492 501 ru nl PDF Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nijmegen NL 2019 S 280 ru nl PDF Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen Rudimentare Informationen zu den Glocken auf der Website des Domes a b R amp H Rabbow Mariendom Hamburg Erneuerung und Weiterentwicklung Entwicklung und Stand des Projektes September 2007 PDF 4 9 MB abgerufen am 20 Oktober 2018 Erzbistum Hamburg Memento vom 26 August 2014 im Internet Archive Pontifikalrequiem am 13 Januar im St Marien Dom Erzbistum Hamburg abgerufen am 8 Januar 2023 a b Die Bischofsgruft und der Domherrenfriedhof im Hamburger Mariendom Hamburger Novum fur die Ewigkeit domradio de 16 August 2012 Beisetzung im Kolumbarium mariendom hamburg de Kolumbarium im St Marien DomSatzung des Kolumbariums S 87 PDF 1 3 MB Neue Kirchenzeitung 8 Dezember 2013 S 9 Traueranzeige Ostholsteiner Anzeiger 23 November 2013 Erzbistum Hamburg Eisenstelen erinnern an Lubecker Martyrer Gemeindebrief Dompfarrei St Marien Hamburg Nr 6 27 November 2011 S 8 Hamburger Orgelsommer 2018 Abschnitt St Marien Dom St Michaelis Musik gGmbH Redaktion Orgelkunst Sommerkonzerte 2018 St Marien Dom Hrsg Beschreibung Memento vom 16 August 2013 im Internet Archive ansgar werk de St Marien Dom Hamburg Denkmal Hl Ansgar Papstdenkmal muss Feuerwehr weichen In Hamburger Abendblatt 23 Juli 2014 S 7 Quelle epd 53 55766 10 0137 Koordinaten 53 33 27 6 N 10 0 49 3 O Bischofssitze der romisch katholischen Kirche in Deutschland Kathedralen Aachener Dom Augsburger Dom Bamberger Dom St Hedwigs Kathedrale Berlin Katholische Hofkirche Dresden Dom zu Eichstatt Erfurter Dom Essener Munster Freiburger Munster Fuldaer Dom Kathedrale St Jakobus Gorlitz St Marien Dom Hamburg Hildesheimer Dom Kolner Dom Limburger Dom Kathedrale St Sebastian Magdeburg Mainzer Dom Frauenkirche Munchen St Paulus Dom Munster Dom St Peter Osnabruck Paderborner Dom Dom St Stephan Passau Regensburger Dom Dom St Martin Rottenburg Speyerer Dom Trierer Dom Wurzburger DomKonkathedralen Dom St Petri Bautzen Simultankirche Basilika St Peter Dillingen Freisinger Dom Domkirche St Eberhard Stuttgart Normdaten Geografikum GND 4618892 7 lobid OGND AKS VIAF 237009776 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Dom Hamburg amp oldid 236881000