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Der Domplatz ist eine etwa ein Hektar grosse und grosstenteils begrunte Freiflache im Zentrum von Hamburg Der Platz gilt als kulturgeschichtlich bedeutsamer Ort fur die Stadt 1 Zum einen stand hier uber Jahrhunderte der mittelalterliche Mariendom abgerissen 1804 06 und spater der im Zweiten Weltkrieg zerstorte Neubau des Johanneums und der Staatsbibliothek Zum andern werden unter dem Platz die Reste der fruhmittelalterlichen Hammaburg vermutet die als Keimzelle der Stadt gilt Domplatz mit Blick auf das Helmut Schmidt Haus Sitzbanke anstelle der einstigen Dompfeiler vorn rechts ein angedeuteter Hammaburg Wall Domplatz vom Turm der Hauptkirche St Petri 2022 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Ruine des Domes 1806Der Platz liegt im Stadtteil Hamburg Altstadt sudlich der Hauptkirche St Petri und westlich des Kontorhausviertels Er wird begrenzt von der Strasse Speersort im Norden dem Strassenzug Schmiedestrasse Alter Fischmarkt im Westen dem Schopenstehl im Suden und der Buceriusstrasse mit dem Helmut Schmidt Haus im Osten Uber den nordlichen Teil des Platzes fuhrt seit 1957 die Domstrasse die den Speersort mit der weiter sudlich verlaufenden Ost West Strasse verbindet der Rest wurde lange Zeit als Parkplatz genutzt Seit der Umgestaltung 2008 besteht der Platz aus einer offenen Rasenflache mit 39 regelmassig angeordneten weissen Sitzgelegenheiten aus Acryl die die Standorte der Stutzpfeiler der einstigen Domkirche markieren und bei Dunkelheit von innen beleuchtet sind Eine der Sitzbanke ermoglicht den Durchblick auf ein erhaltenes Pfeilerfundament Um den Platz herum sind teilweise begehbare Stahlskulpturen angeordnet die den Wallring der Hammaburg veranschaulichen sollen Ein als Archaoskop bezeichneter stationarer VR Betrachter ermoglicht Besuchern eine Visualisierung der Umgebung zur Zeit der Hammaburg 2 Die heutige Gestaltung ist Ergebnis eines offentlichen Ideenwettbewerbs und dient als Zwischenlosung bis zu einer endgultigen stadtebaulichen Entscheidung 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Johanneum von 1840 zerstort 1943 nbsp Nutzung als Parkplatz vor 2006 nbsp Ausgrabungen 2006Als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 fiel der im 13 und 14 Jahrhundert erbaute Mariendom bis dahin eine innerstadtische Exklave des Erzbistums Bremen bzw zuletzt des Kurfurstentums Hannover an die Stadt Hamburg Diese beschloss das schon seit der Reformation weitgehend funktionslos und baufallig gewordene Bauwerk abzureissen Nach dem Abriss der 1806 beendet war blieb der neue Platz zunachst uber 30 Jahre frei diverse Plane zur Errichtung eines Theaters eines Denkmals fur die Befreiungskriege oder eines zentralen Lebensmittelmarktes wurden nicht realisiert 3 Erst 1838 1840 errichtete Stadtbaudirektor Carl Ludwig Wimmel hier den Neubau des Johanneums das bis dahin im alten Johanniskloster am heutigen Rathausmarkt untergebracht war Die klassizistische Dreiflugelanlage mit der markanten Arkadenreihe zum Speersort nahm auch die Stadtbibliothek die heutige Staatsbibliothek und mehrere Sammlungen auf aus denen spater verschiedene Museen hervorgingen Naturhistorisches Museum Volkerkundemuseum Museum fur Hamburgische Geschichte Im Zweiten Weltkrieg wurde der Komplex durch Luftangriffe 1943 schwer beschadigt und die wiederaufbaufahigen Ruinen nach Kriegsende abgerissen um unter anderem Platz fur die neue autogerechte Domstrasse zu machen Parallel zum Abriss fanden von 1947 bis 1957 unter der Leitung Reinhard Schindlers erstmals umfangreiche archaologische Ausgrabungen auf dem Gelande statt da man hier seit langem die Reste der mittelalterlichen Hammaburg vermutete weitere folgten in den Jahren 1980 1987 und 2005 2007 4 Bereits 1956 beschloss die Burgerschaft den verbleibenden Platz von Bebauung freizuhalten und als Gedenkstatte herzurichten 3 Ein Wettbewerb wurde ausgerichtet aber kein Entwurf realisiert und der Platz fortan uber Jahrzehnte als Parkplatz genutzt 1977 legte die Allianz Versicherung Plane zur Errichtung eines Kontorhauses auf dem Domplatz vor und provozierte damit anhaltende Burgerproteste in deren Folge die Patriotische Gesellschaft 1982 abermals einen Wettbewerb zur Zukunft des Platzes ausrichtete der zwar auf grosses Interesse stiess jedoch keine konkreten Folgen zeitigte 3 Zuletzt wurde 2005 nach einem erneuten Wettbewerb die Errichtung eines 30 Meter hohen Glaskristalls beschlossen der neben der Zentralbibliothek der Hamburger Bucherhallen auch die Landeszentrale fur politische Bildung sowie Restaurants und Geschafte beherbergen sollte Zudem sollten im Untergeschoss Fundstucke der aktuellen archaologischen Grabungen ausgestellt werden 5 Doch auch dieser Vorschlag scheiterte auch dank einer scharfen Intervention des Altbundeskanzlers und damaligen ZEIT Herausgebers Helmut Schmidt 6 Nach dem Scheitern dieses letzten Projektes entschied sich der Hamburger Senat 2008 fur eine Denkpause und nach einer Online Burgerbefragung fur eine temporare Begrunung des Domplatzes 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Domplatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Domplatz auf hamburg deEinzelnachweise Bearbeiten a b Domplatz In hamburg de Abgerufen am 6 Februar 2021 Mit dem Archaoskop auf Zeitreise durch Hamburg 4 Dezember 2019 abgerufen am 7 Februar 2021 a b c Hermann Hipp Hamburgs Leerstelle In Der Domplatz Hamburgs Wiege hrsg von der Behorde fur Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg 2011 S 12 21 Ralf Busch Hrsg Domplatzgrabung in Hamburg Teil I Neumunster 1995 Teil II Neumunster 2002 Insa Gall Ein Kristall fur den Domplatz In welt de 1 Dezember 2015 abgerufen am 7 Februar 2021 Hamburger Abendblatt Wie Helmut Schmidt den Kristall verhinderte 9 April 2016 abgerufen am 7 Februar 2021 Olaf Bahr Entstehung einer temporaren Installation Einfach einen Platz gestalten In Der Domplatz Hamburgs Wiege S 22 f 53 549166666667 9 9975 Koordinaten 53 32 57 N 9 59 51 O Parks und Grunflachen im Bezirk Hamburg Mitte Alsterpark Alter Elbpark Am Deichdenkmal August Bebel Park Baakenpark Ballin Park Blohms Park Carl Legien Platz Carl Stamm Park Domplatz Elisabethgeholz Elbpark Entenwerder Glinder Au Gorch Fock Park Grasbrookpark Grunes Zentrum Kirchdorf Grunzug Borgfelder Strasse Grunzug Ernst August Kanal Grunzug Hammer Landstrasse Grunzug Jenfelder Bach Grunzug Schleemer Bach Gustav Mahler Park Hammer Park Horner Moor Horner Park Horner Rennbahn Jurgen W Scheutzow Park Lohmuhlenpark Lohsepark Ojendorfer Park Planten un Blomen Rosengarten Hamm Rotenhauser Feld Rothenburgsorter Marktplatz Ruschpark Sandtorpark Sanitaspark Schiffbeker Moor Thorls Park Trauns Park von Dratelnscher Park Waldpark Steinfurth Wilhelmsburger Inselpark Wilhelmsburger Rathauspark Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Domplatz Hamburg amp oldid 234286382