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Speersort ist eine etwa 200 Meter lange Innerortsstrasse in der Hamburger Altstadt am Rand des Kontorhausviertels Sie beginnt in Fortfuhrung der Steinstrasse auf der Hohe Ida Ehre Platz Kattrepel und verlauft von dort westwarts zwischen St Petri Kirche und Domplatz hindurch bis zur Rathausstrasse Ecke Bergstrasse Schmiedestrasse Auf ihrem ostlichen Teilstuck ist sie vierspurig ausgebaut und geht in Hohe Kreuslerstrasse in die ebenfalls vierspurige Domstrasse uber Diese 1955 im Zuge des autogerechten Stadtumbaus angelegte Verkehrsachse ist Teil des Hauptverkehrsstrassennetzes von Hamburg Das westliche Teilstuck des Speersorts zwischen Kreusler und Bergstrasse ist seit der letzten Umgestaltung nur noch fur Busse Taxis und Fahrradverkehr freigegeben Speersort in Richtung Westen links das Helmut Schmidt Haus im Hintergrund der Turm von St NikolaiGeschichte BearbeitenDer Speersort liegt im Bereich des altesten Siedlungskerns der Stadt zwischen der Petrikirche und dem ehemaligen Hamburger Dom 1 Zahlreiche archaologische Fundstellen sind hier als Bodendenkmaler erfasst 2 Archaologen vermuten dass hier auf dem Geestrucken schon zur Zeit der Hammaburg im 8 9 Jahrhundert ein alter Handelsweg verlief 3 Uber Ursprung und Bedeutung des Strassennamens kursieren verschiedene Vermutungen Lange Zeit galt er wegen der Nahe zur Petrikirche als Kontraktion von St Peters Ort und wurde deshalb etwa im 18 Jahrhundert ausdrucklich mit grossen P geschrieben 4 Eine andere Deutung fuhrt den Namen auf einen Burger namens Ditmar Speer zuruck der 1468 an diesem Ort ein Eckgrundstuck erwarb 5 Allerdings war der Name speresord auch schon lange vorher in Gebrauch bezeichnete aber vom Ende des 13 bis Mitte des 15 Jahrhunderts eine viel weiter ostlich gelegene Gegend beim heutigen Hopfensack 4 6 nbsp Ansicht des Johanneums vom Speersort 1840 Lithografie der Gebruder SuhrNach dem Abriss des Doms im Jahr 1806 erbaute man 1838 auf dem Gelande des heutigen Domplatzes das Johanneum in dem neben der gleichnamigen Schule auch das Akademische Gymnasium die Stadtbibliothek die heutige Staats und Universitatsbibliothek sowie mehrere wissenschaftliche Sammlungen untergebracht waren Im Zweiten Weltkrieg wurde es bei den Bombenangriffen 1943 grosstenteils zerstort die Reste 1955 fur den Bau der Domstrasse beseitigt Aus dem 17 Jahrhundert ist noch das Portal des Hauses Speersort 12 14 erhalten das sich heute im Schmuckgarten des Museums fur Hamburgische Geschichte befindet Ebenfalls am Speersort befand sich ab 1831 das Stammhaus der Schokoladenfabrik Reese amp Wichmann ehe diese 1908 in den Stadtteil Hammerbrook umzog Gebaude BearbeitenAn der Strasse stehen mehrere markante Gebaude nbsp Helmut Schmidt Haus Speersort 1 2006 Mit der Hausnummer 1 zwischen Kattrepel und Domplatz erstreckt sich das Helmut Schmidt Haus bis 2016 Pressehaus das 1938 von Rudolf Klophaus fur das nationalsozialistische Hamburger Tageblatt erbaut wurde Nach dem Krieg waren hier bis in die 1960er Jahre mehrere Verlage und Redaktionen untergebracht darunter Spiegel Stern heute wird es noch von der Redaktion der Wochenzeitung Die Zeit genutzt Das Wattyhaus Speersort 6 ist ein Kontorhaus aus dem Jahr 1911 mit auffalliger rot weisser Klinkerfassade Im Untergeschoss des 2011 neu errichteten Burohauses St Petri Hof Speersort 10 Ecke Kreuslerstrasse ist der sogenannte Bischofsturm zu besichtigen ein ringformiges Turmfundament aus dem 12 Jahrhundert das als altester erhaltener Rest eines Steingebaudes in der Innenstadt gilt Er wurde bei seiner Entdeckung 1962 zunachst als Fundament eines bischoflichen Wohnturms gedeutet gilt heute aber als Fundament des altesten Hamburger Stadttores Marien oder Schultor 3 Einzelnachweise Bearbeiten Oliver Struck Die Anfange der Stadt Hamburg Memento vom 27 Januar 2013 im Internet Archive abgerufen am 14 Dezember 2013 Siehe GeoPortal Hamburg Fachdaten Bodendenkmaler a b Elke Forst Der Bischofsturm Vom Wohnturm zum Stadttor In Rainer Maria Weiss Anne Klammt Hrsg Mythos Hammaburg Archaologische Entdeckungen zu den Anfangen Hamburgs Hamburg 2014 ISBN 978 3 931429 27 0 S 130 137 a b Reinhold Pabel Alte Hamburger Strassennamen Edition Temmen Bremen 2001 ISBN 3 86108 769 3 S 225 ff Christian Hanke Hamburgs Strassennamen erzahlen Geschichte Hamburg 2006 ISBN 3 929229 41 2 Seite 44 Wolfgang Laur Orts und Gewassernamen der Freien und Hansestadt Hamburg Neumunster 2012 deutet den Namen als vorspringendes Gelande 53 549866 9 997729 Koordinaten 53 32 59 5 N 9 59 51 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Speersort amp oldid 234287204