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Rudolf Klophaus 14 Januar 1885 in Wald bei Solingen 3 Juli 1957 in Hamburg war ein deutscher Architekt Er wirkte seit 1920 vorwiegend in Hamburg und schuf bis zu seinem Tod zahlreiche stadtbildpragende Wohn und Geschaftshauser Zu seinen bekanntesten Bauten zahlen das Pressehaus am Speersort sowie die einstigen City Hof Hochhauser am Klosterwall City Hof in Hamburg 1954 2019 Mohlenhof 1928 29 Pressehaus 1938 heute Helmut Schmidt Haus Bartholomayhaus 1938 39 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauten Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn einer Arbeiterfamilie besuchte nach einer Maurerlehre von 1901 bis 1906 die Baugewerkschulen in Barmen und Aachen und arbeitete anschliessend zunachst fur den Architekten Otto Frings in Dusseldorf Im Ersten Weltkrieg schwer verwundet erhielt er 1916 eine Anstellung bei dem Hamburger Architekten Theodor Speckbotel 1920 grundete er zusammen mit August Schoch ein eigenes Buro 1927 kam Erich zu Putlitz als dritter Partner hinzu Zusammen bauten sie in den folgenden Jahren zahlreiche Buro und Geschaftshauser aber auch genossenschaftliche Wohnanlagen in Harvestehude Winterhude Finkenwerder Ohlsdorf und Hamm Besonders stark war das Buro beim Bau der von Fritz Schumacher entworfenen Grosssiedlung Dulsberg engagiert Nach dem Urteil des Kunsthistorikers Hermann Hipp gehorte Klophaus in den zwanziger Jahren zu den besten der gemassigt modernen Hamburger Backsteinarchitekten 1 Internationale Bekanntheit erlangte er durch seine Wettbewerbsentwurfe fur den Genfer Volkerbund Palast die Erweiterung des Reichstages in Berlin und das Columbus Denkmal auf Haiti 2 1932 trennte Klophaus sich von seinen bisherigen Partnern und arbeitete fortan allein weiter Am 1 Mai 1933 trat er in die NSDAP ein 3 nachdem er zuvor seit 1923 der Deutschen Demokratischen Partei sowie der Hamburger Freimaurerloge Hanseatentreue angehort hatte Zusammen mit Artur Tachill 1903 1981 beteiligte sich Klophaus 1933 34 erfolgreich an Ideenwettbewerben fur den Bau einer Reichsfuhrerschule in Munchen sowie fur ein geplantes aber nicht realisiertes SS Ehrenmal auf der Moorweide in Hamburg Ebenfalls in Hamburg erhielt er in den Folgejahren weitere Grossauftrage darunter fur die Wohnanlage Altstadter Hof das Kontorhaus fur den Kaufmann Robert Bartholomay sowie das Pressehaus am Speersort dessen Grundstein 1938 im Beisein von Propagandaminister Joseph Goebbels verlegt wurde 4 Im gleichen Jahr begann Klophaus am Klosterwall mit dem Bau einer monumentalen Verwaltungszentrale fur die Hamburger Hochbahn der jedoch nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gestoppt und nach Kriegsende wieder abgerissen wurde Wahrend des Krieges war Klophaus 1942 43 vorubergehend im besetzten Lothringen tatig wo er fur das Wiederaufbauamt mit der Beseitigung von Kriegsschaden befasst war Im September 1943 wurde er jedoch nach den schweren Luftangriffen auf Hamburg wieder in die Hansestadt zuruckbeordert und dort bis Kriegsende mit dem Bau von Behelfswohnungen betraut Nach Kriegsende wurde Klophaus im Zuge der Entnazifizierung zunachst als minderbelastet eingestuft und durfte vorubergehend nicht als Architekt arbeiten Im Berufungsverfahren gelang ihm 1948 jedoch die Einstufung als Mitlaufer so dass er seine Tatigkeit wieder aufnehmen konnte In der Folgezeit war er vorwiegend im Neu und Wiederaufbau von Wohnungen beschaftigt realisierte aber auch mehrere Theater sowie Bank und Geschaftshauser Sein markantestes Werk jener Jahre sind die City Hof Hochhauser am Klosterwall die er ab 1952 anstelle des abgerissenen Hochbahnhauses errichtete Kurz vor deren Fertigstellung 1957 starb Rudolf Klophaus plotzlich wahrend einer Gerichtsverhandlung sein damaliger Burochef Hans Jochem machte sich mit Peter Hauske selbstandig und beide fuhrten das Buro Klophaus unter dem neuen Namen Peter Hauske und Hans Jochem Architekten BDA mit einigen ehemaligen Klophaus Mitarbeitern weiter Rudolf Klophaus fand seine letzte Ruhestatte auf dem Friedhof Ohlsdorf Planquadrat V 6 Seit 1979 tragt der Klophausring in Nettelnburg einem Ortsteil des Hamburger Stadtteils Bergedorf seinen Namen 5 Bauten Auswahl Bearbeiten1923 1924 Umbau und Aufstockung des Hauses der Patriotischen Gesellschaft in Hamburg Trostbrucke 4 verandert 1925 Umbau und Aufstockung des Klockmannhauses in Hamburg um 1925 Fabrikgebaude fur die Zigarettenfabrik Haus Neuerburg spater Reemtsma in Hamburg Wandsbek Walddorferstrasse 1927 Seewasser Warmbadeanstalt in Niendorf 1928 1929 Kontorhaus Mohlenhof in Hamburg Burchardstrasse 17 Hermes Skulptur von Richard Kuohl 1936 1937 Wohnbebauung Altstadter Hof in Hamburg Steinstrasse 13 19a u a bildhauerischer Schmuck von Richard Kuohl 1938 Pressehaus in Hamburg Speersort 1 bildhauerischer Schmuck von Richard Kuohl nach Kriegsschaden stark verandert Sitz der Wochenzeitung Die Zeit 1938 1939 Bartholomayhaus in Hamburg Steinstrasse Bauherr Robert Bartholomay als letztes Kontorhaus im klassischen Stil mit grossem Blendgiebel in Anlehnung an alt hanseatische Burgerhauser errichtet 1939 1941 Luftgau Siedlung in Hamburg Osdorf 6 1950 Wiederaufbau des kriegszerstorten Thalia Theaters in Wuppertal fur Robert Bartholomay 7 1955 City Hof Hochhauser in Hamburg seit 2019 abgerissen Literatur BearbeitenHans Walden Klophaus Rudolf In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 6 Wallstein Gottingen 2012 ISBN 978 3 8353 1025 4 S 164 166 Werner Hegemann Klophaus Schoch zu Putlitz Neue Werkkunst F E Hubsch Berlin Leipzig Wien 1930 Ralf Lange Architekturfuhrer Hamburg Stuttgart 1995 ISBN 3 930698 58 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolf Klophaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Architekten Portrait Rudolf KlophausEinzelnachweise Bearbeiten Hermann Hipp Vortrag in der Katholischen Akademie Hamburg 23 November 2006 Memento des Originals vom 7 Juli 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hamburg domplatz de PDF 116 kB Werner Hegemann Klophaus Schoch zu Putlitz Neue Werkkunst F E Hubsch Berlin Leipzig Wien 1930 zitiert auf den Internetseiten des Hamburgischen Architekturarchivs Memento vom 18 April 2012 im Internet Archive Klophaus kreativ geschaftstuchtig angepasst in Die Zeit vom 15 September 2015 abgerufen am 15 September 2015 Hans Walden Hamburgische Biografie Band 6 Wallstein Gottingen 2012 ISBN 978 3 8353 1025 4 S 165 Horst Beckershaus Die Hamburger Strassennamen 6 Auflage 2011 Verlag Die Hanse Hamburg ISBN 978 3 86393 009 7 Bildindex der Kunst und Architektur Philipp Koep Thalia Ein Hauch von Grossstadt Die Geschichte des Thalia Theaters in Wuppertal 2 durchgesehene Auflage Wuppertal 1994 ISBN 3 928766 07 4 S 102 Normdaten Person GND 1069196754 lobid OGND AKS VIAF 315524064 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klophaus RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 14 Januar 1885GEBURTSORT SolingenSTERBEDATUM 3 Juli 1957STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Klophaus amp oldid 220409690