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Reinhard Schindler 7 April 1912 in Beuthen 9 Juni 2001 in Reinsfeld war ein deutscher Prahistoriker und Museumsdirektor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenReinhard Schindler war der zweite von vier Sohnen des oberschlesischen Guterverwalters Richard Schindler und dessen Ehefrau Magdalene Schindler geborene Paust 1 Er besuchte das Stadtisches Realgymnasium in Oppeln und legte im Februar 1932 das Abitur in Neisse ab Anschliessend studierte er Vorgeschichte Geologie und Geschichte an den Universitaten Konigsberg Berlin und Breslau Schindler gehorte 1936 in Breslau der Studentengruppe Deutsche Vorgeschichte an Von 1936 bis 1942 lag sein Schwerpunkt auf der vor und fruhgeschichtlichen Besiedlung der Germanen im Osten Im November 1937 fand er eine Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Staatlichen Museum fur Naturkunde und Vorgeschichte in Danzig Im November 1938 wurde er in Breslau mit einer von Wolfgang La Baume und Martin Jahn betreuten Arbeit zur Siedlungsgeschichte der Goten und Gepiden zum Dr phil promoviert Im April 1941 wurde Schindler als Kustos ubernommen Seit Februar 1942 leistete er Kriegsdienst Schindler geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft die fur ihn bis zur Entlassung aus der russischen Gefangenschaft am 16 Oktober 1945 dauerte 2 Uber Thuringen kam Schindler nach Hamburg Dort wurde die Stadtarchaologie des Mittelalters sein Arbeitsschwerpunkt Uber 40 Veroffentlichungen zur Archaologie in Hamburg hat Schindler verfasst darunter zwei Bucher Ungefahr 30 Veroffentlichungen behandeln die mittelalterliche Stadtkernforschung 3 In Hamburg machte er Bekanntschaft mit Walter Havernick dem Direktor des Museums fur Hamburgische Geschichte Am dortigen Museum wurde Schindler im November 1946 als wissenschaftlicher Mitarbeiter eingestellt und ubernahm die Leitung der neu eingerichteten Abteilung fur Bodendenkmalpflege Hamburg gehorte nach dem Zweiten Weltkrieg zu den wenigen deutschen Stadten in denen nach den Zerstorungen der Altstadt eine archaologische Stadtkernforschung durchgefuhrt wurde 4 Durch Schindlers Grabungen konnte 1949 die bislang nur durch schriftliche Quellen bekannte karolingische Hammaburg auf dem Hamburger Domhugel lokalisiert werden Die Ergebnisse der Ausgrabungen wurden der Offentlichkeit zuganglich gemacht Von 1950 bis 1958 war Schindler Mitherausgeber bzw Herausgeber der Zeitschrift Hammaburg Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tatigkeit war die archaologische Landesaufnahme Dazu erschien 1960 das Standardwerk Die Bodenaltertumer der Freien und Hansestadt Hamburg Durch den beginnenden wirtschaftlichen Aufschwung der Wiederaufbauphase kam die Bodendenkmalpflege in Hamburg zum Erliegen Aus diesen Grunden fand Schindler eine neue berufliche Perspektive im Sudwesten Deutschlands Zum November 1959 wurde Schindler Landeskonservator des Saarlandes und Leiter des Museums fur Vor und Fruhgeschichte in Saarbrucken Dort legte Schindler 60 Publikationen vor 5 Von 1964 bis 1970 war Schindler Vorsitzender des Verbandes der Landesarchaologen Zum Marz 1965 wurde er Direktor des Rheinischen Landesmuseums Trier und hatte dieses Amt bis zur Pensionierung 1977 inne 1970 konnte durch Schindler eine Forschungsstelle fur Dendrochronologie eingerichtet werden Sie brachte bei der Datierung vieler Holzfunde und Bauwerke vom 2 Jahrhundert v Chr bis zur Gegenwart bedeutende Ergebnisse 6 Von 1959 bis 1977 befasste er sich hauptsachlich mit den keltischen Befestigungen der Eisenzeit und romischen Siedlungen im Sudwesten Seit 1978 konnte er durch eine Erkrankung seine wissenschaftliche Arbeit nicht mehr fortsetzen Schindler legte etwa 20 Bucher und 220 Aufsatze vor Fur seine Forschungen wurden Schindler zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen Schindler war ordentliches Mitglied des Deutschen Archaologischen Instituts und von 1966 bis 1976 Mitglied der Romisch Germanischen Kommission 1968 wurde er Ehrenmitglied der Section Historique des Institut Grand Ducal von Luxemburg Fur seine Verdienste um die archaologische Erforschung der Fruhgeschichte Hamburgs wurde ihm anlasslich seines 70 Geburtstages im Jahr 1982 vom Verein fur Hamburgische Geschichte die Lappenberg Medaille in Silber verliehen Ebenfalls 1982 erschien der 45 Band der Trierer Zeitschrift als Festschrift Das Rheinische Landesmuseum Trier widmete anlasslich des 80 Geburtstages seinen beiden ehemaligen Direktoren Hans Eiden und Reinhard Schindler den 55 Band der Trierer Zeitschrift als Festgabe Schriften BearbeitenEin Schriftenverzeichnis erschien in Jurgen Merten Bibliographie Reinhard Schindler In Trierer Zeitschrift fur Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete Bd 45 1982 S 11 22 Die Besiedlungsgeschichte der Goten und Gepiden im unteren Weichselraum auf Grund der Tongefasse Quellenschriften zur ostdeutschen Vor und Fruhgeschichte Bd 6 Kabitzsch Leipzig 1940 Ausgrabungen in Alt Hamburg Neue Ergebnisse zur Fruhgeschichte der Hansestadt Verlag Gesellschaft der Freunde des Vaterlandischen Schul und Erziehungswesens Hamburg 1957 Die Bodenaltertumer der Freien und Hansestadt Hamburg Veroffentlichungen des Museums fur Hamburgische Geschichte Abteilung Bodendenkmalpflege Bd 1 Christians Hamburg 1960 Studien zum vorgeschichtlichen Siedlungs und Befestigungswesen des Saarlandes Paulinus Verlag Trier 1968 Die Altburg von Bundenbach Eine befestigte Hohensiedlung des 2 1 Jh v Chr im Hunsruck Trierer Grabungen und Forschungen Bd 10 Zabern Mainz 1977 ISBN 3 8053 0097 2 mit Karl Heinz Koch Vor und fruhgeschichtliche Burgwalle des Grossherzogtums Luxemburg Trierer Grabungen und Forschungen Bd 13 1 Zabern Mainz 1977 mit Karl Heinz Koch Vor und fruhgeschichtliche Burgwalle des Regierungsbezirkes Trier und des Kreises Birkenfeld Trierer Grabungen und Forschungen Bd 13 1 Zabern Mainz 1994 ISBN 3 923319 26 6 Literatur BearbeitenHeinz Cuppers In memoriam Dr Reinhard Schindler 1912 2001 In Kurtrierisches Jahrbuch Bd 41 2001 S 13 18 Alfred Haffner Reinhard Schindler 1912 2001 In Archaologisches Nachrichtenblatt Bd 7 2002 S 97 98 Jurgen Merten Von Breslau und Danzig uber Hamburg nach Saarbrucken und Trier Stationen des Archaologen Reinhard Schindler 1912 2001 In Trierer Zeitschrift fur Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete Bd 64 2001 S 297 321 Digitalisat Jurgen Merten Zur Erinnerung an Museumsdirektor Dr Reinhard Schindler 1912 2001 In Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier Bd 33 2001 S 139 144 Digitalisat Heidelies Wittig Schindler Reinhard In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 6 Wallstein Gottingen 2012 ISBN 978 3 8353 1025 4 S 290 291 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Reinhard Schindler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Schindler Reinhard in der Datenbank Saarland Biografien Eintrag bei Propylaeum VitaeAnmerkungen Bearbeiten Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 1076 Jurgen Merten Von Breslau und Danzig uber Hamburg nach Saarbrucken und Trier Stationen des Archaologen Reinhard Schindler 1912 2001 In Trierer Zeitschrift fur Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete Bd 64 2001 S 297 321 hier S 299 Digitalisat Jurgen Merten Von Breslau und Danzig uber Hamburg nach Saarbrucken und Trier Stationen des Archaologen Reinhard Schindler 1912 2001 In Trierer Zeitschrift fur Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete Bd 64 2001 S 297 321 hier S 302 Jurgen Merten Von Breslau und Danzig uber Hamburg nach Saarbrucken und Trier Stationen des Archaologen Reinhard Schindler 1912 2001 In Trierer Zeitschrift fur Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete Bd 64 2001 S 297 321 hier S 301 Jurgen Merten Von Breslau und Danzig uber Hamburg nach Saarbrucken und Trier Stationen des Archaologen Reinhard Schindler 1912 2001 In Trierer Zeitschrift fur Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete Bd 64 2001 S 297 321 hier S 308 Heinz Cuppers In memoriam Dr Reinhard Schindler 1912 2001 In Kurtrierisches Jahrbuch Bd 41 2001 S 13 18 hier S 16 Normdaten Person GND 137879210 lobid OGND AKS LCCN n82029193 VIAF 122244726 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schindler ReinhardKURZBESCHREIBUNG deutscher PrahistorikerGEBURTSDATUM 7 April 1912GEBURTSORT BeuthenSTERBEDATUM 9 Juni 2001STERBEORT Reinsfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhard Schindler amp oldid 237776547