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Walter Havernick 23 Januar 1905 in Hamburg 23 Januar 1983 ebenda war ein deutscher Numismatiker und Volkskundler Er war von 1946 bis 1973 Direktor des Museums fur Hamburgische Geschichte Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenNach dem Studium 1924 1929 an den Universitaten Frankfurt am Main Munchen und Hamburg wurde er 1929 in Hamburg bei Friedrich Keutgen mit der Arbeit Der Kolner Pfennig im 12 und 13 Jahrhundert promoviert die erstmals grossflachig Urkunden mit Wahrungsbenennungen zusammen mit Munzschatzfunden auswertete Es folgte ein vierjahriges Volontariat am Museum fur Hamburgische Geschichte Seit 1935 war er Kustos des Herzoglichen Munzkabinetts in Gotha wo er sich der Erfassung und Verzeichnung der Munzschatzfunde des Mittelalters aus Thuringen zuwandte Havernick war bereits 1933 Mitglied im Nationalsozialistischen Lehrerbund Nach Aufhebung der Mitgliedersperre trat er zum 1 Mai 1937 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 4 960 655 1 Zur Wehrmacht wurde er wegen gesundheitlicher Probleme zu Kriegsbeginn nicht eingezogen 2 1937 wurde Havernick bei Otto Lauffer dem Direktor des Museums fur Hamburgische Geschichte und gleichzeitigem Ordinarius fur Deutsche Altertums und Volkskunde in Hamburg fur Deutsche Altertums und Volkskunde habilitiert Ab 1943 hatte er nach einem erneuten Habilitationsverfahren die Venia legendi fur Numismatik und Geldgeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Universitat Jena inne und lehrte dort als Dozent 1945 kehrte Havernick nach Hamburg zuruck wurde umhabilitiert und nahm zum Wintersemester 1945 46 an der Universitat Hamburg seine Tatigkeit als Privatdozent fur Numismatik auf 1946 zunachst kommissarisch mit der Leitung des Museums fur Hamburgische Geschichte betraut wurde er zum 1 April 1947 Nachfolger Lauffers sowohl als Museumsdirektor als auch als Professor fur Volkskunde 1973 wurde er emeritiert Gleichzeitig begrundete er die Hamburger Beitrage zur Numismatik die uber mehrere Jahrzehnte die fuhrende deutsche wissenschaftliche Zeitschrift fur Numismatik wurde Auch wenn eigene numismatisch wissenschaftliche Publikationen aus Zeitgrunden seltener wurden hatte Havernick doch wesentlichen Einfluss durch Wissenschaftsorganisation Im Rahmen seiner Lehrtatigkeit begrundete er die sogenannte Hamburger Schule an der bis in die 1950er mehrere Promotionsverfahren von Bedeutung stattfanden die meist im Rahmen der 1951 neu begrundeten Numismatischen Studien publiziert wurden Nach der Grundung der Bundesrepublik schuf er 1950 zusammen mit Hans Gebhart Munchen und mit Unterstutzung der Standigen Konferenz der Kultusminister die Numismatische Kommission der Lander in der Bundesrepublik Deutschland deren Aufgabe in der Koordination der Tatigkeit der auf verschiedene Bundeslander verteilten Munzkabinette lag Bis 1974 war Havernick ihr Erster Vorsitzender Die Numismatische Kommission hat mit dem Walter Havernick Preis einen dotierten Nachwuchs Forder Preis zu seinen Ehren benannt der erstmals 2012 verliehen wurde Die Preistrager erhalten auch eine Medaille die 2015 von dem Hallenser Medailleur Carsten Theumer geschaffen wurde nbsp Kissenstein Walter Havernick auf dem Friedhof OhlsdorfAuch die Kontakte zum westlichen Ausland die in der Zeit des Nationalsozialismus vollstandig weggebrochen waren wurden von ihm neu aufgebaut von 1953 bis 1973 gehorte Havernick dem Vorstand der Internationalen Numismatischen Kommission an Vorbildlich wurde die von ihm eingeleitete Kooperation mit Schweden zur Erfassung deutscher wikingerzeitlicher Munzen aus schwedischen Funden In den 1960ern und 1970ern zog sich Havernick aus dem numismatischen Geschehen etwas zuruck und wandte sich verstarkt der Volkskunde besonders Forschungen zur Gegenwart zu Sein Buch Schlage als Strafe wurde als Befurwortung erzieherischen Missbrauchs empfunden und in padagogischen psychologischen beispielsweise Psyche und juristischen Zeitschriften hart kritisiert Havernick starb 1983 an seinem Geburtstag in Hamburg Er wurde auf der Familiengrabstatte Havernick auf dem Friedhof Ohlsdorf nordlich des Wasserturms in der Grablage R24 132 beigesetzt Ihm zu Ehren wurde 1984 das von der Hamburger Werft August Pahl erbaute Feuerloschboot Feuerwehr IV in Walter Havernick umbenannt 3 Das Boot steht unter Denkmalschutz 4 und liegt im Museumshafen Ovelgonne 5 Schriften Auswahl BearbeitenEin Schriftenverzeichnis erschien in Beitrage zur deutschen Volks und Altertumskunde 19 1980 S 187 214 Der Kolner Pfennig im 12 und 13 Jahrhundert Periode der territorialen Pfennigmunze Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Beihefte 18 Kohlhammer Stuttgart 1930 Nachdruck Olms Hildesheim u a 1984 ISBN 3 487 07434 6 zugleich Hamburg Universitat Dissertation 1929 Munzverrufungen in Westdeutschland im 12 und 13 Jahrhundert In Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Bd 24 Nr 2 1931 S 129 141 JSTOR 20726353 Walter Havernick Das Munzwesen der Stauferzeit in der Landschaft zwischen Rhein Main und Lahn In Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins 32 1934 S 36 48 Die Munzen von Koln Die koniglichen und erzbischoflichen Pragungen der Munzstatte Koln sowie die Pragungen der Munzstatten des Erzstifts Koln Vom Beginn der Pragung bis 1304 Die Munzen und Medaillen von Koln 1 ZDB ID 1046990 4 Neubner Koln 1935 Das altere Munzwesen der Wetterau bis zum Ausgang des 13 Jahrhunderts Das hessische Munzwesen 1 Veroffentlichung der Historischen Kommission fur Hessen und Waldeck 18 1 ISSN 0342 2291 Elwert Marburg 1936 Kommentierte Neuauflage mit biographischem Vorwort von Niklot Klussendorf 2 durchgesehene und erganzte Auflage Historische Kommission fur Hessen Marburg 2014 ISBN 978 3 942225 24 3 Schlage als Strafe Ein Bestandteil der heutigen Familiensitte in volkskundlicher Sicht Volkskundliche Studien 2 ZDB ID 503244 1 Museum fur Hamburgische Geschichte Hamburg 1964 4 Auflage ebenda 1970 Numismatik Aufgabe und Erlebnis 1920 1973 Ein personlicher Abschlussbericht Hamburger Museumsverein Hamburg 1975 autobiographisches Essay Literatur BearbeitenPeter Berghaus Gert Hatz Hrsg Dona Numismatica Walter Havernick zum 23 Januar 1965 dargebracht Lutcke amp Wulff Hamburg 1965 Peter Berghaus Numismatiker im Portrat 18 Walter Havernick 23 Januar 1905 Hamburg 23 Januar 1983 Hamburg In Geldgeschichtliche Nachrichten Nr 156 1993 S 166 172 Gert Hatz Walter Havernick 1905 23 Januar 1983 In Numismatisches Nachrichtenblatt Bd 54 Nr 1 2005 S 1 2 PDF Memento vom 29 Dezember 2010 im Internet Archive Klaus Horn Dressur oder Erziehung Schlagrituale und ihre gesellschaftliche Funktion Suhrkamp Frankfurt am Main 1967 Niklot Klussendorf Walter Havernick 1905 1983 Leben Werk und Wirkung vor dem Hintergrund des Wetterau Corpus In Walter Havernick Das altere Munzwesen der Wetterau bis zum Ausgang des 13 Jahrhunderts Kommentierte Neuauflage mit biographischem Vorwort 2 durchgesehene und erganzte Auflage Historische Kommission fur Hessen Marburg 2014 ISBN 978 3 942225 24 3 Teil I S 3 42 Zuchtigung durch Mutter In Der Spiegel Nr 17 1964 online 22 April 1964 Rezension zu Walter Havernick Schlage als Strafe Ralf Wiechmann Havernick Walter In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Bd 7 Wallstein Hamburg 2019 ISBN 978 3 8353 3579 0 S 126 128 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Havernick im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Walter Havernick im Opac der Regesta ImperiiAnmerkungen Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 13000725 Zu den Mitgliedschaften vgl Gunnar B Zimmermann Burgerliche Geschichtswelten im Nationalsozialismus Der Verein fur Hamburgische Geschichte zwischen Beharrung und Selbstmobilisierung Gottingen 2019 S 547 Feuerloschboot Feuerwehr IV Feuerloschboot Feuerwehr IV bzw Walter Havernick in der Datenbank Kulturgutschutz Deutschland Franklin Kopitzsch Daniel Tilgner Hrsg Hamburg Lexikon 4 aktualisierte und erweiterte Sonderausgabe Ellert amp Richter Hamburg 2010 ISBN 978 3 8319 0373 3 S 483 Normdaten Person GND 118700359 lobid OGND AKS LCCN nr88010300 VIAF 45096834 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Havernick WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Numismatiker und VolkskundlerGEBURTSDATUM 23 Januar 1905GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 23 Januar 1983STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Havernick amp oldid 234698097