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Tomas Luis de Victoria auch da Vittoria um 1548 in Sanchidrian Provinz Avila Spanien 27 August 1611 1 in Madrid lateinisch Thomas Ludovicus a Victoria Abulensis war ein spanischer Komponist der Renaissance Tomas Luis de VictoriaEr gilt als einer der bedeutendsten Komponisten Spaniens neben Francisco Guerrero und Cristobal de Morales Er verfasste zahlreiche Vokalwerke der liturgischen Kirchenmusik darunter das beruhmte Officium Hebdomanae Sacrae eine Sammlung geistlicher Gesange fur die Karwoche Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Musikalisches Schaffen 3 Geschichtlicher Hintergrund 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVictoria wurde als siebtes Kind des Francisco Luis de Victoria und der Francisca Suarez de la Concha geboren Sein Vater war Tuchhandler und starb fruh Danach wurde Tomas in die Obhut seines Onkels Juan Luis gegeben der Pfarrer in der Nahe von Avila war und fur eine solide Gesangs und Schulbildung des Jungen in der Kathedrale von Avila und dem ortlichen Jesuitengymnasium sorgte Um das Jahr 1565 ging Tomas als Stipendiat von Konig Philipp II nach Rom wo er das Collegium Germanicum absolvierte das Priesterseminar der Jesuiten Im Jahr 1571 ubernahm er als moderator musicae die Leitung der Kapelle des Collegiums als Nachfolger von Palestrina Um 1585 publizierte Victoria in Rom eine Sammlung musikalischer Werke die auch das Officium Sanctae Hebdomadae enthalt und kehrte im selben Jahr nach Spanien zuruck wo er als personlicher Kaplan der verwitweten Kaiserin Maria gleichzeitig Leiter der Kapelle des kaiserlichen Klosters de las Descalzas Reales de Santa Clara Kloster der barfussigen Clarissen wurde Dort verfasste er seinem eigenen Wunsch entsprechend nur noch wenige Werke von denen das 1605 veroffentlichte Officium defunctorum zu den bekanntesten zahlt Komponiert hatte es Victoria zwei Jahre zuvor anlasslich des Todes von Kaiserin Maria Tomas Luis de Victoria starb im Jahr 1611 und er war bis zuletzt Konventorganist des Klosters Seit 1961 tragt das Felsenkliff Vittoria Buttress auf der Alexander I Insel seinen Namen Musikalisches Schaffen BearbeitenDas musikalische Werk von Victoria ist am besten aus dessen Wirken als Priester und seiner tiefen Glaubenskraft zu verstehen da er wie es dem Geist der Zeit entsprach ausschliesslich zu religiosen Anlassen komponiert hat Das Konzil von Trient 1545 1563 hatte Verstandlichkeit und Einfachheit der Kirchenmusik gefordert und der junge Priester fuhlte sich diesen Beschlussen zutiefst verpflichtet Aus den Komponisten der Romischen Schule ragt Victoria trotzdem als derjenige mit der starksten expressiven Musik hervor Siehe auch Die Reform der Kirchenmusik auf dem Konzil von TrientDer Anlass fur das Officium Sanctae Hebdomadae ist nicht genau bekannt Im Unterschied zu zahlreichen Kompositionen von ihm selbst und auch seiner Zeit wie der Missa Papae Marcelli von Palestrina ist es keiner lebenden Personlichkeit gewidmet gewesen Das Werk enthalt 37 Einzelgesange zu den Tenebrae die zu den bedeutenden Tagen der Karwoche Palmsonntag Grundonnerstag Karfreitag und Karsamstag jeweils ad matutinum d h fruhmorgens zu singen waren Sie sind einer der Hohepunkte des mehrstimmigen polyphonen Figuralgesangs der Renaissance Das Officium defunctorum hingegen entstand als Requiem fur die verstorbene Kaiserin Maria deren personlicher geistlicher Beistand Victoria seit seiner Ruckkehr nach Madrid gewesen war Dieses Werk hat der Komponist als revidierte Fassung in der koniglichen Druckerei in Madrid als letzte Veroffentlichung eigenhandig herausgegeben Daneben entstanden zahlreiche Messen und Motetten u a ein Miserere Ebenso wie dies gehorten Victorias Passionen zum festen Repertoire des Chors der Sixtinischen Kapelle und wurden dort uber dreihundert Jahre lang aufgefuhrt Geschichtlicher Hintergrund BearbeitenVictorias Lebzeiten waren von Reformation und Gegenreformation gepragt sowie von zahlreichen teils heftigen Religionskriegen Fanatismus und einer ungebrochenen Vorherrschaft der Kirche Die Bildung des Komponisten selbst entsprach strenger Religiositat denn sein Priesterseminar in Rom war als Zentrum antireformatorischer Krafte konzipiert Victoria hat aus seinem personlichen Glauben und den geltenden Normen der Kirchenmusik eine Synthese geschaffen Konzentriert und ausdrucksstark kann sein Werk bis heute als ein Inbegriff liturgischer Musik gelten Literatur BearbeitenArmin Raab VICTORIA Tomas Luis de In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 14 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 073 5 Sp 1576 1578 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tomas Luis de Victoria Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Tomas Luis de Victoria im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Tomas Luis de Victoria in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Tomas Luis de Victoria im International Music Score Library Project Gemeinfreie Noten von Tomas Luis de Victoria in der 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