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Die Missa Papae Marcelli ist die bekannteste Messe von Giovanni Pierluigi da Palestrina Sie tragt ihren Namen nach Papst Marcellus II der im April 1555 wahrend dreier Wochen als Papst amtierte Die Messe wurde traditionellerweise anlasslich der Papstkronung gesungen bis Johannes Paul I und seine Nachfolger auf diese Zeremonie verzichteten Missa Papae Marcelli Einzelstimme Cantus des KyrieWie die meisten Messen der Renaissance besteht die Missa Papae Marcelli aus einem Kyrie Gloria Credo Sanctus Benedictus und Agnus Dei Sie ist zum grossten Teil sechsstimmig gesetzt mit doppelt besetzten Tenor und Bass Stimmen Das zweite abschliessende Agnus Dei weicht von dieser Regel ab und erfordert sieben Stimmen mit zwei Sopranen zwei Altstimmen einem Tenor und zwei Bassen Im Gegensatz zu anderen Vertonungen des Ordinariums von Palestrina ist die Missa Papae Marcelli frei komponiert und enthalt weder einen Cantus firmus noch eine Parodie eines vorgegebenen Themas Inhaltsverzeichnis 1 Wirkungsgeschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseWirkungsgeschichte BearbeitenDas Entstehungsdatum der Messe wird etwa auf 1562 angesetzt 1 Sie wurde 1567 in Palestrinas zweitem Messebuch veroffentlicht Ihr Titel weist moglicherweise darauf hin dass Papst Marcellus II am Karfreitag 1555 dem dritten Tag seines nur dreiwochigen Pontifikats die Sanger der papstlichen Kapelle einberief und ihnen mitteilte dass die Musik fur die Karwoche deren feierlichem Charakter angemessen sein sollte und dass die Worte so verstandlich wie moglich wiederzugeben seien 2 Seit dem Ende des 16 Jahrhunderts kursierte eine Legende wonach das Konzil von Trient nahe daran war polyphone Kirchenmusik aufgrund der Unverstandlichkeit der Worte zu verbieten und dass Kardinal Carlo Borromeo durch die Schonheit von Palestrinas Musik und ihren einfachen deklamatorischen Stil von diesem Vorhaben abgebracht wurde Diese Hypothese wurde 1607 vom Komponisten und Musiktheoretiker Agostino Agazzari festgehalten von jesuitischen Musikern des 17 Jahrhunderts weitergefuhrt und hielt sich uber die folgenden Jahrhunderte In seiner Palestrina Biographie von 1828 bezeichnete der Historiker Giuseppe Baini Palestrina als den Retter der Polyphonie Auch Hans Pfitzners Oper Palestrina 1917 uraufgefuhrt beruht auf diesem Verstandnis der Tridentiner Beschlusse Es gibt jedoch keinen Beweis dafur dass das Konzil ein volliges Verbot der Polyphonie beabsichtigte oder sich durch Palestrinas Messe deren dogmatische Teile vorwiegend in homophoner Setzart komponiert sind von diesem Vorhaben abbringen liess Literatur BearbeitenAlfred Einstein Hrsg Giovanni Pierluigi da Palestrina Missa Papae Marcelli Drei Masken Verlag Munchen 1921 Irving Godt A New Look at Palestrina s Missa Papae Marcelli In College Music Symposium Vol 23 No 1 Spring 1983 S 22 49 JSTOR 40374161 Michael Heinemann Giovanni Pierluigi da Palestrina und seine Zeit Laaber Verlag Laaber 1994 ISBN 3 89007 292 5 S 79 100 Karl Gustav Fellerer Palestrina Leben und Werk Schwann Dusseldorf 1960 Reinhold Schlotterer Der Komponist Palestrina Grundlagen Erscheinungsweisen und Bedeutung seiner Musik Wissner Augsburg 2002 ISBN 3 89639 343 X Marcus Stabler Missa Papae Marcelli In Hans Gebhard Hrsg Harenberg Chormusikfuhrer Harenberg Dortmund 1999 ISBN 3 611 00817 6 S 651 653 Weblinks BearbeitenMissa Papae Marcelli Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Gemeinfreie Noten von Missa Papae Marcelli in der Choral Public Domain Library ChoralWiki englisch Einzelnachweise Bearbeiten Peter Ackermann Palestrina Giovanni Pierluigi da In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 13 Paladilhe Ribera Barenreiter Metzler Kassel u a 2005 ISBN 3 7618 1133 0 Sp 7 46 hier Sp 9 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Lewis Lockwood Noel O Regan Jessie Ann Owens Palestrina Giovanni Pierluigi da In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Normdaten Werk GND 300117345 lobid OGND AKS LCCN n84089514 VIAF 174540674 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Missa Papae Marcelli amp oldid 232013747