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Giuseppe Giacobbe Baldassi Baini 21 Oktober 1775 in Rom 21 Mai 1844 ebenda war ein italienischer Musikhistoriker und Kirchenkomponist Giuseppe Baini Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Schriftstellerisches Wirken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBaini war der Sohn des Schneiders Antonio Baini und dessen Frau Caterina Nesi aus Siena Bereits in jungen Jahren verlor er seine Mutter und wurde in der Casa degli orfani nahe der S Maria in Aquiroin ausgebildet Ob der seinen ersten musikalischen Unterricht durch seinen Onkel Lorenzo Baini 1740 1814 der in Venedig und Rom als Komponist bekannt war erhielt ist nicht sicher nachgewiesen Baini besuchte ab dem 21 Oktober 1788 das Seminario Romano Dort studierte er Literatur Philosophie und Theologie und erhielt musikalischen Unterweisungen unter der Leitung des portugiesischen Ordensmannes Stefano Silveyra der ein bekannter Klavier und Gesangslehrer war und ihn in die Polyphonie einfuhrte Neben einigem anderen war der Gregorianische Kirchengesang der wichtigste Teil seiner Ausbildung Da Baini nach dem Stimmbruch seine schone Stimme beibehielt wurde er 1795 als Alumnus in den Chor der papstlichen Kapelle des Petersdoms aufgenommen obwohl er noch kein Priester war Er wurde durch Saverio Bianchini gesanglich weiter ausgebildet und ab 1802 war Giuseppe Jannaconi 1741 1816 sein Lehrer im Kontrapunkt und in die Kunst des Satzes Seitdem widmete er sich der musikalisch historischen Forschung und erregte durch seine Werke bestehend in Messen Motetten Hymnen Psalmen und Aufsatzen viel Aufsehen Bald verbreitete sich Bainis Ruf so dass er schon 1804 zum papstlichen Konzertdirigenten ernannt wurde und 1810 von Napoleon Bonaparte eine Einladung zum Eintritt in die kaiserliche Kapelle zu Paris erhielt Diese wie auch die spatere Berufung zum Generaldirektor der Kirchenmusik im ganzen franzosischen Kaiserreich lehnte Baini ab und blieb in Rom 1 1814 wurde er mit der Reorganisation des Archivs der papstlichen Kapelle betraut 1817 zum Direktor ernannt und 1819 zum Camerlengo Generalverwalter des Kollegiums der papstlichen Sanger ernannt Er ubte dieses Amt bis zu seinem Tode aus 1822 wurde ihm die besondere Ehre zuteil dass sein achtstimmiges Miserere unter diejenigen Musikstucke aufgenommen wurde die in der Liturgie in der heiligen Charwoche in der Sixtinischen Kapelle aufgefuhrt wurden Dies war sonst nur den Werken bereits verstorbener Komponisten wie Gregorio Allegri und Tommaso Baj um 1650 1714 vorbehalten Die Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy und Otto Nicolai stuften Bainis Miserere als schwachstes der drei Stucke ein 1825 wurde er Prufer an der Congregazione di S Cecilia obwohl er dieser nicht angehorte Seine bemuhte sich vergeblich darum den Papst zur Grundung einer Gesangsschule und eines Konservatoriums zu bewegen Er war Mitglied vieler europaischer Akademien und Lehrer zahlreicher Komponisten und Musikwissenschaftler darunter Ferdinand von Hiller Otto Nicolai und Adrien o de La Fage 1801 1862 1837 wahlte ihn die musikalische Sektion der Preussischen Akademie der Kunste zu ihrem Mitglied Baini verbrachte er den letzten Teil seines Lebens in ausserster Abgeschiedenheit 2 Er erlitt einen Schlaganfall mit Husten an dem er verstarb Er wurde in der Begrabnisstatte der papstlichen Sanger in Santa Maria in Vallicella beigesetzt Familie BearbeitenBainis Onkel Lorenzo Baini stammte wie sein Vater aus Venedig Er war ein Schuler des Gaetano Carpani und wirkte in Rom und Venedig als Musikdirektor Bei seinem Aufenthalt in Wien schloss er Freundschaft mit Joseph Haydn Nach seiner Ruckkehr nach Italien wurde er Kapellmeister an einer Kirche in Rom Hier konnte es der Lehrer seines Neffen gewesen sein Spater war er in dieser Stellung in Terni und in Rieti tatig wo er schliesslich starb 3 Schriftstellerisches Wirken BearbeitenAls Bainis Hauptwerk gilt sein Memorie storico critiche uber Giovanni Pierluigi da Palestrina die erste umfassende Darstellung von Leben und Werk Palestrinas Baini legte dabei grossen Wert dessen Vorganger und Zeitgenossen mit einzubinden Bereits in seiner Jugend hatte er sich fur Palestrina interessiert Er trug in rund 30 Jahren alle verfugbaren Manuskripte und gedruckten Werke dieses Meisters zusammen und setzte sie in Partitur Er schuf so eine reichhaltige Sammlung seiner Werke Die wichtigste Veroffentlichung als Komponist ist Bainis Miserere welches aber nicht aus Palestrinas Schatten reicht Baini hatte zudem damit begonnen eine Geschichte der papstlichen Kapelle zu schreiben die er jedoch nicht fertiggestellt hat Werke Auswahl Saggio sopra l identita de ritmi musicale e poetico Piatti Florenz 1820 Memorie storico critiche della vita e delle opere di Giovanni Pierluigi da Palestrina Cappellano Cantore e quandi Compositore della Capella Pontifica Maestro di Capella delle Basiliche Vaticana Lateranense e Liberiana detto il Principi della Musica 2 Bande Societa tipografica Rom 1828 archive org archive org Franz Sales Kandler Ueber das Leben und die Werke des G Pierluigi da Palestrina genannt der Furst der Musik Sangers dann Tonsetzers der papstlichen Kapelle auch Kappellmeisters an der drei Hauptkirchen Roms In Leipziger Musikzeitung Band 31 S 772 776 781 788 797 803 Rezension des Werkes Carl von Winterfeld Hrsg Memorie storico critiche della vita e delle opere di Giovanni Pierluigi da Palestrina Leuckart Leipzig 1871 deutsche Ausgabe Kirchenkonzerte 4 12 Stimmen Panis Angelicus archive org Partitur Tentamen renovationis musicae harmonicae syllabico rhythmicae super cantu gregoriano saeculo VII in ecclesia pervulgatae Gewidmet Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen darin O Roma nobilis Mottett Apparuit Dominus Salomoni 1831 Benedictus qui venit in nomine Domini 1831 Literatur BearbeitenErinnerung an Monsignor Joseph Baini weiland Director der papsllichen Kapelle x Eine biographifche Skizze In Guido Gorres Hrsg Historisch politische Blatter fur das katholische Deutschland Band 27 Literarisch artistische Anstalt Munchen 1851 S 384 407 Textarchiv Internet Archive Baini Giuseppe Abbate In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 2 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 267 Adriano De La Fage Giuseppe Baini In Gazzetta musicale di Milano G Ricordi Mailand 1844 italienisch books google de Erinnerungen an den Abbate Baini 1866 In Ferdinand Hiller Aus dem Tonleben unsrer Zeit Band 2 Gelegentliches Leuckart Leipzig 1871 S 101 115 digitale sammlungen de Baini Abbate Giuseppe In Hugo Riemann Musik Lexikon Theorie und Geschichte der Musik die Tonkunstler alter und neuer Zeit mit Angabe ihrer Werke nebst einer vollstandigen Instrumentenkunde 2 Auflage Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig 1884 S 63 Textarchiv Internet Archive Edward H Pember Baini Giuseppe In George Grove Hrsg A Dictionary of Music and Musicians Band 1 A Impromptu London 1900 S 288 289 Volltext Wikisource Zum 50 Todesjahre von Joseph Baini Eine biographische Skizze von F X Haberl In Kirchenmasikalisches Jahrbuch fur 1894 Fr Pustet Regensbnrg Joseph Otten Abbate Giuseppe Baini In The Catholic Encyclopedia Band 2 Robert Appleton Company New York 1907 newadvent org oder Volltext Wikisource Baini Giuseppe In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 3 Austria Bisectrix London 1910 S 223 englisch Volltext Wikisource Raoul Meloncelli Baini Giuseppe Giacobbe Baldassi In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 5 Bacca Baratta Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1963 Carl Dahlhaus Hans Heinrich Eggebrecht Hrsg Brockhaus Riemann Musiklexikon Band 1 A D Schott Mainz 1989 ISBN 3 7957 8301 1 S 87 Textarchiv Internet Archive Leseprobe Weblinks BearbeitenBaini Giuseppe Abbate Direktor der papstlichen Kapelle 1836 Februar 27 ordentliches Mitglied deutsche digitale bibliothek deEinzelnachweise Bearbeiten Hermann Mendel Baini Abbate Giuseppe In Musikalisches Conversations Lexikon Eine Encyklopadie der gesammten musikalischen Wissenschaften Fur Gebildete aller Stande unter Mitwirkung der Literarischen Commission des Berliner Tonkunstlervereins so wie der Herren Musikdirector Billert Concertmeister F David etc Band 1 L Heimann Berlin 1870 S 417 418 Textarchiv Internet Archive Giacobbe Baldassarre Baini Giuseppe In Grove Music Online Textauszug doi 10 1093 gmo 9781561592630 article 01807 Hermann Mendel Baini Lorenzo In Musikalisches Conversations Lexikon Eine Encyklopadie der gesammten musikalischen Wissenschaften Fur Gebildete aller Stande unter Mitwirkung der Literarischen Commission des Berliner Tonkunstlervereins so wie der Herren Musikdirector Billert Concertmeister F David etc Band 1 L Heimann Berlin 1870 S 417 418 Textarchiv Internet Archive Normdaten Person GND 119503662 lobid OGND AKS LCCN nr92039157 VIAF 44496267 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baini GiuseppeALTERNATIVNAMEN Baini Giuseppe Giacobbe Baldassi Baini Abbate GiuseppeKURZBESCHREIBUNG italienischer Musikhistoriker und KirchenkomponistGEBURTSDATUM 21 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