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Die Hohe Domkirche St Peter zu Trier ist die alteste Bischofskirche Deutschlands und die Mutterkirche des Bistums Trier Mit einer Lange von 112 5 Metern und einer Breite von 41 Metern ist das Bauwerk das grosste Kirchengebaude der Stadt Trier und ein bedeutendes Zeugnis abendlandischer sakraler Baukunst Trierer DomGesamtkomplex mit Liebfrauenkirche und Kreuzgang Sudansicht Trierer Dom Luftaufnahme 2016 Blick aus Richtung NordenTrierer Dom bei Nacht vom DomfreihofTrierer Dom und Liebfrauenkirche vom Domkreuzgang aus gesehenDetail des WestwerksGrundriss des Trierer DomsSeit 1986 ist der Trierer Dom Teil des UNESCO Welterbes Romische Baudenkmaler Dom und Liebfrauenkirche in Trier des Weiteren ist er ein geschutztes Kulturgut nach der Haager Konvention Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Romische Zeit 1 2 Mittelalter 1 3 Neuzeit 1 3 1 18 und 19 Jahrhundert 1 3 2 Zerstorung im Zweiten Weltkrieg und Wiederaufbau 2 Ausstattung 2 1 Reliquien und Grabmaler 2 2 Reliefs und Statuen 3 Orgeln 3 1 Geschichte 3 2 Hauptorgel 3 3 Chororgel 3 4 Truhenorgel der Ostkrypta 4 Glocken 4 1 Historisches Gelaut 4 2 Heutiger Bestand 5 Domstein 6 Weihbischofskapelle 7 Kirchenmusik 8 Domkapitel 9 Ausserkirchliche Nutzung 10 Literatur 11 Weblinks 12 Einzelnachweise 13 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDer Dom steht uber den Resten eines reprasentativen romischen Wohnhauses Im Zuge der von Kaiser Konstantin eingeleiteten konstantinischen Wende hin zum Christentum wurde zwischen 310 und 320 also in der Zeit Konstantins des Grossen eine Basilika errichtet die unter Bischof Maximin 329 346 zu einer der grossten Kirchenanlagen Europas mit vier Basiliken einem Baptisterium und Nebengebauden erweitert wurde Um 340 entstand der sogenannte Quadratbau der Kern des Domes mit vier monumentalen Saulen aus dem Odenwald Romische Zeit Bearbeiten Als Kern der mittelalterlichen Siedlung geriet der Trierer Dom seit 1843 in das Interesse archaologischer Forschung Grossere Ausgrabungen fanden besonders nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Direktor des Bischoflichen Dom und Diozesanmuseums Theodor Konrad Kempf und seinem Nachfolger Winfried Weber bis 1981 statt In den altesten Schichten konnte ein vornehmes romisches Wohnquartier des 2 und 3 Jahrhunderts n Chr festgestellt werden Dazu gehorte unter anderem ein reich mit Wand und Deckenmalereien verzierter Prunksaal mit Kassettendecke 1 Unter der heutigen Vierung des Doms sind Teile des Gebaudes konserviert die rekonstruierten Fresken werden im Museum am Dom ehemaliges Bischofliches Dom und Diozesanmuseum ausgestellt Die reiche Ausstattung hat dazu gefuhrt dass die Anlage teilweise auch einem spatantiken Palastbau zugeschrieben wird nbsp Romischer Pfeiler im Dom nbsp Romischer Bogenansatz neben einem Pfeiler nbsp Fragment einer romischen Granitsaule vor dem DomDie Wohnbebauung wurde im fruhen 4 Jahrhundert abgerissen und planiert um an ihrer Stelle eine Doppelkirchenanlage mit zwei nach Osten ausgerichteten dreischiffigen Basiliken zu errichten von denen besonders die zahlreichen Saulenstellungen nachgewiesen wurden Die Saulen der Nordbasilika bestanden aus Odenwalder Granit 2 worauf heute noch der vor dem Dom liegende Domstein hinweist Eine dem Domstein sehr ahnliche Saule liegt in den spatromischen Steinbruchen am Felsenmeer bei Lautertal Die Ausdehnung der beiden Kirchenanlagen einschliesslich der Querbauten und Peristylhofe ist nicht vollstandig gesichert und lag vermutlich zwischen 40 Nordbasilika und 30 m Sudbasilika unter der heutigen Liebfrauenkirche Breite bei einer Lange von je 150 m Zwischen beiden Kirchen befand sich ein quadratisches Baptisterium das heute im Pflaster des Domfreihofs markiert ist Vor dem Chor der Nordbasilika wurden achteckige Gebaudereste freigelegt die vom Ausgraber als Herrenmemoria Aufbewahrungsort fur Reliquien gedeutet wurde Im 5 Jahrhundert brannte der Dom nach einer Eroberung aus Die grossen Granitsaulen barsten und sturzten mit ihren Bogen ein Nur die Aussenmauern blieben stehen Im 6 Jahrhundert konnte unter Bischof Nicetius der quadratische Bau heute die Vierung wieder hergestellt werden In der Mitte dieses Baukorpers lag ein erhohtes Podium an den vier Ecken wurden als Ersatz fur die durch den Brand geborstenen Granitsaulen wiederverwendete Saulen Spolien aus Kalkstein eingesetzt 3 Der Verzierung der Kapitelle nach konnten sie vom Tempel am Herrenbrunnchen stammen 4 Entlang der Windstrasse an der Nordseite des Doms ist das zugehorige Ziegelmauerwerk noch bis auf eine Hohe von 30 m sichtbar 5 Die Kirchenanlage des 4 Jahrhunderts wurde also zuerst durch die Volkerwanderung zerstort der Quadratbau und die nordliche Basilika aber wieder aufgebaut Eine weitere Zerstorung geschah 882 wahrend der Raubzuge der Wikinger in den Rheinlanden Mittelalter Bearbeiten nbsp Saule aus dem Mittelalter mit Weinrebenmotiv als SpolieAb der Amtszeit des Bischofs Egbert wurde der Dom erweitert und neugestaltet Da die Standsicherheit des Domes nicht mehr gegeben war ummantelte man die Vierungssaulen des 6 Jahrhunderts mit kreuzformigen Pfeilern aus Quadern und romischen Ziegeln Zu sehen ist noch eine Weinrebe deren Stein neu verwendet wurde Unter Egbert wurde auch begonnen den Quadratbau nach Westen durch eine dreischiffige Anlage zu erweitern 6 Ab 1037 wurde unter Erzbischof Poppo der Dom weiter nach Westen gebaut Es entstand ein einmaliger Raum mit der Jochfolge kurz lang kurz lang kurz Die Maternuskrypta wurde vollendet 7 Die Westfassade ist ein typisches Beispiel der Baukunst unter den Saliern Der Nikolausaltar des Westchors wurde 1121 geweiht Unter ihm entstand in der gleichen Zeit die Krypta St Blasius 8 Noch im 11 Jahrhundert wurde unter Erzbischof Eberhard der Nordturm und das Mittelschiff und unter Bischof Udo der Sudturm vollendet 9 Am 1 Mai 1196 wurde unter Erzbischof Johann I der neue Altar des erweiterten Ostchores geweiht und der Heilige Rock in diesen ubertragen 10 In dieser Zeit entstanden auch die Lettnerbauten im West und Ostchor 11 Im 13 Jahrhundert erfolgte eine grundlegende Erneuerung im spatromanischen Stil Rhein Maas Romanik beschrieben von Kubach und Verbeek die das heutige innere Erscheinungsbild noch pragt Sie betraf insbesondere die Einwolbung mit Kreuzrippengewolben den Einbau von Emporen sowie die Neugestaltung des Ostchores Aussere Veranderungen brachte das ausgehende Mittelalter Erzbischof Balduin von Luxemburg liess um 1350 die beiden Ostturme erhohen und Erzbischof Richard von Greiffenklau zu Vollrads nach 1512 den Sudwestturm aufstocken weil der Turm der Burgerkirche St Gangolf die Domturme uberragte Neuzeit Bearbeiten nbsp Der barocke Trierer Dom mit der Liebfrauenkirche um das Jahr 1800 Stadtmodell Trier Stadtmuseum Simeonstift Trier18 und 19 Jahrhundert Bearbeiten Anfang des 18 Jahrhunderts wurde die schon fruher geplante Heiltumskapelle zu der der monumentale Aufbau mit Pilgertreppen im Inneren des Ostchores gehort angebaut Dort wird der Heilige Rock aufbewahrt Nach einem Brand des Dachstuhls am 17 August 1717 wurde der Dom von 1719 bis 1723 durch Johann Georg Judas umgestaltet und erhielt ein Querhaus die Ostturme bekamen barocke Hauben Im 19 Jahrhundert folgten mehrere Restaurierungen deren Ziel es war das mittelalterliche Erscheinungsbild wiederherzustellen so erhielten die Ostturme 1883 neugotische Hauben statt der barocken Auch Teile der barocken Ausstattung wurden entfernt und durch neoromanische Stucke ersetzt Zerstorung im Zweiten Weltkrieg und Wiederaufbau Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg wurde der aus Kordeler Sandstein bestehende Dom schwer beschadigt konnte aber verhaltnismassig rasch wiederaufgebaut werden Zerstort wurden vor allem grosse Teile des Kreuzganges das Dach und Gewolbe der Heiltumskapelle sowie die Dacher der Westturme Die Gewolbe des Domes selbst blieben erhalten sodass sich auch die Schaden an der Ausstattung in Grenzen hielten Die bedeutendsten Altare des Domes waren zudem durch Verkleidungen bzw Ummauerung geschutzt worden Die Kriegsschaden wurden teilweise eher provisorisch beseitigt da insbesondere im Bereich des Hochaltars bereits seit Langerem Plane zu einer Neugestaltung verfolgt wurden die aber kriegsbedingt nicht umgesetzt werden konnten Zudem zeigte sich Ende der 1950er Jahre dass offenbar erhebliche statische Schwierigkeiten bestanden die sich mit einer lediglich oberflachlichen Instandsetzung nicht beheben liessen Ursache waren die durch Senkung des Grundwasserspiegels verfaulten Eichenpfahle der Pfahlgrundung des spatantiken Bauteils aber auch die zahlreichen Umbauten spaterer Jahrhunderte Architekturmodell der Kriegszerstorungen des Trierer Domes im Jahr 1945 nbsp Westseite nbsp Nordseite nbsp Ostseite nbsp SudseiteNachdem ein Architektenwettbewerb veranstaltet worden war wurde der Dom unter der Leitung der Architekten Gottfried Bohm und Nikolaus Rosiny grundlegend restauriert und am 1 Mai 1974 wieder eroffnet 12 Die Restaurierung war vor allem durch die statischen Beeintrachtigungen notwendig geworden ihr ging eine intensive Diskussion voraus in der unter anderem erwogen wurde das mittelalterliche Erscheinungsbild des Domes wiederherzustellen und grosse Teile der Ausstattung zu entfernen Dies unterblieb jedoch sodass die historisch gewachsene Gestalt des Domes weitgehend erhalten ist Umstritten war das Entfernen des Innenputzes allerdings lasst die heutige weitgehend steinsichtige Gestaltung die verschiedenen Bauphasen des Domes gut erkennen Fur den Einbau der Altarinsel der Kunstlergemeinschaft Theo Heiermann Elmar Hillebrand und Jochem Pechau aus dunkelgrauem Peperino aus Viterbo und Einlegearbeiten aus hellem Praonyx aus Volterra 13 in der Vierung mussten neben den Erganzungen des fruhen 20 Jahrhunderts auch originale Teile des mittelalterlichen Lettners abgebaut werden heute im Museum am Dom Einige Ausstattungsstucke wurden versetzt unter anderem das ehemalige Chorgitter sog Goldenes Tor das heute in veranderter Form den Abschluss der Sakramentskapelle im nordlichen Seitenschiff bildet Ebenso fanden die ehemals flankierenden Barockaltare die schon vor der Restaurierung nicht mehr an ihrem ursprunglichen Standort waren einen neuen Platz im Westchor In liturgischer aber auch denkmalpflegerischer Hinsicht bedeutend war die Wiederherstellung der spater vermauerten Durchblicksoffnung in die Heiltumskapelle die den ursprunglichen Sinngehalt der Architektur wieder nachvollziehbar macht Eine erhebliche technische Leistung war die Stabilisierung des gesamten Gebaudes durch ein kompliziertes System von stahlernen Zug und Druckelementen die zudem weitgehend unsichtbar eingebaut werden mussten um das Erscheinungsbild der Architektur nicht zu beeintrachtigen Uber der Kirchturmuhr des erhohten Sudostturms steht der lateinische Text nescitis qua hora dominus veniet Ihr wisst nicht zu welcher Stunde der Herr kommen wird Anm 1 ein Bezug auf die Bibelstelle Mt 24 42 EU vigilate ergo quia nescitis qua hora Dominus vester venturus sit Wacht also Denn ihr wisst nicht an welchem Tag euer Herr kommt Nach der Legende um einen Streit zwischen Bischof und Stadt ist die Inschrift eine Antwort auf den Text am Turm von St Gangolf wo es heisst vigilate et orate Wachet und betet dies ist eine mehrfach im Neuen Testament benutzte Wendung Am 4 Mai 2008 fand die erste Seligsprechung im Trierer Dom statt Seliggesprochen wurde Mutter Rosa die Grunderin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen von der allerseligsten Jungfrau Maria von den Engeln Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenansicht Blickrichtung nach Osten zum Hochaltar nbsp Innenansicht nach WestenReliquien und Grabmaler Bearbeiten Der Heilige Rock ist die bekannteste Reliquie im Domschatz Sie wird in einem Anbau unter einem Schutzglas in einem Holzbehaltnis aufbewahrt und nur selten der Offentlichkeit prasentiert ahnlich wie das Turiner Grabtuch Daneben besitzt der Trierer Dom einen der Heiligen Nagel vom Kreuz Christi Uber mehrere Jahrhunderte diente der Dom als die bevorzugte Grablege der Trierer Erzbischofe Im Inneren befinden sich daher zahlreiche Grabmaler ehemaliger Erzbischofe von Trier beispielsweise die marmorne Tumba Balduins von Luxemburg die Renaissancedenkmaler fur Richard von Greiffenklau zu Vollrads und Johann von Metzenhausen oder der barocke Auferstehungsaltar das Grabmal fur Franz Georg von Schonborn Er ist wie mehrere weitere Grabmaler des 16 und 17 Jahrhunderts im Dom ein sogenannter Grabaltar an dem auch Messen gelesen wurden Bedeutende Ausstattungsstucke sind zudem die Domkanzel die wie einige andere Stucke aus der Werkstatt des Trierer Bildhauers Hans Ruprecht Hoffmann stammt und der machtige Aufbau im Ostchor mit Pilgertreppen und Durchblicksoffnung zur Heiltumskapelle im Ostchor von Johann Wolfgang Frolicher Ebenfalls von Frolicher stammt das muschelformige Marmorbecken im Westchor das heute als Taufbecken dient Ursprunglich war es eine sogenannte Fons Pietatis Auf dem Becken stand eine Christusfigur aus deren Wundmalen gefarbtes Wasser als Blut in das Becken floss Ein wertvolles barockes Ausstattungsstuck ist auch das Chorgestuhl das ursprunglich aus der Mainzer Kartause stammt Im Ostchor sind nur noch die Sitze erhalten die Ruckwande sind als Wandvertafelung im Westchor angebracht andere Teile sind museal deponiert Mit dem Andreas Tragaltar des Bischofs Egbert gehort dem Trierer Dom eines der bedeutendsten Kunstwerke ottonischer Goldschmiedekunst Eine fruhbyzantinische Elfenbeintafel die als Seitenwand eines Reliquienkastchens genutzt wurde und deren Entstehung von den meisten Forschern ins 6 Jahrhundert datiert wird stellt auf engstem Raum 65 Personen zwischen zwei monumentalen Gebauden dar 14 In den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs war der Trierer Domschatz zusammen mit dem Aachener und dem Essener Domschatz im Hainer Stollen in Siegen untergebracht um ihn vor Luftangriffen zu schutzen nbsp Sudliches Seitenschiff Stegman 1862 nbsp Barocke Stuckarbeiten des Gewolbes des Westchors nbsp Die Gottesmutter Maria und der Apostel Johannes am Kreuz Jesu im Chor der Kathedrale nbsp Westapsis Zustand um 1900 nbsp Reliquie des Kopfes der Heiligen Helena in der Krypta des Trierer DomsReliefs und Statuen Bearbeiten nbsp Anbetung der Hirten Stuck relief in der Marienkapelle nbsp Tympanon aus dem 12 Jahrhundert am Portal zur LiebfrauenkircheDas moglicherweise alteste erhaltene Bild im Trierer Dom ist das Tympanon in der Sudwand am Portal zur Lieb frauen kirche Es ist ein Sandsteinrelief aus der Zeit um 1180 das in der Mitte den thronenden Christus links Maria die Patronin der Liebfrauenkirche und rechts Petrus den Patron des Domes zeigt Die Figuren treten plastisch hervor wahrend das Rahmenornament flach gehalten ist Im Zuge der 1974 abgeschlossenen Restaurierung wurden die originalen Farben des Bildwerks freigelegt die im Laufe der fruheren Jahre mehrfach ubertuncht und von einer dicken Schicht verdeckt worden waren Feinheiten der Darstellung wie Haare und die Falten der Gewander sind wieder klar erkennbar 15 Das Stuckrelief in der Marienkapelle des Doms rechts neben dem Ostchor durfte nach dem Brand zu Beginn des 18 Jahrhunderts entstanden sein In drei Szenen stellt es die Menschwerdung Jesu dar von der Verkundigung durch den Engel bis zu den Hirten die kommen um das neugeborene Kind in der Krippe anzubeten Auch dieses Kunstwerk erhielt 1974 seine ursprunglichen Farbigkeit zuruck 15 Ausser den zahlreichen Statuen in den Altaren stehen links und rechts am Treppenaufgang zu Heiltumskammer Kaiser Konstantin der Grunder des Domes und seine Mutter Helena der die Auffindung des Kreuzes Jesu und des Heiligen Rocks zugeschrieben wird 15 Die bislang jungsten Ausstattungsstucke finden sich im Westchor In den barocken Stucknischen die ursprunglich im fruhen 20 Jahrhundert verloren gegangene Apostel statuen enthielten wurden 2015 Plastiken der drei aus dem Bistum Trier stammenden Seligen Blandine Merten Mutter Rosa Flesch und Peter Friedhofen aufgestellt 16 Orgeln BearbeitenOrgeln gab es nachweislich bereits ab dem 14 Jahrhundert im Trierer Dom Bis zum 19 Jahrhundert waren die Instrumente an der nordlichen Wand des Mittelschiffs unter dem Gewolbe als Schwalbennest platziert Danach gab es zwei grosse Instrumente eines im Westchor das andere im Kapitels Chor Seit 1974 ist die Hauptorgel wieder als Schwalbennest Orgel an historischer Stelle an der Nordwand angebracht Seit 1996 hangt an der Sudwand des Ostchors eine Chororgel Geschichte Bearbeiten Die ersten Instrumente waren zunachst vermutlich kleinere Instrumente Im Laufe der Zeit mit jeder Erganzung jedem Um bzw Neubau wurden die Orgeln allerdings grosser So errichtete z B der Orgelbauer Florentius Hocque in den Jahren 1590 bis 1593 ein Instrument 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal Nach einem Brand im Jahr 1717 wurde das Instrument abgetragen und durch einen Neubau des Orgelbauers Jean Nollet Trier ersetzt welcher 1727 fertig gestellt war Das im franzosischen Barockstil disponierte Instrument hatte 35 Register auf drei Manualwerken ein eigenes Pedalwerk hatte die Orgel wohl nicht Das Pedal scheint an das Hauptwerk angehangt gewesen zu sein 1832 wurde erstmals auf der Empore im Westchor eine neue Orgel aufgestellt Das Instrument wurde von dem Orgelbauer Wilhelm Breidenfeld errichtet und hatte 52 Register auf drei Manualwerken und Pedal und verfugte bereits uber 2 Pedalregister 32 Bereits 1870 wurde das Instrument umdisponiert Ab 1890 wurde uber einen Neubau an anderer Stelle im Dom diskutiert zumal sich der Standort der Westemporenorgel zur Unterstutzung des Chorgesanges als nachteilig erwiesen hatte 1899 wurde ein Neubau im Kapitels Chor beschlossen Erbaut wurde das neue Instrument von Carl G Weigle Das Orgelwerk mit seinen 55 Registern auf drei Manualwerken und Pedal wurde in zwei Orgelgehausen untergebracht die auf den beiden Emporen der Seitenkapellen im Ostchor einander gegenuberstanden Bereits 1901 wurde die sog Normalorgel eingeweiht das Instrument hatte 43 Register auf zwei Manualwerken und Pedal und war auf der sudlichen Seitenempore untergebracht dort wurde auch der Spieltisch fur beide Instrumente aufgestellt Die sog Hochdruckorgel mit 12 Registern auf einem Manualwerk und Pedal kam auf die nordliche Empore sie wurde 1908 von Klais Bonn fertiggestellt 17 Nach schwerer Beschadigung im Zweiten Weltkrieg wurde die Weigle Orgel nur teilweise repariert das Hochdruckwerk setzte man nicht mehr instand Bei der grossangelegten Renovierung des Trierer Domes wurde sie ganz abgebaut Teile des Gehauses sind im Museum am Dom erhalten Disposition der Breidenfeld Orgel I Hauptwerk C f31 Prinzipal 16 2 Bourdon 16 3 Viola di Gamba 16 4 Salicional 0 8 5 Gemshorn 0 8 6 Quintaton 0 8 7 Hohlflote 0 8 8 Oktav 0 4 9 Waldflote 0 4 10 Salicional 0 4 11 Kleingedackt 0 4 12 Quint 0 3 13 Superoktav 0 2 14 Sesquialter III15 Mixtur V16 Cimbel II17 Trompete 0 8 II Manualwerk C f318 Grossgedackt 16 19 Prinzipal 0 8 20 Flaut travers 0 8 21 Spitzflote 0 8 22 Viola di Gamba 0 8 23 Hohlflote 0 4 24 Spitzflote 0 4 25 Kleingedackt 0 4 26 Oktav 0 2 27 Flageolett 0 2 28 Mixtur III 0 1 2 29 Krummhorn 0 8 30 Vox humana 0 8 III Manualwerk C f331 Stillgedackt 0 8 32 Harmonika 0 8 33 Fernflote 0 8 34 Geigenprinzipal 0 4 35 Viol d amore 0 4 36 Gedacktflote 0 2 37 Carillon II Diskant 38 Fagott Bass 0 8 39 Oboe Diskant 0 8 40 Bassetthorn 0 8 Pedalwerk C c141 Untersatz 32 42 Violonbass 16 43 Subbass 16 44 Oktavbass 0 8 45 Violoncello 0 8 46 Quintbass 0 6 47 Oktavbass 0 4 48 Cornettbass 0 2 49 Posaune 32 50 Posaune 16 51 Trompete 0 8 52 Trompete 0 4 Disposition der Weigle Orgel I Hauptwerk C f31 Prinzipal 16 2 Lieblich Gedackt 16 3 Hohlflote 0 8 4 Salicional 0 8 5 Flute octaviant 0 8 6 Rohrflote 0 4 7 Fugara 0 4 8 Acuta 0 2 2 3 9 Oktave 0 2 10 Mixtur V 0 4 11 Tuba 16 12 Trompete 0 8 Hochdruckregister013 Prinzipal 0 8 14 Fugara 0 8 15 Gedackt 0 8 16 Gemshorn 0 8 17 Oktave 0 4 II Manualwerk C f318 Bourdon 16 19 Salicional 16 20 Prinzipal 0 8 21 Doppelflote 0 8 22 Viola di Gamba 0 8 23 Lieblich Gedackt 0 0 8 24 Dulciana 0 8 25 Aeoline 0 8 26 Dolce 0 8 27 Geigenprinzipal 0 4 28 Traversflote 0 4 29 Violine 0 4 30 Doublette II 0 2 2 3 31 Cornett III V 0 8 32 Clarinette 0 8 33 Oboe 0 8 III Hochdruckwerk C f334 Stentorphon 0 8 35 Grossgedeckt 0 8 36 Viola di Gamba 0 0 8 37 Flote 0 8 38 Violine 0 8 39 Geigenprinzipal 0 4 40 Tuba mirabilis 0 8 Pedalwerk C d141 Prinzipalbass 16 42 Subbass 16 43 Violonbass 16 44 Gedecktbass 16 45 Harmonikabass 16 46 Flotenbass 0 8 47 Oktavbass 0 8 48 Cellobass 0 8 49 Posaune 16 50 Bassethorn 0 8 Hochdruckpedal C d151 Prinzipalbass 32 52 Subbass 16 53 Oktavbass 16 54 Oktavbass 0 8 55 Basstuba 16 Hauptorgel Bearbeiten nbsp Hauptorgel nbsp Spieltisch der HauptorgelDie Schwalbennestorgel des Trierer Domes ist ein Instrument der Bonner Orgelmanufaktur Klais sie wurde gleichzeitig mit dem renovierten Dom am 1 Mai 1974 geweiht Die von Domorganist Wolfgang Oehms erstellte Disposition umfasst 67 Register 5602 Pfeifen auf vier Manualen und Pedal und ermoglicht die Wiedergabe von Orgelmusik aller Stilepochen bis zur Avantgarde Die grosste Pfeife wiegt 125 kg Das Instrument selbst wiegt etwa 30 t Es ist 16 m hoch und etwa 8 m breit Die Orgel zahlt neben der Orgel der Saarbrucker Christkonigskirche mit 68 Registern zu den grossten Instrumenten des Bistums Trier Die reichhaltige Dekorationen des Orgelgehauses wurde von den Bildhauern Hillebrand und Heiermann und dem Maler Viktor Breiling gestaltet In dem mittleren Teil der Orgel sind auf vier Ebenen die vier Manualwerke untergebracht unten das Ruckpositiv daruber das Brustwerk daruber das Haupt und das Schwellwerk in den flankierenden Turmen befinden sich die Register des Pedals Das Pedalregister Untersatz 32 sowie die Geblaseanlage sind aus Platzgrunden ausserhalb im Biforium hinter der Orgel untergebracht Das Brustwerk ist schwellbar Die Spielanlage ist zwischen Ruckpositiv und Brustwerk mitten in der Orgel platziert und uber das nordliche Seitenschiffgewolbe zu erreichen Die Spieltraktur ist mechanisch mit Ausnahme des Pedalregisters Untersatz 32 der elektrisch angespielt wird Die Koppeln und Registertraktur sind elektrisch Im Fuss der Trierer Domorgel befindet sich ein besonderes Effektregister eine Darstellung des Hirtengottes Pan als des Erfinders der Panflote eines primitiven Vorgangers der Orgel Die Pan Figur kann vom Organisten aus dem Gehause geklappt werden und dazu erklingen dann funf eigene Tone Die Figur kann wegen ihrer Horner auch als Teufel gedeutet werden der vom Orgelbauer gezwungen wird zur Ehre Gottes zu musizieren Eine wirklich harmonische Musik ist aber dem Teufel nicht moglich und so sind die funf Pfeifen der Panflote deutlich verstimmt fis 9 Cent gis 10 Cent b 3 Cent h 31 Cent und cis 42 Cent 18 Die Orgel wurde gern fur CD Einspielungen von Werken Max Regers benutzt unter anderem von Josef Still Hans Jurgen Kaiser und Martin Welzel I Ruckpositiv C c41 Praestant 0 8 2 Quintade 0 8 3 Gedackt 0 8 4 Principal 0 4 5 Rohrflote 0 4 6 Octave 0 2 7 Waldflote 0 2 8 Larigot 0 1 1 3 9 Sesquialter II 0 2 2 3 10 Scharff IV 0 1 1 3 11 Glockencymbal II 0 1 3 12 Dulcian 16 13 Cromorne 0 8 Tremulant II Hauptwerk C c414 Praestant 16 15 Principal 0 8 16 Hohlflote 0 8 17 Gemshorn 0 8 18 Quinte 0 5 1 3 19 Octave 0 4 20 Nachthorn 0 4 21 Terz 0 3 1 5 22 Quinte 0 2 2 3 23 Superoctav 0 2 24 Cornett V 0 8 25 Mixtur V 0 2 26 Cymbel III 0 1 3 27 Trompete 16 28 Trompete 0 8 29 Trompete 0 4 Glockenspiel A 1 III Brustwerk A 2 C c430 Rohrflote 0 8 31 Praestant 0 4 32 Blockflote 0 4 33 Nasard 0 2 2 3 34 Doublette 0 2 35 Terz 0 1 3 5 36 Sifflet 0 1 37 Acuta IV 0 2 3 38 Oberton III 0 4 7 39 Hautbois 0 8 40 Vox humana 0 8 Tremulant IV Schwellwerk C c441 Bordun 16 42 Principal 0 8 43 Lochgedackt 0 8 44 Gamba 0 8 45 Unda maris 0 8 46 Octave 0 4 47 Flute octaviante 0 4 48 Salicional 0 4 49 Flageolett 0 2 50 Fourniture VI 0 2 2 3 51 Cor anglais 16 52 Trompete 0 8 53 Clairon 0 4 Tremulant Pedal C g154 Untersatz0 32 55 Principal 16 56 Subbass 16 57 Octave 0 8 58 Spielpfeife 0 8 59 Superoctave0 0 4 60 Flote 0 4 61 Hintersatz V 0 4 62 Aliquotbass IV 0 0 5 1 3 63 Piffaro II 0 2 64 Bombarde 32 65 Posaune 16 66 Trompete 0 8 67 Schalmey 0 4 Tremulant 0Koppeln I II III II IV II III I IV I IV III I P II P III P IV P Spielhilfen 1920 elektronische Setzerkombinationen Windauslass Ventile HW SW Tastenarretierung HW Registercrescendo Walze Pistons Anmerkungen Glockenspiel bestehend aus 25 Rohrenglocken Schwellbar Chororgel Bearbeiten Im Jahr 1996 wurde ebenfalls von Klais Bonn eine Chororgel erbaut die sich an der Sudwand des Ostchores und auf der dahinterliegenden Empore befindet auch diese Orgel wurde als Schwalbennestorgel ausgefuhrt Sie kann von einem mechanischen Spieltisch innerhalb des Schwalbennestes oder aber einem elektrischen Spieltisch in unmittelbarer Nahe zum Chorpodium im Hochchor des Domes bedient werden Ihre 25 Register auf 2 Manualen und Pedal verteilen sich auf die folgende Disposition I Hauptwerk C g31 Principal0 0 8 2 Bordun 0 8 3 Octave 0 4 4 Rohrflote 0 4 5 Quinte 0 2 2 3 6 Superoctave 0 2 7 Mixtur IV 0 1 1 3 8 Trompete 0 8 II Schwellwerk C g39 Lieblich Gedackt0 16 10 Rohrflote 0 8 11 Salicional 0 8 12 Principal 0 4 13 Blockflote 0 4 14 Nasard 0 2 2 3 15 Schweizerpfeife 0 2 16 Terz 0 1 3 5 17 Quinte 0 1 1 3 18 Sifflet 0 1 19 Oboe 0 8 Tremulant Pedal C f120 Subbass0 16 21 Salicet 16 22 Octave 0 8 23 Gedackt 0 8 24 Fagott0 16 Koppeln II I I P II P Spielhilfen 96 3 32 elektronische Setzerkombinationen mechanische Spieltraktur Schwalbennest elektrische Spieltraktur Spieltisch Chorpodest Registertraktur elektrischTruhenorgel der Ostkrypta Bearbeiten Ausserdem steht seit 1994 in der Ostkrypta des Domes eine Truhenorgel der Orgelmanufaktur Link aus Giengen an der Brenz mit einem bei b0 h0 geteilten Manual Das Instrument hat funf Register Gedackt 8 Rohrflote 4 Principal 2 Quinte 1 1 3 Octav 1 Glocken BearbeitenHistorisches Gelaut Bearbeiten Bis 1942 1944 hatte der Trierer Dom ein bedeutendes Gelaut Teilweise mussten 1942 Glocken fur Rustungszwecke abgeliefert werden Die verbliebenen Glocken wurden bei einem Luftangriff 1944 zerstort Gelaut bis 1944 Nr Name Gussjahr Giesser mm Gewicht kg Nominal 16tel AnmerkungI Helena 1628 NIKOLAUS CHAPEL FRANZ und MAGNUS BRUTEL 2360 ca 8100 fis0 HauptgelauteII Maternus 1962 ca 4500 a0III Maternus 1516 HANS VON BRYSICH und DEDERICH WOLF VON PRUM 1720 3343 h0IV Maria 1490 1989 cis1V Helena 1553 DEDERICH WOLF VON PRUM 1020 ca 650 gis1 weitgehend solistischVI Hosanna um 1500 Heinrich WOLF VON PRUM 880 ca 420 gis1 solistisch StundenschlagVII Maria 530 VIII Lambertus 1682 MATTHIAS CROMMEL 397 ca 45 c3 Viertel Stunden Schlag Heutiger Bestand Bearbeiten Das zehnstimmige Domgelaut zahlt in Bezug auf sein Gewicht zu den grossten Gelauten in Deutschland Es wurde 1951 von der Glockengiesserei Otto 19 20 in Bremen Hemelingen als Ersatz fur das im Zweiten Weltkrieg zerstorte historische achtstimmige Gelaut gegossen Die Disposition des neuen Gelautes war bereits 1946 von dem damaligen Domkapellmeister Johannes Klassen entworfen worden Seit 1998 existiert eine differenzierte Lauteordnung 21 die sich konsequent am Kirchenjahr und an den musikalischen Gegebenheiten des Gelautes 22 23 24 orientiert Von 1999 bis 2001 wurde das Gelaut saniert wobei alle Glocken neue Joche aus Holz und neue Kloppel erhielten Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch die Gewichte ermittelt da die originalen Wiegescheine der Giesserei derzeit nicht mehr auffindbar sind Der stahlerne Glockenstuhl steht auf Hohe der oberen Schalloffnungen des hohen Turmes Nr Name mm Masse kg Nominal 16tel Inschrift 1 Christus amp Helena 2273 7970 fis0 7 Dem Konig der Ewigkeit dem unverganglichen unsichtbaren alleinigen Gott sei Preis und Ruhm von Ewigkeit zu Ewigkeit Amen Durch die heilige Helena Kaiserin und Schutzherrin der Trierer Damit dieses geschehe laute ich O Konig der Herrlichkeit Christus komm mit Deinem Frieden Besser ist es sein Vertrauen zu setzen auf den Herrn als sein Vertrauen zu setzen auf einen Menschen besser ist es zu vertrauen dem Herrn als den Fursten 2 Maria 1911 4480 a0 2 Zur Ehre der Konigin des Friedens der unbefleckt Empfangenen und in den Himmel Aufgenommenen erhebe ich meine Stimme Schutze das trierische Volk und die Stadt Nicht siegt der Konig mit einem grossen Heere und der Kriegfuhrende rettet sich nicht mit einer grossen Macht 3 Petrus 1707 3500 h0 1 Petrus der Schlusseltrager des Reiches schutze diesen Tempel der ihm geweiht ist Wer im Schutze des Allerhochsten steht wer im Schatten des Allmachtigen weilt der kann zum Herrn sprechen meine Zuflucht bist Du meine Burg mein Gott auf Dich vertraue ich 4 Eucharius Valerius amp Maternus 1524 2600 cis1 4 Eucharius Valerius und Maternus bin ich geweiht Ich ermahne Euch dass Ihr Nachahmer Eurer Vater seid und Euch erinnert der Taten die sie vollbracht haben Wie lieblich sind auf den Bergen die Fusse des Freudenboten der Frieden kundet und frohe Botschaft bringt 5 Matthias 1438 2060 d1 2 O Matthias Patron der Trierer Diozese teilhaftig geworden der apostolischen Wurde erwirke durch Deine flehentlichen Bitten dass wir mit Dir ohne Ende den Konig der Glorie loben Und das Los fiel auf Matthias und er wurde den elf Aposteln beigezahlt 6 Niketius 1280 1450 e1 4 Des heiligen Nicetius des Trierer Bischofs des Wiederherstellers dieses Tempels Lob verkunde ich Ich bitte dass er dieses durch den Krieg verwustete und von neuem wiederhergestellte Haus auf die Lange der Tage erhalte Herr erhore die Bitten und gewahre dass ein jeder der in diesen Tempel eintritt um Deine Wohltaten zu erbitten sich der Gewahrung erfreue 7 Agritius 1140 1010 fis1 3 Und wir vier kleinen Glocken wir stimmen ein in das Lob unserer grossen Schwestern Heiliger Agritius in dieser Kathedrale der erste Bischof 8 Maximinus 954 590 a1 3 Heiliger Maximinus Bischof der grosse Verteidiger des Glaubens 9 Paulinus 843 400 h1 1 Heiliger Paulinus Bischof und Martyrer tapferster Verteidiger des Glaubens 10 Ambrosius 757 280 cis2 1 Heiliger Ambrosius Bischof von Mailand in Trier geboren nbsp Spiel und Spass am Domstein in Trier nbsp Riesensaule im spatromischen Steinbruch am Felsenmeer bei Lautertal im OdenwaldDomstein BearbeitenVor dem Haupteingang zum Dom liegt eine etwa vier Meter lange graue Dioritsaule 25 der so genannte Domstein Einer Legende nach soll der Teufel mit einer List zur Mithilfe beim Bau des Doms bewogen worden sein Als der Dom fertig war merkte er dass er betrogen worden war und schleuderte diesen Stein gegen die Mauern Die alten Granitoidsaulen wurden in der Volkerwanderungszeit durch Feuer beschadigt und mussten im 6 Jahrhundert durch Kalksteinsaulen ersetzt werden Eine der ausgewechselten Saulen blieb vor dem Sudwestportal liegen und wurde spater nicht mehr weggeraumt Die Kopie einer der rund 65 Tonnen schweren Saulen aus Odenwalder Granit befindet sich im Museum am Dom ehemaliges Bischofliches Dom und Diozesanmuseum nbsp Glocke von 1682 nbsp KreuzgangWeihbischofskapelle BearbeitenZwischen 1245 und 1270 entstand der gotische Kreuzgang der eine Verbindung vom Dom zur Liebfrauenkirche herstellte 26 Im Westen des Kreuzganges schliesst sich die Weihbischofskapelle in fruheren Zeiten Pauluskapelle an im Boden war eine Grablege fur die Domherren eingelassen Heute ist diese Stelle mit einer Steinplatte die ein kleines Guckfenster enthalt gekennzeichnet auf ihr steht OSSUARIUM MCMXCI 27 Seit ca 1870 ist die jetzige Weihbischofskapelle Grabstatte der Weihbischofe in Trier Der Altar in der Weihbischofskapelle zeigt im Antependium das Schweisstuch der Veronika mit dem Antlitz Christi 28 Die Verglasung der Fenster gestaltete der Maler Heinrich Dieckmann 1954 modern in geometrischen Formen Darin enthalten sind runde Medaillons mit Bildern des Kreuzwegs 29 30 An der nordlichen Aussenwand der Kapelle hangt eine Glocke die nur zu den Beerdigungen von Domherren und Weihbischofen gekleppt einseitig angeschlagen wird Die Glocke gehorte zur Domuhr und schlug bis 1927 zu den Viertelstunden 31 An der Westwand der Kapelle unter einem Kruzifix steht eine steinerne Sitzbank in deren Mitte ein erhohter Sitz angebracht ist Es ist der sogenannte Krummelstuhl der bei den Sitzungen des domkapitularischen St Peters Gerichts benutzt wurde das im Mittelalter hier tagte 32 Kirchenmusik BearbeitenDen Chor leitet zurzeit Domkapellmeister Thomas Kiefer Seit 1994 ist Josef Still Domorganist der Hohen Domkirche zu Trier Siehe auch Kathedraljugendchor TrierDomkapitel BearbeitenHeute besteht die Trierer Domgeistlichkeit aus zwei Dignitaren Dompropst Werner Rossel und Domdechant Franz Josef Gebert acht residierenden Domkapitularen und vier nichtresidierenden Domkapitularen hinzu kommen sechs Domvikare 33 Alle sind geweihte Priester und spielen im Generalvikariat der Theologischen Fakultat und der Caritas eine bedeutende Rolle Das Trierer Domkapitel besteht seit Mitte des 6 Jahrhunderts war im Mittelalter zahlenmassig umfangreicher und konnte dem Bischof gegenuber wesentliche Herrschaftsrechte durchsetzen Ab 1289 bestand es nur noch aus Adligen In der heutigen Form wurde es am 25 Juli 1884 installiert Der Dompropst ist Dienstvorgesetzter aller beim Dom angestellten Mitarbeiter zum Beispiel Domkapellmeister Domorganist und wohnt in der nahe beim Dom Domfreihof 4 gelegenen Dompropstei Der Domdechant ist fur die Planung und Feier der Gottesdienste in der Kathedrale zustandig Das Trierer Domkapitel hat im Kulturkampf im 19 Jahrhundert im Nationalsozialismus und in der Saarfrage im 20 Jahrhundert eine wichtige Partnerrolle fur den Bischof und die Bistumsleitung gespielt Seine Bedeutung trat auch anlasslich der Heilig Rock Ausstellungen 1810 1844 1891 1933 1959 und 1996 in besonderer Weise hervor In seiner Sitzung vom 26 Juni 1995 beschloss das Domkapitel neue Statuten die der Bischof von Trier am 29 Juni 1995 bestatigte Siehe auch Liste der Trierer DompredigerAusserkirchliche Nutzung BearbeitenRegelmassig finden im Dom auch Ausstellungen und Konzerte statt etwa die Internationalen Orgeltage sind alljahrlich im Mai und Juni ein Anziehungspunkt fur viele Musikliebhaber Literatur BearbeitenHermann Laven Der Trierer Dom und seine Vergangenheit Lintz Trier 1911 Nikolaus Irsch Der Dom zu Trier Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Bd 13 1 Dusseldorf 1931 Theodor Konrad Kempf Untersuchungen und Beobachtungen am Trierer Dom 1961 1963 In Germania Bd 42 1 2 Halbbd 1964 S 126 141 Franz Ronig Gustav Bereths Hrsg Der Trierer Dom Jahrbuch des Rheinischen Vereins fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz 1978 79 Neuss 1980 ISBN 3 88094 237 4 Franz Ronig Hrsg Der Dom zu Trier Paulinus Verlag Trier 11 Auflage 1982 ISBN 3 7902 0138 3 24 vollstandig uberarbeitete Auflage 2019 ISBN 978 3 7902 1640 0 Hans Constantin Faussner Wibald von Stablo der Trierer Dom und Reliquienschatz und die Reichskrone In Festschrift fur Nikolaus Grass Innsbruck 1986 S 177 ff Stefan Heinz Barbara Rothbrust Wolfgang Schmid Die Grabdenkmaler der Erzbischofe von Trier Koln und Mainz Trier 2004 ISBN 3 89890 070 3 Wolfgang Valerius Die Trierer Domorgeln Paulinus Verlag Trier 1 Auflage 2010 ISBN 978 3 7902 1802 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trierer Dom Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Trierer Doms Ausfuhrliche Geschichte des Doms Bilder des Doms Informationen und Bilder zu den Domglocken Memento vom 1 September 2013 im Internet Archive Die Orgeln des Trierer Doms Lauten zum Pontifikalvesper Uhrschlag amp Abendangelus des Trierer Doms Video mit Ton Einzelnachweise Bearbeiten Erika Simon Die konstantinischen Deckengemalde in Trier Trierer Beitrage zur Altertumskunde 3 Zabern Mainz 1986 ISBN 3 8053 0903 1 Praziser eigentlich Mela Quarzdiorit siehe Erwin Nickel Odenwald Vorderer Odenwald zwischen Darmstadt und Heidelberg Borntrager Berlin Stuttgart 1985 Sammlung geologischer Fuhrer 65 S 20 F Ronig 2019 S 5 Heinz Cuppers in Heinz Cuppers Hrsg Die Romer in Rheinland Pfalz S 593 Zu den romischen Gebauden unter dem Trierer Dom siehe Hans Peter Kuhnen Dom und Liebfrauen Die Anfange der Trierer Bischofskirche In H P Kuhnen Hrsg Das romische Trier Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland 40 Theiss Stuttgart 2001 S 114 121 Winfried Weber Antike Kirche im Bereich von Dom und Liebfrauen In Heinz Cuppers Hrsg Die Romer in Rheinland Pfalz S 633f Sabine Faust Dom und Liebfrauen Fruhchristliche Kirchenanlage In Rheinisches Landesmuseum Trier Hrsg Fuhrer zu archaologischen Denkmalern des Trierer Landes Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier 35 Trier 2008 S 44f F Ronig 2019 S 6 F Ronig 2019 S 7 F Ronig 2019 S 10 F Ronig 2019 S 9 F Ronig 2019 S 10 F Ronig 2019 S 14 Gottfried Bohm Nikolaus Rosiny Gedanken der Architekten zu den Umbau und Renovierungsarbeiten an der Hohen Domkirche zu Trier In Der Trierer Dom Jahrbuch des Rheinischen Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz 1978 1979 Neuss 1980 S 441 446 Franz Ronig Vor 25 Jahren Neueinweihung des Trierer Doms Das Fest der Altarweihe am 1 Mai 1974 nach uber zehnjahriger Restaurierung Liturgische Neueinrichtung des Doms http paulinus de archiv archiv 9918 bistuma2 htm abgerufen am 15 Juli 2018 Balthasar Fischer Die Elfenbeintafel des Trierer Domschatzes In Kur Trierisches Jahrbuch 9 1969 S 5ff a b c Franz Ronig Der Dom zu Trier 9 veranderte Auflage Paulinus Verlag Trier 1979 ISBN 3 7902 0134 0 http www dominformation de bauwerk ausstattung seligen figuren html Informationen zur Geschichte der Orgeln im Trierer Dom Memento des Originals vom 28 November 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dommusik trier de auf der Website der Dommusik gesehen am 28 November 2018 Nahere Informationen zu den Domorgeln Memento des Originals vom 8 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www trierer orgelpunkt de zur Disposition auf der Website der Orgelbaufirma Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 hier insbes S 352 bis 364 550 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nijmegen NL 2019 S 556 hier insbes S 314 bis 325 506 urn nbn nl ui 22 2066 204770 Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen Lauteordnung des Trierer Domes Stand 28 April 2009 12 15 Uhr PDF Dokument 88 kB Memento vom 7 Dezember 2010 im Internet Archive Aussenaufnahme des Vollgelauts 10 Juli 2008 auf YouTube Innenaufnahme des Plenums 16 April 2010 16 40 Uhr auf YouTube Innenaufnahme Teilgelaut fis a 16 April 2010 16 30 Uhr auf YouTube Die Saule besteht aus Odenwalder Granit vom Felsberg bei Lautertal und ist petrografisch als Quarzdiorit anzusprechen der nach der Einteilung von Albert Streckeisen zu den plagioklasreichen Granitioden zahlt s Henner Barth Quarzdiorit und Granodiorit des Felsberg Zuges im Bergstrasser Odenwald Ihre geologische und petrologische Beziehungen zu Marmor und Amphibolit Gabbro und Diorit Dissertation Heidelberg 1970 Der Trierer Dom Memento vom 24 Januar 2011 im Internet Archive Eintrag zu Ossuarium unter der Weihbischofskapelle in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier abgerufen am 17 September 2015 Eintrag zu Altar in der Weihbischofskapelle in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier abgerufen am 17 September 2015 Glasmalerei ev de Abgerufen am 29 Juni 2023 Datenbank der Kulturguter in der Region Trier Abgerufen am 29 Juni 2023 Das Trierer Domgelaute in Geschichte und Gegenwart PDF 193 kB Memento vom 7 Dezember 2010 im Internet Archive https www dilibri de rlb content pageview 1100573 Das Trierer Domkapitel In www bistum trier de Abgerufen am 10 November 2016 Anmerkungen Bearbeiten Der Satz ist grammatikalisch falsch da indirekte Fragen im Lateinischen innerlich abhangige Gliedsatze sind und daher stets im Konjunktiv stehen siehe Heinrich Przybyla Leitfaden der lateinischen Satzlehre S 25f Abschnitt 8 in Verbindung mit 7 1 1 2 Es musste also korrekt heissen lateinisch nescitis qua hora dominus veniat Ihr wisst nicht zu welcher Stunde der Herr kommt Als 1951 die jetzige Uhr eingebaut wurde verzichtete der damalige Dompropst Carl Kammer darauf die zu Beginn des 19 Jahrhunderts verloren gegangene und erst 1908 erneut angebrachte Inschrift zu korrigieren Dies begrundete er in der Trierische Landeszeitung vom 28 Oktober 1951 im Artikel Domuhr Domturme und Domhahne lt diesem Beitrag in einem Lateinforum wie folgt Der strenge Grammatiker wird das veniet zwar beanstanden aber daruber lacheln die klugen Domherren und sagen Der Cicero und der Donatus haben auch schon mal Platt gesprochen Bischofssitze der romisch katholischen Kirche in Deutschland Kathedralen Aachener Dom Augsburger Dom Bamberger Dom St Hedwigs Kathedrale Berlin Katholische Hofkirche Dresden Dom zu Eichstatt Erfurter Dom Essener Munster Freiburger Munster Fuldaer Dom Kathedrale St Jakobus Gorlitz St Marien Dom Hamburg Hildesheimer Dom Kolner Dom Limburger Dom Kathedrale St Sebastian Magdeburg Mainzer Dom Frauenkirche Munchen St Paulus Dom Munster Dom St Peter Osnabruck Paderborner Dom Dom St Stephan Passau Regensburger Dom Dom St Martin Rottenburg Speyerer Dom Trierer Dom Wurzburger DomKonkathedralen Dom St Petri Bautzen Simultankirche Basilika St Peter Dillingen Freisinger Dom Domkirche St Eberhard StuttgartRomisches Trier Augusta Treverorum nbsp nbsp UNESCO Welterbe Amphitheater Barbarathermen Igeler Saule Kaiserthermen Konstantinbasilika Porta Nigra Romerbrucke Trierer Dom Tempel Asclepius Tempel Trier Romischer Tempelbezirk Tawern Tempel am Herrenbrunnchen Tempelbezirk im Altbachtal Tempelbezirk Irminenwingert Grabanlagen Franzensknuppchen Graberfeld St Maximin Grabkammer am Reichertsberg GrutenhauschenVillen und 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