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M Rosa Flesch FBMVA 24 Februar 1826 in Schonstatt bei Vallendar 25 Marz 1906 im Kloster Marienhaus bei Waldbreitbach eigentlich Margaretha Flesch war die Grunderin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen von der allerseligsten Jungfrau Maria von den Engeln Das Mutterhaus dieses Ordens ist das Kloster Marienhaus unterhalb des Waldbreitbacher Ortsteils Glockscheid Sie wurde 2008 von der katholischen Kirche seliggesprochen Rosa Flesch im Alter von etwa 40 Jahren gemalt von Octavie de LasalleWaldbreitbach Kloster Marienhaus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Orden 3 Rezeption 4 Seligsprechung 5 Darstellungen in der Kunst 6 Ehrungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIn Margarethas Geburtsjahr 1826 hatte ihr Vater Johann Georg Flesch Olmuller von Beruf seinen Arbeitsplatz in der Klostermuhle von Schonstatt bei Vallendar Nach einigen kurzzeitigen Umzugen pachtete er 1838 eine eigene Muhle im Fockenbachtal bei Niederbreitbach gemeinhin Flesch Muhle genannt Zu Margarethas Familie gehorten zu diesem Zeitpunkt neben dem Vater eine Stiefmutter ihre leibliche Mutter war 1832 verstorben zwei jungere Geschwister und drei Halbgeschwister Da sich mehrere Muller im Fockenbachtal gegenseitig Konkurrenz machten lebten die Fleschs stets in Existenznoten und waren zu arm die Taxe fur den Erwerb des Burgerrechts zu bezahlen Trotzdem legten die Eltern Wert darauf dass ihre Kinder zur Schule gehen konnten Nach dem Tod des Vaters 1842 hatte Margaretha mit 16 Jahren die Verantwortung fur ihre Familie zu tragen Sie sammelte Heilkrauter in der Natur des Fockenbachtals und stellte Tees daraus her die sie an die einzige Apotheke Waldbreitbachs verkaufte Als Autodidaktin beschaftigte sie sich mit der Krankenpflege 1851 verliess Margaretha ihr Elternhaus und zog mit ihrer Schwester Maria Anna in eine der beiden Eremitenwohnungen in der Kreuzkapelle an der Wied zwischen Waldbreitbach und Hausen Die Bedingungen in der unbeheizten Behausung in schneereichen Wintern waren hart Zwischen 1852 und 1863 lebte sie von Handarbeitsunterricht in verschiedenen Schulen ubernahm Nah und Flickarbeiten war in der ambulanten Krankenpflege tatig und kummerte sich um Waisenkinder ihrer Umgebung Wann Margaretha die dem 1850 in Waldbreitbach eingefuhrten Pfarrer Jakob Gomm eng verbunden war die ersten Kontakte zu den Franziskanern knupfte ist nicht bekannt fur 1854 sind sie erstmals nachweisbar Es ist als gesichert anzusehen dass Margaretha niemals Mitglied des Dritten Ordens in Waldbreitbach war Die Nahe zum heiligen Franziskus von Assisi hatte sie schon in fruhester Kindheit Wahrend es Margarethas Schulkameraden Peter Wirth schon 1862 gelang einen eigenen Orden der Franziskanerbruder vom Heiligen Kreuz zu grunden wurde ihr eigenes Gesuch ein Kranken und Waisenhaus erbauen und eine neue franziskanische Gemeinschaft grunden zu durfen von Pfarrer Gomm zunachst abgewiesen Margaretha Flesch hatte mit ihrer kranken Schwester und einigen Gefahrtinnen die sich ihr angeschlossen hatten sogar 1860 zu Gunsten der Franziskanerbruder die Kreuzkapelle verlassen und in eine kleine Wohnung umziehen mussen Mit Hilfe ihres Stiefbruders Agidius errichtete sie dann jedoch ohne Unterstutzung der Pfarrei ein einfaches Wohnhaus mit Krankentrakt auf dem Kapellenberg auf dem sie 1857 felsiges Land gunstig erworben hatte 1863 erhielt Margaretha dann doch die Genehmigung Ordensgelubde abzulegen Dabei nahm sie den Ordensnamen Maria Rosa an Bis zum ersten Generalkapitel leitete Mutter Rosa ohne Statuten die von ihr gegrundete Gemeinschaft Erst nach sechs Jahren wurde am 21 Oktober 1869 die Satzung verabschiedet und Mutter Rosa nahezu einstimmig zur ersten Generaloberin gewahlt Dieses Amt behielt sie bis 1878 mit vergleichbarem Ergebnis nach zwei im Drei Jahres Turnus erfolgten Wiederwahlen bei Zu diesem Zeitpunkt waren von den Franziskanerinnen von Waldbreitbach schon uber 21 Filialen mit uber 100 Schwestern gegrundet worden 1878 musste Mutter Rosa gemass den Ordensstatuten nach zwei Wiederwahlen fur mindestens eine Amtsperiode aussetzen 1881 ware eine Wiederwahl moglich gewesen jedoch erhielt sie nie mehr eine leitende Funktion und lebte nach vorubergehender Tatigkeit in anderen Filialen als einfache Schwester im Kloster Marienhaus bis zu ihrem Tod am 25 Marz 1906 Uber die letzten 30 Jahre ihres Lebens ist kaum etwas aus erster Hand bekannt denn alle ihre eigenhandigen Aufzeichnungen wurden vorsatzlich vernichtet um das Gedachtnis an die Grunderin auszuloschen Ein letztes Foto von 1905 zeigt sie 79 jahrig im Rollstuhl an der Seite ihrer Nachfolgerin als Generaloberin Schwester Agatha Simons Orden BearbeitenDie Waldbreitbacher Franziskanerinnen sind eine Kongregation des regulierten Dritten Ordens des Heiligen Franziskus dem eine Vielzahl von im 19 Jahrhundert gegrundeten Franziskanerinnen Ordensgemeinschaften angehoren von ihnen zu unterscheiden sind die nicht regulierten zum Ordo Franciscanus Saecularis OFS fruher Franziskanische Gemeinschaft FG formierten Laiengruppen ausserhalb der Kloster Neben den Einkehr und Bildungsangeboten im Kloster Marienhaus selbst unterhalt die durch den Orden 1903 gegrundete GmbH heute uber 50 soziale Einrichtungen Krankenhauser Altenheime Kinderheime Hospize Bildungsstatten in den Bundeslandern Nordrhein Westfalen Rheinland Pfalz Hessen und dem Saarland mit uber 11 000 Beschaftigten Rezeption BearbeitenDer offizielle Nachruf zu Mutter Rosas Tod 1906 lautete sie habe sich 1878 aus Erschopfung freiwillig aus der Ordensleitung zuruckgezogen Dieses nicht nur durch die Presse geschaffene Bild erklart das anfangliche Desinteresse der Nachwelt an der Person der Grunderin Sie erhielt zunachst nur ein einfaches Grab auf dem Friedhof des Mutterhauses Erst nach dem Tod ihres grossten Widersachers des geistlichen Rektors der Gemeinschaft Konrad Probst im Jahre 1915 wurden die Uberreste auf Veranlassung seines Nachfolgers in die neu geschaffene Gruft auf dem Mutterhausfriedhof uberfuhrt Mit dem Beginn des Seligsprechungsprozesses 1957 wurden ihre sterblichen Uberreste rekognosziert Im Jahre 1987 wurde der Sarg Mutter Rosas feierlich an seine jetzige Stelle in der Kirche des Mutterhauses uberfuhrt Erst Mitte des 20 Jahrhunderts entstanden Publikationen dreier Theologen uber Mutter Rosa die versuchten ihr Leben und Werk zu rekonstruieren Sie konnten jedoch die in den Archiven von Waldbreitbach Koblenz und Trier liegenden Aufzeichnungen von Mitschwestern und Familienmitgliedern nicht vollstandig auswerten Daruber hinaus versuchten die jeweiligen Ordensleitungen die Autoren in ihren Darstellungen massgeblich zu beeinflussen Groeteken etwa musste den Druck seines 1940 abgeschlossenen Manuskripts vor dem Kirchengericht des Erzbistums Koln einklagen Verbreitet wurde das Werk auf Veranlassung des Ordens trotzdem nicht Eine flachendeckende Auswertung von zuvor unbeachtetem moglicherweise auch absichtlich unterschlagenem Quellenmaterial durch eine neuere Publikation des Kolner Theologen Hans Joachim Kracht 2005 erhartet die schon in den fruheren Arbeiten implizit angedeutete These dass Mutter Rosa Opfer einer Intrige des Rektors Konrad Probst im Bundnis mit Schwester Agatha Simons wurde Beide gehorten einer jungeren Generation an und es war zu Meinungsverschiedenheiten mit Mutter Rosa in organisatorischen Fragen des Gemeinschaftsalltags gekommen Nach Kracht und Bockeler manipulierte 1881 der Rektor die Wahl und drohte den wahlberechtigten Schwestern im Falle von Mutter Rosas Wiederwahl mit Ausschluss Obwohl der Rektor keinerlei Kompetenz gehabt hatte seine Drohung umzusetzen liessen sich viele Schwestern davon einschuchtern Die meisten von Mutter Rosas Gefahrtinnen der ersten Stunde hatten daraufhin den Orden verlassen die Verbliebenen durch ihr Schweigen das Vergessen der Grunderin provoziert Um 1900 wussten viele Ordensschwestern der Folgegeneration nicht mehr dass es sich bei der gehbehinderten Schwester Rosa die sie als Herstellerin von Paramenten und Krautergartnerin kannten um die Ordensgrunderin handelte Zum Gedenken ihres 100 Todestages fanden in verschiedenen Krankenhausern beispielsweise in Wadern und St Wendel Ausstellungen und Retrospektiven zum Leben Mutter Rosas und zur Geschichte der Ordensgemeinschaft statt Die nur noch durch Dritte uberlieferten Originalaussagen Mutter Rosas die Hans Joachim Kracht zusammentrug zeichnen das Bild eines personlich bescheidenen jedoch in der Sache resoluten Charakters Mutter Rosa war zu einem Leben in evangelischer Armut berufen und wunschte die konsequente Umsetzung dieses Ideals auch fur ihre klosterliche Gemeinschaft Die Initiation eines so weit verzweigten und uberregional organisierten Ordens hatte sie nicht geplant Seligsprechung BearbeitenAm 18 Marz 1957 leitete Jakob Backes von 1952 bis 1957 Rektor bei den Waldbreitbacher Franziskanerinnen die Unterlagen fur die Diozese Trier zur weiteren Prufung an den Vatikan weiter um den Seligsprechungsprozess einzuleiten Dort benotigte die zustandige Kongregation 27 Jahre 1972 1999 zur Auswertung des Materials und der Zeugenaussagen Am 19 April 2005 gab die Prufungskommission ein positives Votum ab Im April 2006 wurde in einem Dekret der Kongregation fur die Selig und Heiligsprechungsprozesse bekannt dass Papst Benedikt XVI die heroischen Tugenden Mutter Rosas offiziell bestatigte Am 6 Juli 2007 bestatigte Benedikt XVI dass auf die Anrufung von Mutter Rosa hin ein Heilungswunder erfolgte Damit war der Seligsprechungsprozess formal beendet Das Seligsprechungsdekret wurde von Benedikt XVI auf den Tag der Seligsprechung ausgefertigt Sie fand am 4 Mai 2008 im Trierer Dom statt und war die erste Seligsprechung dort Joachim Kardinal Meisner nahm als Delegat des Papstes die Seligsprechung vor 1 Der Gedenktag von Mutter Rosa Flesch wird jahrlich am 19 Juni dem Jahrestag ihrer ewigen Profess gefeiert Darstellungen in der Kunst BearbeitenDie alteste bekannte Darstellung ist ein Olgemalde von Octavie de Lasalle 1866 das in der Klausur des Klosters Marienhaus hangt Eines der von Helmut Rams 1924 1975 im Jahr 1956 gestalteten Glasfenster in der Waldbreitbacher Pfarrkirche stellt Mutter Rosa im Zug der Ordensleute dar die aus der Kreuzkapelle kommen und dem Lamm Gottes entgegengehen 21 von Karl Unverzagt im Jahr 1980 entworfene Turbilder mit Szenen aus Mutter Rosas Leben hangen im Bildungs und Tagungshaus des Klosters Marienhaus Eines der im Rahmen des Gesamtkonzepts Frauen in der Heilsgeschichte von Hans Gottfried von Stockhausen im Jahr 1992 ausgefuhrten Chorfenster der Liebfrauenkirche Koblenz ist die erste Darstellung Mutter Rosas ausserhalb von Waldbreitbach In der Kirche Mariae Heimsuchung in Wadgassen im Saarland hat der Kolner Kunstler Clemens Hillebrand Mutter Rosa in einem der zwolf Fenster im Kirchenschiff dargestellt Anlasslich ihrer Seligsprechung wurde im Westchor des Trierer Doms eine in etwa lebensgrosse Mutter Rosa Plastik von Elisabeth Wagner aufgestellt Die Figur befindet sich in einer barocken Nische in der ursprunglich eine Apostelfigur stand die spater verloren ging In weiteren Nischen befinden sich Standbilder weiterer Trierer Seliger Peter Friedhofen und Blandine Merten 2 Ehrungen BearbeitenIn Niederbreitbach und in Waldbreitbach ist eine Strasse Margaretha Flesch Strasse nach Rosa Flesch benannt Literatur BearbeitenFriedrich Albert Groeteken Im Schatten des Kreuzes Mutter Maria Rosa Flesch 1826 1906 gedrucktes Manuskript gelangte nicht in den Buchhandel Bigge Sauerland 1956 Wilhelm Forster OFM Flesch Maria Rosa In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 243 Digitalisat Maura Bockeler OSB Die Macht der Ohnmacht Mutter Maria Rosa Flesch Mainz 1962 Nachdruck 2003 Jakob Albert Backes Wenn das Weizenkorn nicht stirbt Mutter Maria Rosa Flesch Werl 1967 diverse Nachdrucke zuletzt 2006 Hans Joachim Kracht Rosa Flesch Leidenschaft fur die Menschen Margaretha Rosa Flesch Leben und Wirken Paulinus Verlag Trier 2005 ISBN 3 7902 0332 7 Hans Joachim Kracht Rosa Flesch Leidenschaft fur die Menschen Band 2 Dokumente Paulinus Verlag Trier 2006 ISBN 978 3 7902 0334 9 Evamaria Durchholz Aufgebrochen fur das Leben Patris Verlag 2008 ISBN 978 3 87620 320 1Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rosa Flesch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hintergrunde zur Biografie anlasslich der Seligsprechung in der Trierer Kirchenzeitung Paulinus Nr 17 27 April 2008 S 4 Waldbreitbacher Franziskanerinnen Mutter Rosa Altenzentrum TrierEinzelnachweise Bearbeiten DDP Ordensgrunderin Mutter Rosa im Trierer Dom seliggesprochen Memento des Originals vom 28 Marz 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dernewsticker de vom 4 Mai 2008 abgerufen am 5 Mai 2008 https www waldbreitbacher franziskanerinnen de selige mutter m rosa skulptur der seligen mutter rosa im trierer dom skulptur mutter rosas im trierer dom Normdaten Person GND 119107201 lobid OGND AKS LCCN no2018047127 VIAF 57417675 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Flesch RosaALTERNATIVNAMEN Flesch Margaretha Geburtsname Flesch Maria RosaKURZBESCHREIBUNG Grunderin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen von der allerseligsten Jungfrau Maria von den EngelnGEBURTSDATUM 24 Februar 1826GEBURTSORT Schonstatt bei VallendarSTERBEDATUM 25 Marz 1906STERBEORT Kloster Marienhaus Waldbreitbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosa Flesch amp oldid 232753371