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Die Villa rustica Wasserliesch ist ein romisches Landhaus Villa Rustica im heutigen Zentrum von Wasserliesch im Landkreis Trier Saarburg in Rheinland Pfalz Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Die Lage 2 Die Entdeckung 3 Die Ausstattung 4 Die zweite Entdeckung 5 Die Geschichte 6 Die endgultige Zerstorung 7 Das Medien Echo 8 Literatur 9 WeblinksDie Lage BearbeitenDie Villa befindet sich im Bereich des Marktplatzes Sie wurde wahrscheinlich im 2 Jahrhundert n Chr erbaut und ist wahrend der Kriegswirren der Volkerwanderung zerstort worden doch gibt es immer noch mit Erdreich abgedeckte Uberreste An die Villa erinnert nur noch der als modernes Kunstwerk gestaltete Marktbrunnen er steht an der Stelle an der die Archaologen Uberreste des Herrenhaus der Villa vermuteten Die drei markanten Steinsaulen des Brunnens sind den Saulen Arkaden der romischen Villa nachempfunden Zu der Villa Rustica gehorte ein Landgut Der Gesamtkomplex bestand aus dem Herrenhaus mit einem komfortablen Bad und mehreren Wirtschaftsgebauden Aus der Anlage hat sich nach dem Ende der Romerherrschaft eine moselfrankische Siedlung entwickelt namlich die heutige Gemeinde Wasserliesch mit ihrem Ortsteil Reinig nbsp Marktbrunnen in WasserlieschDie Entdeckung BearbeitenDie Existenz der romischen Villa Rustica Wasserliesch offenbarte sich erstmals im Jahr 1857 bei Bauarbeiten zur Erweiterung des alten Friedhofes der auf einer niedrigen Anhohe im Bereich des heutigen Marktplatzes um die fruhere Pfarrkirche herum angelegt war Die Kirche ist vermutlich im 10 Jahrhundert auf den Uberresten der Villa erbaut worden und stand noch bis 1920 an dieser Stelle Bei der Friedhofserweiterung waren umfangreiche Mauerreste eines romischen Bades und viele Ausstattungsgegenstande ans Tageslicht gekommen sodass eine Rekonstruktion des Grundrisses moglich war Umfassendere archaologische Ausgrabungen seien aber wegen sonstiger Entweihung der Graber nicht moglich gewesen heisst es im Jahresbericht der Trierer Gesellschaft fur nutzliche Forschungen fur das Jahr 1857 Schon vorher hatte man in diesem Bereich immer wieder Dach und Mauerziegel Mauerwerk Mortelreste und Wandverputz aus romischer Zeit gefunden diese Dinge aber nicht zuordnen konnen nbsp Rekonstruktion der BadeanlageDie Badeanlage erstreckte sich nach Suden zum Liescher Berg hin bis in die heutige Bahntrasse der Eisenbahnstrecke Koblenz Trier Thionville Metz hinein und noch daruber hinaus Beim Bau der Eisenbahn in den Jahren 1876 bis 1878 und rund 20 Jahre spater beim Anlegen einer Strassenunterfuhrung unter der Bahnstrecke hindurch stiess man erneut auf die romische Badeanlage und zerstorte sie teilweise Bauarbeiter fanden diverse Bauteile und Einrichtungsgegenstande darunter ein ca 60 Zentimeter hohes mit Akanthusblattern verziertes korinthisches Saulenkapitell aus Sandstein sowie Bruchstucke einer Schale aus Kalkstein Scherben aus weissem Glas mit eingeschliffenen Verzierungen und Keramikreste von rotem und schwarzem Glanztongeschirr besonderer Qualitat nbsp Warmwasserbecken Caldarium Als die Gemeinde Wasserliesch den alten Friedhof im Jahr 1983 vollstandig abtragen liess kamen erneut umfangreiche Baureste des romischen Bades und des Herrenhauses der Villa mit einem diagonal darunter hindurch verlaufenden sandsteinbehauenen Abwasserkanal ans Tageslicht Wie hatte es im Jahr 1983 erneut zu einer Zerstorung von wesentlichen Teilen der romischen Villa kommen konnen Eine Antwort auf diese Frage gab der damalige Landeskonservator von Rheinland Pfalz Magnus Backes als ihn die in Mainz erscheinende StaatsZeitung Rheinland Pfalz zum Thema Denkmalschutz befragte Die Ausgabe Nr 32 vom 15 August 1983 veroffentlichte das Interview in dem der Landeskonservator die Vorgehensweise der Gemeinde Wasserliesch ein Beispiel misslungener Denkmalpflege nennt Backes sprach von einem ungewohnlich krassen Fall wie er in der Bundesrepublik einmalig dastehen durfte Wortlich stellte er fest Ein Dorf Wasserliesch an der Mosel bei Trier hat seine ganze Geschichte weggebaggert Die Ausstattung BearbeitenDie im Jahr 1857 entdeckten Uberreste beschrieb und untersuchte als Erster der Domkapitular und Bistumskonservator des Bistums Trier Johann Nikolaus von Wilmowsky Das Ergebnis seiner Arbeit wurde in dem Jahresbericht der Gesellschaft fur nutzliche Forschungen zu Trier des Jahres 1858 veroffentlicht Von Wilmowsky beschreibt darin die ungewohnliche Bauweise und uberdurchschnittlich komfortable Ausstattung der romischen Badeanlage die Teil der Villa Rustica war Ihre Lage mit einer nach Suden zum Liescher Berg hin ausgerichteten Frontseite habe eine optimale Nutzung der Sonnenenergie ermoglicht Hohe Fenster reichten bis zum Fussboden des Umganges der so genannten Schola die um das Caldarium Warmwasserbecken herumfuhrte Entlang der Wande habe es eine gemauerte Sitzbank gegeben nbsp Kaltwasserbecken Frigidarium Marmorbad nennt von Wilmowsky die Badeanlage und meint damit nicht nur das mit weissem Marmor ausgelegte oval gestaltete Kaldarium sondern auch den mit Marmorplatten verkleideten Umgang Selbst die Sockelflachen der Wande seien mit weissen Marmorplatten ausgelegt gewesen weiss er zu berichten Uber Zuflusse fur kaltes und warmes Wasser habe sich das Becken fullen und nach Bedarf temperieren lassen Ein Bleirohr das in einen westlich an der Anlage vorbeifuhrenden mit sorgfaltig geglatteten Steinplatten ausgelegten und mit ebensolchen Platten abgedeckten Kanal mundete habe das Abwasser zur Mosel hin abgeleitet Ein an den Baderaum angrenzender beheizter Raum sei etwas hoher angelegt gewesen Man habe ihn uber eine dreistufige Treppe erreichen konnen was optisch die Tiefe des Beckens vermehrte Der Fussboden dieses Raumes sei mit dreieckigen weissen grauen und schwarzen mosaikartig in Mustern verlegten Marmortafelchen ausgelegt gewesen Die Wande habe man glatt geschliffen das Stuckgesims uber den Fenster und Turoffnungen weiss oder abwechselnd gelb weiss und rot bemalt Zur Beheizung diente eine Hypokaustenheizung Unterbodenheizung Der Heizungsraum das Praefurnium mit dem Brennofen bildeten gewissermassen das Untergeschoss Der Brennofen befand sich in der Mitte des Raumes Die von ihm erzeugte heisse Luft konnte uber einen Kanal in die Hohlraume unter dem Caldarium und unter dem etwas hoher gelegten Bade oder Ankleideraum um das Kaldarium herum und durch rechteckige Hohlziegel auch in die Wande gelangen Auf dem Ofen und auf der Abdeckung des Heissluftkanals habe man Tongefasse auf unterschiedlich hohe Stufen aufstellen konnen sodass stets unterschiedlich warmes Wasser vorhanden war nbsp Unterbodenheizung Hypokaustum Die zur Villa gehorende Gartenanlage war um die Front des Bades herum terrassenformig zum Liescher Berg hin ansteigend angelegt Dort fanden sich tonerne Rohren die in einem brunnenartigen Behalter zusammenliefen wahrscheinlich handelte es sich um ein Becken mit Wasserpflanzen oder Zierfischen In diesem Bassin lagen Reste von Saulenkapitellen und Stucke einer grossen gerippten Wasserschale aus Kalkstein welche zum Schmuck gedient zu haben scheinen erklart von Wilmowsky dazu Abschliessend bewertet er die Badeanlage so dass so viel wir wissen kein zweites Beispiel eines so ausgebildeten romischen Bades bis jetzt bekannt und veroffentlicht worden ist Der Archaologe betont ausdrucklich dass er wegen sonstiger Entweihung der Graber keine eingehendere archaologische Bestandsaufnahme habe durchfuhren konnen Diese Begrundung uberzeugte den fruheren Leiter des Rheinischen Landesmuseums Trier Heinz Cuppers offenbar nicht so ganz In einem Beitrag zu der im Jahr 1975 herausgegebenen Chronik Wasserliesch stellt er fest dass man sich in Wasserliesch ebenso verhalten habe wie bei vielen anderen Ausgrabungen im Trierer Land man nahm es offensichtlich mit der Erfassung und Sicherung archaologischer Funde nicht so genau Auch Cuppers vergleicht die Wasserliescher Badeanlage mit den anderen romischen Villen der Region Trier U a stellt er fest Aus all den Details wird erkennbar dass es sich hier um eine Hausanlage handelt die in der besonderen technischen Ausfuhrung des Bades des aufwandigen Dekors mit Marmorplatten und Wandmalerei und den Resten von Kapitellen sich in die Gruppe der reicheren landlichen Herrenhauser des Trierer Landes einordnen lasst das lasse auch Ruckschlusse auf den Wohlstand und die Ausstattung des ubrigen Hauses zu Im Jahr 1869 zwolf Jahre nach der ersten Entdeckung griff Domkapitular von Wilmowsky seine Untersuchungen erneut auf und veroffentlichte sie in dem Jahresbericht der Gesellschaft fur nutzliche Forschungen zu Trier des Jahres 1870 Die von ihm nur unvollstandig vorgenommene archaologische Bestandsaufnahme begrundete er erneut mit der sonst moglichen Entweihung der Graber Er habe aus diesem Grund im Jahr 1857 seinem Bericht lediglich den Grundriss den Durchschnitt und die perspektivische Ansicht des interessanten Denkmals beigefugt und begrundet sein Verhalten mit da ich dessen schnelle Vernichtung voraussah Die sich rasch ergebende schnelle Vernichtung trat dann wenig spater auch tatsachlich ein er schildert sie so Bald nach unserer Ausgrabung beschloss der Ortsvorstand die Ausraumung der Stelle und ihre Benutzung zu Grabern Er uberliess den Arbeitern das Material als Lohn Diese ein rustiger Mann mit einem kraftigen Sohn brachen die festen Kalkmauern aus und zerschlugen die gewonnenen Steine zur Bekiesung der Strasse Die Ziegelplatten der Pfeiler aber losten sie ab und belegten damit Hausflur und Kuche ihrer Hutte Die Marmorfragmente endlich brannten sie zu Kalk und bereiteten sich damit den erforderlichen Mortel nbsp Feuerstelle Praefurnium Die zweite Entdeckung BearbeitenIm Jahr 1983 stiess man beim Abraumen des alten Friedhofes erneut auf umfangreiche Uberreste des bis dahin noch nicht zu Tage getretenen Teils der Villenanlage Die neuen Funde konnten auch dieses Mal nur teilweise archaologisch erfasst werden denn die Baumaschinen hatten zuvor einen grossen Teil davon zerstort So blieb den Mitarbeitern des Rheinischen Landesmuseums Trier nur noch das zu untersuchen und zu dokumentieren was drei Tage nach Beginn der Abraumarbeiten ubriggeblieben war Die Archaologen legten weitere Teile der seit 1857 bekannten Badeanlage frei darunter eine gemauerte Wanne von der Grosse einer einfachen Badewanne eine zweite ebenfalls gemauerte und beheizte Wanne sowie die Grundmauern mehrerer Raume Darunter befand sich ein von unten beheiztes grosseres Zimmer bei dem es sich um den Ankleideraum das Apodyterium gehandelt haben konnte Der schon erwahnte Abwasserkanal verlief unter einigen dieser Raume hindurch Ausserdem gab es ein zweites ziegelgemauertes Praefurnium dessen Einwolbung noch teilweise erhalten war Angrenzend an den Ankleideraum wurde das Kaltwasserbecken das Frigidarium freigelegt es war nicht ganz so gross wie das Warmwasserbecken aber ebenso aufwandig ausgestattet Dessen noch gut erhaltenen Bodenbelag aus dunklen Marmor und hellen Kalksteinplatten sicherten die Archaologen und brachten ihn in das Rheinische Landesmuseum nach Trier Gleich neben dem Kaldarium lag ein etwa 7 5 Quadratmeter grosser Toilettenraum Latrine genannt Der zwischen den beiden Raumen hindurch laufende Abwasserkanal konnte das Frigidarium und die Latrine gleichzeitig entwassern An den frei gelegten Teil der Badeanlage schloss sich talwarts der vermutlich grosste Teil der Villenanlage an Nach Einschatzung der Fachleute konnte es sich um das Herrenhaus gehandelt haben Da dieser Bereich schon vor der Untersuchung abgeraumt worden war konnten sie dort keine Baureste oder Artefakte mehr sichern Fotos die wahrend der Abraumarbeiten aufgenommen worden sind belegen jedoch dass dieser Teil die gesamte Flache unter dem alten Friedhof mit einem Teil des heutigen Marktplatzes bedeckte Hier konnte sich auch das Atrium befunden haben das bei einer so grossen romischen Villa sicher nicht gefehlt hat nbsp AbflusskanalDie Geschichte BearbeitenDie romische Villa Rustica Wasserliesch und ihre Uberreste sind im Verlauf der annahernd 2000 jahrigen Ortsgeschichte immer wieder teilweise zerstort worden Schon beim ersten massenhaften Einfall frankischer Eroberer ins Trierer Land im Jahr 275 durfte die Anlage der Zerstorungswut frankischer Eroberer zum Opfer gefallen sein Die Villa konnte aber danach wieder aufgebaut und erst im 4 oder 5 Jahrhundert n Chr mit der zu Ende gehenden Romerherrschaft endgultig zerstort worden sein In der Folgezeit wirkten sich recht unterschiedliche Aktivitaten auf das aus was im Untergrund ubrig geblieben war Veranderungen verursachten zweifellos auch die zahlreichen Umbauten und Erweiterungen der dort stehenden alten Pfarrkirche die fur die Zeit vom 17 bis zum 19 Jahrhundert nachgewiesen sind und deren Fundamente bis in die Grundmauern der Villa hinabreichten Veranderungen der historischen Bausubstanz ergaben sich selbst noch nach ihrer Entdeckung im Jahr 1857 Insbesondere grub man im neuen und alten Friedhofsteil immer wieder neue Graber in die Fundamente der Villa hinein so wie man es schon jahrhundertelang getan hatte In den Jahren 1876 bis 1878 sind beim Bau der Eisenbahn und 20 Jahre spater beim Bau der Strassenunterfuhrung unter der Bahn hindurch noch einmal weitere Teile der romischen Badeanlage unwiederbringlich zerstort worden nbsp Romische AbwasserleitungDie endgultige Zerstorung BearbeitenAb dem Jahr 1962 nutzte die Gemeinde den alten Friedhof nicht mehr Nach Ablauf der gesetzlichen Ruhezeit liess sie im Jahr 1983 den Friedhofshugel komplett abraumen Im Hinblick darauf vereinbarten das Rheinische Landesmuseum Trier Vertreter des Landesamtes fur Denkmalpflege Mainz die Kreisverwaltung Trier Saarburg die Verbandsgemeinde Konz und die Ortsgemeinde Wasserliesch im Januar 1982 eine Vorgehensweise die das Ziel hatte mogliche Funde zu erhalten und ggf zu konservieren Ohne weitere Absprache begann man damit jedoch schon im Jahr 1982 Der damalige Burgermeister von Wasserliesch liess in Eigeninitiative ohne fachliche Begleitung mit einer Planierraupe nach den Uberresten der romischen Villa suchen Die eingesetzte Planierraupe stiess gleich nach Arbeitsbeginn auf den Abwasserkanal der romischen Villa und legte ihn teilweise frei Nach Einspruchen engagierter Burger die sich gegen das damit verbundene Verwusten des ehemaligen Friedhofes richteten wurden die Arbeiten erst einmal abgebrochen Im Mai 1983 erinnerte der Leiter des Rheinischen Landesmuseums Trier die Beteiligten schriftlich an die einvernehmlich getroffenen Absprachen Ohne sich an diese zu halten vergab die Gemeinde nach einer offentlichen Ausschreibung im Juli desselben Jahres die Abraumarbeiten an eine Tiefbaufirma Die Arbeiten begannen fur die Bevolkerung vollig uberraschend fruhmorgens am Montag den 11 Juli 1983 Die Baufirma setzte einen Loffelbagger eine Planierraupe und mehrere Lkw zum Abtransport der Abraummassen ein Der nicht angekundigte Baubeginn und die rucksichtslose Arbeitsweise der Firma deren Mitarbeiter sich jedem Versuch einen Baustopp zu erwirken widersetzten erweckte jedoch den Eindruck dass so rasch wie moglich vollendete Tatsachen geschaffen werden sollten Fest steht dass umfangreiche Teile der Relikte der romischen Villenanlage wahrend der Abraumarbeiten zu Tage getreten sind Lkw brachten die Funde zusammen mit den Abraummassen des Friedhofshugels den Grabresten und den Grundmauern der alten Kirche unverzuglich auf eine stillgelegte Abraumhalde fur Bauschutt am Liescher Berg Zur Vorgehensweise hiess es von verantwortlicher Stelle spater es seien keine historischen Baureste gefunden worden Die Aussagen unbeteiligter Augenzeugen und zahlreiche wahrend der Abraumarbeiten aufgenommene Fotos belegen das Gegenteil Auch der Bericht des Rheinischen Landesmuseums Trier dokumentiert die leider erst drei Tage zu spat begonnenen Untersuchungen mit den vorangegangenen Ablaufen Beobachter haben gesehen dass romische Ziegel und Baureste unterschiedlicher Art vor allem Mauer und Dachziegel in grosseren Mengen sowie ein gotischer Tur oder Fensterbogen aus Sandstein der vermutlich zur alten Pfarrkirche gehort hatte aufgeladen und auf den Abladeplatz fur Bauschutt abtransportiert worden sind Es kann also kaum bezweifelt werden dass man im Jahr 1983 noch einmal auf einen grosseren Teil der seit 1857 bekannten romischen Badeanlage und auf das Herrenhaus der romischen Villa Rustica gestossen ist und sie zu grossen Teilen unfachmannisch abgeraumt und beseitigt hat Noch am Nachmittag des ersten Tages der Abraumarbeiten hatte ein engagierter Burger das Rheinische Landesmuseum Trier verstandigt das nach eigenem Bekunden noch am selben Tag eine Ortsbesichtigung vornahm Die Anwesenheit der Denkmalschutzer habe die Bauarbeiter aber nicht von ihrer Arbeit abhalten konnen berichtete ein Zeuge Am nachsten Tag versuchte das Rheinische Landesmuseum Trier mit Unterstutzung der Kreisverwaltung Trier Saarburg die Arbeiten unter Hinweis auf eine bestehende Veranderungssperre einstellen zu lassen Doch dieser Versuch scheiterte als der Ortsburgermeister glaubhaft machen konnte dass die Frist bereits abgelaufen sei So wurde zunachst weiter abgeraumt Erst als der Bauleiter der Verbandsgemeinde Konz am Nachmittag des dritten Tages das Landesmuseum daruber verstandigte dass bei den Ausschachtungen in Wasserliesch Baureste zu Tage traten kam es zu einem Baustopp Die Aktivitaten der Denkmalschutzer waren am 9 August 1983 abgeschlossen Zur Konservierung deckte man die Funde mit einer etwa 50 Zentimeter hohen Erdschicht ab und sate den Erdhugel mit Gras ein Einen Teil des Entwasserungskanals uberbaute man mit einer Veranstaltungsbuhne mit einem an diese angrenzenden Schauraum in dem sich ein Diorama mit einer Darstellung der Schlacht an der Konzer Brucke im Jahre 1675 befindet Aus der Wand eines zur Strassenseite hin offenen Gebaudes tritt der Entwasserungskanal der romischen Villa als Brunnen gestaltet heraus Das Medien Echo BearbeitenDie Medien interessierten sich erst spat fur die Wasserliescher Vorgange Anrufe engagierter Burger die die ortliche Presse schon am ersten Tag der Abraumarbeiten auf das Geschehen aufmerksam gemacht hatten waren zunachst auf Desinteresse gestossen Als die Brisanz der Ereignisse offenbar geworden war erschienen in dichter Folge Berichte und Kolumnen in regionalen und uberregionalen Publikationen Radiosendungen und Fernsehdokumentationen des SWR Fernsehens schlossen sich an und befassten sich mit den ungewohnlichen Ereignissen in Wasserliesch Tenor war Die Gemeinde Wasserliesch hat in einer Nacht und Nebel Aktion ihre Vergangenheit weggebaggert und unwiederbringlich zerstort Strafanzeigen wegen Verstosses gegen das Landesdenkmalschutzgesetz die das Landesamt fur Denkmalpflege Mainz und ein Burger erstattet hatten wies die Staatsanwaltschaft Koblenz zuruck mit der Begrundung es lage kein strafbarer Tatbestand sondern lediglich eine Ordnungswidrigkeit vor Die Kreisverwaltung Trier Saarburg kam ihrer Verpflichtung nach leitete ein Bussgeldverfahren ein und verhangte gegen den Wasserliescher Burgermeister ein Bussgeld in Hohe von 900 Deutsche Mark An der Tatsache dass wertvolles Kulturgut unwiederbringlich zerstort worden war konnte das nichts mehr andern Nach fast zwei Jahren griff die Frankfurter Allgemeine Zeitung das Geschehen in Wasserliesch noch einmal auf Unter Bezugnahme auf die ungewohnlichen Vorgange zitierte die Zeitung den damaligen Burgerbeauftragten von Rheinland Pfalz Johannes Baptist Rosler Er hatte in einem Interview die seiner Meinung nach vollig unzureichenden Regelungen des Rheinland Pfalzischen Denkmalschutzgesetzes kritisiert Unter der Uberschrift Der Fall Wasserliesch Historisches zerstort zitiert ihn die Zeitung u a so Es stand fest der Burgermeister hatte mit Billigung der Gemeindevertretung Fakten geschaffen damit Gesichtspunkte des Denkmalschutzes den Bauplanungen der Gemeinde nicht mehr im Wege stehen konnten Rosler habe die Meinung vertreten ein Bussgeld von weniger als tausend Deutsche Mark sei kaum geeignet die Einhaltung der Verpflichtungen aus dem Gesetz zu gewahrleisten Literatur BearbeitenHeinz Cuppers Wasserliesch TR Badegebaude eines Gutshofs in H Cuppers Hrsg Die Romer in Rheinland Pfalz Lizenzausgabe Nikol Hamburg 2005 ISBN 3 933203 60 0 S 661 Chronik Wasserliesch von 1975 Gemeinde Wasserliesch Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr 121 1985 Jahresberichte der Gesellschaft fur nutzliche Forschungen zu Trier aus dem Jahre 1857 und 1870 Staats Zeitung Rheinland Pfalz Nr 32 1983 Trierischer Volksfreund Nr 37 186 213 und 255 1983Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Villa rustica Wasserliesch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Romisches Trier Augusta Treverorum nbsp nbsp UNESCO Welterbe Amphitheater Barbarathermen Igeler Saule Kaiserthermen Konstantinbasilika Porta Nigra Romerbrucke Trierer Dom Tempel Asclepius Tempel Trier Romischer Tempelbezirk Tawern Tempel am Herrenbrunnchen Tempelbezirk im Altbachtal Tempelbezirk Irminenwingert Grabanlagen Franzensknuppchen Graberfeld St Maximin 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