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Die Thermen am Viehmarkt auch Viehmarktthermen in Trier sind eine Thermenanlage romischen Ursprungs die nahe dem Forum der romischen Stadt der Augusta Treverorum lag Ihren Namen haben die Thermen von dem Platz unter dem sie entdeckt wurden dem sogenannten Viehmarkt Vorne Thermen hinten diagonal Kapuzinerorden RuinenIm Hintergrund Mitte ein Teil der romischen Fussbodenheizung Hypokaustum Die Viehmarktthermen und die Uberreste der auf ihrem Gelande errichteten Gebaude eines Kapuzinerklosters werden heute von einem Bau des Architekten Oswald Mathias Ungers geschutzt und sind fur Besichtigungen und Veranstaltungen zuganglich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wiederentdeckung und Ungers Bau 3 Welterbe Problematik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Romer begannen ca 80 n Chr mit dem Bau der Thermenanlage Sie war damit die erste Trierer Thermenanlage alter als Barbarathermen und Kaiserthermen Ungefahr 20 Jahre spater wurde der Bau der Viehmarktthermen abgeschlossen Die Thermen waren so angelegt dass das Warmbad Licht aus dem warmen Suden bekam Das Kaltbad hatte seine Fenster im kalten Norden Die 8364 m grosse Thermenanlage wurde am starksten im 3 und 4 Jahrhundert genutzt Nach dem Niedergang des romischen Trier wurden die Thermen nicht mehr als Badeanlage genutzt und verfielen im Laufe der Jahrhunderte Im 13 Jahrhundert verlor die Thermenruine an Substanz da man sie als Steinbruch bewirtschaftete Im 17 und 18 Jahrhundert errichtete der Kapuzinerorden einige Gebaude uber dem Ostteil der Ruine Den verbleibenden Bereich benutzte der Orden um einen Klostergarten zu bauen aus dem nach der Aufhebung des Klosters im Jahr 1802 ab 1811 der sogenannte Viehmarkt als Marktplatz wurde Die Ruinen gerieten in Vergessenheit und es wurde allgemein angenommen dass es in Trier nur zwei Thermenanlagen Barbarathermen und Kaiserthermen gegeben habe Wiederentdeckung und Ungers Bau Bearbeiten nbsp Ungers Bau uber den Thermen vorn die romischen Strassenachsen nbsp Ungers Bau bei Nacht1987 stiess man beim Aushub fur eine Tiefgarage auf die Uberreste und machte daraufhin bis 1994 Ausgrabungen im Areal des Viehmarkts Die Tiefgarage wurde schliesslich nur unter einem gegenuber den ursprunglichen Planungen etwas verschobenen Teil des Viehmarktes gebaut um einen Grossteil der Ruinen zu erhalten Der Bau wurde ebenso wie andere Tiefbauten im Trierer Stadtzentrum dennoch kritisiert da er durch die Tiefe des Aushubs die archaologisch interessanten Schichten unwiederbringlich zerstorte Der Architekt Oswald Mathias Ungers konzipierte fur die freigelegten Ruinen von Thermen und Kapuzinerkloster ein schutzendes Gebaude mit Glasfassaden das weitgehend die Form eines grossen Quaders hat von den Trierern oft nur Ungers Vitrine genannt Auf Ungers geht ausserdem das heutige Strassenpflaster auf dem Viehmarkt zuruck das in rotlichen Steinen die Lage der romischen Strassenachsen nachzeichnet Laut Ungers Konzept soll das von ihm entworfene Gebaude den Eindruck eines Aufzugs vermitteln Entlang der hohen Tragesaulen sei das Strassenpflaster hochgefahren worden und dadurch die darunterliegenden Ruinen sichtbar geworden Getreu diesem Konzept ist das Flachdach des Gebaudes mit den Steinen und im Muster des Viehmarktpflasters gedeckt nicht von unten sichtbar In der archaologischen Fachwelt ist Ungers umstritten da er bei der Errichtung dieses Schutzbaues Teile der zu schutzenden antiken Substanz unnotiger Weise durch Herausschneiden und Durchbohren des Mauerwerks vernichtet hat 1 Der Architekt wurde spater auch zur Errichtung des neuen monumentalen Eingangsbereichs an den Kaiserthermen berufen wofur die bis dahin erhaltene nordliche Randbebauung der Palaestra geopfert wurden Seit Juni 1998 sind die Ruinen fur Besichtigungen zuganglich Vor allem abends werden die Raumlichkeiten ausserdem fur unterschiedliche offentliche oder private Veranstaltungen wie z B Konzerte oder das jahrliche Weinforum genutzt Daneben finden Sonderausstellungen statt etwa 2016 die Fotoausstellung Herbert Piel Ankunft Rheinland Pfalz 2 Welterbe Problematik BearbeitenWeil die Thermen erst Anfang der 90er Jahre entdeckt wurden stehen sie nicht auf der UNESCO Liste des Weltkulturerbes denn die ubrigen romischen Baudenkmaler wurden dort bereits 1986 aufgenommen Fur eine Aufnahme in die UNESCO Liste musste also die Eintragung Welterbe Romische Baudenkmaler Dom und Liebfrauenkirche in Trier um diese Thermen erganzt werden Ob dies von der Stadt Trier beantragt werden soll ist umstritten weil die Erweiterung mit der Auflage verbunden werden konnte dort keine Veranstaltungen mehr durchzufuhren wodurch diese Einnahmequelle versiegt Literatur BearbeitenHeinz Cuppers Thermenanlage am Viehmarkt In H Cuppers Hrsg Die Romer in Rheinland Pfalz Lizenzausgabe Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 60 0 S 625f Sabine Faust Viehmarkt Romische Thermen In Rheinisches Landesmuseum Trier Hrsg Fuhrer zu archaologischen Denkmalern des Trierer Landes Trier 2008 ISBN 978 3 923319 73 2 Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier 35 S 74f Klaus Peter Goethert Die Thermen am Viehmarkt In Romerbauten in Trier Fuhrungsheft 20 Edition Burgen Schlosser Altertumer Rheinland Pfalz Schnell amp Steiner Regensburg 2003 ISBN 3 7954 1445 8 S 107 123 Johannes Michael Nebe et al 1989 Der Viehmarkt im Brennpunkt von Planung und Interessen Trier ISBN 978 3 927628 00 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Viehmarktthermen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Thermen am Viehmarkt Das romische Trier einschliesslich Viehmarktthermen die roemer online de Bilder der Viehmarktthermen zur RomerzeitEinzelnachweise Bearbeiten Klaus Peter Goethert Thermen am Viehmarkt In Rettet das archaologische Erbe in Trier Zweite Denkschrift der Archaologischen Trier Kommission Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier 31 Trier 2005 ISBN 978 3 923319 62 6 S 87 Ankunft Rheinland Pfalz 28 August bis 30 Oktober Memento des Originals vom 1 August 2016 im Internet 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