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Die Porta Nigra lateinisch fur Schwarzes Tor fruher auch Porta Martis und Romertor ist ein ab 170 n Chr errichtetes fruheres romisches Stadttor am Porta Nigra Platz und Wahrzeichen der Stadt Trier Der Name Porta Nigra stammt aus dem Mittelalter Die Einwohner Triers bezeichnen das Tor meist nur als Porta Das Tor war ursprunglich 36 Meter lang 21 50 Meter breit und 29 30 Meter hoch 1 Porta NigraUNESCO WelterbeFeldseiteVertragsstaat en DeutschlandTyp romisches StadttorKriterien Referenz Nr 1 Geschichte der EinschreibungEinschreibung 1986 Sitzung 10 Gefahrdung neinStadtseiteSeit 1986 ist die Porta Nigra Teil des UNESCO Welterbes in Trier Des Weiteren ist sie ein geschutztes Kulturgut nach der Haager Konvention Die Porta Nigra ist das besterhaltene romische Stadttor Deutschlands Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Errichtung 1 2 Mittelalter 1 3 Neuzeit 2 Bezeichnung 3 Museum 4 Rezeption 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErrichtung Bearbeiten nbsp Modell der Porta Nigra zur Romerzeit ca 4 JahrhundertDer Bau des Stadttores als nordlicher Zugang zur Stadt Augusta Treverorum Augustus Stadt im Land der Treverer begann 170 n Chr Die Datierung des Tores war lange umstritten und reichte vom 2 bis zum 4 Jahrhundert n Chr 2 Im Januar 2018 konnte der Baubeginn aufgrund einer dendrochronologischen Untersuchung von Holzresten der Stadtmauer auf das Jahr 170 n Chr festgeschrieben werden da dieses Holz aus Baumen stammte die 169 170 gefallt worden waren 3 An verschiedenen Stellen finden sich in die Steine eingemeisselte Zeichen von denen etliche auf dem Kopf stehen Es handelt sich wohl um Steinmetzzeichen die den Bau des Tores rekonstruieren helfen Die Zeichen im Westturm enthalten Tagesangaben aber ohne Jahre so dass eine absolute Datierung der Porta Nigra auf diese Weise nicht moglich ist Uber die Marken lasst sich aber die Zeit die der Bau des Tores beanspruchte abschatzen da sie mehrere durchlaufende und ubereinander liegende Quader kennzeichneten Werden diese Zeitangaben auf das gesamte Bauwerk hochgerechnet und eine meist ublich Unterteilung in Baulose berucksichtigt und schliesst den Winter als Bauzeit aus so ist die Porta Nigra innerhalb von zwei bis vier Jahren als Rohbau fertiggestellt worden Endgultig fertiggestellt wurde der unter Kaiser Mark Aurel begonnene Bau nie Beispielsweise sind die Bohrungen zur Aufnahme der Turangeln der Tore schon vorgefertigt worden In die Drehachse der Tore ragen aber immer noch die Bossen der nicht fertig bearbeiteten Quader so dass ein bewegliches Tor niemals eingebaut werden konnte Auch fur das ungeubte Auge macht die Porta einen unfertigen Eindruck zum Beispiel sind die auf der Fassade der Landseite vorgelagerten Halbsaulen im rohen Zustand belassen worden Die Locher die mittelalterliche Metallrauber hinterliessen als sie die beim Bau verwendeten Eisenklammern und Bleivergusse zur Wiederverwendung herausbrachen verstarken diesen Eindruck noch Insgesamt wurden fur den Bau ca 7200 Steinquader verwendet deren grosste bis zu sechs Tonnen wiegen Historiker gingen fruher oft davon aus dass die Porta Nigra gleichzeitig mit der romischen Stadtmauer errichtet worden sei als das nordliche Gallien im 3 Jahrhundert zunehmend durch germanische Angriffe bedroht war Inzwischen ist die Mehrheit der Forscher heute der Ansicht der Bau sei ein reprasentatives Grossprojekt gewesen das nicht primar Verteidigungszwecken dienen sollte und aufgrund finanzieller Engpasse unvollendet blieb Neben der Porta Nigra an der Nordseite der Stadt gab es noch die Porta Alba Weisses Tor an der Ostseite Porta Media Mitteltor an der Sudseite und die Porta Inclyta Beruhmtes Tor an der Romerbrucke 4 2 Mittelalter Bearbeiten nbsp Porta Nigra als Simeonskirche Stich von Caspar Merian 1670 nbsp Porta Nigra mit Simeontor wahrend des Abbruchs der DoppelkircheDer aus Sizilien stammende byzantinische Monch Simeon liess sich nach 1028 in dem Gebaude als Einsiedler nieder Angeblich hatte er sich dort einmauern lassen Nach seinem Tod 1035 wurde er im Erdgeschoss bestattet Der Trierer Erzbischof Poppo erwirkte noch im selben Jahr seine Heiligsprechung durch den Papst Dem Heiligen zu Ehren errichtete er das Simeonstift und baute das Tor zur Doppelkirche um in deren Unterkapelle Simeon bestattet war Die erhaltenen Stiftsgebaude gehen zum Teil auf das Jahr 1040 zuruck Es wurden zwei ubereinander liegende Kirchenraume angelegt von denen heute noch eine Apsis zu sehen ist Der Orgelraum der Oberkirche am Westturm ist noch deutlich erkennbar Da man fur die Kirchennutzung nur einen Turm benotigte wurde der zweite Turmaufbau der Porta Nigra abgerissen Dies stellt die einzige bis heute sichtbare gravierende Anderung an der Bausubstanz dar Letztlich ist dem Umbau zu einer Kirche wohl die Erhaltung des Gebaudes zu verdanken da es so nicht wie andere romische Bauten bzw Ruinen der Stadt zur Gewinnung von Baumaterial abgebrochen wurde 2 5 Die eigentlichen Stadttore der Porta Nigra waren zugeschuttet worden und die Nutzer gelangten uber eine Freitreppe direkt in das heute erste Stockwerk des Gebaudes Die Funktion des Stadttors ubernahm das Simeontor das direkt im Osten an die Porta Nigra anschloss Dieses im Vergleich zur Porta kleine Tor wurde durch den 1389 erbauten hohen Befestigungsturm den Ramsdonkturm geschutzt 2 Neuzeit Bearbeiten nbsp Innenansicht nbsp PfeilerhalleMitte des 18 Jahrhunderts wurde das neben der Kirche gelegene mittelalterliche Simeonstor nach einem Entwurf von Balthasar Neumann umgestaltet 2 In der zweiten Jahrhunderthalfte meisselten Steinmetze in der damaligen Oberkirche barocke Ornamente und Reliefs aus dem romischen Sandstein heraus die noch heute erhalten sind Die Kirche und das Stift liess Napoleon Bonaparte 1802 aufheben Bei seinem Besuch in Trier im Oktober 1804 verfugte er den Ruckbau der kirchlichen Anbauten Von 1804 bis 1809 wurde das mittelalterliche Gebaude ausgekernt Die Preussen vollendeten 1816 17 die Abbrucharbeiten so dass seitdem wieder das romische Tor zu sehen ist Lediglich den unteren Teil der mittelalterlichen Apsis liess man aus denkmalpflegerischen Grunden stehen Nach dem Abschluss der Arbeiten diente das Bauwerk als Triers erstes Antikenmuseum Im Jahr 1822 wurden Torflugel eingesetzt 6 und die Porta als Stadttor am 22 Mai 1822 eroffnet 7 Die Mahl und Schlachtsteuer fur die die Stadttore vor allem noch notig waren wurde allerdings weiter im Simeonstor erhoben 8 Ebenfalls 1822 beschloss der Trierer Stadtrat das neugewonnene Stadttor Wilhelmstor zu nennen Konig Friedrich Wilhelm III selbst schlug aber in einer Antwort Anfang 1823 die Bezeichnung romisches Tor vor Es erhielt dann die Bezeichnung Romertor 6 Ab 1875 76 liess die Stadtverwaltung den grossten Teil der Stadtmauer und alle mittelalterlichen Stadttore abreissen darunter auch das Simeonstor 2 5 Wahrend des Zweiten Weltkriegs erlitt die Porta Nigra leichte Beschadigungen 9 1986 wurde das Tor zusammen mit anderen romischen Kulturdenkmalern in Trier und Umgebung von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen Seit 2005 wird die Geschichte der Porta Nigra im Rahmen der Romischen Erlebnisfuhrung Das Geheimnis der Porta Nigra durch einen Schauspieler in der Paraderustung eines Centurio interpretiert der den Gasten das romische Trier vor 1800 Jahren zeigt 10 nbsp Brandabplatzungen an der Porta Nigra 2014 Am 27 Januar 2014 kam es zu einem Brand im Ostturm nachdem zwei Dreizehnjahrige einen Feuerwerkskorper von aussen in ein Turmfenster geworfen hatten und sich ein Vorhang fur eine Erlebnisfuhrung entzundete 11 Durch die Hitzeentwicklung kam es zu handtellergrossen Abplatzungen an einem Sandsteinquader Bezeichnung BearbeitenDer seit dem Mittelalter bezeugte Name Porta Nigra ist wohl von der dunklen Farbung abgeleitet die durch die Verwitterung des Kordeler Sandsteins entstand Erstmals erwahnt ist die Bezeichnung in den Gesta Treverorum aus dem 12 Jahrhundert Der Abschnitt lautet in deutscher Ubersetzung Sie die Treverer nannten es Marstor nach Mars den sie als Gott des Krieges ansahen wenn sie auszogen zum Krieg marschierten sie zu diesem Tor hinaus Schwarzes Tor aber wurde es genannt wegen der Trauer in der sie wenn sie aus dem Feld flohen durch es zuruckkehrten Dabei ging der mittelalterliche Autor davon aus dass Trier im Jahr 203 v Chr von den Treverern erbaut worden sei obwohl die Stadt tatsachlich erst um 16 v Chr von den Romern gegrundet wurde Die Begrundung fur den Namen des Tors die der mittelalterliche Autor liefert entspringt aller Wahrscheinlichkeit nur der Phantasie Die Bezeichnung Porta Martis Marstor findet sich ebenfalls erstmals in diesem Text und wurde im Mittelalter alternativ gebraucht 2 Museum Bearbeiten nbsp Eingang Museum und Ausblick Stand 2022Zwischen Stadtmuseum Simeonstift Trier und Porta Nigra befindet sich der Eingang zum Museum inklusive Ausblick Rezeption BearbeitenIm Jahre 1921 wurde die Porta Nigra auf einem Notgeldschein der Stadt Trier abgebildet 1940 erschien sie erstmals auf einer Briefmarke des Deutschen Reiches In den Jahren 1947 und 1948 gab es je eine Briefmarke mit der Porta Nigra als Motiv in Rheinland Pfalz Eine Sonderbriefmarke der Deutschen Bundespost mit einem Wert von 80 Pfennig erschien anlasslich der 2000 Jahr Feier von Trier im Jahre 1984 Im Jahre 2002 kam dann eine neue 1 Euro Dauerbriefmarke der Briefmarkenserie Sehenswurdigkeiten mit Triers Wahrzeichen heraus Am 3 Februar 2017 erhielt eine 2 Euro Gedenkmunze im Rahmen der Bundeslander Serie aus Anlass der Bundesratsprasidentschaft des Landes Rheinland Pfalz die Porta Nigra als Motiv Auflagenhohe 30 Mio Stuck 12 Der Trierer Architekt Peter Marx kopierte in leicht abgewandelter Form die romanische Apsis der Porta Nigra an den Querhausapsiden des neoromanischen Saardomes nbsp 1921 nbsp 1947 nbsp 1984 nbsp Trier Porta Nigra Apsis Vorbild fur das Querschiff des Saardomes nbsp Im Wappen des Landeskommandos Rheinland Pfalz der Bundeswehr ist eine Abbildung der Porta Nigra zu sehen nbsp Das Logo des Fussballvereins Eintracht Trier zeigt ebenfalls ein Bild der Porta Nigra als Wappenkrone In Trier verdienen das schone Grabmahl der Sekundinen die romische porta nigra welche der Aberglaube leider verstummelt hat und mehrere Ueberbleibsel von romischen Gebauden die Gothe nachdem er schon Italien gesehen hatte sehr merkwurdig fand die Aufmerksamkeit jedes gebildeten Reisenden Notizen fur Reisende nach Paris in Zeitung fur die elegante Welt vom 14 Marz 1801 13 Literatur BearbeitenHeinz Cuppers Die Romer in Rheinland Pfalz Lizenzausgabe Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 60 0 Abschnitt Porta Nigra S 604 608 Heinz Cuppers Trier Porta Nigra Fuhrer der Verwaltung der Staatlichen Burgen Schlosser und Altertumer Rheinland Pfalz Heft 10 Landesamt fur Denkmalpflege Verwaltung der Staatlichen Burgen Schlosser und Altertumer Rheinland Pfalz Mainz 1993 Sabine Faust Fuhrer zu archaologischen Denkmalern des Trierer Landes Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier Band 35 Rheinisches Landesmuseum Trier Trier 2008 ISBN 978 3 923319 73 2 Abschnitt Porta Nigra S 56 f Klaus Peter Goethert Romerbauten in Trier Edition Burgen Schlosser Altertumer Rheinland Pfalz Fuhrungsheft 20 Schnell amp Steiner Regensburg 2003 ISBN 3 7954 1445 8 Abschnitt Porta Nigra S 23 57 Peter Adolph Linde Die Porta Nigra und das Capitolium der Treviris Trier 1852 urn nbn de 0128 2 17 Lothar Schwinden Die Porta Nigra In Hans Peter Kuhnen Hrsg Das romische Trier Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Band 40 Theiss Stuttgart 2001 ISBN 3 8062 1517 0 S 143 157 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Porta Nigra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien zentrum der antike de Offizielle Website Offnungszeiten Museum Informationen zur Porta Nigra Bild der Porta Nigra zur Romerzeit und nach der Entkernung und Bilder der Doppelkirche im Mittelalter Eintrag zu Porta Nigra in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Porta Nigra in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands Rheinland a b c d e f g H v Behr Die Porta Nigra in Trier Text Fotos Grundrisse Langsschnitte Zeitschrift fur Bauwesen 1908 S 361 386 Karen Allihn So alt ist die Porta Nigra wirklich In FAZ net 12 Januar 2018 Eintrag zu Romische Stadttore in Trier in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands Rheinland abgerufen am 14 Juli 2017 a b H v Behr Die Porta Nigra in Trier Umfangreiche Darstellung der Simeonsstiftkiche zahlreiche Architekturdetails gezeichnet Zeitschrift fur Bauwesen 1908 S 573 604 a b Jacob Marx Die Ringmauern und die Thore der Stadt Trier Trier 1876 S 62 f Gustav Kasel Die Porta Nigra in Trier und die Gestaltung ihrer Umgebung 2 Teil 1922 in Deutsche Bauzeitung Jg 56 Nr 27 S 162 Theodor von Haupt Panorama von Trier und seinen Umgebungen 4 Auflage Lintz Trier 1861 S 32 Google Books Die Zerstorung des europaischen Kunsterbes In Berichte und Informationen des Osterreichischen Forschungsinstituts fur Wirtschaft und Politik 11 November 1949 S 18 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bif Das Geheimnis der Porta Nigra Fuhrungen fur Gruppen Abgerufen am 4 Oktober 2020 Update Brand in der Porta Nigra aufgeklart In Wochenspiegel 27 Januar 2014 2017 Rheinland Pfalz Porta Nigra Bundeslanderserie In bundesbank de Notizen fur Reisende nach Paris In Zeitung fur die elegante Welt Intelligenzblatt der Zeitung fur die elegante Welt 14 Marz 1801 S 250f online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung elw Mit dem Grabmahl der Sekundinen durfte die Igeler Saule gemeint sein Romisches Trier Augusta Treverorum nbsp nbsp UNESCO Welterbe Amphitheater Barbarathermen Igeler Saule Kaiserthermen Konstantinbasilika Porta Nigra Romerbrucke Trierer Dom Tempel Asclepius Tempel Trier Romischer Tempelbezirk Tawern Tempel am Herrenbrunnchen Tempelbezirk im Altbachtal Tempelbezirk Irminenwingert Grabanlagen Franzensknuppchen Graberfeld St Maximin Grabkammer am Reichertsberg GrutenhauschenVillen und Palastanlagen Kaiservilla von Konz Palatiolum Romische Villen Leiwen Villa Otrang Villa rustica 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