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Die Barbarathermen in Trier Augusta Treverorum sind die romische Thermenanlage mit der grossten Grundflache die nordlich der Alpen errichtet wurde Seit 1986 sind die Barbarathermen Teil des UNESCO Welterbes Romische Baudenkmaler Dom und Liebfrauenkirche in Trier Barbarathermen 2015Barbarathermen ca 360 370 n Chr Modell im Landesmuseum Trier Konservierung und Restaurierung der originalen romischen Mauerreste im Fundamentbereich 1990 Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Spatere Nutzung 1 2 Heutiger Zustand 2 Anlage 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDie Barbarathermen wurden in der zweiten Halfte des 2 Jahrhunderts n Chr errichtet 1 Zu dieser Zeit war die Thermenanlage am Viehmarkt wahrscheinlich zu klein fur die wachsende Stadtbevolkerung geworden Die Thermen hatten zur Entstehungszeit Ausmasse von 172 m 240 m 42 500 m Sie uberdeckten damit zwei 2 Wohnblocke und eine Strasse Die Wasserversorgung der Thermen erfolgte durch die Ruwerwasserleitung 3 Das gewaltige Bauprogramm kann nur als staatlich finanziertes Projekt erklart werden Zur Zeit ihrer Entstehung waren die Barbarathermen die zweitgrosste Thermenanlage im romischen Reich nur die Trajansthermen in Rom waren von der Flache grosser 1 Die Germaneneinfalle des 3 Jahrhunderts uberstand die Thermenanlage anscheinend ohne grossere Schaden Munz und Keramikfunde bezeugen eine Nutzung bis zum Ende des 4 Jahrhunderts Der Betrieb wurde mit den Zerstorungen Triers zu Beginn des 5 Jahrhunderts eingestellt Umbauten zu Wohnzwecken sind erkennbar die als Beginn der Vorstadt St Barbara gedeutet werden Spatere Nutzung Bearbeiten Die Grosse der Anlage fuhrte in nachromischer Zeit zu verschiedenen Nutzungen Neben der Verwendung als Steinbruch sind verschiedene Einbauten von Gebauden erfasst Fruhchristliche Grabinschriften deuten auf eine Kirche moglicherweise bereits in merowingischer Zeit hin Im 11 Jahrhundert nannte sich ein Ministerialengeschlecht nach der Nahe zur Brucke de Ponte Auf dieses durften verschiedene mittelalterliche wehrhafte Einbauten zuruckzufuhren sein die auf der Stadtansicht von Matthaus Merian und einer Zeichnung von Alexandre Wiltheim um 1620 als Ruine zu erkennen sind Diese beiden sind die einzigen detaillierten Zeichnungen des Baus und gleichzeitig die letzten Ab 1611 dienten die Barbarathermen als Steinbruch fur den Bau des Jesuitenkollegs die ubrig gebliebenen Reste sprengte 1675 der franzosische General Vignory im Eroberungskrieg des franzosischen Konigs Ludwig XIV um im Umkreis der Stadt Trier aus taktischen Grunden ein freies Feld zu schaffen Der Name der Thermen geht auf die Pfarrkirche St Barbara zuruck Weitere Kirchengebaude konnten sich ebenfalls auf dem grossen Thermengelande ausserhalb des mittelalterlichen Mauerrings befunden haben Der Standort der Kirche St Maria ad Pontem ist weitgehend unbekannt da sie 1675 von franzosischen Truppen gesprengt wurde Zu dieser Zeit hatte der rucksichtslose Umgang mit den antiken Hinterlassenschaften allerdings schon eine gewisse Tradition Bereits Kaiser Maximilian I liess die noch aufrecht stehenden Gebaudeteile der Thermen wahrend des Trierer Reichstages 1512 zu Testzwecken mit Kanonen beschiessen nbsp Ruinen der Barbarathermen ca 1548 4 Merian Stich von 1646 Farbung nicht im Original nbsp Ruinen der Barbarathermen vor 1611 nbsp Ruinen der Barbarathermen vor 1611 links klein der Richardsturm nbsp Zustand um 1900Heutiger Zustand Bearbeiten nbsp Hintereingang Stand 2022 Die Anlage war seit dem Jahr 2000 fur Besucher gesperrt um die Ruinen zu restaurieren Seit dem 23 Juli 2015 ist die Anlage wieder fur Besucher geoffnet Mithilfe eines neu angelegten Stegs ist eine Besichtigung seitdem wieder moglich Der Startpunkt zur Begehung der Therme liegt am Beginn der Friedrich Wilhelm Strasse Die Anlage ist mit Offnungszeiten ohne Eintritt zuganglich und der Steg ist mit Infotafeln ausgestattet Anlage Bearbeiten nbsp Grundriss der Thermenanlage in gelb der heutige Besucher zugang Das Thermengebaude mit einer Grosse von 172 m 96 m war entlang einer von Norden nach Suden verlaufenden Achse geplant wobei die beiden weitgehend identischen Badetrakte spiegelsymmetrisch links und rechts der Achse lagen Der langen Eingangsfront im Norden war der grosse Hof der Palaestra vorgelagert die durch eine Portikus begrenzt war 5 Mehreren Nischen und Apsiden an der Nordseite der Fassade entsprechen kleinere Kaltwasserbecken an der Innenseite Ein daran sudlich anschliessender grosserer Raum besass ein Kreuzgratgewolbe An diesen schloss sich das zentrale Laubad Tepidarium an ein kreuzformiger beheizter Raum Das Heissbad Caldarium mit einer Grosse von 20 m 30 m sprang weit aus der sudlichen Gebaudefront hervor Entlang der Wande befanden sich mit Pfeilern und Saulen gegliederte Nischen die rechteckige Becken sowie zwei Kesselraume enthielten Aus der sudlichen Gebaudefront ragten zwei Grosswannen 13 m 23 m als Apsiden heraus Diese waren uber Wandelhallen zu erreichen Der Grundriss der zahlreiche hohe Hallen und dazwischen niedrigere Verbindungsglieder aufwies war so konzipiert dass alle Raume naturliches Tageslicht erhielten und leicht zu beluften waren Die zahlreichen Apsiden sind eine typische Bauform des fortgeschrittenen 2 Jahrhunderts n Chr Der Grundriss der Barbarathermen weist grosse Ahnlichkeit mit den hadrianischen Thermen von Leptis Magna auf 6 Literatur BearbeitenHeinz Cuppers Die Barbarathermen In H Cuppers Hrsg Die Romer in Rheinland Pfalz Lizenzausgabe Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 60 0 S 616 620 Sabine Faust Barbarathermen In Rheinisches Landesmuseum Trier Hrsg Fuhrer zu archaologischen Denkmalern des Trierer Landes Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier Bd 35 Trier 2008 ISBN 978 3 923319 73 2 S 40f Thomas Fontaine Die Barbarathermen In Hans Peter Kuhnen Hrsg Das romische Trier Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Bd 40 Konrad Theiss Stuttgart 2001 ISBN 3 8062 1517 0 S 102 113 Klaus Peter Goethert Die Barbarathermen In Romerbauten in Trier Fuhrungsheft Edition Burgen Schlosser Altertumer Rheinland Pfalz Nr 20 Schnell amp Steiner Regensburg 2003 ISBN 3 7954 1445 8 S 76 105 Gunther Stanzl Michael Dodt Die Barbarathermen in Trier Ein neues Projekt der Bauforschung Restaurierung und Prasentation In Die Denkmalpflege Band 63 Nr 1 Deutscher Kunstverlag Berlin 2005 S 39 54 Winfried Weber Trier Barbarathermen Fuhrer der Verwaltung der staatlichen Burgen Schlosser und Altertumer Rheinland Pfalz Nummer 6 Landesamt fur Denkmalpflege Mainz 1976 Neuauflage ebenda 1993 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Barbarathermen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Barbarathermen 360 Panoramaaufnahme Barbarathermen Informationen zur Geschichte der Barbarathermen Rekonstruktion der Barbarathermen zur RomerzeitEinzelnachweise Bearbeiten a b Goethert 2003 S 78 Nach Goethert 2003 S 78 bei H Cuppers S 617 findet sich die Angabe vier grosse Wohnquartiere Hans Peter Kuhnen Das romische Trier Konrad Theiss Stuttgart 2001 ISBN 3 8062 1517 0 Matthaus Merians Stich von 1646 ahnelt stark dem Holzschnitt von Trier von 1548 in Sebastian Munsters Cosmographiae Universalis Titel Situs amp figura antiquissimae amp praecipuae Medioniatricum ciuitatis Treuirensis der als die erste authentische Stadtansicht von Trier gilt Zwar ist Merians Ansicht detaillierter als der Holzschnitt bildet aber bauliche Veranderungen die zwischen 1548 und 1646 vorgenommen wurden z B an der Konstantinbasilika nicht ab Vergleiche den Holzschnitt in der lateinischen Ausgabe der Cosmographiae Universalis von 1550 auf Historic Cities Die Beschreibung des Gebaudes folgt im Wesentlichen den Angaben bei H Cuppers S 617f Goethert 2003 S 83 49 75 6 6302777777778 Koordinaten 49 45 0 N 6 37 49 O Romisches Trier Augusta Treverorum nbsp nbsp UNESCO Welterbe Amphitheater Barbarathermen Igeler Saule Kaiserthermen Konstantinbasilika Porta Nigra Romerbrucke Trierer Dom Tempel Asclepius Tempel Trier Romischer Tempelbezirk Tawern Tempel am Herrenbrunnchen Tempelbezirk im Altbachtal Tempelbezirk Irminenwingert Grabanlagen Franzensknuppchen Graberfeld St Maximin Grabkammer am Reichertsberg GrutenhauschenVillen und Palastanlagen Kaiservilla von Konz Palatiolum Romische Villen Leiwen Villa Otrang Villa rustica Bollendorf Villa Rustica Mehring Villa rustica Wasserliesch Villa Urbana in Longuich Villa rustica Newel Villa von Welschbillig Sonstiges Civitas Treverorum Langmauer Munzschatz von Meckel Neumagener Steindenkmaler Neumagener Weinschiff Porta Alba Porta Inclyta Porta Media Romersprudel Romische Ruwerwasserleitung Romischer Qanat Mehring Romischer Qanat Polich Thermen am Viehmarkt Treverer Trierer Goldmunzenschatz Trierer Spruchbecher Normdaten Geografikum GND 4662960 9 lobid OGND AKS VIAF 244745779 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barbarathermen amp oldid 238794261