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Der Essener Domschatz umfasst eine der bedeutendsten Sammlungen kirchlicher Kunstwerke in Deutschland Die Schatzstucke werden in der Domschatzkammer neben der Munsterkirche aufbewahrt Zahlreiche liturgische Gerate und Objekte kommen bis heute im Gottesdienst zum Einsatz 1 Domschatzkammer Essen neben der Munsterkirche 2013 Reliquienbehalter aus aufgelassenen Altaren des Ostchores im Essener Munster datiert auf 1054Ein Kleinod des Domschatzes ist diese burgundische Agraffe Zum Domschatz gehoren insgesamt 16 dieser seltenen Schmuckstucke des 14 JahrhundertsLilienkrone 11 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sammlung 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDer Domschatz geht aus dem Schatz des ehemaligen Damenstifts Essen hervor das im 9 Jahrhundert gegrundet wurde und bis zur Sakularisation im Jahre 1803 bestand Danach ging der Kirchenschatz in das Eigentum der dem Stift zugehorigen Pfarrgemeinde St Johann Baptist uber Wahrend des Ruhraufstands 1920 wurde der gesamte Stiftsschatz heimlich nach Hildesheim ausgelagert von wo er 1925 zuruckgebracht wurde 2 Im Zweiten Weltkrieg wurde der Domschatz zunachst nach Warstein dann auf die Albrechtsburg in Meissen und von dort aus nach Siegen gebracht wo er zum Schutz vor Luftangriffen im Hainer Stollen eingelagert wurde wie auch der Aachener und der Trierer Domschatz Nach Kriegsende wurde er dort von amerikanischen Truppen gefunden und in das Landesmuseum nach Marburg verbracht spater in eine Sammelstelle fur ausgelagerte Kunstwerke nach Schloss Dyck bei Rheydt Von April bis Oktober 1949 wurde der Essener Domschatz in Brussel und Amsterdam ausgestellt und anschliessend nach Essen zuruckgebracht 1953 wurde der Domschatz in einer Ausstellung in der Villa Hugel gezeigt 3 Seit 1957 ist der Schatz Eigentum des damals neu gegrundeten Bistums Essen Die Domschatzkammer wurde erstmals 1958 auf Wunsch des ersten Essener Bischofs Franz Hengsbach uneingeschrankt der Offentlichkeit zuganglich gemacht Der erste Kustos des Domschatzes war Domkapitular Leonhard Kuppers Wegen einer baulichen Erweiterung war die Schatzkammer zwischen dem 15 September 2008 und dem 15 Mai 2009 geschlossen Unterdessen wurde der Domschatz vom 20 Oktober 2008 bis zum 8 Februar 2009 in der gemeinsam mit dem Ruhr Museum verstanstalteten Sonderausstellung Gold vor Schwarz in der ehemaligen Kohlenwasche auf Zeche Zollverein gezeigt Die neue Ausstellung des Domschatzes wurde am 15 Mai 2009 eroffnet Leiterin der Essener Domschatzkammer ist seit September 2017 die Kunsthistorikerin Andrea Wegener 4 Sammlung BearbeitenBis auf wenige Ausnahmen wie z B den Schrein des Hl Marsus hat sich der Schatz des ehemaligen Essener Frauenstiftes fast vollstandig erhalten Er enthalt mehrere Kunstwerke aus ottonischer Zeit die in ihrer Handwerkskunst und Fulle so weltweit einmalig sind vier Vortragekreuze aus ottonischer Zeit das Otto Mathilden Kreuz das Kreuz mit den grossen Senkschmelzen das Theophanu Kreuz und das Mathildenkreuz eine goldene Krone bei der es sich moglicherweise um die Kinderkrone Ottos III handelt die aber uberwiegend in das 11 Jahrhundert datiert wird und die alteste erhaltene Lilienkrone uberhaupt darstellt das Zeremonialschwert der Abtissinnen aus ottonischer Zeit in einer Goldscheide das Theophanu Evangeliar eine Handschrift des 11 Jahrhunderts mit einem goldgetriebenen Buchdeckel in dessen Mitte sich eine geschnitzte Elfenbeintafel befindet ein Kreuznagelreliquiar ebenfalls von Theophanu gestiftet die Goldene Madonna die alteste vollplastische Marienfigur der abendlandischen Kunst aufbewahrt in der Munsterkirche ein zwei Meter hoher siebenarmiger Bronzeleuchter aus ottonischer Zeit aufbewahrt in der Munsterkirche Neben den ottonischen Kunstwerken gehoren zum Domschatz auch wertvolle Objekte aus spateren Epochen Rund 30 gotische Kunstwerke zeugen von einer zweiten Blute des Stiftes zwischen dem 13 und 15 Jahrhundert wie die Marsus Buste aus dem ausgehenden 15 Jahrhundert und 16 burgundische Agraffen aus dem 14 Jahrhundert 5 Ferner gehoren zum Domschatz mehrere Handschriften darunter das sprachwissenschaftlich wie kunstlerisch bedeutende karolingische Evangeliar Signatur Hs 1 der Essener Liber Ordinarius Hs 19 und der Essener Nekrolog Hs 20 Neben den Kunstwerken aus dem Besitz des ehemaligen Frauenstifts Essen beherbergt die Domschatzkammer ausserdem die Insignien der Bischofe des Bistums Essen Bischofsstabe Mitren Pektoralien und Bischofsringen Literatur BearbeitenGeorg Humann Die Kunstwerke der Munsterkirche zu Essen Schwann Dusseldorf 1904 Heinz Kohn Der Essener Munsterschatz Eine Einfuhrung Essen 1953 Victor H Elbern Der Munsterschatz von Essen Kuhlen Monchengladbach 1959 Leonhard Kuppers Paul Mikat Der Essener Munsterschatz Fredebeul u Koenen Essen 1966 Alfred Pothmann Der Essener Kirchenschatz aus der Fruhzeit der Stiftsgeschichte In Gunter Berghaus Hrsg Herrschaft Bildung und Gebet Grundung und Anfange des Frauenstifts Essen Klartext Verlag Essen 2000 ISBN 3 88474 907 2 S 135 153 Jan Gerchow Der Schatz des Essener Frauenstifts bis zum 15 Jahrhundert Zur Geschichte der Institution In Das Munster am Hellweg Jg 56 2003 S 79 110 Klaus Gereon Beuckers Ulrich Knapp Farbiges Gold Die ottonischen Kreuze in der Domschatzkammer Essen und ihre Emails Domschatzkammer Essen Essen 2006 ISBN 3 00 020039 8 Birgitta Falk Thomas Schilp Michael Schlagheck Hrsg wie das Gold den Augen leuchtet Schatze aus dem Essener Frauenstift Essener Forschungen zum Frauenstift Bd 5 Klartext Verlag Essen 2007 ISBN 978 3 89861 786 4 Birgitta Falk Hrsg Gold vor Schwarz Der Essener Domschatz auf Zollverein Katalog zur Ausstellung im Ruhr Museum Essen 20 Oktober 2008 bis 11 Januar 2009 Klartext Verlag Essen 2008 ISBN 978 3 8375 0050 9 Birgitta Falk Hrsg Der Essener Domschatz Klartext Verlag Essen 2009 ISBN 978 3 8375 0200 8 Ina Germes Dohmen Nach Umbau und Erweiterung Der Essener Domschatz prasentiert sich mit neuem Konzept und Design In Das Munster am Hellweg Jg 62 2009 S 150 155 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Essener Domschatz Sammlung von Bildern Website der Domschatzkammer Essen Domschatz Essen auf den Seiten der Arbeitsgemeinschaft kirchlicher Museen und Schatzkammern im deutschsprachigen RaumAnmerkungen Bearbeiten Geschichte abgerufen am 22 November 2022 Lydia Konnegen Verborgene Schatze Der Essener Munsterschatz in Zeiten des Ruhrkampfes In Das Munster am Hellweg Jg 58 2005 S 67 81 Museum Folkwang Essen zeigt in Villa Hugel Kunstwerke aus Kirchen Museums und Privatbesitz Essener Munsterschatz Wandteppiche der Sammlung Krupp Gemalde Skulpturen alter und neuer Meister vom 10 Mai bis 30 September 1953 Essen 1953 Andreas Rossmann In Frauenhand Leitung des Essener Domschatzes In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22 August 2017 S 9 Birgitta Falk Die sechzehn franzosisch burgundischen Agraffen im Essener Domschatz In Birgitta Falk Thomas Schilp Michael Schlagheck Hrsg wie das Gold den Augen leuchtet Schatze aus dem Essener Frauenstift S 215 241 Susanne Conrad 16 Agraffen aus dem Essener Domschatz In Jahrbuch der rheinischen Denkmalpflege Bd 42 2011 S 240 243 Museen in Essen Alte Synagoge Deilbachhammer Deutsches Plakatmuseum Domschatzkammer Museum Folkwang Haus der Essener Geschichte Stadtarchiv Halbachhammer Kunsthaus Essen Kupferhammer Markt und Schaustellermuseum Mineralien Museum Kupferdreh OKtoRail Phanomania Erfahrungsfeld Polizeimuseum Essen Red Dot Design Museum Rotkreuz Museum Ruhr Museum Schatzkammer St Ludgerus Schloss Borbeck Skulpturen im Grugapark Skulpturenensemble Moltkeplatz Skulpturenpark Zollverein Stadtmuseum Kettwig Villa Hugel 51 455716 7 014124 Koordinaten 51 27 20 6 N 7 0 50 8 O Normdaten Korperschaft GND 5162170 8 lobid OGND AKS LCCN n2009000063 VIAF 125719228 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Essener Domschatz amp oldid 237129684