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Die Aachener Domschatzkammer prasentiert den Kirchenschatz des Aachener Doms eine der bedeutendsten Sammlungen kirchlicher Kulturschatze der Welt Das Museum in der Tragerschaft des Aachener Domkapitels befindet sich in der historischen Innenstadt von Aachen in am Kreuzgang des Domes gelegenen Raumlichkeiten Gezeigt werden Werke aus spatantiker byzantinischer karolingischer ottonischer staufischer und gotischer Zeit Die Sammlung der Schatzkammer des Doms wurde 1978 zusammen mit dem Dom als erstes Denkmal auf deutschem Boden in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen 1 Seit 2009 ist die Domschatzkammer eine Station der Route Charlemagne Domschatzkammer Aachen Haupteingang Kleines Drachenloch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstellung 2 1 Themenbereiche 2 1 1 Karl der Grosse 2 1 2 Liturgie 2 1 3 Kronungen 2 1 4 Marienverehrung 2 1 5 Wallfahrt und Reliquienschatz 2 2 Textilschatz 2 3 Sonstiges 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenGeschichte Bearbeiten nbsp Lotharkreuz westdeutsch Koln um 985 nbsp Karlsbuste Aachen nach 1349 Uber die Aufbewahrung des Schatzes der Aachener Marienkirche im Mittelalter ist heute nichts mehr bekannt 2 Vom 15 bis ins 19 Jahrhundert wurden die Stucke der stetig wachsenden Sammlung in einem grossen gotischen Reliquienschrank aufbewahrt der sich in der Sakristei der Matthiaskapelle des Aachener Doms befand 2 Vermutlich hat es im Obergeschoss der Kapelle einen Paramentenraum gegeben der nach den schlimmen Erfahrungen durch den grossen Stadtbrand von Aachen im Jahr 1656 gegen Brand durch ein Schutzgewolbe aus Ziegelstein und einen doppelten Boden gesichert war 2 Angaben von Franz Bock zufolge wurde der Schatzschrank im 19 Jahrhundert auseinandergenommen und dessen bemalte Turflugel in einen neuen Schatzschrank eingefugt der wiederum auf engstem Raum gleichsam die Hauptstucke des Domschatzes aufnahm den Karlsschrein und Marienschrein den Goldaltar das Lotharkreuz die Karlsbuste sowie samtliche Reliquiare 2 Dieser zweite Schatzschrank war zunachst von 1873 bis 1881 in der im nordlichen Obergeschoss befindlichen Karlskapelle des Domes aufgestellt bis er aufgrund besserer klimatischer Verhaltnisse in der barocken Ungarnkapelle platziert wurde 2 Dort blieb die Sammlung einzig mit Unterbrechung der Auslagerung wahrend des Ersten Weltkrieges bis zum Jahr 1931 2 Wie in einem Reisefuhrer des 19 Jahrhunderts erwahnt wurde der so aufbewahrte Domschatz vom Kuster gegen Entgelt Fremden prasentiert 3 Zum Ende des Ersten Weltkrieges hatte der damalige Dombaumeister Joseph Buchkremer als sicheren Bergungsort fur den Schatz die Allerseelenkapelle ausgewahlt 2 Nach der Ruckfuhrung des Schatzes aus Paderborn wurde hier im Jahr 1922 mit dem Ausbau einer ersten Schatzkammer begonnen die 1931 eroffnet werden konnte 2 Der Schatz der jahrhundertelang in einem engen Schatzschrank untergebracht gewesen war konnte nun auf einem mit 90 m fur damalige Verhaltnisse angemessen grossen Raum nach zeitgemassen museums und sicherheitstechnischen Vorgaben und Gesichtspunkten der Offentlichkeit gezeigt werden 2 Dieser Standort wurde abgesehen von der erneuten Auslagerung der Sammlung im Zweiten Weltkrieg bis 1979 beibehalten 2 Das Bundesministerium fur Raumordnung Bauwesen und Stadtebau wahlte 1975 wegen der Signifikanz den Domschatz Aachen aus um fur ihn einen Erprobungsbunker fur Sachschutz zu errichten 4 Da nur kurze Transportwege im Ernstfall die Gewahr fur eine schadlose Umlagerung bieten konnen entschloss sich das Domkapitel in unmittelbarer Nahe des Schutzbunkers an der Westseite des Kreuzgangs eine neue Schatzkammer zu bauen 4 Planung und Durchfuhrung erfolgten von 1975 bis 1979 4 Die inhaltliche und gestalterische Konzeption wurde von Dombaumeister Leo Hugot Domkapitular Erich Stephany und Herta Lepie entwickelt und realisiert 4 1979 wurden die neuen Ausstellungsraumlichkeiten in Dienst genommen 4 In drei Raumen wurden die Exponate auf einer Flache von 490 m in chronologischer Reihenfolge der Offentlichkeit prasentiert 4 Im Laufe der Zeit stellten sich jedoch technische Mangel ein die eine Gefahrdung fur den Kunstschatz mit sich brachten 4 Daher erfolgte auch bedingt durch den unerwartet hohen Besucherandrang 1995 wiederum eine Neuaufstellung um den aktuellen museumsdidaktischen konservatorischen technischen und sicherheitstechnischen Anforderungen gerecht zu werden 4 Daneben wurde erkennbar dass eine chronologische Prasentation fur die Besucher eher schwer nachzuvollziehen war 4 Das Konzept fur die Neuaufstellung wurde von Herta Lepie Georg Minkenberg Domkapitular August Peters sowie Dombaumeister Hans Karl Siebigs erarbeitet mit der Ausfuhrung wurde der Architekt Winfried Wolks betraut 4 Die bisherige Ausstellungsflache wurde auf 600 m erweitert und bietet nicht nur zusatzliche Raume fur Wechselausstellungen sondern zudem auch die Moglichkeit der Akzentuierung durch Bildung von Raumkompartimenten 4 Die Aufstellung erfolgte nun nicht mehr chronologisch sondern nach funf Themen die die inhaltlichen Bezuge der Schatzstucke zueinander klar erkennen lassen 4 Herta Lepie war von 1978 bis 1986 Leiterin der Domschatzkammer und von 1987 bis zu ihrer Pensionierung 2003 Direktorin der Abteilung Goldschmiedekunst am Aachener Dom Von 1994 bis zu seinem Tod im Marz 2016 ubernahm Georg Minkenberg die Leitung der Domschatzkammer Als seine Nachfolgerin wurde im Juni 2016 Birgitta Falk berufen 5 Ausstellung BearbeitenNeben den funf unten naher behandelten Themenkomplexen zu den unterschiedlichen historischen religiosen wie auch kulturellen Funktionen und Bedeutungen der Aachener Marienkirche stellt auch der uberaus reiche Textilschatz einen bedeutenden Bestandteil der gegenwartigen Ausstellung dar Anders als bei den fruheren Ausstellungskonzepten endet die zeitliche Prasentation mit dem Ende Aachens als Kronungsort im 16 Jahrhundert 6 Die in nachmittelalterlicher Zeit und Neuzeit zur Ausstattung der Stifts und Domkirche geschaffenen Kunstwerke werden in Zukunft zu einem Teil ihren Platz in den Kapellen des Domes haben 6 Themenbereiche Bearbeiten Die heutige Schatzkammer zeigt mehr als 100 Kunstwerke die nach funf Themen gruppiert sind Karl der Grosse Die Kronungen Die Liturgie Die Marienkirche Die Wallfahrtskirche und ihr Reliquienschatz Die einzelnen Themenkreise werden nachfolgend vorgestellt Karl der Grosse Bearbeiten Der Schwerpunkt der Ausstellung richtet sich auf die Dokumentation des heutigen Doms als ehemalige Pfalzkirche Karls des Grossen Hier steht die spatgotische silbervergoldete Karlsbuste Vorbild fur zahlreiche spatere Reliquienbusten im Zentrum Moglicherweise wurde Karl der Grosse im Proserpina Sarkophag einem romischen Marmor Sarkophag des fruhen 3 Jahrhunderts n Chr im Aachener Dom bestattet Daruber hinaus stellen das gotische Karlsreliquiar aus dem 14 Jahrhundert das ebenfalls gotische Dreiturmreliquiar sowie das franzosische Armreliquiar von 1481 jeweils mit Reliquien des Herrschers herausragende Stucke der Sammlung dar Das zu Beginn des neunten Jahrhunderts an der Hofschule Karls des Grossen angefertigte Schatzkammer Evangeliar Inv Nr 4 gilt als eines der Hauptwerke der karolingischen Buchmalerei Ebenfalls zu den mit Karl in Verbindung gebrachten Exponaten gehort ein Olifant des elften Jahrhunderts aus Unteritalien sarazenisch oder dem Orient der lange Zeit als dessen Jagdhorn angesehen wurde 7 Ferner findet sich das aus dem achten Jahrhundert stammende sog Jagdmesser Karls des Grossen 8 Es handelt sich neben dem Petrusmesser aus dem Bamberger Domschatz um das einzig bekannte mittelalterliche Messer das oberirdisch verwahrt wurde demnach von Beginn an eine besondere Bedeutung hatte alle ubrigen Vergleichsstucke sind Grabungsfunde Das als angelsachsisch oder skandinavisch einzustufende Jagdmesser ist aus damasziertem Eisen gefertigt Die zugehorige Scheide aus Leder datiert wohl aus dem elften Jahrhundert und tragt die in angelsachsischer Majuskel angebrachte Inschrift BYRHTSIGE MEC FECID Byrthsige Glanzender Sieger hat mich gefertigt 9 Ein weiteres unter Karls Agide geschaffenes bedeutsames Werk der Sakralkunst ist das im ersten Viertel des neunten Jahrhunderts in der Hofschule Karls des Grossen entstandene Elfenbein Diptychon 10 Inv Nr G 8 das als Buchdeckel eines Intonationsbuchs aus dem fruhen 15 Jahrhundert wiederverwendet wurde 11 Der Quadrigastoff 12 ein byzantinisches purpurnes Samitgewebe aus der Zeit zwischen dem sechsten und dem Ende des achten Jahrhunderts mit einer Hohe von 76 und einer Breite von 75 cm war vermutlich Bestandteil der Leichentucher mit denen Karl am 28 Januar 814 bestattet wurde Er stellt vor dunkelblauem Grund in gelbbraunem Muster eine spatantike Arenaszene dar Die Seide die von Otto von Falke als altestes und bedeutendstes byzantinisches Figurengewebe bezeichnet wurde weist eine Vermischung byzantinischer und persischer Motive auf 13 Auch findet sich hier das in das elfte oder zwolfte Jahrhundert zu datierende und wohl in Luttich geschaffene 14 sogenannte Brustkreuz Karls des Grossen 15 ein Reliquiar mit einem Splitter des Kreuzes Christi das Karl der Legende zufolge zusammen mit den beiden weiteren benannten Schmuckstucken im Grab um den Hals getragen haben soll und das dann bei der Graboffnung durch Otto III gefunden worden sei Demnach ware es identisch mit dem bei Thietmar von Merseburg bezuglich der Graboffnung erwahnten Kreuz 16 nbsp Olifant Unteritalien 11 Jahrhundert und sog Jagdmesser Karls des Grossen samt Scheide angelsachsisch skandinavisch 8 Jahrhundert nbsp Schatzkammer Evangeliar Aachen Anfang 9 Jahrhundert nbsp Quadrigastoff Byzanz zwischen 6 und Ende 8 Jahrhundert hier identisches 1850 in Aachen abgetrenntes Stuck aus dem Musee national du Moyen Age Paris nbsp Dreiturmreliquiar Aachen um 1370 90 nbsp Armreliquiar Karls des Grossen Frankreich 1481 Liturgie Bearbeiten Es folgen Gegenstande aus dem Zusammenhang der Liturgie darunter das bis heute zu besonderen Anlassen gottesdienstlich verwendete ottonische Lotharkreuz ein prunkvoll gearbeitetes Vortragekreuz aus der Zeit um das Jahr 985 mit einem zentralen Kameo das den romischen Kaiser Augustus zeigt und einem namensgebenden karolingischen Siegelstein eines Herrschers Lothar weshalb es als Suhnestiftung des westfrankischen Konigs Lothar fur einen Uberfall auf Aachen angesehen wird Es gilt in seiner kunsthandwerklichen Ausfuhrung wie auch asthetischen Konzeption von der beinahe schon uberbordend anmutenden Ausstattung mit Edelsteinen Perlen und Filigranen angefangen bis hin zu seiner besonders wohlgeratenen Proportionierung als ein unubertroffenes Musterbeispiel fur den Typus des mittelalterlichen Gemmenkreuzes Hinzu kommen spatgotische Kunstwerke aus der Kolner Malerschule wie beispielsweise der Aachener Altar von 1515 20 und eine 1525 in Hildesheim entstandene Darstellung der Gregorsmesse 17 ferner Goldschmiedearbeiten des Hans von Reutlingen darunter auch einzelne der silbervergoldeten Reliefplatten des Apostel Antependiums aus dem Munster aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts 18 Kronungen Bearbeiten nbsp Liuthar Evangeliar Reichenau vor 1000 Kunstwerke die anlasslich der Konigskronungen zwischen 936 und 1531 nach Aachen gelangten bilden einen weiteren thematischen Schwerpunkt Hierzu gehort zuerst das von Otto III gestiftete ottonische Liuthar Evangeliar Inv Nr 25 das namensgebend fur eine ganze Handschriftengruppe ist und fur dessen Miniaturen zum ersten Mal in der Geschichte abendlandischer Buchmalerei durchgehend ein Goldgrund verwandt wurde Neben dem Prachtkodex ist der um 1020 geschaffene Goldene Buchdeckel zu nennen der ursprunglich wohl den Einband des Liuthar Evangeliars und spater dann bis 1972 den Einband des Schatzkammer Evangeliars bildete Die ebenfalls in dieser Sektion ausgestellte Elfenbein Situla 19 ein um das Jahr 1000 hochstwahrscheinlich im Auftrag Ottos III in Trier angefertigtes 20 reich mit Figurenschnitzereien dekoriertes Weihwassergefass ist eine von mehreren kostbaren Elfenbeinarbeiten der Sammlung Marienverehrung Bearbeiten Der Dom als Marienkirche birgt mit dem Marienschrein in dem auch das sogenannte Kleid Mariens bewahrt wird neben dem Kirchbau als solchem den wohl sinnfalligsten und in kunsthistorischer Hinsicht wertvollsten Beleg der Verehrung Mariens als Patronin von Bistum Stadt und Dom Weitere Objekte stellen in diesem Zusammenhang die spatgotische Strahlenkranzmadonna in der Chorhalle das rheinisch maaslandische Gnadenbild im Oktogon deren insgesamt 43 prachtige Kleider sowie schatzungsweise mehrere hundert Schmuckstucke umfassende Sammlung in der Schatzkammer verwahrt werden und die alabasterne Madonnenfigur des fruhen 14 Jahrhunderts im Eingangsbereich des Doms dar Auch in der Schatzkammer befinden sich zahlreiche Stucke die der Muttergottes gewidmet sind Dazu zahlt die um 1485 geschaffenen Tafeln des hiernach benannten Meisters des Aachener Marienlebens Die Aussenseiten der Flugel zeigen in einer uber die Flugel fortlaufend gedachten Saulenhalle vor prachtigem Brokatvorhang in der Mitte die Mutter Gottes der Karl der Grosse als Greis kniend ein Modell des Aachener Munsters uberreicht Zu sehen sind daneben die Heiligen Leopardus und Bischof Blasius Auf den Innenseiten der Flugel sind paarweise ubereinander acht Szenen aus dem Marienleben dargestellt Der hier abgebildete rechte Flugel zeigt beispielsweise die Verkundigung die Begegnung Joachims und Annas an der Goldenen Pforte die Darstellung Jesu im Tempel und den Tempelgang Mariens Die Szenen sind nicht chronologisch dargestellt sondern durch die acht besonders gefeierten Marienfeste des Marienstiftes bestimmt Im Kontext der Marienverehrung sind ferner diverse gotische Marienplastiken und die um 1461 entstandene Krone der Margarethe von York 21 die von ihr im Jahre 1474 bei einem Aachenbesuch als Ausstattungsstuck fur das Gnadenbild gestiftet wurde und diesem bis heute wahrend der Heiligtumsfahrt als Zierde dient zu sehen 22 nbsp Krone der Margarethe von York England um 1461 nbsp Thronende Madonna mit Kind fruhes 14 Jahrhundert nbsp Marienleben Innenseite rechter FlugelWallfahrt und Reliquienschatz Bearbeiten Die Reliquien des Domes und die Wallfahrt nach Aachen insbesondere die Aachener Heiligtumsfahrt sind Themen zu denen die verschiedensten Reliquiare des Weiteren die Stiftungen Ludwigs des Grossen von Ungarn die unter anderem zwei in Temperatechnik gemalte silberbedeckte Bildtafeln der Gottesmutter und zwei Ostensorien mit Reliquien der drei heiligen ungarischen Herrscher Stephan Ladislaus und Emmerich ausgestellt sind Drei weitere Ostensorien enthalten die drei kleinen Heiligtumer sowie ein um 1350 geschaffenes aufwendig verziertes Scheibenreliquiar mit einer in Bezug zur entsprechenden Szene des Passionsgeschehens zu setzenden Schwammreliquie 23 Ein herausragendes Stuck stellt ferner die 1258 in Limoges aus besonders fur mittelalterliche Verhaltnisse wertvollem Zedernholz gefertigte und mit vierzig kupfervergoldeten Medaillons in Form von getriebenen und emaillierten Wappenbeschlagen gestaltete Wappentruhe des Richard von Cornwall dar 24 diese findet heute noch alle sieben Jahre wahrend der Heiligtumsfahrt Verwendung indem dort die aus dem Marienschrein entnommenen Tuchreliquien aufbewahrt werden wenn keine liturgische Zeigung erfolgt 25 Ebenfalls zu den in der Domschatzkammer aufbewahrten Stucken zahlen die zahlreichen kunstvollen Schlosser des Marienschreins die zu jeder Heiligtumsfahrt eigens angefertigt bzw im Rahmen der feierlichen Eroffnungsvesper aufgebrochen werden samt den Rauten Schlusselgriffen der zugehorigen Schlussel 26 Weiterhin findet sich hier das 39 cm hohe in vergoldetem Silber gearbeitete und Niello verzierte sogenannte Anastasiusreliquiar der Uberlieferung nach mit sterblichen Uberresten des hl Athanasius das etwa von der Jahrtausendwende stammt und das Heilige Grab versinnbildlicht das als Ort der Auferstehung zugleich Abbild des Himmlischen Jerusalems ist 27 Ein weiteres Objekt stellt der Felixschrein dar 28 ein vermutlich in Byzanz gefertigter Reliquienkasten des elften Jahrhunderts in dem einer auf diesem aufgebrachten Inschrift aus dem 16 Jahrhundert zufolge die Gebeine des hl Bischofs Felix von Martana 29 sowie anderer Martyrer ruhen Der Schrein weist stilistische Analogien zum Trierer Andreas Tragaltar auf 30 Der in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts gefertigte Kreuzigungsaltar 31 auch Wenzel oder Bohmenaltar genannt bildete ursprunglich das Retabel des von Karl IV fur die bohmischen Pilger gestifteten Wenzelaltars im Aachener Munster 32 Temporar wird in Sonderausstellungen der 1912 vom Aachener Goldschmied Bernhard Witte angefertigte Corona Leopardus Schrein gezeigt der die von Otto III 997 nach Aachen uberfuhrten Reliquien der Hl Corona und des Hl Leopardus beinhaltet 33 34 Der Schrein wurde nach seiner Restauration ab dem 15 Mai 2020 wahrend der Coronapandemie in einer eigenen kleinen Sonderausstellung gezeigt Geplant war er fur eine Sonderausstellung zur Goldschmiedekunst des Mittelalters und des Historismus Ende August 2020 35 nbsp Aquamanile Aachen um 1170 80 nbsp Felixschrein Byzanz 11 Jahrhundert nbsp Wappentruhe von Cornwall nbsp Corona Leopardus SchreinTextilschatz Bearbeiten Im grossen Gewolberaum des Untergeschosses ist rund um den Kronungsmantel die sog Cappa Leonis 36 vor 1520 falschlicherweise benannt nach Papst Leo III aus konservatorischen Grunden in Wechselausstellungen der reiche insgesamt mehrere tausend Textilien umfassende Textilschatz des Domes zu sehen 37 Dazu gehoren antike und fruhmittelalterliche Stoffreliquien sowie orientalische und byzantinische Seidenstoffe des sechsten bis zehnten Jahrhunderts die als Bursen Reliquienhullen dienten 38 Ferner finden sich hier die 1629 gestifteten seidenen reich bestickten Hullen der im Marienschrein aufbewahrten und zur Heiligtumsfahrt gezeigten vier grossen Heiligtumer und die um 1160 70 gefertigte Bernhardskasel 39 37 Hinzu kommen liturgische Gewander in Form von Kaseln und Chormanteln aus der Zeit des Mittelalters bis hin zum 20 Jahrhundert aus Seide Samt und Brokat zudem die zahlreichen kostbaren Gewander fur das im Dom befindliche Gnadenbild der Gottesmutter Die Sammlung der barocken Paramente gilt als die grosste im gesamten Rheinland 37 nbsp Barocke Kaseln im Paramentenraum nbsp Bahrtuch mit Hermelinfell aus dem Fundus Sonderausstellung 2022 Sonstiges Bearbeiten Im Obergeschoss werden in einem eigenen Raum die Pontifikalien im Einzelnen sind dies Bischofsstabe Mitren Pektoralien und Bischofsringe der Bischofe und Weihbischofe von Aachen samt einer Bild bzw Zeittafel derselben prasentiert Vom 20 Juni bis zum 21 September 2014 war in der Sonderausstellung Verlorene Schatze ein Teil derjenigen Kunstwerke in der Domschatzkammer ausgestellt die einst zum Aachener Bestand gehort hatten und spater verkauft geraubt oder verschenkt worden waren teilweise jedoch nur in Kopien Literatur BearbeitenFranz Bock Karls des Grossen Pfalzkapelle und ihre Kunstschatze Kunstgeschichtliche Beschreibung des karolingischen Octogons zu Aachen etc Koln amp Neuss 1866 Textarchiv Internet Archive Karl Faymonville Das Munster zu Aachen Die Kunstdenkmaler der Stadt Aachen Band 1 Schwann Dusseldorf 1916 Ernst Gunther Grimme Mittelalterliche Karlsreliquiare Die Verehrung Karls des Grossen dargestellt anhand von Aachener Reliquienbehaltern und anderen Werken der Goldschmiedekunst In Aachener Kunstblatter Band 16 Dusseldorf 1957 S 30 36 Ernst Gunther Grimme Grosse Kunst aus tausend Jahren Aachener Kunstblatter Band 36 Katalog zur Ausstellung Grosse Kunst aus Tausend Jahren Kirchenschatze aus dem Bistum Aachen im Kronungssaal des Aachener Rathauses vom 15 Juni bis 15 September 1968 Schwann Dusseldorf 1986 Ernst Gunther Grimme Text Ann Munchow Aufnahmen Der Aachener Domschatz Aachener Kunstblatter Band 42 Mit einer Einfuhrung von Erich Stephany 2 Auflage Schwann Dusseldorf 1973 Otto Muller Hrsg Der Aachener Domschatz Langewiesche Konigstein im Taunus 1976 ISBN 3 7845 0123 0 Herta Lepie Die Domschatzkammer zu Aachen Aachener Domkapitel Aachen 1990 Herta Lepie Georg Minkenberg Die Schatzkammer des Aachener Domes Brimberg Aachen 1995 ISBN 3 923773 16 1 Ernst Gunther Grimme Der goldene Dom der Ottonen Einhard Aachen 2001 ISBN 3 930701 90 1 Herta Lepie Schimmernd in lauterem Gold und leuchtend von kostbaren Steinen Projekte in der Goldschmiedewerkstatt des Aachener Domes Karlsverein Dombauverein Schriftenreihe Band 4 Aachen 2001 Herta Lepie Text Ann Munchow Bilder Elfenbeinkunst aus dem Aachener Domschatz Imhof Petersberg 2006 ISBN 3 86568 000 3 Herta Lepie Georg Minkenberg Der Domschatz zu Aachen Schnell amp Steiner Regensburg 2010 ISBN 978 3 7954 2320 9 Walter Maas Pit Siebigs Der Aachener Dom Schnell amp Steiner Regensburg 2013 ISBN 978 3 7954 2445 9 S 146 160 Georg Minkenberg Der Aachener Domschatz In Walter Maas Pit Siebigs Der Aachener Dom Schnell amp Steiner Regensburg 2013 ISBN 978 3 7954 2445 9 S 166 169 Herta Lepie Der Domschatz zu Aachen In Clemens M M Bayer Dominik M Meiering Martin Seidler Martin Struck Hrsg Schatzkunst in Rheinischen Kirchen und Museen Schnell amp Steiner Regensburg 2013 ISBN 978 3 7954 2827 3 S 121 137 Georg Minkenberg Sisi Ben Kayed Hrsg Verlorene Schatze Ehemalige Schatzstucke aus dem Aachener Domschatz Schnell amp Steiner Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 2834 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aachener Domschatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Domschatzkammer Webseite der Stadt Aachen zur DomschatzkammerAnmerkungen Bearbeiten Eintrag in die Liste der UNESCO englisch a b c d e f g h i j Herta Lepie Der Domschatz zu Aachen In Clemens M M Bayer u a Hrsg Schatzkunst in Rheinischen Kirchen und Museen S 123 Herta Lepie Der Domschatz zu Aachen In Clemens M M Bayer u a Hrsg Schatzkunst in Rheinischen Kirchen und Museen S 123 a b c d e f g h i j k l Herta Lepie Der Domschatz zu Aachen In Clemens M M Bayer u a Hrsg Schatzkunst in Rheinischen Kirchen und Museen S 124 Leiterin der Domschatzkammer wechselt nach Aachen bistum essen de 6 Juni 2016 abgerufen am 6 Juni 2016 a b Herta Lepie Der Domschatz zu Aachen In Clemens M M Bayer u a Hrsg Schatzkunst in Rheinischen Kirchen und Museen S 125 Sog Jagdhorn Karls des Grossen im Bildindex der Kunst und Architektur Sog Jagdmesser Karls des Grossen im Bildindex der Kunst und Architektur Herta Lepie Georg Minkenberg Die Schatzkammer des Aachener Domes S 21 Helga Giersiepen DI 31 Aachen Dom 1992 Nr 17 urn nbn de 0238 di031d001k0001705 inschriften net Karolingisches Elfenbein Diptychon im Bildindex der Kunst und Architektur Herta Lepie Ann Munchow Elfenbeinkunst aus dem Aachener Domschatz Petersberg 2006 S 10 17 Rainer Kahsnitz Diptychon mit nachosterlichen Erscheinungen Christi In Peter van den Brink Sarvenaz Ayooghi Hrsg Karl der Grosse Charlemagne Karls Kunst Katalog der Sonderausstellung Karls Kunst vom 20 Juni bis 21 September 2014 im Centre Charlemagne Aachen Sandstein Dresden 2014 ISBN 978 3 95498 093 2 S 188 189 mit Literatur Quadrigastoff im Bildindex der Kunst und Architektur Herta Lepie Georg Minkenberg Die Schatzkammer des Aachener Domes S 13 14 Ernst Gunther Grimme Der goldene Dom der Ottonen S 15 Sog Brustkreuz Karls des Grossen im Bildindex der Kunst und Architektur Helga Giersiepen DI 31 Aachen Dom 1992 Nr 24 urn nbn de 0238 di031d001k0002400 inschriften net Esther Meier Die Gregorsmesse Funktionen eines spatmittelalterlichen Bildtypus Bohlau Koln 2006 ISBN 3 412 11805 2 S 248 ff Der Hochaltar des Aachener Munsters Antependium mit Darstellung der zwolf Apostel im Bildindex der Kunst und Architektur Rose Marie Schulz Rehberg Die Aachener Elfenbeinsitula Ein liturgisches Gefass im Spannungsfeld von Imperium und Sacerdotium Eine kunst historische Analyse Monsenstein und Vannerdat Munster 2006 ISBN 3 86582 284 3 Helga Giersiepen DI 31 Aachen Dom 1992 Nr 22 urn nbn de 0238 di031d001k0002206 inschriften net Ernst Gunther Grimme Der goldene Dom der Ottonen S 44 50 hier S 44 Helga Giersiepen DI 31 Aachen Dom 1992 Nr 66 urn nbn de 0238 di031d001k0006608 inschriften net Herta Lepie Georg Minkenberg Die Schatzkammer des Aachener Domes S 74 Helga Giersiepen DI 31 Aachen Dom 1992 Nr 38 urn nbn de 0238 di031d001k0003804 inschriften net Wappentruhe des Richard von Cornwallis im Bildindex der Kunst und Architektur Herta Lepie Georg Minkenberg Die Schatzkammer des Aachener Domes S 93 Christoph Stender Michael Lejeune Verschlossen und aufgeschlagen Die Schlosser des Marienschreins und die Heiligtumsfahrt zu Aachen Schnell amp Steiner Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 2835 8 Vgl Anton Legner Hrsg Ornamenta ecclesiae Kunst und Kunstler der Romantik Band 3 Katalog zur Ausstellung des Schnutgen Museums in der Josef Haubrich Kunsthalle Stadt Koln Koln 1985 S 88 90 Felixschrein im Bildindex der Kunst und Architektur Felix von Martana im Okumenischen Heiligenlexikon Herta Lepie Georg Minkenberg Die Schatzkammer des Aachener Domes S 95 Kreuzigungsaltar im Bildindex der Kunst und Architektur Herta Lepie Georg Minkenberg Die Schatzkammer des Aachener Domes S 102 Ernst Gunther Grimme Der Corona und Leopardusschrein In Der Aachener Domschatz L Schwann Dusseldorf 1973 S 152 f Reliquien von St Corona liegen in Aachen DOMRADIO DE Abgerufen am 28 Marz 2020 Aachener Dom zeigt Corona Schrein Westdeutscher Rundfunk 11 Mai 2020 abgerufen am 16 Mai 2020 Kronungsmantel Cappa Leonis im Bildindex der Kunst und Architektur a b c Herta Lepie Der Domschatz zu Aachen In Clemens M M Bayer u a Hrsg Schatzkunst in Rheinischen Kirchen und Museen S 137 Herta Lepie Der Domschatz zu Aachen In Clemens M M Bayer u a Hrsg Schatzkunst in Rheinischen Kirchen und Museen S 136 137 Bernhardskasel im Bildindex der Kunst und Architektur Museen in der Stadteregion Aachen Aachen Aachener Domschatzkammer Centre Charlemagne Computermuseum Aachen Couven Museum Fernmeldemuseum Aachen Internationales Zeitungsmuseum Kunstlermuseum Beckers Boll Kunsthaus Nordrhein Westfalen Kornelimunster Ludwig Forum fur Internationale Kunst Reiff Museum Suermondt Ludwig Museum Zollmuseum Friedrichs Alsdorf Energeticon Eschweiler Karnevalsmuseum Eschweiler Stadtische Kunstsammlung Eschweiler Monschau Brauerei Museum Felsenkeller Druckerei Museum Weiss Kunst und Kulturzentrum Monschau Stiftung Scheibler Museum Rotes Haus Senfmuhle Monschau Sparkassen Museum Monschau Dorfmuseum Uraalt Scholl Roetgen Alte Nagelschmiede Mulartshutte Simmerath Bauernmuseum Lammersdorf Naturkundliche Bildungsstatte Nordeifel SAKRALA Eifelmuseum fur christliche Volks und Kirchenkunst Stolberg Rheinland Heimat und Handwerksmuseum Burg Stolberg Museum Zinkhutter Hof 50 775036111111 6 0828166666667 Koordinaten 50 46 30 1 N 6 4 58 1 O Normdaten Korperschaft GND 1228608 4 lobid OGND AKS LCCN nr2003031939 VIAF 129822022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aachener Domschatzkammer amp oldid 232629759