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Heinrich Maria Dieckmann 7 Marz 1890 in Kempen 11 April 1963 in Monchengladbach war ein deutscher Maler und Designer Er war ein Vertreter des Expressionismus in Deutschland der sich vor allem der sakralen Kunst widmete Dieckmann gilt als Mitbegrunder der modernen sakralen Glasmalerei Heinrich Dieckmann ca 1913 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinrich Dieckmann war das alteste der acht Kinder von Stephan Dieckmann 1852 1935 Oberlehrer an der Kempener Taubstummenschule und dessen Frau Christine 1864 1937 In dem stark katholisch engagierten Elternhaus der Vater war unter anderem Vizeprases des katholischen Arbeitervereins und mehrere Jahre Stadtrat in der Verwandtschaft gab es mehrere Pfarrer und Ordensmitglieder wurden seine padagogischen Fahigkeiten gepragt Nach dem Besuch der Volksschule ging Dieckmann ab 1900 auf das Kempener Gymnasium Thomaeum das er jedoch bereits 1908 mit der Mittleren Reife verliess um vom 27 April 1908 bis zum 23 Marz 1910 als Halbschuler an der Krefelder Handwerker und Kunstgewerbeschule einem Vorlaufer der heutigen Hochschule Niederrhein zu studieren Krefeld hatte sich mit der Eroffnung des unter Leitung von Friedrich Deneken stehenden Kaiser Wilhelm Museums Ende 1897 zu einem Zentrum der kunstlerischen Moderne entwickelt Krefeld wurde ein Brennpunkt fur die neuen Kunststromungen aus Belgien den Niederlanden und Paris Deneken war ebenso wie der Leiter der Kunstgewerbeschule der Hamburger Architekt Carl Wolbrandt ein Anhanger der Idee des 1907 gegrundeten Deutschen Werkbundes die uberkommene Trennung zwischen freier Kunst und angewandter Kunst aufzuheben Dieckmann besuchte die Klasse fur dekorative Malerei und Naturstudien von Jan Thorn Prikker sowie die Klasse fur Portrat und Aktzeichnen von August Nielsen Er befreundete sich mit Thorn Prikker und blieb bis in die 1920er Jahre mit ihm in Kontakt als Thorn Prikker an der Munchner Kunstgewerbeschule und spater an der Dusseldorfer Kunstakademie lehrte Kommilitonen von Dieckmann in Krefeld waren unter anderem Heinrich Campendonk Walter Giskes Wilhelm Wieger und Helmuth Macke Cousin von August Macke Campendonk Wieger und Helmuth Macke waren mit Dieckmann befreundet auch Heinrich Nauen gehorte zum Freundeskreis Die Studenten hatten auch Kontakte zu Kunstlern aus dem Kreis der Brucke und des Blauen Reiters Dieckmann kannte wahrscheinlich auch die moderne Gemaldesammlung des 1902 zunachst in Hagen eroffneten Museums Folkwang von Karl Ernst Osthaus 1909 reiste Dieckmann nach Den Haag und besichtigte verschiedene Kunstmuseen Nach der Auflosung des Krefelder Kunstlerkreises absolvierte Dieckmann von 1910 von 1913 das Abitur als externer Schuler eines humanistischen Gymnasiums in Krefeld Zwischen 1913 und 1914 begann er ein Kunstgeschichtsstudium an der Universitat Munchen bei Heinrich Wolfflin und Fritz Burger 1914 wechselte er an die Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat Bonn wo er sich wie sein Bruder Josef ein Jahr zuvor fur Theologie einschrieb Zusatzlich horte er unter anderem auch kunsthistorische Vorlesungen bei Paul Clemen und Wilhelm Worringer Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Dieckmann Soldat und geriet wahrend der Lorettoschlacht in franzosische Kriegsgefangenschaft aus der er 1920 entlassen wurde 1921 setzte er sein Kunstgeschichtsstudium an der Universitat zu Koln bei Albert Erich Brinckmann fort wechselte aber schon 1922 wieder nach Bonn In Bonn wurde er 1924 wegen mangelnder Teilnahme exmatrikuliert nachdem er 1923 eine Lehrtatigkeit an der Krefelder Handwerker und Kunstgewerbeschule aufgenommen hatte 21 August 1930 heiratete er die Porzellanmalerin Maria Mia Lunenborg 1930 war Dieckmann Mitherausgeber der Kirchenzeitung Weltwarte und wurde im gleichen Jahr als Professor und Direktor der Handwerker und Kunstgewerbeschule in Trier berufen Unter seiner Leitung entwickelte diese sich zu einer der fuhrenden Einrichtungen in Deutschland 1934 wurde Dieckmann von den Nationalsozialisten aus dem Dienst entfernt In der Zeit des Nationalsozialismus zog Dieckmann mit seiner Familie nach Koln wo er als freischaffender Kunstler tatig war Vor den alliierten Bombenangriffen fluchtete die Familie gegen Kriegsende nach Bad Honnef 1947 wurde er wieder als Leiter der Schule eingesetzt und blieb in dieser Position bis 1953 Nach seiner Pensionierung siedelte Dieckmann nach Monchengladbach uber wo er bis zu seinem Lebensende weiterhin als Kunstler tatig war In Monchengladbach fuhrte er gemeinsam mit seiner Frau ein offenes Haus das zum Treffpunkt des Kunstlerkreises im Kabuff wurde 1963 starb Dieckmann an einem Herzversagen Seine Heimatstadt Kempen benannte eine Strasse nach dem Kunstler 1 Werk Bearbeiten nbsp Fenster von Heinrich Dieckmann in der Weihbischofskapelle des Trierer Doms 1954Dieckmann befasste sich vorwiegend mit Monumentalmalerei Glasmalerei Wandmalerei und Mosaikkunst im offentlichen meist kirchlichen Umfeld Zu seinen Lebzeiten hatte Dieckmann daher bewusst keine Einzelausstellung Ausserdem fertigte er Tafelbilder und Druckgrafiken entwarf Mobelstucke und Paramente Dieckmanns Gesamtwerk umfasst uber 1500 Arbeiten Seine sakralen Werke sind in rund 60 Kirchen im Rheinland und in der Umgebung von Trier zu sehen Zu seinen Werken zahlen das Chorfenster in Kloster Marienthal bei Wesel das 1927 auf der grossen Juryfreien Kunstausstellung in Berlin gezeigt wurde Fenster im Trierer Dom und die in den Nachkriegswirren verschollenen Fenster in St Aposteln in Koln Weiter Glasfenster Dieckmanns finden bzw befanden sich in Duisburg Ruhrort Kath Kirche St Maximilian Duisburg Ruhrort Schifferkinderheim St Nikolausburg Frankfurt Zeilsheim St Bartholomaus Wandgemalde Grefrath Kath Kirche St Laurentius Grefrath Mulhausen Kath Pfarrkirche Sankt Heinrich Hamminkeln Kloster Marienthal Heinsberg Karken Kath Kirche St Kirche Severin Kempen Kath Kirche St Maria Geburt Kempen St Hubert Kath Kirche St Hubert Krefeld Huls Kath Kirche St Cyriakus Krefeld Oppum Kath Kirche Hl Schutzengel Moers Kath Kirche St Josef Monchengladbach Geneicken Kath Kirche St Franziskus Monchengladbach Pongs Kath Kirche Herz Jesu Monchengladbach Wickrath Kath Kirche St Antonius Rommerskirchen Hoeningen Kath Kirche St Stephanus Straelen Broekhuysen Kath Kirche St CorneliusZahlreiche Glasfenster entstanden in Zusammenarbeit mit der Glaswerkstatt Derix Neben der sakralen Kunst gestaltete er auch Gebrauchsgegenstande 1923 belebte Dieckmann zusammen mit Heribert Reiners die Tradition der niederrheinischen Bauerntopferei mit sakralen Motiven Die meisten seiner Gemalde befinden sich in Privatbesitz sind nicht offentlich zuganglich und kaum auf Ausstellungen gezeigt Literatur BearbeitenAusstellungskatalog Heinrich Dieckmann Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in der Galerie Abels in Monchengladbach am 24 Oktober 1971 o O o J Monika Joggerst Heinrich Dieckmann Leben und Werk 1890 1963 Dissertation Ruhr Universitat Bochum 2002 online PDF Datei 23 6 MB Heribert Reiners Tausend Jahre rheinischer Kunst Bonn 1938 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Dieckmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Webseite der Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jh e V mit Bildern der Werke DieckmannsEinzelnachweise Bearbeiten 1 Normdaten Person GND 122123905 lobid OGND AKS LCCN no2012032102 VIAF 30411189 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dieckmann HeinrichALTERNATIVNAMEN Dieckmann Heinrich Maria vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und DesignerGEBURTSDATUM 7 Marz 1890GEBURTSORT KempenSTERBEDATUM 11 April 1963STERBEORT Monchengladbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Dieckmann Maler amp oldid 235268648