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Die St Josefs Kirche ist die katholische Stadtpfarrkirche in der Innenstadt von Moers Nordrhein Westfalen Sie ist seit 2008 mit den drei anderen ehemals selbststandigen Pfarreien St Bonifatius mit St Markus und St Ludger Teil der neugegrundeten Grosspfarrei St Josef 1 St Josef von Sudosten links das Marienheim Inhaltsverzeichnis 1 Standort 2 Geschichte 3 Architektur 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Liste der Pfarrer nicht vollstandig 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksStandort BearbeitenDie Kirche befindet sich in der Nahe des Moerser Schlosses und des Kastellplatzes im inneren Bereich des ehemaligen Festungssterns der einst das Schloss umgab und gegenuber dem 1778 erbauten Marienheim dem ersten katholischen Kirchengebaude in Moers seit der Reformation das heute den Kindergarten beherbergt Geschichte BearbeitenDas alteste Gotteshaus der Stadt die Bonifatiuskirche stammte aus dem 10 oder 11 Jahrhundert Sie befand sich dort wo heute die alte Friedhofskapelle an der Rheinberger Strasse steht Spater kam im Jahre 1444 fur die Karmeliter die Johanniskirche hinzu die seit der Reformation als Evangelische Stadtkirche dient Graf Hermann von Neuenahr Moers setzte spatestens bis 1560 in der Stadt und in der Grafschaft Moers die Reformation dauerhaft durch Nach der Reformation abgesehen von der spanischen Besatzung zwischen 1586 und 1597 im Krieg der Hollander gegen die Spanier also in der ersten Phase des Achtzigjahrigen Krieges gab es lange Zeit keine katholische Kirche in Moers Die Wiedererrichtung einer katholischen Gemeinde begann um 1700 In den ersten Jahrzehnten des 18 Jahrhunderts begegneten den Einwohnern von Moers Katholiken fast nur als Garnisonsangehorige Das anderte sich nach dem Siebenjahrigen Krieg als auch ehemalige franzosische Soldaten Handwerker und Tagelohner hinzustiessen Der preussische Konig Friedrich II gestattete 1771 eine Kollekte fur die Errichtung einer katholischen Kirche Zwei Jahre spater erteilte er die Baugenehmigung gewahrte einen Baukostenzuschuss und ubertrug die Ausfuhrung Pastor Anthonius Eickhoff Am 9 Juni 1778 wurde mit dem Bau der Kirche begonnen und die Fertigstellung erfolgte bis Anfang August 1779 Die Weihe der Kirche wurde am 24 August 1779 durchgefuhrt 2 Diese Kirche ein fruhklassizistisches Gebaude mit seinem polygonalen Grundriss ist es heute nicht anzusehen dass es ursprunglich eine Kirche war Derzeit beherbergt es als Marienheim den Kindergarten Es wurde zuletzt 1973 vollstandig renoviert Im Zuge der Industrialisierung verbunden mit dem Anwachsen der katholischen Einwohnerzahl im Verlauf des 19 Jahrhunderts wurde die Errichtung eines grosseren Gotteshauses notwendig Der Neubau entstand von 1868 bis 1871 finanziert durch Kollekten Ein Sturm brachte die Turmhaube vor der Fertigstellung zum Einsturz Durch den verheerenden Brand im Jahre 1929 wurde das Gotteshaus schwer beschadigt und der gesamte Dachaufbau vernichtet Das Turmobergeschoss und der Helm wurden nach dem Brand in den Jahren 1930 31 erneuert 1942 beschadigten Fliegerbomben die Kirche und zerstorten die Masswerkfenster Die Wiederherstellung der Kirche erfolgte bis 1948 dabei wurden die Fensteroffnungen als schmale ungegliederte Fenster verkleinert Eine Innensanierung wurde 1976 durchgefuhrt mit Erweiterung der Orgelempore und mit dem Einbau einer neuen Bodenheizung Architektur BearbeitenDas heutige Gotteshaus ist eine dreischiffige neugotische Pseudobasilika Entworfen wurde der Bau von dem Architekten Franken aus Kempen und erbaut von 1868 bis 1871 Er besteht aus Backstein mit einem polygonalen Dreiapsidenschluss mit funf Jochen und einem zur Sudseite hin angrenzenden in zwei Geschosse unterteilten und mit zwei Jochen gegliederten Querhaus in dessen Erdgeschoss sich die Sakristei befindet und im Obergeschoss eine zur Innenseite des sudlichen Kirchenschiffs hin offene Empore Den vorgesetzten hohen Westturm kront eine kupfergedeckte Turmhaube Die Kirchenschiffe werden von Kreuzrippengewolben die Hauptapsis von einem plastisch erscheinenden Sterngewolbe abgeschlossen Dem schlichten Ausseren des Backsteinbaus entspricht auch die Innengestaltung Acht schlanke Rundpfeiler mit je vier Dienstvorlagen trennen die Schiffe Die Blattkapitelle mit dem reichen naturalistischen Laubwerk orientieren sich an denen der Xantener Stiftskirche St Viktor Ausstattung BearbeitenDie Glasbilder der drei Chorfenster wurden von Professor Heinrich Dieckmann entworfen und 1958 durch die Glasmaler Josef und Hans Mencke in Goch ausgefuhrt Sie zeigen in der Mitte die Auferstehung Christi darunter die drei Frauen die den Leichnam Jesu salben wollen Im linken Fenster sind Szenen aus dem Leben des heiligen Josef des Patrons der Kirche im rechten Fenster die Heiligen Paulus Schutzpatron des Bistums Munster Barbara Schutzpatronin der Bergleute und Thekla dargestellt 3 Eine Figurengruppe Maria Heimsuchung des 18 Jahrhunderts aus Holz in bewegten Formen des flamischen Barock weist auf Verbindungen zu Gabriel de Grupello hin Eine Schutzmantelmadonna befindet sich in der linken die Josefstatue mit dem Jesuskind auf dem Arm in der rechten Apsis Der Altar der Ambo und die Tabernakelstele in Sandstein wurden 1982 83 von Ursula Legge Suwelack aus Bonn entworfen Die beiden Wandbilder im Chorraum sind aus der Erbauungszeit und zeigen die Geburt Christi und den Tod des hl Josef 1985 wurden sie entdeckt und restauriert Ein Glasfenster im Turmraum uber dem Hauptportal Das Wasserwunder des hl Clemens stammt von Friedrich Baudri aus dem Jahre 1865 Ausserdem befindet sich im Turmraum eine Pieta die ursprunglich Teil einer Gedenkstatte fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs war gegenuber das Marienbild Immerwahrende Hilfe und in Nahe des nordwestlichen Eingangsbereichs hangen das Bildnis Christi Himmelfahrt und die Pfingstgruppe ein Fragment aus einem Schnitzaltar nbsp Geburt Christi linkes Wandbild nbsp Tod des hl Josef rechtes WandbildOrgel BearbeitenDie heutige Orgel wurde im Jahre 1987 von der Firma Gebruder Stockmann errichtet Das Schleifladen Instrument hat 28 Register auf zwei Manualwerken und Pedal Die Spieltraktur ist mechanisch die Registertraktur ist elektrisch Die Orgel hat folgende Disposition 4 I Hauptwerk C g30 1 Bordun 16 0 2 Prinzipal Anm 1 0 8 0 3 Flute harmonique Anm 2 0 8 0 4 Oktave 0 4 0 5 Spitzflote 0 4 0 6 Holzquinte 2 2 3 0 7 Superoktave 0 2 0 8 Terz 1 3 5 0 9 Mixtur V 0 2 10 Trompete Anm 3 0 8 Tremulant II Schwellwerk C g311 Rohrflote 0 8 12 Salicional 0 8 13 Schwebung Anm 2 0 8 14 Prinzipal 0 4 15 Blockflote 0 4 16 Sesquialtera II 2 2 3 17 Schwiegel 0 2 18 Quinte 1 1 3 19 Scharff IV 0 1 20 Basson Anm 4 16 21 Hautbois Anm 4 0 8 Tremulant Pedal C d122 Violon Anm 5 16 23 Subbass 16 24 Oktavbass 0 8 25 Gedacktbass 0 8 26 Tenoroktave 0 4 27 Hintersatz IV 2 2 3 28 Posaune Anm 5 16 Koppeln II I I P II P Spielhilfen 2 freie Kombinationen 1 freie Pedalkombination Tutti jeweils als Druckknopfe Pistons korrespondierend Ausloser als Druckknopf Tremulanten regelbar Einzelabsteller fur Zungen Mixturen 16 Register Anmerkungen Prospekt a b Uberblasend ab c Nach Gottfried Silbermann a b Franzosische Bauweise a b Holz Liste der Pfarrer nicht vollstandig BearbeitenAnton Eickhoff OP 1774 1784 Johann Velder OP 1784 1814 Franz Friedrich Josef Kaiser OFM Cap 1814 1824 Peter Gerhard Bannes 1824 1830 Johann Theodor Haentjes 1830 1837 Gerhard Franz Driessen 1837 1848 Hermann Mungersdorf 1848 1857 Andreas Wertmoller 1857 1863 Jakob Troost 1863 1873 Peter Josef Koven 1873 1898 Hermann Horstmann 1898 1908 Carl Henscher 1908 1930 Heinrich Bucker 1994 2011 Joachim Klaschka 2011 2014 Karsten Weidisch 2014 2016 Herbert Werth seit 2016Einzelnachweise Bearbeiten Artikel bei RP Online Die Geburtsstunde von St Josef Friedrich Nettesheim Nachricht uber den Aufbau und die Einsegnung der katholischen Pfarrkirche zu Moers 1778 und 1779 In Die Heimath Wochenblatt fur Kunde der niederrheinischen Geschichte Jg 1877 Nr 6 S 23 glasmalerei ev de Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jh e V Disposition der Orgel in St Josef Moers Thomas Nolte archiviert vom Original am 21 Marz 2005 abgerufen am 1 Januar 1900 Literatur BearbeitenWolf Strache Moers Die Schonen Bucher Band 29 und Deutsche Stadte Band 32 DSB Verlag Stuttgart 1965 DNB 453426514 Birgit und Rainer Schiffler Die Bau und Kunstdenkmale In Der Kreis Wesel Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1983 ISBN 3 8062 0288 5 Gabriele M Knoll Der Niederrhein Landschaft Geschichte und Kultur Du Mont Buchverlag Koln 1997 ISBN 3 7701 2283 6 Margret Wensky Andrea Ronz Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 2 Von der preussischen Zeit bis zur Gegenwart Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2000 ISBN 3 412 04600 0 Giesbert Knopp Moers Burg Schloss Kulturzentrum Festschrift zum 100 jahrigen Jubilaum des Grafschafter Museums und Geschichtsvereins in Moers e V Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2004 ISBN 3 88462 205 6 Margret Wensky Geschichtsstationen Ein Gang durch die Historie der Stadt Moers Herausgeber Stadt Moers 2007Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Josef Moers Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Pfarrgemeinde St Josef Geschichtsstation 05 Katholische Kirchen t nolte de St Josef51 449583 6 625717 Koordinaten 51 26 58 N 6 37 33 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Josef Moers amp oldid 235410530