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Johann Anton I Knebel von Katzenelnbogen auch Knebel von Cazenelenbogen 19 Oktober 1646 in Mainz 27 April 1725 in Eichstatt war Furstbischof von Eichstatt Wappen des Eichstatter Furstbischofs am ehemaligen Eichstatt Kloster Notre Dame datiert 1713 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Der Domherr 3 Der Furstbischof 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHerkunft und Ausbildung BearbeitenEr stammte aus dem mittelrheinischen Adelsgeschlecht der Knebel von Katzenelnbogen das 1710 wahrend der Eichstatter Regentschaft Johann Anton I in den Reichsfreiherrnstand erhoben wurde Sein Vater war Johann Philipp Knebel von Katzenelnbogen 5 November 1588 um 1659 seine Mutter Anna Maria Sidonia von Graerodt um 1615 21 September 1697 Johann Anton studierte in Mainz 1663 bis 1667 am Germanicum in Rom Theologie 1668 weilte er zur Fortsetzung seines juristischen Studiums in Bourges Der Domherr Bearbeiten1663 erhielt er sein erstes Kanonikat am Ritterstift St Burkard in Wurzburg Resignation 1685 Unter dem Eichstatter Bischof Marquard II Schenk von Castell wurde er am 21 Juni 1667 ins Eichstatter Domkapitel aufgenommen und 1672 Kapitular Marquard und dessen bischoflicher Nachfolger vertrauten ihm einige Male politische Missionen an so weilte Johann Anton mehrmals am Hof des Kaisers und nahm am Frankischen Kreistag teil 1682 wurde er zusatzlich Domherr in Augsburg Resignation zugunsten seines Neffen 1712 wo er zusatzlich eine geheime Ratsstelle innehatte 1688 wurde er in Eichstatt Domdechant 1690 verzichtete er auf das Amt weil er die Verpflichtung zum Priestertum nicht auf sich nehmen wollte 1699 erhielt er vom Eichstatter Bischof die Dignitat des Kantors ubertragen und wurde zum Geheimen Rat ernannt Der Furstbischof Bearbeiten nbsp Westfassade des Eichstatter Dom nbsp Epitaph fur das Herz des Eichstatter Furstbischofs Johann Anton I Knebel von Katzenelnbogen im Eichstatter DomAls sich der vom Eichstatter Domkapitel nach dem Tod des Bischofs Johann Martin von Eyb gewahlte Mainzer Dompropst Ferdinand Freiherr von Leyen weigerte die Wahl anzunehmen wahlte man am 9 Februar 1705 Johann Anton Am 1 Juni 1705 wurde er zum Priester und am 23 Mai 1706 zum Bischof geweiht Er der schon als Domherr Luxusgegenstande Kunstwerke und Kuriositaten insbesondere im Ausland eingekauft hatte fuhrte auch als Bischof das luxuriose Leben weiter liess aber seinem Generalvikar in geistlichen Dingen freie Hand Als Furst forderte er sehr die Hofmusik und erwies sich auch sonst als absolutistischer Furst Das unter ihm herrschende Korruptionssystem fuhrte zu einer finanziellen Misswirtschaft und hatte zur Folge dass das Domkapitel 1718 beim Reichshofrat formlich Beschwerde gegen ihn einlegte Die Hofbibliothek heute Staatliche Bibliothek verwaltet durch die Universitatsbibliothek Eichstatt Ingolstadt vermehrte der Bischof um 500 Bande indem er die ehemalige Bibliothek des Munchner Arztes Johann Scheifler 1671 aufkaufte 1 2 Die prachtigen unter Johann Anton in Eichstatt errichteten Bauten haben sich bis heute erhalten So liess er 1714 bis 1718 auf eigene Kosten die spatbarocke Westfassade des Domes von Gabriel de Gabrieli errichten und stiftete in der Gruft des Willibaldschores 3 eine Johannes Nepomuk Kapelle Unter ihm wurde die Peterskirche der Dominikaner umgestaltet und die Schutzengelkirche barock ausgestattet an vielen weiteren historischen Gebauden erinnert sein Wappen daran dass die Bauten unter ihm entstanden bzw erneuert wurden Er forderte die Madchenbildung indem er 1711 Kongregationsschwestern de Notre Dame du Sacre Cœur in die Residenzstadt holte und dafur sorgte dass sie ein eigenes Kloster mit Kirche erhielten Als Verehrer Mariens fuhrte er den Rosenkranz in der Pfarrkirche Eichstatts der Collegiata ein und finanzierte 1720 den Bau einer holzernen Marienkapelle auf dem Frauenberg oberhalb Eichstatts wo er regelmassig betete Den Bettelorden gestattete er neue Niederlassungen in seinem Bistum so kamen die Kapuziner nach Berching und die Franziskaner OFM nach Spalt und Beilngries Missstande in den Pfarreien sollten Visitationen seines Generalvikars vorbeugen oder Einhalt gebieten Der Bischof starb in seiner Residenz der Willibaldsburg infolge von Schlaganfallen und wurde in der von ihm errichteten Gruft unterhalb der Nepomuk Kapelle des Eichstatter Domes beigesetzt Sein letzter Wunsch sein Vermogen den Armen zugutekommen zu lassen konnte nur teilweise erfullt werden da Bedienstete den Grossteil bereits unterschlagen hatten Literatur BearbeitenDokumentation zur Erneuerung der ehemaligen Klosterkirche Notre Dame in Eichstatt und zur Errichtung des Informationszentrums Naturpark Altmuhltal In Sammelblatt Historischer Verein Eichstatt 81 82 1988 89 Eichstatt 1989 S 11 14 Klaus Kreitmeir Die Bischofe von Eichstatt Verlag der Kirchenzeitung Eichstatt 1992 S 82f Claudia Grund Der Dom zu Eichstatt Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2007 ISBN 978 3 89870 293 5 Peter Zurcher Die Bischofswahlen im Furstbistum Eichstatt von 1636 bis 1790 Wahlgeschehen im Spiegel domkapitelscher dynastischer und kaiserlicher Landes und Reichskirchenpolitik Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 155 Dissertation Katholische Universitat Eichstatt Ingolstadt 2004 2005 Verlag C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 10770 2 Einzelnachweise Bearbeiten Littger Klaus Walter Die Bibliothek Dr med Johann Scheifler 1612 1671 Harrassowitz Wiesbaden 1993 ISBN 3 447 03319 3 Medizinische Werke In Digitale Sammlungen Universitatsbibliothek Eichstatt Ingolstadt abgerufen am 24 September 2020 Franz Xaver Buchner Das Bistum Eichstatt Band 1 Bronner amp Dantler Eichstatt 1937 S 207 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Anton I Knebel von Katzenelnbogen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Johann Anton I Knebel von Katzenelnbogen auf catholic hierarchy org Epitaph und Wappen nach Dr Bernhard PeterVorgangerAmtNachfolgerJohann Martin von EybBischof von Eichstatt 1705 1725Franz Ludwig Freiherr Schenk von CastellBischofe von Eichstatt seit 1612 Vorganger Johann Konrad von Gemmingen Johann Christoph von Westerstetten Marquard II Graf Schenk von Castell Johann Euchar Graf Schenk von Castell Johann Martin von Eyb Johann Anton I Knebel von Katzenelnbogen Franz Ludwig Freiherr Schenk von Castell Johann Anton II Freiherr von Freyberg Raymund Anton Graf von Strasoldo Johann Anton III Freiherr von Zehmen Joseph Graf von Stubenberg letzter Furstbischof Petrus Pustet Johann Friedrich Oesterreicher Johann Martin Manl Karl August Graf von Reisach Georg von Oettl Franz Leopold Freiherr von Leonrod Johannes Leo von Mergel Konrad Graf von Preysing Michael Rackl Joseph Schroffer Alois Brems Karl Braun Walter Mixa Gregor Maria Hanke Normdaten Person GND 118911767 lobid OGND AKS VIAF 30335522 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Knebel von Katzenelnbogen Johann Anton I ALTERNATIVNAMEN Knebel von Katzenellenbogen Johann Anton Knebel von Cazenelenbogen Johann Anton I KURZBESCHREIBUNG Furstbischof von EichstattGEBURTSDATUM 19 Oktober 1646GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 27 April 1725STERBEORT Eichstatt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Anton I Knebel von Katzenelnbogen amp oldid 238104292