www.wikidata.de-de.nina.az
Raymund Anton Graf von Strasoldo 29 April 1718 in Graz Osterreich 13 Januar 1781 in Eichstatt war Bischof des Bistums Eichstatt und Furstbischof des Hochstifts Eichstatt Raymund Anton von Strasoldo Gemalde in Schloss Hirschberg von Johann Michael Franz Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Wappen des Bischofs 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenSeine Eltern waren der k k Kammerer Johann Joseph Graf von Strasoldo 1680 1767 Uradel der Markgrafschaft Friaul und Anna Cacilia 1690 1746 geb Grafin von Gera zu Graz Die Mutter bestimmte den Grafen bereits als Kind fur den geistlichen Stand Von fruhester Jugend an erfuhr er am kaiserlichen Hof in Wien seine Pragung 1734 wurde er Eichstatter Domherr und ging zum Theologiestudium ans Germanicum in Rom Nach seiner Ruckkehr nach Eichstatt wurde er 1751 Domdekan als solcher machte er sich unbeliebt indem er jungen Klerikern den Besuch von Gastwirtschaften verbot und den Domherren nur den Besuch der Herrentrinkstube heute Dompfarramt am P Philipp Jeningen Platz erlaubte Mit 39 Jahren wurde er am 5 Juli 1757 im sechsten Wahlgang vom Eichstatter Domkapitel zum Furstbischof von Eichstatt gewahlt Mitten im Siebenjahrigen Krieg zwischen Osterreich und Preussen war diese Wahl ein Zeichen dafur dass Eichstatt wie schon zuvor ganz auf die osterreichische Seite setzte Der Furstbischof musste fur viel Geld Soldaten fur das Reichsheer anwerben das in der Schlacht bei Rossbach im November 1761 vernichtend geschlagen wurde Der Furstbischof erfreute sich wegen Freigiebigkeit der tiefen Verehrung seiner Untertanen und seiner Diozesanen Als 1771 wegen Missernten der Getreidepreis stark anstieg und Hungersnot herrschte liess er von Holland Italien und Sachsen Getreide kommen und es zum halben Preise verkaufen Im Jahr darauf uberzogen Krankheiten das Land der Furst liess zwei Jahre lang das noch vorratige Getreide an Arme abgeben sowie Arzneien kostenlos verteilen Furst Strasoldo war ein fur das Hochstift bedeutender Bauherr des Rokokos Bei Beilngries liess er 1760 64 durch seinen Hofbaudirektor Maurizio Pedetti eine alte Grafenburg der Hirschberger zum dreiflugeligen furstlichen Jagdschloss einem Juwel des Rokoko umgestalten und eine dreieinhalb Kilometer lange Furstenstrasse zum Schloss anlegen Hier hielt er sich bevorzugt auf und mehrere zeitgenossische Bilder die ihn zeigen hangen dort noch heute 1764 liess er zehn Staatsstrassenzuge durch sein Furstbistum bauen insgesamt 111 Kilometer mit steinernem Unterbau und von Baumalleen flankiert In Eichstatt ist unter seiner Herrschaft 1758 das Waisenhaus 1776 77 am Residenzplatz die 19 Meter hohe Mariensaule uber einem geschwungenen Wasserbassin durch Pedetti entstanden auch ist ihm die 1776 ebenfalls von Pedetti ausgefuhrte Rokoko Innenausstattung des 2 Obergeschosses der Residenz der Spiegelsaal 1768 69 als Audienz und Festsaal und die seidentapetengeschmuckten angrenzenden Raume sowie der Einbau des reprasentativen Stiegenhauses zu verdanken Von Pedetti liess er auch den Hofgarten insbesondere den Mittelpavillon umbauen Im Hochstift findet sich noch mehrmals sein Wappen an Gebauden die sein Hofbaudirektor errichtete z B in Ornbau am Kastenamt Als Bischof veroffentlichte er 1759 ein Edikt fur Priesteramtskandidaten 1766 ein Verwaltungs Generale und 1768 ein Lehrbuch fur Priester die Instructio pastoralis die 1854 1871 1877 und 1902 weitere Auflagen erlebte Geschrieben hat er die Instructio allerdings nicht selber sondern der Jesuit und Professor der Moraltheologie am Collegium Willibaldinum Augustin Kraus Der Beseitigung eingeschlichener Missbrauche dienten auch die Visitationen in den Dekanaten Eichstatt Greding Kipfenberg Beilngries Berching Ellingen Spalt Ornbau und Bergen die im Auftrag des Furstbischofs von Georg Richard Schildknecht durchgefuhrt wurden An der Wende zur Aufklarung war Furst Strasoldo auch den Wissenschaften zugetan So liess er in Eichstatt im Collegium Willibaldinum einem von Jesuiten gefuhrten Gymnasium academicum 1776 einen Instrumenten Physik saal errichten Den Jesuiten die das Collegium bis zum Verbot des Ordens 1773 leiteten war der Furstbischof sehr zugetan es gelang ihm die Ex Jesuiten weiterhin als Professoren am Collegium Willibaldinum zu halten Fur seine Unterstutzung der Jesuiten wurde Graf von Strasoldo von den Illuminaten seinen aufklarerischen Gegnern auch unter den Domherren verspottet Auch unterstutzte er das Studium generale der Eichstatter Dominikaner wahrend seine Beziehungen zur Universitat Ingolstadt deren Kanzler er war nicht sehr eng waren Die ihm mehrmals angetragene Wurde eines Kardinals schlug er aus wohl um in Eichstatt bleiben zu konnen Der 65 Nachfolger des hl Willibald von Eichstatt auf dem Bischofsstuhl von Eichstatt den die Gicht und ein Leberleiden plagten wurde am 30 Januar 1781 im Dom bestattet Sein Grabdenkmal im sudlichen Dombereich schuf Pedetti im Stil des Klassizismus nbsp Bauinschrift und Wappen des Eichstatter Furstbischofs Raymund Anton von Strasoldo in Schloss Hirschberg 1764Wappen des Bischofs BearbeitenDieses hat sich u a am Eingang zum bischoflichen Jagdschloss Hirschberg erhalten Es zeigt im Feld 1 in Gold einen schwarzen goldengekronten goldenbewehrten und rotgezungten Doppeladler im Feld 2 und 3 in Gold das Brustbild einer Mohrin mit silberner Stirnbinde mit abflatternden Bandern sowie roten Ohrringen und im Feld 4 in Gold sechs facherformig gestellte Straussenfedern abwechselnd schwarz und silbern Das Herzschild zeigt in Rot einen Bischofsstab Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Strassoldo Raimund Anton Graf In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 39 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1879 S 295 f Digitalisat Julius Sax Die Bischofe und Reichsfursten von Eichstatt 745 1806 Versuch einer Deutung ihres Waltens und Wirkens 2 Bande Verlag Krull Landshut 1884 1885 Alois Knopfler Strassoldo Raymund Anton Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 36 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 516 518 Bruno Lengenfelder Raimund Anton Graf von Strasoldo In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 117 Digitalisat Max Domarus Die Eichstatter Bischofswahl von 1757 In Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 58 1943 60 Eichstatt 1961 S 113 117 Andreas Bauch Raymund Anton von Strasoldo 1757 81 In Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 65 66 1972 73 S 26 28 Alfons Fleischmann Die Instructio Pastoralis Eystettensis In Collegium Willibaldinum 1964 S 133 139 Carl Oskar Renner Furstbischof Raymund Anton Strasoldo In Unbekanntes Bayern Portrats aus acht Jahrhunderten 8 Auflage Suddeutscher Verlag Munchen 1983 ISBN 3 7991 5839 1 S 155 167 Alexander Rauch Eichstatts furstliches Erbe Zur Wiederherstellung und Geschichte des Residenzplatzes In Landbauamt Eichstatt Hrsg Festschrift zur Wiederherstellung des Residenzplatzes in Eichstatt Franz Sales Verlag Eichstatt 1985 S 42 63 Alexander Rauch Der Hochfurstlich Eichstadtische Residenzplatz gegen Aufgang Bemerkungen zum Realitatscharakter einer spatbarocken Stichvedute In Bruckmanns Pantheon Bd IV 1983 ISSN 0720 0056 S 335 345 Bruno Lengenfelder Die Diozese Eichstatt zwischen Aufklarung und Restauration Kirche und Staat 1773 1821 Pustet Regensburg 1990 Klaus Kreitmeir Die Bischofe von Eichstatt Verlag der Kirchenzeitung Eichstatt 1992 S 86 f Peter Zurcher Die Bischofswahlen im Furstbistum Eichstatt von 1636 bis 1790 Wahlgeschehen im Spiegel domkapitelscher dynastischer und kaiserlicher Landes und Reichskirchenpolitik Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 155 Dissertation Katholische Universitat Eichstatt Ingolstadt 2004 2005 Verlag C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 10770 2 Weblinks BearbeitenEintrag zu Raymund Anton von Strasoldo auf catholic hierarchy org Ahnentafeln 1365 1937 Nr 1810 JPG In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Ahnenprobe des Reimundus Antonius Graf von Strasoldo Wappenbeschreibung mit Bild nach Dr Bernhard PeterVorgangerAmtNachfolgerJohann Anton II von FreybergBischof von Eichstatt 1757 1781Johann Anton III von ZehmenBischofe von Eichstatt seit 1612 Vorganger Johann Konrad von Gemmingen Johann Christoph von Westerstetten Marquard II Graf Schenk von Castell Johann Euchar Graf Schenk von Castell Johann Martin von Eyb Johann Anton I Knebel von Katzenelnbogen Franz Ludwig Freiherr Schenk von Castell Johann Anton II Freiherr von Freyberg Raymund Anton Graf von Strasoldo Johann Anton III Freiherr von Zehmen Joseph Graf von Stubenberg letzter Furstbischof Petrus Pustet Johann Friedrich Oesterreicher Johann Martin Manl Karl August Graf von Reisach Georg von Oettl Franz Leopold Freiherr von Leonrod Johannes Leo von Mergel Konrad Graf von Preysing Michael Rackl Joseph Schroffer Alois Brems Karl Braun Walter Mixa Gregor Maria Hanke Normdaten Person GND 100245188 lobid OGND AKS VIAF 29873003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Strasoldo Raymund Anton vonALTERNATIVNAMEN Strasoldo Raymund Anton Graf vonKURZBESCHREIBUNG Bischof des Bistums Eichstatt und Furstbischof des Hochstifts EichstattGEBURTSDATUM 29 April 1718GEBURTSORT Graz OsterreichSTERBEDATUM 13 Januar 1781STERBEORT Eichstatt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raymund Anton von Strasoldo amp oldid 238429028