www.wikidata.de-de.nina.az
Schloss Hirschberg liegt auf einer langgestreckten Bergzunge oberhalb von Beilngries im Naturpark Altmuhltal und ist mit der Willibaldsburg von Eichstatt eine der beiden grossten Burganlagen im Altmuhltal An das Schloss grenzt das Dorf Hirschberg an Luftbild von Schloss HirschbergLageplan von Schloss Hirschberg auf dem Urkataster von Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Verschiedene kirchliche Nutzungen in der neueren Zeit 1 2 Heutige Gestalt des Schlosses 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss Hirschberg Wehrturme der mittelalterlichen Grafenburg nbsp Schloss Hirschberg Burggraben der mittelalterlichen Grafenburg nbsp Schloss Hirschberg nach dem Brand von 1632 nbsp Blick von der Schlossbrucke zum Innenhof nbsp Schloss Hirschberg InnenhofVon 1170 bis 1200 errichteten die Grafen von Grogling und Dollnstein auf dem Hirschberg eine ausgedehnte Burganlage und nannten sich nach ihrem neuen Sitz ab 1205 Grafen von Hirschberg Das Geschlecht das aus der Grafschaft Ottenburg an der Moosach westlich von Freising stammt hatte die Schutzvogtei uber die Eichstatter Kirche durch kaiserliche Verleihung erhalten Die damals erbaute Burg Vorgangerbauten sind archaologisch nachgewiesen hatte schon die Ausmasse wie heute ein Rechteck mit einer Lange von 200 m und einer Breite von 50 m Viele Teile der Grafenburg sind in ihrer Struktur bis in die Gegenwart erhalten geblieben die beiden Bergfriede im Westen die sudliche Ringmauer bis zur Schlosskapelle Am 8 September 1304 vermachte der letzte Graf von Hirschberg Gebhard VII in seinem Testament Grafenburg und Grafschaft dem Bischof von Eichstatt auf dessen Grund die Burg einst errichtet worden war Er starb 1305 die neuen Burgherren erweiterten und erganzten die Anlage uber die Jahrhunderte hinweg immer wieder Bischof Friedrich IV von Oettingen 1383 1415 fuhrte den Nordturm bis zur heutigen Hohe und schloss an ihn einen viergeschossigen Bau fur den Burgvogt Bischof Albrecht II von Hohenrechberg 1429 1445 verlegte die ursprungliche Zufahrt in die Wehrmauer sudlich des Torturmes Ebenso legte er westlich des Halsgrabens die geraumige Vorburg an deren Ummauerung mit vier Turmen erhalten ist Bischof Wilhelm von Reichenau 1464 1496 ersetzte an der Ostspitze des Berges den alten Grafenbau durch ein dreigeschossiges Herrenhaus dessen Aussenmauern einschliesslich der ursprunglichen Fensterachsen im heutigen Saalbau noch fortbestehen Unter Bischof Martin von Schaumberg 1560 1590 entstand der grosse Nordflugel dessen Fenster auf der Nordseite noch die steinernen Sohlbanke und Verdachungen tragen 1632 brannte die Burg durch Blitzschlag zum grossen Teil aus nur die Turme das Pflegerhaus und die Kapelle blieben verschont Ein Votivbild des Pflegers Lorenz von Helmstadt das heute im zweiten Obergeschoss des Treppenhauses hangt vermittelt ein Bild von der zerstorten Anlage Erst 1670 bis 1729 wurde die Burg teils wieder aufgebaut teils erneuert Viele Teile blieben aber unsaniert Daher wurde eine neue Gesamtplanung erstellt die das Schloss im Sinne der grossen Schlossarchitektur des Spatbarocks verwirklichen sollte Den Auftrag hierzu erteilte Bischof Raymund Anton Graf von Strasoldo 1757 1781 1760 bis 1764 baute der furstbischofliche Hofbaudirektor Moritz Pedetti die bis heute sichtbare symmetrische Rokoko Schlossanlage Pedetti fuhrte den Sudflugel an der Stelle des alten Getreidekastens bis zu seiner heutigen Ausdehnung nach Westen und brach den Pflegerbau sowie die hohe Schildmauer zwischen den Wehrturmen ab Auf diese Weise gewann er einen symmetrisch verlaufenden Ehrenhof von 150 m Tiefe Sodann erhielt die Vorburg in der Verlangerung der Mittelachse eine 60 m tiefe Allee die in der sogenannten Furstenstrasse schnurgerade durch die Felder und Fluren tief in die angrenzenden Jurawalder fuhrt Schliesslich gab Pedetti der gesamten Aussenarchitektur des Rokokoschlosses eine einheitliche Fassadengliederung wahrend der Eichstatter Hofbildhauer Johann Jakob Berg 1 den Innenraumen eine reiche Stuckausstattung verlieh 1803 fiel das Schloss bei der Sakularisation an den Grossherzog von Toskana Ferdinand In den folgenden Jahrzehnten wechselte der Eigentumer ofters 1806 fiel es an den bayerischen Staat 1817 fiel es an das neu gegrundete Furstentum Eichstatt unter Eugen Beauharnais Herzog von Leuchtenberg 1833 fiel es wieder an den bayerischen Staat Verschiedene kirchliche Nutzungen in der neueren Zeit Bearbeiten 1860 kaufte Bischof Georg von Oettl 1846 1866 das Schloss fur das Bischofliche Seminar in Eichstatt zum Ferienaufenthalt der Alumnen und Seminaristen 1923 wurde auf dem Schloss das Hirschberg Programm des Bundes Neudeutschland verkundet 1925 wurde das Schloss Exerzitienhaus fur die Diozese Eichstatt 1967 69 entstand am Sudhang nach Planen von Alexander Freiherr von Branca die Marienkapelle 1987 1992 wurden die historischen Raume generalsaniert Diozesanbaumeister Karljosef Schattner und Professor Karl Heinz Schmitz entwarfen den Neubau als Anbau von Speisesaal Kuche und Cafeteria am Sudhang und zeichnete fur den Innenumbau des Hauses verantwortlich Seit 2003 firmiert das Haus unter der Bezeichnung Bistumshaus Schloss Hirschberg Heutige Gestalt des Schlosses Bearbeiten Da Schloss Hirschberg als Bildungshaus dient ist eine Besichtigung nur im Rahmen von offentlichen Fuhrungen die jeweils am Sonntagnachmittag stattfinden moglich Am und im Schloss sind kunsthistorisch sehenswert Mittelportal des Saalbaues mit Jura Steinskulpturen von Johann Jakob Berg den Hof bzw Zeremonien und den Kuchenmeister darstellend mit Bauinschrift und Wappen des Furstbischofs von Strasoldo der Stuck im Innern ebenfalls von J J Berg Kaisersaal im 1 Stock des Mittelbaues mit dem Portraitgemalden des Kaiserhauses des 18 Jahrhunderts von Johann Michael Franz Deckenstuck mit Jagdszenen Rittersaal im 2 Stock mit Pilastern aus Fayenceplatten mit Gemalden von Hochstiftsorten von Gebhard VII von Hirschberg und von Furstbischof Raymund Anton Graf von Strasoldo und mit Deckenfresko Opferung der Iphigenie in Aulis samtlich von Johann Michael Franz und mit Stuck Weitere Stuckraume unter anderem das Spinnenzimmer Alte Schlosskapelle Hl Johannes Evangelist Stuckaltar mit dem die Offenbarung empfangenden und aufschreibenden Evangelisten sogenannte Johanneskapelle Hirschgeweihe auf Obereichstatter Gussplatten im Innenhof an den beiden Seitenflugeln Barocke Toreinfahrt mit Tierplastiken aus Stein Neue Schlosskapelle im von Branca Anbau der hl Maria geweiht sogenannte Marienkapelle mit darunter liegendem HorsaalDie Anlage ist unter der Aktennummer D 1 76 114 109 als denkmalgeschutztes Baudenkmal von Beilngries verzeichnet Ebenso wird sie als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 1 6934 0082 im Bayernatlas als Mittelalterliche und fruhneuzeitliche Befunde im Bereich von Schloss Hirschberg Hohensiedlung vorgeschichtlicher Zeitstellung gefuhrt Literatur BearbeitenFriedrich Hermann Hofmann Felix Mader Hrsg Bezirksamt Beilngries I Amtsgericht Beilngries In Die Kunstdenkmaler von Oberpfalz Regensburg Band XXII Oldenbourg Munchen 1908 unveranderter Nachdruck Munchen Wien 1982 ISBN 3 486 50442 8 S 69 93 Carl Leibig Rokokomotive aus Schloss Hirschberg fur das Kunsthandwerk aufgenommen Callwey Munchen 1888 Digitalisat Neuausgabe ca 1892 Digitalisat Felix Mader Schloss Hirschberg In Deutsche Kunstfuhrer Band 29 Filser Augsburg 1929 Felix Mader Geschichte des Schlosses und Oberamtes Hirschberg Bronner amp Daentler sche Buchdruckerei und Buchhandlung Eichstatt 1940 1942 Wolfgang Wust Schloss Hirschberg und die Jagdleidenschaft der Eichstatter Furstbischofe In Hanswernfried Muth Erich Schneider Hrsg Altfrankische Bilder NF 3 Jahrgang 2008 Wurzburg 2007 ISSN 1862 7404 S 13 16 Karl Zecherle Redaktion Burgen und Schlosser Kreis Eichstatt im Naturpark Altmuhltal Hrsg Landkreis Eichstatt 2 unveranderte Auflage Hercynia Verlag Kipfenberg 1987 DNB 944206697 S 42 43 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Hirschberg Sammlung von Bildern Bistumshaus Schloss Hirschberg Burg Hirschberg auf burgenseite de Eintrag zu Schloss Hirschberg in der privaten Datenbank Alle Burgen Schloss Hirschberg bei Das Altmuhltal private Website Burgschloss Hirschberg auf der Homepage des Hauses der Bayerischen Geschichte Plane Geschichte Baugeschichte Baubestand Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion deEinzelnachweise Bearbeiten Max Kunzel Das Hirschberger Brillen Mannlein Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen 21 2002 S 556 f 49 0372 11 4588 Koordinaten 49 2 13 9 N 11 27 31 7 O Burgen und Schlosser im Landkreis Eichstatt Schlosser Schloss Eibwang Residenz Eichstatt Sommerresidenz Eichstatt Schloss Hepberg Schloss Hexenagger Schloss Hirschberg Schloss Hofstetten Schloss Inching Schloss Kosching Schloss Lenting Schloss Neuenhinzenhausen Schloss Oberdolling Schloss Offendorf Schloss Pfunz Prandtenhof Rablbauernhof Schloss Sandersdorf Schloss Schonbrunn Schloss Titting Schloss Wackerstein Schloss WesterhofenBurgen und Ruinen Burgruine Adlerstein Burgruine Altmannstein Burgruine Arnsberg Burgruine Brunneck Burgruine Dollnstein Burg Erlhof Burgruine Ettling Burg Oettling Burgruine Hagenhill Burg Kipfenberg Burgruine Konstein Burg Krugsburg Burg Krussburg abgegangen Burgruine Mornsheim Burg Morsbach abgegangen Burg Nassenfels Burg Neuenstein abgegangen Burgruine Pfalzpaint Burg Rauenworth abgegangen Burgruine Rieshofen Burgruine Rumburg Burgruine Rundeck Burg Stossenberg Burgruine Wellheim Burgruine Wielandstein WillibaldsburgFestungen Fort Prinz KarlTurmhugelburgen Burgruine Gensberg Turmhugel RothenbergHerrensitze Domherrensitz Spathscher HofBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Althexenagger Abschnittsbefestigung Arzberg Abschnittsbefestigung Auf der Romerburg Abschnittsbefestigung Brand Burgstall Bruckhof Abschnittsbefestigung Burgstall Altmannstein Abschnittsbefestigung Die Kuchel Burgstall Ettling Burgstall Harlanden Burgstall Hubertusfelsen Abschnittsbefestigung Hunenring Abschnittsbefestigung Hutsteine Abschnittsbefestigung Kalkofen Abschnittsbefestigung Kesselberg Abschnittsbefestigung Kirchberg Abschnittsbefestigung Kottingworth Burgstall Lenting Abschnittsbefestigung Mallburg Burgstall Michaelsberg Abschnittsbefestigung Mornsheim Burgstall Obereichstatt Burgstall Ottersdorf Abschnittsbefestigung Pfunz Burgstall Saufelsen Ringwall Schellenburg Abschnittsbefestigung Schneckenberg Burgstall Torfelsen Abschnittsbefestigung Walting Burgstall WieseckWehrkirchen St Michael Biberbach St Martin Emsing Maria Himmelfahrt Gungolding St Margaretha Irfersdorf St Ulrich Kevenhull Kirchenburg Kinding St Vitus Kottingworth Maria Himmelfahrt Mockenlohe St Johannes Baptist Pfahldorf St Brigida Preith St Johannes Evangelist Walting St Quirinus Wolkertshofen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Hirschberg Bayern amp oldid 238222667