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Schloss Sandersdorf ist ein Renaissanceschloss im gleichnamigen Ort Sandersdorf des Marktes Altmannstein im oberbayerischen Landkreis Eichstatt Die Anlage ist unter der Aktennummer D 1 76 112 36 als denkmalgeschutztes Baudenkmal von Sandersdorf verzeichnet Ebenso wird sie als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 1 7035 0079 im Bayernatlas als mittelalterliche und fruhneuzeitliche Befunde im Bereich des Schlosses Sandersdorf gefuhrt Schloss Sandersdorf 2007 Lageplan von Schloss Sandersdorf auf dem Urkataster von Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Schloss liegt im oberen Schambachtal am Schambach einem Zufluss der Altmuhl auf einer nach Osten gerichteten rund 50 Meter hohen Bergzunge Unter dem Schloss breitet sich der Ort Sandersdorf aus Geschichte Bearbeiten nbsp Schloss Sandersdorf Kupferstich von Michael Wening 1701 nbsp Sudseite 2007 Das heutige Schloss geht auf eine mittelalterliche Burg zuruck die von den Herren von Sandersdorf als Wittelsbacher Ministerialen erbaut wurde Das Geschlecht ist seit dem 12 Jahrhundert urkundlich genannt Dem Letzten dieses Geschlechtes Ulrich dem Sandersdorfer folgte 1372 das Geschlecht der Rindsmaul 1382 Konrad der Kemnater nach 1420 sind die Forchheimer im Besitz der Burg 1420 wurde die Burg durch Herzog Heinrich von Bayern Landshut gebrandschatzt als sich dieser im Krieg mit Herzog Ludwig dem Bartigen von Bayern Ingolstadt befand 1425 wurde die Burg an die Muggenthaler verliehen der erste Besitzer dieser Familie Erhart von Muggendal baute die Burg wieder auf Hierfur war ihm auch die Halfte der Hofmark Sandersdorf verliehen worden Sein Vorhaben die beiden Hofmarken Sandersdorf und Hinzenhausen zu vereinigen gelang erst seinem Sohn Hans Heinrich von Muggenthal im Jahr 1507 durch Verleihung von Herzog Albrecht IV Hans Heinrich kann den Bauernaufstand von seinem Herrschaftsgebiet fernhalten ebenso die Reformation 1536 machte Pfalzgraf Ottheinrich bei seiner Krakaureise auch auf Schloss Sandersdorf Station 1550 wurde die Schlossbrauerei gegrundet Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Burg zerstort bis 1646 war sie von Albrecht Ulrich von Muggenthal in der jetzigen Form als vierflugeliges Schloss wieder aufgebaut 1646 ging die Zeit der Muggenthaler auf Schloss Sandersdorf zu Ende als diese das Schloss an Wolfgang Unverzagt Freiherr von Roy oder Retz verkauften Dieser musste sich 1650 von seinem neuen Besitz trennen und der Ingolstadter Professor Johann Jakob Lossius erwarb die Burg indem er die Glaubiger befriedigte 1652 wurde Lossius auch mit dem halben herzoglichen Lehen Sandersdorf und Mendorf belehnt Ohne Nachkommen bestimmte er Giovanni Dominico Bassus den Sohn seiner Schwester Lucretia der Gemahlin des Tommaso Bassus zum Erben Der Erbfall trat 1675 ein Auch Dominikus Bassus wie er sich nunmehr nannte wurde in Ingolstadt Professor der Rechte und kaufte zum ererbten Besitz mehrere Guter in der Umgebung hinzu Er musste erleben wie sein Schloss 1703 im Spanischen Erbfolgekrieg Zerstorungen erlitt Ohne Nachkommen bestimmte Dominikus Bassus als Erben Franz Peter von Bassus den Sohn seines alteren Bruders Johann Josef Bassus Nach dem Aussterben der Muggenthaler Linie auf Hinzenhausen kaufte Franz Peter von Bassus 1725 deren Hofmark hinzu die er 1774 wieder verkaufen musste Mit ihm starb die altere Linie aus der Besitz ging an den Urenkel von Dominikus Bassus und Sohn seines Halbbruders Giovanni Maria mit dem Namen Thomas von de Bassus uber Der 1763 in Mendorf geborene Komponist Johann Simon Mayr wurde von Thomas de Bassus stark gefordert und war infolgedessen auch zeitweilig auf Schloss Sandersdorf ansassig Im Mai 1787 wurde das Schloss durch bayerische Beamte durchsucht da man es als Illuminatennest ansah Thomas de Bassus war namlich hohes Mitglied des 1776 von Adam Weishaupt in Ingolstadt gegrundeten Illuminatenordens Dabei wurden umfangreiche geheime Unterlagen konfisziert Um 1900 wurde das Schloss unter der Leitung des Munchner Architekten Gabriel von Seidl teilweise erneuert und renoviert So stammt aus dieser Zeit beispielsweise das Kutscherhaus im Innenhof 2008 wurde das Schloss von Margarethe Baronin de Bassus mitsamt den Waldgrundstucken an den Wittelsbacher Ausgleichsfonds verkauft 1 Im Marz 2022 wurde das Schloss an Dr Horst Florian Jaeck verkauft und soll im Zuge dessen in Teilen der Offentlichkeit zuganglich gemacht werden 2 Beschreibung BearbeitenDer reichgegliederte Gebaudekomplex einer Vierflugelanlage wurde auf mittelalterlicher Grundlage im 16 Jahrhundert errichtet nach Zerstorungen im 17 und 18 Jahrhundert wieder aufgebaut und im 19 Jahrhundert uberformt Der hohe Haupttrakt ist nach Osten gerichtet er hat an seinen Schmalseiten hohe Treppengiebel und an den Breitseiten gegen das Tal drei Erker mit Giebelaufsatzen davor eine Art Zwinger mit zwei achteckigen Eckturmchen Die niedrigeren Schlossflugel im Norden und Suden sind gegen Westen gerichtet Die Schlosskapelle St Joseph mit achteckigem Kuppelturm befindet sich im Innenhof Die Kapelle hat ein romanisches Tympanon um 1200 In ihrem Innern ist das wertvollste Ausstattungsstuck ein Kruzifix wahrscheinlich aus der Gunther Werkstatt aus dem nahen Altmannstein dem Geburtshaus des Rokokokunstlers Ignaz Gunther die Stuckdekoration stammt aus dem 17 Jahrhundert Der Altar mit dem Gemalde des namensgebenden Hl Josef datiert ca um 1650 und wurde in der Zeit der Umbauten unter dem Architekten Gabriel von Seidl durch die Firma Radspieler aus Munchen restauriert Literatur BearbeitenNachtrag von weiteren Originalschriften welche die Illuminatensekte uberhaupt sonderbar aber den Stifter derselben Adam Weishaupt betreffen und bey der auf dem Baron Bassusischen Schloss zu Sandersdorf einem bekannten Illuminaten Neste vorgenommenen Visitation entdeckt sofort auf Churfurstlich hochsten Befehl gedruckt und zum geheimen Archiv genommen worden sind um solche jedermann auf Verlangen zur Einsicht vorlegen zu lassen Zwo Abtheilungen Munchen Lentner 1787 Karl Bosl Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 7 Bayern Kroners Taschenausgabe Band 277 3 Auflage Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 27703 4 S 655 Die Sandersdorfer In Joh Rottenkolber Heimatbuch des Pfarrbezirks Mindelstetten Mindelstetten 1964 S 100 103 Karl Zecherle Red Burgen und Schlosser Kreis Eichstatt im Naturpark Altmuhltal Hrsg Landkreis Eichstatt 2 unveranderte Auflage Hercynia Verlag Kipfenberg 1987 DNB 944206697 S 66 67 Der Eichstatter Raum in Geschichte und Gegenwart Sparkasse Eichstatt Eichstatt 1984 S 276f Jurg Simonett Bassus Thomas de In Historisches Lexikon der Schweiz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Sandersdorf Sammlung von Bildern Website Schloss Sandersdorf Eintrag zu Schloss Sandersdorf in der privaten Datenbank Alle Burgen Schloss Sandersdorf Geschichtsabriss Foto gewerbliche Website Chronik von Sandersdorf Marktgemeinde Altmannstein Domenico Quaglio Altmannstein Schloss Sandersdorf an der Schambach von Sudosten Bleistiftzeichnung des Schlosses von 1815 auf zeno orgEinzelnachweise Bearbeiten Lautloses Ende einer Ara Bericht uber Besitzwechsel 2008 Bezahlartikel auf donaukurier de nur erster Satz frei lesbar Sandersdorf Neuer Besitzer fur das Sandersdorfer Schloss Abgerufen am 13 Mai 2023 48 901666666667 11 608888888889 Koordinaten 48 54 6 N 11 36 32 O Burgen und Schlosser im Landkreis Eichstatt Schlosser Schloss Eibwang Residenz Eichstatt Sommerresidenz Eichstatt Schloss Hepberg Schloss Hexenagger Schloss Hirschberg Schloss Hofstetten Schloss Inching Schloss Kosching Schloss Lenting Schloss Neuenhinzenhausen Schloss Oberdolling Schloss Offendorf Schloss Pfunz Prandtenhof Rablbauernhof Schloss Sandersdorf Schloss Schonbrunn Schloss Titting Schloss Wackerstein Schloss WesterhofenBurgen und Ruinen Burgruine Adlerstein Burgruine Altmannstein Burgruine Arnsberg Burgruine Brunneck Burgruine Dollnstein Burg Erlhof Burgruine Ettling Burg Oettling Burgruine Hagenhill Burg Kipfenberg 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Abschnittsbefestigung Mallburg Burgstall Michaelsberg Abschnittsbefestigung Mornsheim Burgstall Obereichstatt Burgstall Ottersdorf Abschnittsbefestigung Pfunz Burgstall Saufelsen Ringwall Schellenburg Abschnittsbefestigung Schneckenberg Burgstall Torfelsen Abschnittsbefestigung Walting Burgstall WieseckWehrkirchen St Michael Biberbach St Martin Emsing Maria Himmelfahrt Gungolding St Margaretha Irfersdorf St Ulrich Kevenhull Kirchenburg Kinding St Vitus Kottingworth Maria Himmelfahrt Mockenlohe St Johannes Baptist Pfahldorf St Brigida Preith St Johannes Evangelist Walting St Quirinus Wolkertshofen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Sandersdorf amp oldid 238764354