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Die Burg Nassenfels steht am Rand des Marktes Nassenfels im Landkreis Eichstatt in Oberbayern Die ehemalige Wasserburg ist bewohnt und kann nur von aussen besichtigt werden Die Anlage ist unter der Aktennummer D 1 76 149 3 als denkmalgeschutztes Baudenkmal von Nassenfelsverzeichnet Ebenso wird sie als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 1 7233 0155 im Bayernatlas als mittelalterliche Burg Freilandstation des Palaolithikums Freilandstation und Bestattungen des Mesolithikums Siedlung des Neolithikums der Latenezeit und der Romischen Kaiserzei gefuhrt Burg NassenfelsGesamtansicht von SudenGesamtansicht von SudenStaat DeutschlandOrt NassenfelsEntstehungszeit 1245 erstmals erwahntBurgentyp Niederungsburg WasserburgErhaltungszustand HalbruineStandische Stellung KlerikerBauweise Backstein Kalksteinquader BruchsteinmauerwerkGeographische Lage 48 48 N 11 14 O 48 795963888889 11 229002777778 384 Koordinaten 48 47 45 5 N 11 13 44 4 OHohenlage 384 m u NHNBurg Nassenfels Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDas heutige Nassenfels war bereits im 2 Jahrhundert n Chr ein bedeutender Marktort Vicus Scuttarensium im Hinterland des raetischen Limes Dieser Siedlung ging ein wahrend der Regierungszeit des Kaisers Domitian 81 96 errichtetes Holz Erde Lager voraus das nur kurzzeitig bestand und anschliessend noch in romischer Zeit zivil uberbaut wurde 1 Das Erdkastell Nassenfels wurde wohl nach der Anlage des nahen Kastells Pfunz Vetoniana aufgelassen In fruhmittelalterlicher Zeit kam es zu Neuansiedlungen in den Randzonen der romischen Baureste So wurden 2013 beim Bau des Wertstoffhofs unter anderem zwolf Grubenhauser aus der Karolingerzeit freigelegt 2 3 In der Flur Krautgartenfeld wurden zwischen 2001 und 2006 die Reste einer rund sieben auf zwolf Meter grosse fruhmittelalterliche Kirche teilweise freigelegt Dazu gab es Nebengebaude und einen Friedhof In die fruhmittelalterlichen Bauten waren Spolien aus einer unmittelbar in diesem Bereich errichteten romischen Villa vermauert Im 10 Jahrhundert brach die Besiedlung dieses Orts bis in die Gegenwart ab 4 Seit dem Hochmittelalter gehorte der Ort dem Hochstift Eichstatt Die Burg erschien erstmals 1245 in einer Urkunde als Graf Gebhard von Hirschberg bei einer Fehde gegen Bischof Friedrich II von Parsberg bei der Belagerung der bischoflichen Veste Nassenfels von seinem Hofnarren ermordet wurde Bischofliche Dienstleute mit dem Namenszusatz von Nassenfels sind jedoch bereits seit 1198 nachweisbar verschwanden aber in der Mitte des 14 Jahrhunderts wieder aus den Schriftquellen Die heutige Burg geht weitgehend auf die Ausbauten unter den Bischofen Konrad II von Pfeffenhausen 1297 1305 und Friedrich IV von Oettingen um 1400 zuruck 1699 errichtete der furstbischofliche Hofbaumeister Jakob Engel im Sudosteck das Kastenhaus als Dienstgebaude des bischoflichen Kastners Bis 1804 diente die Burg als Sitz der Eichstatter Amtsleute und Pfleger Im Zuge der Sakularisation richtete man fur zwei Jahre ein Rentamt in den Raumen ein 1806 versteigerte der bayerische Staat den Komplex an Privatleute die einige Wohngebaude an die Ringmauer anbauten und mehrere Gebaude abbrachen 1867 soll Steinmaterial zum Bau der Bahnhofe Adelschlag und Tauberfeld entnommen worden sein 1932 brannte durch einen Blitzschlag das Kastenhaus mit seinen Stuckdecken nieder Ein geplanter Wiederaufbau kam nicht zustande In den 1980er Jahren erwarb der Archaologe und Kreisheimatpfleger Karl Heinz Rieder die Burganlage Seither wurden die vier Jurahauser im Burgareal restauriert 1990 wurde ein Stuck des Wehrgangs rekonstruiert Heute ist das Burginnere nur zu besonderen Gelegenheiten offentlich zuganglich da die Einbauten des spaten 18 und fruhen 19 Jahrhunderts noch Wohn und Gewerbezwecken dienen teilweise Ferienwohnungen Restauratorenwerkstatt Beschreibung Bearbeiten nbsp Historische Darstellung in der Pfarrkirche St Nikolaus 18 Jh nbsp Lageplan von Burg Nassenfels auf dem Urkataster von BayernDie rechteckige Gesamtanlage liegt am Sudrand des Marktes und sudlich der Schutter Der ehemalige breite Wassergraben ist uberwiegend zugeschuttet oder verlandet Die mittelalterliche Ringmauer wurde im 19 Jahrhundert im Westteil niedergelegt und durch Wirtschaftsbauten ersetzt An den anderen Seiten ist die Mauer noch bis zu funf Meter hoch dort ist auch ein schmaler Zwinger vorgelagert Die originalen Wehrgange sind nirgends mehr vorhanden der Palas und das Pfleghaus wurden am Anfang des 19 Jahrhunderts abgebrochen Vom Kastnerhaus sind nach dem Brand von 1932 nur noch die Umfassungsmauern vorhanden Die ubrige Innenbebauung stammt meist aus dem 19 Jahrhundert Trotz der Abrisse und Verluste gilt die fruhere Wasserburg noch als eine der bedeutendsten und eindrucksvollsten Burganlagen Bayerns Neben den teilweise erhaltenen Ringmauern haben noch drei Mauerturme und der hohe Bergfried uberdauert Die vier Turme sind von steilen Satteldachern abgeschlossen Die Giebelaufmauerungen bestehen aus Backsteinen am Bergfried und am Ostturm sind Treppengiebel ausgebildet Der ungewohnlich hohe Bergfried wurde uber einem alteren Turm errichtet dessen Untergeschosse im Mauerwerk erhalten sind Der Inventarband deutet diesen Turm als alteren Bergfried Das Erdgeschoss dieses alteren Baues war als Kapellenraum mit Chorbogen ausgebildet und ehemals mit einem grosstenteils ausgeschlagenen Kreuzgewolbe uberdeckt Im Suden durchbricht ein Zugang das Mauerwerk An den Chorbogen durfte ursprunglich ein kleines Langhaus angebaut gewesen sein Offensichtlich wurde eine kleine romanische Chorturmkirche um 1300 als massiver Bergfried ausgebaut Spater errichtete man als Ersatz eine neue Kapelle die aber 1808 profaniert und anschliessend abgebrochen wurde Der Standort dieser zweiten Burgkapelle ist unklar Der Bergfried ist bis zum Dachfirst etwa 37 Meter hoch Der rundbogige Hocheingang liegt im Osten des zweiten Geschosses Dort ist eine Mauervorlage angebaut die fruher einen Gang vom abgegangenen Pfleghaus zum Zugang trug Der Turm besteht aus regelmassigen Kalksteinquadern die ubrigen Burgteile sind meist aus unregelmassigem Bruchsteinmauerwerk hergestellt Die grosse Burganlage wurde bisher burgenkundlich wenig untersucht und erforscht Bei archaologischen Grabungen im Jahr 1982 innerhalb der Burganlage stiess man auf Funde aus der Zeit vor 70 000 Jahren bis zur Keltenzeit 2000 vor Christus und in der Tiefe von etwa einem Meter auf ein 145 Millionen Jahre altes Korallenriff dem sogenannten versunkenen Speckberg nbsp Der Bergfried von Norden nbsp Nordostlicher Eckturm und Blick zum Tor nbsp Ansicht vom Ortsrand Norden nbsp Die ehemalige Wasserburg von Sudosten mit der Ruine des Kastnerhauses nbsp Modell Rekonstruktion Blick von Nord Westen Palas wie im Deckengemalde der Kirche dargestellt nbsp Modell Rekonstruktion Blick von Sud Osten mit Kastnerhaus nbsp Modell Rekonstruktion Backofenhaus in der Vorburg nbsp Modell Rekonstruktion ZugbruckeLiteratur BearbeitenPeter Leuschner Die Jurahaus Kuriositaten auf dem Korallenriff In Das Jura Haus 10 2004 2005 S 5 10 Werner Meyer Burgen in Oberbayern Ein Handbuch Verlag Weidlich Wurzburg 1986 ISBN 3 8035 1279 4 S 94 95 Die Kunstdenkmaler von Bayern V 2 Bezirksamt Eichstatt Munchen 1928 Karl Zecherle Red Burgen und Schlosser Kreis Eichstatt im Naturpark Altmuhltal Hrsg Landkreis Eichstatt 2 unveranderte Auflage Hercynia Verlag Kipfenberg 1987 DNB 944206697 S 52 53 Klaus Pfeiffer Rekonstruktion der Burg Nassenfels und Bau eines Burgmodells Facharbeit aus dem Fach Kunst Nicht veroffentlicht 1990Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Nassenfels Sammlung von Bildern Burgruine Nassenfels auf burgenseite de Eintrag zu Wasserburgruine Nassenfels in der privaten Datenbank Alle Burgen Anmerkungen Bearbeiten Thomas Fischer Erika Riedmeier Fischer Der romische Limes in Bayern Pustet Regensburg 2008 ISBN 978 3 7917 2120 0 S 186 187 mit Abb Fuhrung zu Ausgrabung Donaukurier 26 April 2013 Fruhmittelalterliche Siedlung am Wertstoffhof Nassenfels bei 48 47 53 11 N 11 14 7 52 O 48 798086111111 11 235422222222 Daniel Funk Einmaliger Schatz im Boden Donaukurier 1 Dezember 2015 abgerufen am 30 Marz 2023 Burgen und Schlosser im Landkreis Eichstatt Schlosser Schloss Eibwang Residenz Eichstatt Sommerresidenz Eichstatt Schloss Hepberg Schloss Hexenagger Schloss Hirschberg Schloss Hofstetten Schloss Inching Schloss Kosching Schloss Lenting Schloss Neuenhinzenhausen Schloss Oberdolling Schloss Offendorf Schloss Pfunz Prandtenhof Rablbauernhof Schloss Sandersdorf Schloss Schonbrunn Schloss Titting Schloss Wackerstein Schloss WesterhofenBurgen und Ruinen Burgruine Adlerstein Burgruine Altmannstein Burgruine Arnsberg Burgruine Brunneck Burgruine Dollnstein Burg Erlhof Burgruine Ettling Burg Oettling Burgruine Hagenhill Burg Kipfenberg Burgruine Konstein Burg Krugsburg Burg Krussburg abgegangen Burgruine Mornsheim Burg Morsbach abgegangen Burg Nassenfels Burg Neuenstein abgegangen Burgruine Pfalzpaint Burg Rauenworth abgegangen Burgruine Rieshofen Burgruine Rumburg Burgruine Rundeck Burg Stossenberg Burgruine Wellheim Burgruine Wielandstein WillibaldsburgFestungen Fort Prinz KarlTurmhugelburgen Burgruine Gensberg Turmhugel RothenbergHerrensitze Domherrensitz Spathscher HofBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Althexenagger Abschnittsbefestigung Arzberg Abschnittsbefestigung Auf der Romerburg Abschnittsbefestigung Brand Burgstall Bruckhof Abschnittsbefestigung Burgstall Altmannstein Abschnittsbefestigung Die Kuchel Burgstall Ettling Burgstall Harlanden Burgstall Hubertusfelsen Abschnittsbefestigung Hunenring Abschnittsbefestigung Hutsteine Abschnittsbefestigung Kalkofen Abschnittsbefestigung Kesselberg Abschnittsbefestigung Kirchberg Abschnittsbefestigung Kottingworth Burgstall Lenting Abschnittsbefestigung Mallburg Burgstall Michaelsberg Abschnittsbefestigung Mornsheim Burgstall Obereichstatt Burgstall Ottersdorf Abschnittsbefestigung Pfunz Burgstall Saufelsen Ringwall Schellenburg Abschnittsbefestigung Schneckenberg Burgstall Torfelsen Abschnittsbefestigung Walting Burgstall WieseckWehrkirchen St Michael Biberbach St Martin Emsing Maria Himmelfahrt Gungolding St Margaretha Irfersdorf St Ulrich Kevenhull Kirchenburg Kinding St Vitus Kottingworth Maria Himmelfahrt Mockenlohe St Johannes Baptist Pfahldorf St Brigida Preith St Johannes Evangelist Walting St Quirinus Wolkertshofen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Nassenfels amp oldid 238597089