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Die Burg Rieshofen ist eine hochmittelalterliche Wasserburg am sudlichen Ortsrand des Waltinger Gemeindeteiles Rieshofen im Landkreis Eichstatt in Oberbayern von der sich als Ruine noch Mauerreste und der Bergfried erhalten haben Die Burg liegt unmittelbar sudlich von der Filialkirche St Erhard in Rieshofen Die Anlage ist unter der Aktennummer D 1 76 165 50 als Baudenkmal verzeichnet Ebenso wird sie als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 1 7033 0146 als mittelalterlicher Wasserburgstall gefuhrt Burg RieshofenBurg Rieshofen Gesamtansicht von NordenBurg Rieshofen Gesamtansicht von NordenAlternativname n HungerturmStaat DeutschlandOrt Walting RieshofenEntstehungszeit um 1290Burgentyp Niederungsburg WasserburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung MinisterialeBauweise KalksteinquaderGeographische Lage 48 56 N 11 18 O 48 9325 11 3066 375 Koordinaten 48 55 57 N 11 18 23 8 OHohenlage 375 m u NHNBurg Rieshofen Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Wappen der Herren von RieshofenDie Herren von Rieshofen sind erstmals 1337 mit Pertholt de Rodeshouven erwahnt Die kleine Wasserburg entstand wohl ab 1290 als Sitz dieser Dienstmannenfamilie des Hochstifts Eichstatt und war bischofliches Lehen Ostlich der Veste wurden die Reste einer alteren Vorgangeranlage ergraben moglicherweise lag der ursprungliche Ansitz im Bereich der Kirche St Erhard Bereits 1310 musste die Witwe Elsbeth von Rieshofen aus wirtschaftlichen Grunden ihr Lehen an das Eichstatter Domkapitel verkaufen obwohl ihre zwei Sohne noch am Leben waren Die Familie blieb jedoch in Rieshofen wohnen und ist noch 1346 hier nachweisbar Das Domkapitel setzte einen Pfleger auf die Burg als solche sind 1346 der Ritter Ulrich von Morsbach und 1406 07 Burkhard Reichtershofer genannt Der zur Burg gehorende Meierhof wurde vom Domkapitel in eigener Regie betrieben das heisst an eine Familie Kalteis vergeben die noch im 16 Jahrhundert hier nachgewiesen werden kann 1544 Ursula Kalteis auf Rieshofen Er wurde wahrscheinlich um 1480 mit dem zweiten Meierhof im Dorf vereinigt Die Burg selbst scheint entbehrlich geworden zu sein Letztmals setzte man um 1484 die Brucke instand Schon 1561 ist von einem Burgstall also von einer Ruine die Rede 1602 war der Ministerialensitz bis auf Mauerreste und den Bergfried verschwunden Die Bezeichnung Hungerturm fur den Rieshofer Turm geht auf eine Begebenheit des Jahres 1689 zuruck Der Toginger Jude Joseph soll sich der Hehlerei an gestohlenem silbernen Messgerat schuldig gemacht haben und wurde dafur vom Eichstatter Halsgericht zum Tode verurteilt Zur Vollstreckung warf man den angeblichen Hehler in den Turm und liess ihn dort qualvoll verhungern Die 1861 angebrachte Gedenktafel weist den Turm irrig als romisches Bauwerk aus Auch in Literatur aus dem 19 Jahrhundert wird der Turm falschlicherweise fur ein romisches Bauwerk gehalten 1 1985 86 wurden Sicherungsmassnahmen und Ausgrabungen im Burggelande durchgefuhrt und ein Teil des Burggrabens wiederhergestellt Beschreibung Bearbeiten nbsp Lageplan von Burg Rieshofen auf dem Urkataster von BayernDie rechteckige Kernburg wird von den Resten eines von der Altmuhl gespeisten Wassergrabens umgeben Das eigentliche Burgareal misst etwa 26 mal 32 Meter die Kernburg nur rund 12 mal 14 Meter Im Sudosten ragt der seit 1985 durch eine niedrige Dachpyramide abgeschlossene ungefahr 18 Meter hohe Bergfried auf Sein Grundriss ist quadratisch die Seiten sind etwa sieben Meter lang Er hat im Untergeschoss das als Verlies diente 1 60 Meter dicke Wande Insgesamt liegen uber einem Sockel aus Kalksteinquadern drei Geschosse aus Bruchstein Mauerwerk die im Innern durch holzerne Zwischenboden getrennt waren Einige schmale Lichtschlitze lassen sparliches Tageslicht ins Innere Der obligatorische Hocheingang in das Wohngeschoss liegt auf der Westseite sein Abschluss ist heute ausgebrochen seit langem gewahrt auch ein Mauerausbruch an der Turmsohle Einlass Vom Wohngeschoss aus gelangte man uber eine kleine Treppe ins Wehrgeschoss dieses oberste Stockwerk wird von einem Tonnengewolbe uberspannt das bedeutet dass der Turm ursprunglich nicht viel hoher gewesen sein durfte Der kleine Palas stand westlich des Bergfrieds frei in der Mitte eines einfachen Berings der durch keine Turmbauten bewehrt war Die Fundamente der Ringmauer und des Palas wurden 1985 86 freigelegt konserviert und teilweise aufgemauert Gleichzeitig wurde der Wassergraben wieder eingetieft und an der ursprunglichen Stelle eine zwischenzeitlich neu aufgefuhrte holzerne Brucke errichtet Die Gesamtanlage vermittelt anschaulich das Bild einer kleinen hochmittelalterlichen Ministerialenburg im Umkreis eines grosseren Herrschaftszentrums Die neben dem Turm stehende Eiche ist als eines der Naturdenkmaler im Landkreis Eichstatt unter Schutz gestellt 2 Die Ruine ist jederzeit frei zuganglich und dient Altmuhl Kanufahrern als Rastplatz nbsp Luftbild der Burgruine Rieshofen nbsp Die Burg von Westen nbsp Der Bergfried mit dem Hocheingang rechts Literatur BearbeitenKarl Zecherle Redaktion Burgen und Schlosser Kreis Eichstatt im Naturpark Altmuhltal Hrsg Landkreis Eichstatt 2 unveranderte Auflage Hercynia Verlag Kipfenberg 1987 DNB 944206697 S 28 29 Werner Meyer Burgen in Oberbayern Ein Handbuch Verlag Weidlich Wurzburg 1986 ISBN 3 8035 1279 4 S 96 Felix Mader Bearb Die Kunstdenkmaler von Bayern Regierungsbezirk Mittelfranken II Bezirksamt Eichstatt Munchen 1928 Reprint Munchen Wien 1982 ISBN 3 486 50505 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Rieshofen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Wasserburgruine Rieshofen in der privaten Datenbank Alle Burgen Einzelnachweise Bearbeiten Kollectaneen Blatt fur die Geschichte Bayerns insbesondere des ehemaligen Herzogtums Neuburg insbesondere fur die Geschichte der Stadt Neuburg Band 8 Griessmayer Neuburg a d Donau 1842 S 99 Anlage 1 der Verordnung des Landratsamtes Eichstatt zum Schutz von Baumen und Baumgruppen als Naturdenkmaler In Amtsblatt fur den Landkreis und die Stadt Eichstatt Nr 30 28 Juli 2017 S 3 4 landkreis eichstaett de PDF 229 kB abgerufen am 18 Oktober 2022 Burgen und Schlosser im Landkreis Eichstatt Schlosser Schloss Eibwang Residenz Eichstatt Sommerresidenz Eichstatt Schloss Hepberg Schloss Hexenagger Schloss Hirschberg Schloss Hofstetten Schloss Inching Schloss Kosching Schloss Lenting Schloss Neuenhinzenhausen Schloss Oberdolling Schloss Offendorf Schloss Pfunz Prandtenhof Rablbauernhof Schloss Sandersdorf Schloss Schonbrunn Schloss Titting Schloss Wackerstein Schloss WesterhofenBurgen und Ruinen Burgruine Adlerstein Burgruine Altmannstein Burgruine Arnsberg Burgruine Brunneck Burgruine Dollnstein Burg Erlhof Burgruine Ettling Burg Oettling Burgruine Hagenhill Burg Kipfenberg Burgruine Konstein Burg Krugsburg Burg Krussburg abgegangen Burgruine Mornsheim Burg Morsbach abgegangen Burg Nassenfels Burg Neuenstein abgegangen Burgruine Pfalzpaint Burg Rauenworth 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Abschnittsbefestigung Schneckenberg Burgstall Torfelsen Abschnittsbefestigung Walting Burgstall WieseckWehrkirchen St Michael Biberbach St Martin Emsing Maria Himmelfahrt Gungolding St Margaretha Irfersdorf St Ulrich Kevenhull Kirchenburg Kinding St Vitus Kottingworth Maria Himmelfahrt Mockenlohe St Johannes Baptist Pfahldorf St Brigida Preith St Johannes Evangelist Walting St Quirinus Wolkertshofen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Rieshofen amp oldid 238693452