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Die Schutter ist ein linker Nebenfluss der Donau der im Naturpark Altmuhltal und im Stadtgebiet von Ingolstadt verlauft Schutter Oberlauf JohannisgrabenUnterlauf KunettegrabenDie Schutter nach ihrem UrsprungDie Schutter nach ihrem UrsprungDatenGewasserkennzahl DE 1336Lage Bayern Landkreis Eichstatt Landkreis Neuburg Schrobenhausen Kreisfreie Stadt IngolstadtFlusssystem DonauAbfluss uber Donau Schwarzes MeerQuelle Schutterquelle am Galgenberg nordlich von Wellheim48 49 42 N 11 5 23 O 48 828208333333 11 089747222222 395Quellhohe ca 395 m u NNMundung in Ingolstadt in die Donau48 757083333333 11 42425 361 Koordinaten 48 45 25 N 11 25 27 O 48 45 25 N 11 25 27 O 48 757083333333 11 42425 361Mundungshohe 361 m u NNHohenunterschied ca 34 mSohlgefalle ca 0 96 Lange 35 3 km 1 mit Oberlauf Johannisgraben und Unterlauf KunettegrabenEinzugsgebiet 116 46 km 1 Die wenig spektakulare Schuttermundung aus einem Rohr unter dem die Donau vom Kunettegraben trennenden knapp 100 Meter breiten Landstreifen hindurch Links die Glacisbrucke Die wenig spektakulare Schuttermundung aus einem Rohr unter dem die Donau vom Kunettegraben trennenden knapp 100 Meter breiten Landstreifen hindurch Links die Glacisbrucke Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geografie 2 1 Oberlauf 2 2 Schutterquelle 2 3 Verlauf 2 4 Einzugsgebiet 3 Zuflusse 4 Geschichte 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name leitet sich ab von keltisch scutar a sandig schlammiges Gewasser Geografie BearbeitenOberlauf Bearbeiten Der Johannisgraben genannte Oberlauf der Schutter entspringt auf etwa 473 m u NN im Waldgewann Pfahlstriegel etwa 1 2 km nordlich von Wellheim Hard im Landkreis Eichstatt Von hier lauft er ungefahr westwarts tritt nach etwa 1 2 km unter dem Alten Burgfelsen in die Urdonauschlinge um den Umlaufbergrest Galgenberg 447 m u NN ein deren Grund auf 410 390 m u NN liegt zieht ab hier im Grabenlauf durch Wellheim Aicha weiter westwarts und an der Nordseite des Galgenbergs vorbei Beim Naturfreundehaus am Westende des Umlaufbergs knickt er nach links und Suden ab und erreicht gleich darauf nach etwa 2 9 km unterhalb seines Ursprungs die Schutterquelle Schutterquelle Bearbeiten nbsp Die Schutterquelle am Fusse des GalgenbergesDie auf Karten als Schutterquelle ausgewiesene Weissjura Karstquelle umfasst einige Quelltopfe am Fusse des Galgenberges auf etwa 395 m u NN die im Rahmen einer Renaturierungsmassnahme 2007 wieder freigelegt wurden Einige Grabenzuge aus der recht grossen Talebene und Quellen verstarken die Schutter die daraufhin sudwarts durch Wellheim lauft um danach nach links auf Ostsudostlauf zu knicken den sie bis zur Mundung ungefahr beibehalt Verlauf Bearbeiten Die Schutter fliesst zunachst weiter durch das Wellheimer Trockental dann durch das nach ihr benannte aber nicht von ihr gebildete ostsudostlich davon abgehende Schuttertal Dieses raumte die Urdonau nach ihrer Laufverlegung aus dem heutigen Altmuhltal gegen Ende der Risseiszeit aus Donaukiese liegen etwa sieben Meter tief unter den heutigen Talgrunden der Schutter Sie durchfliesst insgesamt die Orte Wellheim Feldmuhle Meilenhofen Zell an der Speck Nassenfels und Dunzlau In Ingolstadt wo sie seit 1875 untertagig gefuhrt wird und 1972 in den Festungsgraben Ingolstadts den Kunettegraben umgeleitet wurde mundet sie 35 2 km nach der Johannisgraben und 32 km nach der Schutterquelle nach nur 34 Metern Gefalle ab der letzten von links in die Donau Einzugsgebiet Bearbeiten Die Schutter entwassert uber 116 km ostsudostwarts zur Donau Ihr Einzugsgebiet ist ein sich fast 37 km lang in dieser Richtung erstreckender Schlauch der quer dazu nirgends auch nur 8 km breit ist Seine mundungsfernsten Anteile liegen noch 10 km westlich der Oberlauf Richtungskehre von Johannisgraben und Schutter durch Wellheim beim Ortsteil Blossenau der Gemeinde Tagmersheim Dort trennt die kurze nordwestliche Wasserscheide vom Entwasserungsgebiet des Altmuhl Zuflusses Gailach die folgende lange nordliche dann von dem der Frankenalb Altmuhl selbst Anschliessend lauft die Einzugsgebietsgrenze flacher vor dem Mailinger Bach ein Stuck weit in Richtung Sudosten Richtung Mundung in die Donau An der rechten Wasserscheide im Suden konkurriert von der Mundung aufwarts die hier keine bedeutenden linken Zuflusse aufnehmende Donau selbst bis zum Hainberg nordostlich von Rennertshofen ab wo das Einzugsgebiet der zur Donau laufenden Ussel auf dem letzten westnordwestlich laufenden Teil der Gesamtwasserscheide angrenzt Zuflusse BearbeitenJohannisgraben von rechts gleich nach der Schutterquelle vor der Westspitze des Galgenbergs ca 2 9 km und ca 5 4 km Auengraben im Wellheimer Trockental beginnt unbestandig im Hohenald ostlich von Aicha Hardgraben von links wenig danach 0 8 km und 2 2 km Auengraben im Wellheimer Trockental der an der Sudseite des Galgenbergs entlangfliesst Graben aus dem Backertal von rechts noch vor Wellheim 6 6 km und 35 8 km Auengraben im Wellheimer Trockental beginnt unbestandig auf der Gemarkung von Markt Mornsheim westlich uber dem Tal Mittelgraben von rechts vor Espenlohe 1 4 km und 2 7 km Auengraben im Wellheimer Trockental der unterm Sporn des Wellheimer Schlossbergs beginnt Giessgraben von rechts vor der Feldmuhle 2 4 km und 4 3 km Auengraben im Wellheimer Trockental der am Wasserwerk am Sudrand von Wellheim beginnt Grabenzug aus Harder Graben Flutkanal und zuletzt Speckgraben nach vorheriger Schutterunterquerung von rechts an der Speckmuhle von Nassenfels 9 4 km und 49 2 km Auengraben im Wellheimer Trockental bei am Muhlberg gegenuber Espenlohe beginnt Hat einen langen Zulauf Huttinger Bach aus dem donaunahen Teil des Trockentals der bei Ellenbrunn beginnt nbsp Schuttertal bei der Sachenfartmuhle nbsp Zuletzt lauft die Schutter im Kunettegraben an Bastionen entlang der Sudwestseite der fruheren Festungsstadt Ingolstadt vorbei nbsp Letztes Stuck des Schuttergrabens den die Schutter dort unter zwei Wegen und einer Strasse hindurch zur Donau hin verlasst nbsp Die darunterliegende Trasse der Schutter ist mit diesem Kunstwerk auf der Uferpromenade langs der Donau markiert nbsp Brodmuhle Ingolstadt nbsp Kloster ob der Schutter mit der Schuttermutter 17 Jahrhundert Geschichte BearbeitenDer Speckberg zwischen Nassenfels und Zell an der Speck war eine Jagdstation des Neandertalers und des anatomisch modernen Menschen Homo sapiens der Eiszeit ebenso das Urdonau Riff auf dem spater die Nassenfelser Burg errichtet wurde Dort hat auch der Bandkeramiker erste Spuren der Sesshaftwerdung des Menschen hinterlassen Nach ihm lassen sich alle Epochen nachweisen Auf dem Schutterberg wo die Schutter das Wellheimer Trockental verlasst liegt eine Rundschanze die Schutterbergschanze Diese Ringwallanlage von 400 Meter Gesamtumfang wurde wohl in keltischer Zeit angelegt Die Hohenburg war auf der Ostseite mit einem Graben und Palisaden abgesichert alle ubrigen Seiten boten durch steil abfallende Hange einen naturlichen Schutz In der Nahe gruben die Kelten nach Bohnerz aus dem sie am Fuss des Schutterberges Eisen schmolzen In spaterer Zeit wurde das Erz ins furstbischofliche Huttenwerk Obereichstatt gebracht nachdem es in der Schutter gewaschen d h vom tauben Gestein geschieden worden war Die ungefahr einen Kilometer von der Schutterbergschanze schutterabwarts gelegene heute abgegangene Muhle Bauchenwerk Pochwerk lasst vom Namen her vermuten dass sie im Zusammenhang mit der Eisengewinnung am Schutterberg stand Wegen haufiger Uberschwemmung wurde bereits 1477 durch Pfalzgraf Ludwig und den Eichstatter Bischof Wilhelm von Reichenau eine Schutterordnung erlassen 2 3 1853 58 4 und noch einmal 1926 29 wurde die Schutter begradigt Der wasserfuhrende Speckgraben der in etwa parallel zur Schutter verlauft ist ein Entwasserungsgraben der im Rahmen dieser Schutterregulierungen angelegt wurde Der Talraum der Schutter ist weitgehend unverbaut und wird zum Teil noch als Grunland genutzt Die Schutter betrieb bis zu ihren Regulierungen 22 Muhlen von denen noch 14 dem Namen nach bestehen Feldmuhle Sachenfartmuhle Speckmuhle Aumuhle Ober und Unterhaidmuhle Wolkertshofer Muhle Moosmuhle Reinboldsmuhle Dunzlauer Muhle Heindlmuhle Ochsenmuhle Schaumuhle und Spitzlmuhle Auch im Ingolstadter Gebiet fanden sich zahlreiche Muhlen zudem waren andere wasserabhangige Betriebe Gerbereien Schlachthof am Unterlauf der Schutter angesiedelt Mit der Brodmuhle befindet sich eine erhaltene wenngleichen nicht mehr im Betrieb befindliche Muhle auf Ingolstadter Boden Die mit den Stadtmodellen von Jakob Sandtner nachweisbaren Rosstranken und Loschwasserteiche des Mittelalters sind nicht mehr vorhanden Offnungen durch die Wasserlaufe in befestigte Stadte hinein bzw aus ihnen heraus fliessen stellen immer einen Schwachpunkt der Festung dar Aus diesem Grund wurde an der Eintrittsstelle der Schutter in die Landesfestung Ingolstadt eine besondere Anlage zur Verteidigung dieses neuralgischen Punktes errichtet der so genannte Schutterhof Spater wurde der Lauf der Schutter verlegt so dass sie heute unmittelbar vor dem Schutterhof in den Kunettegraben mundet und nicht mehr durch das innere Stadtgebiet fliesst Im Inneren des Schutterhofes wurden spater die betonierten Becken des Militarbades errichtet Daneben umfasste das fruhere Freibad den Muhlweiher der Winklermuhle Im Schutterhof befindet sich ein Biergarten Der Kunettegraben diente fruher im Winter auch zum Schlittschuhlaufen heute ist er als Teil des Glacis Teil des Ingolstadter Naherholungsgebietes bzw der Ingolstadter grunen Lunge Sonstiges BearbeitenIm Schuttertal verlauft ein Rad und Wanderweg Entlang der Schutter haben sich wertvolle Vegetationsstrukturen entwickelt Im Tal gibt es grossere Niedermoorflachen Das Schuttermoos gilt als schutzenswertes Gebiet Im Schuttertal findet man bei Wolkertshofen mit den sogenannten Glessbrunnen die starksten Karstquellen des Eichstatter Raumes Die Quellen der funf Quellweiher fordern etwa 700 Liter pro Sekunde aus grosser Tiefe herauf Der abfliessende Bach mundet nach einem Kilometer in die Schutter In Ingolstadt verehrt man eine Schuttermuttergottes die fruher in der 1470 abgerissenen Ingolstadter Schutterkapelle spater in der Augustinerkirche des Klosters ob der Schutter bei Wallfahrten verehrt wurde und heute in der Franziskanerkirche steht 5 Seit 2020 wird in der Marktgemeinde Nassenfels heftig uber die Genehmigung eines neuen Fussballstadions Schutterpark auf Moorflachen direkt an der Schutter diskutiert 6 Literatur BearbeitenHinweistafel an der Schutterquelle am Galgenberg Heinz Mittel Die Schutterbergschanze In Derselbe Wanderungen im Wellheimer Tal Ingolstadt 2 Auflage 1981 S 56 58 Galgenberg und Schutterquelle bei Wellheim In Karl Zecherle und Toni Murbock Sehenswerte Natur im Kreis Eichstatt Eichstatt Landratsamt 1982 S 68f Karl Heinz Rieder Das Schuttertal als Lebensraum fur den fruhen Menschen In Nassenfels Beitrage zur Natur und Kulturgeschichte des mittleren Schuttertals Kipfenberg Hercynia 1986 S 83 106 Katrin Krauss Gezahmt versteckt und heimlich geliebt Die Schutter einst Lebensader der Ingolstadter fristet heute ein unverdientes Schattendasein In Der Sonntag Beilage zum Donau Kurier Ingolstadt vom 12 13 November 1994 Hans Scharpf Die Schutter Von der Quelle bis zur Mundung in die Donau Der Ingolstadter Schutterlauf fruher und heute Verlag Donau Courier Ingolstadt 2 unveranderte Auflage 2003Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schutter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verlauf der Schutter auf dem BayernAtlas Einzugsgebiet der Schutter auf dem Online Kartenserver Kartendienst Gewasserbewirtschaftung des Bayerischen Landesamts fur Umwelt Zur Schutter Zum Glessbrunnen Zur Schuttermuttergotteskapelle in Ingolstadt Muhlenrunde im SchuttertalEinzelnachweise Bearbeiten a b Verzeichnis der Bach und Flussgebiete in Bayern Flussgebiet Lech bis Naab Seite 31 des Bayerischen Landesamtes fur Umwelt Stand 2016 PDF 2 9 MB Dermalen noch zu Ingolstadt geltende Schutter Ordnung vom Jahre 1477 In Sammelblatt des Historischen Vereins zu Ingolstadt Band 1 1876 ISSN 1619 6074 S 57 63 digitale sammlungen de Schutter Ordnung vom Jahre 1477 Stadt Ingolstadt abgerufen am 7 Januar 2022 Landwirtschaftlicher Verein in Bayern Zeitschrift des Landwirthschaftlichen Vereins in Bayern zugl Organ d Agrikultur Chemischen Versuchsstationen Bayerns 1854 Band 44 Possenbacher 1854 ISSN 0724 1879 S 344 google de abgerufen am 7 Januar 2022 Strahlenkranzmadonna sogenannte Schutter Muttergottes Bildindex der Kunst amp Architektur Bildindex der Kunst amp Architektur Startseite Bildindex Abgerufen am 7 Januar 2022 Christian Sebald Klimaschutz Arger um Bauprojekt im Moor In Suddeutsche Zeitung 13 September 2021 abgerufen am 7 Januar 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schutter Donau amp oldid 225903756