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Bohnerz Eisenstein ist ein Eisenerz mit einem relativ hohen Fe Gehalt von bis zu 76 Es besteht aus erbsen oder bohnenformigen oft konzentrisch schaligen manchmal hohlen Knollen Konkretionen aus Brauneisenstein Es tritt zusammen mit braunem oder rotem Umbra oft auch gelbem Lehm Ocker in Spalten und Hohlen aus Kalkstein auf Bohnerze aus einem Schotterwerk bei Genkingen Schwabische Alb Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Genese 3 Vorkommen 4 Verhuttung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Durchmesser der oft fettglanzenden Korner schwankt meist zwischen 9 und 15 Millimetern teilweise erreicht er bis uber 5 Zentimeter Die Korner ahneln in der Bildung dem Erbsenstein Ihre chemische Zusammensetzung ist ungleichmassig daher schwankt die Farbe der Bohnerze zwischen verschiedenen Braun und Gruntonen kann aber auch ins gelbliche oder schwarze tendieren Das Bohnerz aus Kandern lost sich zum Teil unter Ausscheidung von Kieselsaure in Salzsaure auf und besteht aus 5 bis maximal 21 Kieselerde 6 bis 7 Tonerde 69 bis 76 Eisenoxid und Wasser Andere Bohnerze sind blosse Gemenge von Brauneisenstein mit Ton Manche Bohnerze enthalten Spuren von Titan Vanadin und Chrom die wurttembergischen auch Phosphor und Arseniksaure Genese Bearbeiten nbsp Kluftig verkarstetes Geotop Willmandingen mittlere Schwab Kuppenalb Brauner Bohnerzlehm zementgraue Kalkmergel Bohnerzgruben nahebei Bohnerze entstehen wenn durch intensive tropische Verwitterung Eisen in sauren Wassern gelost wird und anschliessend eine Ausfallung beispielsweise in Kalkschichten erfolgt Der Kalk neutralisiert die sauren Wasser die das Eisen transportieren ahnlich wie beim Minette Erz Vorkommen BearbeitenDie Erze finden sich weitverbreitet im franzosischen Juragebiet Obersaone in der Schweiz z B auf dem Randen im Klettgau im Kanton Aargau etwa im ehemaligen Eisenbergwerk Kuttigen 1 sowie Baden Wurttemberg Kandern Bohnerzgruben bei Heidenheim an der Brenz Tuttlingen Wippingen Willmandingen Farrenberg Hohentengen am Hochrhein Laucherthal bei Sigmaringen dort auch ehemaliges Huttenwerk Weitere Fundorte liegen in Bayern Monheimer Alb in Oberosterreich Dachsteinmassiv in Tschechien Beraun Blansko in Ungarn Odenburger Komitat Banat Russland Olonez Afrika Kordofan Futa Dschallon und in den USA North Carolina Nahe der Roterdspitze in der Schlerngruppe Sudtiroler Dolomiten tritt Bohnerz offen zu Tage Es wurde nachweislich bereits in der Bronzezeit gesammelt und unterschiedlich u a als Schmuck und Werkzeug verwendet Die zahlreichen urweltlichen Knochen die an den Fundorten aufgefunden wurden beweisen dass die Tatigkeit der Mineralquellen aus denen sie abgesetzt wurden vom altesten Tertiar Palaotherium zu Frohnstetten bis in die letzten Zeiten des Mammuts reichte Die Vorkommen im Dachsteingebiet treten oft zusammen mit dem Augensteinschotter auf der von der tertiaren Sedimentbedeckung der nordlichen Kalkalpen ubrigblieb und sind Verwitterungsruckstande des Dachsteinkalks Sie bilden verstreute Nester von kleinen schokoladenbraunen Erz Konkretionen Die Quarzsande des Molassebeckens bei Riedern am Sand enthalten Bohnerz In Oberschwaben werden die Graupensande in Sandgruben gewonnen Verhuttung BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Gesamtschau statt der hier uberproportional dargestellten Lokalgeschichte aus dem Landkreis Waldshut Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Bis in das 19 Jahrhundert wurden Bohnerze vor allem in Sudwestdeutschland und der Schweiz abgebaut und deckten so teilweise den Eisenbedarf Beispiel KlettgauDas Bohnerz wurde im Klettgau im Tagebau in Gruben aufgeschlossen getrocknet und gewaschen um den anhaftenden Ton zu entfernen Dazu wurden Weidenkorbe im Wasser geschwenkt und geruttelt teilweise nutzte man einfache Radermuhlen Besonders grosse Erzknollen lieferte der Erzkessel bei Kussnach In Jestetten wurde 1555 von den Grafen von Sulz zur Verhuttung des Bohnerzes ein Rennofen errichtet 1622 wurde der Bau eines neuen Hochofens in Eberfingen beschlossen Betreiber waren das Kloster St Blasien und die Grafen von Sulz ab 1649 der Furst von Furstenberg Bei Rheinau wurde das Bohnerz in einem Erzkasten nach Bergwerken sortiert zwischengelagert und zur Verhuttung ins Eisenwerk Albbruck auf Weidlingen verschifft Weitere Eisenhutten befanden sich in Gutenburg 1660 in Wehr Sackingen Laufenburg Tiefenstein in Kutterau und bei Oberhof Mit Entstehen der Badischen Gewehrfabrik errichtete man 1820 in St Blasien eine kleine Eisenhutte Das Bohnerz war fur die Verhuttung ideal es war leichter zu reduzieren als andere Erze und ergab eine hervorragende Qualitat 1866 kam die Bohnerzgraberei im Klettgau zum Erliegen 1918 wurden wieder Versuche zur Erzgewinnung unternommen die 1922 mit der Entdeckung der oolithischen Dogger und Malmeisenerze bei Blumberg abgebrochen wurden 1693 entstand aus den Ysenschmitten gelegen zu Nuwenhusen underm Loufen das Eisenwerk im Laufen das zunachst Eisen aus dem Eisenwerk bei Eberfingen erster Anstich 1684 Betrieb bis 1756 bezog welches vorrangig aus Schaffhauser Bohnerzgruben stammte Daraus entstanden durch Johann Conrad Fischer die heutigen Georg Fischer Werke bei Schaffhausen Literatur BearbeitenBohnerz im Mineralienatlas H Fehlmann Die schweizerische Eisenerzeugung ihre Geschichte und wirtschaftliche Bedeutung Bern 1932 Christian Birchmeier Bohnerzbergbau im Sudranden Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen Nr 38 Schaffhausen Meili 1985 ISBN 3 85805 080 6 Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwaldes 1987 ISBN 3 7946 0174 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bean ores Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zum Bohnerzabbau um JestettenEinzelnachweise Bearbeiten Minaria Helvetica Ausgabe 23a 2003 PDF 3 MB ISSN 1018 7421 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bohnerz amp oldid 198436242