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Laucherthal ist ein Ortsteil der Gemeinde Sigmaringendorf im baden wurttembergischen Landkreis Sigmaringen mit 643 Einwohnern Das Dorf entstand als Arbeitersiedlung im Jahr 1708 als Furst Meinrad II von Hohenzollern Sigmaringen dort zur Verhuttung des in der Gegend oberirdisch gefundenen Bohnerzes eine Eisenschmelze errichtete LaucherthalGemeinde SigmaringendorfKoordinaten 48 5 N 9 17 O 48 083411111111 9 2754472222222 626 Koordinaten 48 5 0 N 9 16 32 OHohe 626 m u NNFlache 76 haEinwohner 643Bevolkerungsdichte 846 Einwohner km Eingemeindung 1708Postleitzahl 72517Vorwahl 07571 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Religionen 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Museen 3 2 Vereine 3 3 Bauwerke 3 4 Naturdenkmaler 3 5 Regelmassige Veranstaltungen 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Verkehr 4 2 Ansassige Unternehmen 4 3 Bildung 5 Personlichkeiten 5 1 Ehrenburger uber die Gemeinde Sigmaringendorf 6 Anmerkung 7 WeblinksGeographie BearbeitenLaucherthal liegt auf 626 m u NN eingebettet in das idyllische Laucherttal und gehort zum Naturpark Obere Donau Geschichte Bearbeiten nbsp Versteinerte Muscheln Bohnerz mutmasslicher romischer Nagel Fundgebiet Hennabuhl nbsp Neuzeitliche Keramikscherben vom Hennabuhl wohl mit Mistdungung aufs Feld geratenAuf den Feldern oberhalb der Ortschaft sowie in der Umgegend finden sich Grabhugel Im Volksmund der so genannte Hennabuhl wohl nicht abgeleitet von den dort zahlreich vorhandenen Rebhuhnern Henna sondern von Heunenbuhl Hunnenhugel von mittelhochdeutsch Huine Hune Riesen und buhel Hugel Die Grabhugel sollen aus keltischer und vorkeltischer Zeit stammen Schon die Romer sollen das Eisenerz abgebaut haben 1 und an der Stelle des heutigen Heiss Walzwerks an der Lauchert soll eine Erzwaschanlage gestanden haben In noch fruherer Zeit sollen die Kelten deren bekannter Furstensitz die Heuneburg nur wenige Kilometer entfernt liegt das Bohnerz der Gegend verwendet haben auch als Tauschobjekt im Handel mit Griechenland Im 19 Jahrhundert mussen die Walder noch voll von Hirschen gewesen sein denn in der Chronik von Sigmaringendorf steht der Bericht des damaligen Chronisten die gewohnliche Tracht der Manner habe aus Hirschlederhosen bestanden Hirsche gibt es heutzutage nur noch im benachbarten Wildpark Josefslust in Sigmaringen Die Kindersterblichkeit war zu jener Zeit ausserst hoch und der Pfarrer fuhrt dies auf die Einwirkung des metallhaltigen Wassers zuruck So sei schon bei Kindern Rheuma und oder Gicht haufig gewesen Am Rand des Dorfes liegt das so genannte Zigeunerwaldchen in dem bis vor wenigen Jahren Landfahrer in periodischem Zyklus ihr Lager aufschlugen Sie sollen nach Ablauf der erlaubten Frist einfach die Strassenseite gewechselt haben also von Hohenzollern nach Wurttemberg um so noch einige Tage langer bleiben zu konnen Wahrend des Zweiten Weltkriegs befand sich am Ortsausgang Richtung Hitzkofen ein Zwangsarbeiterlager in welchem vor allem Polen und Ukrainer gefangengehalten wurden Nach dem Krieg blieben einige im Dorf Das Grundstuck des Lagers ist heute bebaut und manche der Schuppen auf den Grundstucken und der Zaune stammen aus Uberresten des Lagers Nach dem Krieg wurde Hohenzollern franzosische Besatzungszone und den einruckenden Franzosen anfangs meist Maghrebiner sei es fast noch schlechter gegangen als den Einheimischen sie hatten sogar Skorbut gehabt Bis heute stehen die Gastarbeiterbaracken die zuerst von Suditalienern dann von Jugoslawen und Turken bewohnt wurden Die Ansiedlung Laucherthal vergrosserte sich im Laufe der Zeit und wuchs schliesslich mit der Gemeinde Sigmaringendorf zusammen Da das hier gefundene Bohnerz einen nicht ausreichend hohen Anteil an Eisen aufweist dafur viel Mangan wurde die Verhuttung mit der Zeit unrentabel und der Hochofen stillgelegt Das ehemalige Huttenwerk existiert jedoch noch immer als modernes metallverarbeitendes Unternehmen inzwischen unter dem Namen Zollern GmbH und Co KG Religionen Bearbeiten Katholische Kirchengemeinde St Meinrad in LaucherthalKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenLaucherthal liegt an der Hohenzollernstrasse Museen Bearbeiten Der ehemalige Hochofen kann im Huttenwerk besichtigt werden Spuren des einstigen Erzabbaus zeigen sich in den umliegenden Waldern und auf Ackern als Gruben die teilweise mit Wasser vollgelaufen sind Staudengrube Die Villa Rustica in Laucherthal war ein romischer Gutshof villa rustica dessen Reste sich in der Nahe der Schludegrube hinter dem Huttenwerk befinden Erkennbar sind von Gras bedeckte Mauerreste aus Kalkstein 48 5 26 4 N 9 16 2 3 O 48 090663888889 9 2673083333333 Vereine Bearbeiten Fasnachtsgesellschaft Laucherthal Forderverein der Fasnachtsgesellschaft Laucherthal Huttenkapelle Laucherthal Verein ehemaliger Mitarbeiter der FHH Werkfeuerwehr LaucherthalBauwerke Bearbeiten nbsp Kirche St Meinrad LaucherthalDie Kirche St Meinrad Laucherthal feierte am 19 Oktober 2008 ihr 50 jahriges Kirchenjubilaum Bereits zu Beginn des 19 Jahrhunderts gab es in Laucherthal Bemuhungen eigene kirchliche Raume zu schaffen Auf die dringende Bitte von Pfarrer Emil Glockler stellte 1935 Furst Friedrich 8000 Reichsmark und ein Grundstuck fur einen Kirchenbau zur Verfugung mit der Bedingung dass die Kirche den Namen St Meinrad in Anlehnung an Furst Meinrad II trage Kurz nach dem Krieg weihte man 1946 in einem Gebaude hinter der Verwaltung des Huttenwerks die erste St Meinradskapelle ein Der Wunsch nach einer Kirche blieb Mit kraftiger Unterstutzung durch das Furstenhaus Hohenzollern und der Gemeinde fand nachdem 1955 ein Kirchenbauverein gegrundet wurde am 7 Oktober 1956 die Grundsteinlegung fur eine Kirche im Gelande Untere Huhlen idyllisch am Waldrand statt Die Kirchweihe mit dem Namenspatron St Meinrad fand am 12 Juli 1958 durch Erzbischof Hermann Schaufele statt Bereits 1957 war die Kirche vorlaufig bezogen gewesen 1960 bekam die Kirche eine Orgel und ein Jahr spater die Glocken Die sonntaglichen Gottesdienste in Laucherthal hielten bis 1961 Patres aus dem Kloster Gorheim 1977 zerstorte ein Wassereinbruch den Fussboden und die elektrische Bankheizung 2 3 Das Anfang des 18 Jahrhunderts gebaute Hochofengebaude der Huttenwerke war bis zum 3 Mai 1879 in Betrieb Das Gebaude soll nach seiner Sanierung als Museum genutzt werden die Deutsche Stiftung Denkmalschutz forderte 2007 den Erhalt mit 125 000 Euro 4 Naturdenkmaler Bearbeiten Die ganze Gegend war zur Jurazeit Teil eines Tropenmeeres und so finden sich in dessen Ablagerungen den uberall sichtbaren Kalkfelsen uberall Hohlen Versteinerungen und Mineralien Ammoniten Muscheln Korallen Schwamme Quarz Calcit Achatknollen usw Was manchmal fur versteinerte Pflanzen gehalten wird sind oft Dendriten Ablagerungen von Mineralien Manganoxid braun die mit Wasser in das porose Gestein eindringen Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten An Fasnacht wird von der ansassigen Fasnachtsgesellschaft ein Zigeunerlager nachgestellt welches allerdings in Kritik geraten ist auch durch die Verwendung des Wortes Zigeuner Die Laucherthaler Fasnet hat als Besonderheit die in blau weisse Walzerblusen schwarze Kappen und Holzschuhe gekleideten Mitglieder der Schmelzegilde die auf Umzugen die Geratschaften ihrer Vorfahren Eisenzange und Schmelztiegel durch die Strassen tragen Auch das Brauteln wird praktiziert Frisch Verheiratete oder Jubilare werden auf eine Stange gesetzt von vier Tragern im Kreis herumgetragen um dann im Innern des Huttengasthofs Fridolin 5 dreimal in die Luft geworfen zu werden Beim Umhertragen singen die Trager das Lied Setz an nauf uf d Stang setz an nauf uf d Stang Schmelzer soll er bleiba sei ganzs Laaba lang Beim Strohmanntreiben am Schmotziga Donschdig wird ein Unverheirateter in Stroh gepackt und mit luftgefullten Schweinsblasen die mit Schnuren an Stecken befestigt sind durchs Dorf getrieben wobei ihm Kinder nachfolgen und Sussigkeiten auffangen welche ihnen die Einwohner zuwerfen Am 4 Dezember dem Barbaratag gedenken Laucherthaler und Mitarbeiter des Huttenwerks an der Barbaragedenkstatte neben dem ehemaligen Hochofen der Heiligen Barbara Schutzpatronin der Bergleute und den gefallenen und vermissten Zollern Mitarbeiter der beiden Weltkriege 6 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Offentlicher Personennahverkehr im Verkehrsverbund Neckar Alb Donau NALDO Landesstrasse L 455 Sigmaringendorf Hitzkofen Ansassige Unternehmen Bearbeiten ZOLLERN GmbH Co KG fruher Furstlich Hohenzollernsche Werke Laucherthal Eisenschmelze mit Hammerschmiede Feinguss Bronzeguss Bronzeschmiedeteile Profilstahl Bildung Bearbeiten Kindergarten St MeinradPersonlichkeiten BearbeitenEhrenburger uber die Gemeinde Sigmaringendorf Bearbeiten Friedrich Wilhelm von Hohenzollern 3 Februar 1924 16 September 2010 Ende der 1970er wahrend einer Stahlkrise musste er zum Erhalt des Huttenwerkes Laucherthal Teile des Familienbesitzes verkaufen Anmerkung Bearbeiten Chronik der Gemeinde Sigmaringendorf Anton Speh St Meinrad Laucherthal erinnert an Kirchen Jubilaum In Schwabische Zeitung vom 17 Oktober 2008 Anton Speh Festvortrag Furst spendet 8000 Reichsmark In Schwabische Zeitung vom 23 Oktober 2008 125000 Euro fur Erhalt historischen Hochofens in Sigmaringendorf In Sudkurier vom 8 Oktober 2007 benannt nach der Ballade Ein frommer Knecht war Fridolin von Schiller wo der Bosewicht im Hochofen verbrennt Anton Speh Zollern Mitarbeiter gedenken der Gefallenen und Vermissten In Schwabische Zeitung vom 6 Dezember 2008Weblinks BearbeitenInternetprasenz der Gemeinde Sigmaringendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laucherthal amp oldid 236224235