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Das Eisenwerk Albbruck war eine landesherrlich vorderosterreichische Eisenhutte mit Hammerschmiede und Hochofen in Albbruck an der Mundung der Alb in den Rhein im heutigen Landkreis Waldshut in Baden Wurttemberg Eine Abbildung in der Illustrierten Zeitung Leipzig nach einer Zeichnung von Carl Friedrich Harveng zeigt die Gebaude um 1860 an der Albbrucke 1870 entstand daraus die Papierfabrik Albbruck Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kloster St Blasien 1 2 Grossherzogtum Baden 1 3 Papierfabrik Albbruck 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Werk wurde 1680 von dem Bieler Ratsherr Abraham Chemilleret gegrundet Am 18 September 1684 wurde der Schmelzofen angeblasen fertiggestellt war das Werk erst 1686 Beteiligt ebenfalls als Admodiatoren an dem Unternehmen waren Abel Socin aus Biel Albrecht Faesch und der Burgermeister von Basel Johann Jakob Merian 1 Nach dem Tod von Abraham Chemilleret wurde Johann Jakob Merian bald alleiniger Pachter spater kam sein Schwiegersohn Ernst Ludwig Burckhardt dazu In diesen Familien blieb das Unternehmen bis es 1729 Heinrich Hurter aus Schaffhausen von der vorderosterreichischen Regierung wegen der Anfechtung der bisherigen Vertrage verliehen bekam Bohnerz wurde zunachst aus dem Berner Gebiet aus Urgitz bezogen das Werk gehorte nicht dem Hammerschmiedebund an und erhielt daher vorerst kein Erz aus dem Fricktal war somit aber auch keinen Beschrankungen unterworfen Den notwendigen Kalk bezog man in Form von Muschelkalkfels aus dem benachbarten Schwaderloch Holz durch Scheitholztrift und Holzkohle aus dem umliegenden Hotzenwald Nach 1700 wurde vorrangig Bohnerz aus dem Klettgau verhuttet Es wurden bis 1705 jahrlich zwischen 3000 und 5000 Zentner Schmiedeeisen erzeugt damit war es nach dem Huttenwerk Wehr das grosste Eisenwerk am Hochrhein Kloster St Blasien Bearbeiten 1755 erwarb Abt Meinrad Troger Anteile an dem Eisenwerk Beteiligt wurden auch der Oberzollner Andreas Josias Kilian aus Waldshut und der Amtmann Johann Konrad Gleichauf von Gleichenstein Hurter blieb zunachst Betriebsleiter schied aber nach Unregelmassigkeiten 1757 aus Kilian schied 1763 ebenfalls aus so dass Abt Meinrad sich einen Pater Bergwerksdirektor einstellte Zwischen 1750 und 1770 erzeugte das Werk jahrlich rund 10 000 Zentner Massel und Gusseisen Bohnerz kam nun auch verstarkt aus Baden AG aus Kasteln Konigsfelden Schenkenberg AG Biberstein und dem Eisenbergwerk Kuttigen 2 Dafur lieferte das Werk Munition in die Schweiz vor allem in Form von massiven Kanonenkugeln und Hohlkugeln Ab 1760 erwarb man auch Bohnerze aus Furstenbergischen Revieren spater auch aus Kandern Die Aufsicht uber das Werk hatte Marquardt von Gleichenstein doch St Blasien unter Abt Martin Gerbert strebte die alleinige Herrschaft an und erwarb da nur es uber genugend grosse Holzvorrate verfugte am 27 November 1778 fur 90 000 Gulden Wiener Wahrung das Eisenwerk Albbruck als Eigentumer Nun wurde wiederum das Erz knapp und man pachtete wieder Bohnerzgruben im Klettgau von der Schwarzenbergischen Herrschaft 1786 waren die Holzvorrate erschopft Man wollte das Eisenwerk Wehr aufkaufen und stilllegen um dessen Holzvorrate zu verwenden was jedoch nicht genehmigt wurde so machte man weiter und konnte bis 1806 noch sehr gute und nachgefragte Qualitat an Gusseisen erzeugen Nun wollte der Inhaber der Wehrer Hutte Phillip Merian das Werk erwerben was jedoch auch abgelehnt wurde Das Werk unterstand kirchlich ursprunglich der Pfarrei Hochsal kam dann nach Schwierigkeiten u a Sonntagsarbeit unter Heinrich Hurter zur Pfarrei Dogern Bereits ab 1755 und dann mit Kauf ab 1778 versahen die Kapuziner aus dem Kapuzinerkloster Waldshut im Auftrag von St Blasien die Seelsorge und den Gottesdienst fur die Werksleute sowie die jahrliche Hochofenweihe Als sie jedoch Trauungen vornahmen ohne zu prufen ob Heimatberechtigung behordliche Heiratserlaubnis etc vorlagen entzog man sie ihnen wieder 3 Grossherzogtum Baden Bearbeiten Am 27 September 1806 ubernahm der Badische Staat das Werk nachdem das Kloster St Blasien aufgehoben worden war 1835 erwarb man das Torfmoos Willaringen Kuhmoos um zusatzlich zum Holz auch Torf zu verwenden 1850 erzeugte man 27 000 Zentner Roheisen 1865 gab man die Torfgewinnung auf Hergestellt wurden neben Kleinteilen und Ofen auch grosse Gussstucke auf der Allgemeinen Deutschen Industrieausstellung 1854 in Munchen erhielt man eine Belobigung Durch die beginnende Industrialisierung erlebte das Werk eine Blutezeit doch nach 1860 setzte sich durch Steinkohle erschmolzenes Eisen durch Zwar hatte man 1863 das Werk nochmals modernisiert doch es uberlebte die Eisenkrise in Baden nicht Die Arbeiter erhielten Unterstutzung bzw wurden angehalten in die USA auszuwandern andere fanden Arbeit bei der aufstrebenden Eisenbahn Wer nicht heimatberechtigt war durfte unter anderem auch nicht heiraten 1845 wurde Albbruck eine eigene Stabhalterei die Lage wurde dadurch nicht besser Invalide und Hinterbliebene wurden abgeschoben Nur besonders fleissige Personen konnten sich in der Gemeinde einkaufen oder erhielten dafur Unterstutzung Die Situation der Arbeiter war gegenuber den Gewinnen stets schlecht Nach der Stilllegung des Eisenwerks eroffnete Emil Nagele 1866 eine eigene Eisengiesserei in Albbruck Fur die Kalktransporte aus Schwaderloch bestand fruh eine Rheinfahre Eine Fahre wurde dann auch von den Arbeitern fur die Papierfabrik genutzt Im Jahr 1931 baute man hier die Rheinbrucke Albbruck Schwaderloch Papierfabrik Albbruck Bearbeiten Nach vier Jahren Leerstand ersteigerte 1870 der Schweizer Nationalrat Nicolaus Kaiser aus Grellingen das Werk fur die Gesellschaft fur Holzstoffbereitung die hier ab 1883 als Papierfabrik Albbruck zunachst Holzschliff produzierte Die Bedingungen und Verdienste der Arbeiter wurden wesentlich besser 4 Literatur BearbeitenRudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds mit Exkursionen in dessen alten Bergbaugebieten Schauenburg Lahr 1980 ISBN 3 7946 0174 2 S 502 bis 519 Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds mit Exkursionen in dessen alten Bergbaugebieten S 502 Minaria Helvetica PDF Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds mit Exkursionen in dessen alten Bergbaugebieten S 518 u 1039 Dorfchronik Schwaderloch PDF Datei47 589896 8 130269 Koordinaten 47 35 23 6 N 8 7 49 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eisenwerk Albbruck amp oldid 239456838