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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Biberstein Begriffsklarung aufgefuhrt Biberstein in einheimischer Mundart ˈb ʏb eɾˌʒ taeɪ 5 6 ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Aargau Sie gehort zum Bezirk Aarau und liegt etwas mehr als drei Kilometer nordostlich der Kantonshauptstadt Aarau am Nordufer der Aare BibersteinWappen von BibersteinStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Aargau Aargau AG Bezirk AarauwBFS Nr 4002i1f3f4Postleitzahl 5023UN LOCODE CH BBNKoordinaten 648689 251661 47 41396 8 08378 393 Koordinaten 47 24 50 N 8 5 2 O CH1903 648689 251661Hohe 393 m u M Hohenbereich 359 775 m u M 1 Flache 4 10 km 2 Einwohner 1624 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 396 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 10 3 31 Dezember 2022 4 Gemeindeammann Willy WengerWebsite www biberstein chBiberstein alte Muhle und Schloss Biberstein alte Muhle und SchlossLage der GemeindeKarte von Bibersteinww Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Wappen 5 Bevolkerung 6 Politik und Recht 7 Wirtschaft 8 Verkehr 9 Bildung 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenBiberstein liegt zwischen der Aare und dem Homberg der zur sudlichsten Kette des Faltenjuras gehort Das besiedelte Gebiet erstreckt sich uber eine Lange von zweieinhalb Kilometern dem Fluss entlang wobei sich das Dorfzentrum auf einer erhoht liegenden Terrasse befindet Im Westen liegt der Ortsteil Wissen im Osten der Ortsteil Cholgrueben Das einzige flache Gebiet ist der Schachen eine schmale ehemalige Flussaue auf der linken Seite der Aare die landwirtschaftlich genutzt wird Der Abhang des Hombergs ist zum grossten Teil bewaldet Der Wald ist auf einer Hohe von rund 650 Metern durch mehrere Weideflachen aufgelockert 7 Das Gemeindegebiet ist 410 Hektaren gross davon sind 207 Hektaren mit Wald bedeckt und 58 Hektaren uberbaut 8 Der tiefste Punkt liegt auf 360 m am Aareufer der hochste auf 768 m u M auf dem Homberggrat Das Gemeindegebiet von Biberstein ist Teil des Juraparks Aargau einem Regionalen Naturpark von nationaler Bedeutung Nachbargemeinden sind Thalheim im Norden Auenstein im Osten Aarau im Suden und Kuttigen im Westen Geschichte BearbeitenIm 13 Jahrhundert errichteten die Grafen von Habsburg Laufenburg die Burg Biberstein Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes erfolgte im Jahr 1280 Beim Namen durfte es sich um eine Zusammensetzung aus Biber und dem in Burgnamen haufigen Grundwort Stein handeln 5 6 Zu der damaligen Herrschaft gehorte auch der Ort Rohr am gegenuberliegenden Ufer mit dem Biberstein durch eine Fahre verbunden war Zusatzlich ist in den Jahren 1179 bis 1400 im Bereich der heutigen Gemeindegrenze zu Kuttigen das Dorf Aa bezeugt Im 14 Jahrhundert gab es grossflachige Rodungen am Homberg 1335 verkauften die Habsburg Laufenburger die Blutgerichtsbarkeit und die niedere Gerichtsbarkeit an den Johanniterorden in Klingnau Zwar wurde Biberstein 1319 als Stadt bezeichnet der Ort besass aber weder Stadt noch Marktrecht jedoch seit 1399 eine Ringmauer 1416 zerstorte eine Feuersbrunst das Stadtchen weitgehend das in der Folge zu einem Dorf absank nbsp Luftansicht 1954 Ab 1344 bildete das Dorf zusammen mit Erlinsbach und Kuttigen das vom jeweiligen Komtur verwaltete Amt Biberstein Wahrend des Schwabenkriegs von 1499 wurde Biberstein von den Berner besetzt die anschliessend einen immer grosseren Einfluss ausubten 1527 unterstellte Bern die Herrschaft Biberstein zu der auch Erlinsbach und Kuttigen gehorten eigenmachtig einem Landvogt der von nun an auf der Burg residierte 1528 erfolgte die Einfuhrung der Reformation Sieben Jahre spater zwangen die Berner die Johanniter zum Verkauf ihres Besitzes Das Amt Biberstein lag nun auch formell im Untertanengebiet des Berner Aargaus Im Marz 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein entmachteten die Gnadigen Herren von Bern und riefen die Helvetische Republik aus Biberstein ist seither eine Gemeinde im Kanton Aargau Der erstmals im Jahr 1363 erwahnte Weinbau war neben der Aareschifffahrt lange Zeit der Haupterwerbszweig des Dorfes 1857 betrug die Anbauflache noch etwa 20 Hektaren Wegen der eingeschleppten Reblaus schrumpfte der Weinbau bis Ende des 19 Jahrhunderts zur Bedeutungslosigkeit Viele Familien verarmten und mussten nach Ubersee auswandern Handwerk und Heimarbeit waren wenig entwickelt weshalb die nahe Stadt Aarau ein bedeutender Arbeitsort war Im fruhen 20 Jahrhundert war die Bevolkerungszahl stagnierend oder sogar leicht sinkend 1940 ersetzte die Armee die Fahre durch eine Militarbrucke die spater einer definitiven Konstruktion wich Nach 1950 entwickelte sich Biberstein zu einer attraktiven Wohnlage Wahrend sich die Bevolkerungszahl beinahe verdoppelte richtete sich das wirtschaftliche Geschehen noch mehr als zuvor auf Aarau aus Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Eingang zum Schloss Biberstein mit BurggrabenSiehe auch Liste der Kulturguter in Biberstein Das Schloss Biberstein steht auf einem Felsen nahe am Ufer der Aare und ist auf der westlichen Seite von einem Burggraben umgeben Es entstand durch den Umbau der mittelalterlichen Burg und dient heute als Wohn Arbeits und Ausbildungsstatte fur erwachsene Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung Die Anordnung der Hauser im Dorfzentrum lasst heute noch die einstige kleinstadtische Besiedlungsweise erahnen Das Freibad Biberstein ist das erste offentliche Naturbad der Schweiz Es wurde im Jahr 2000 eroffnet und ist einem Schwimmteich nachempfunden Das Badewasser wird im bepflanzten Regenerationsbecken chemiefrei aufbereitet mit Kies gefiltert und an Pflanzenwurzeln und Mikroorganismen okologisch gereinigt 9 Die Anlage umfasst ein Schwimmbecken ein Kinderbecken und eine Liegewiesen 10 Wappen BearbeitenDie Blasonierung des Gemeindewappens lautet In Rot auf weissem Fels sitzender weisser Biber an gelbem Holz nagend Dieses traditionelle Wappen der Herrschaft Biberstein ist in einer Basler Chronik aus dem 16 Jahrhundert nachgewiesen Die heute verwendete Version stammt aus dem Jahr 1977 als man einige Details zeichnerisch veranderte dickeres Holzstuck mit Nagespuren sichtbarer Biberschwanz 11 Bevolkerung Bearbeiten nbsp BevolkerungsentwicklungDie Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt 12 Jahr 1764 1803 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020Einwohner 307 464 761 651 549 652 785 823 889 1104 1101 1417 1588Am 31 Dezember 2022 lebten 1624 Menschen in Biberstein der Auslanderanteil betrug 10 3 Bei der Volkszahlung 2015 bezeichneten sich 46 7 als reformiert und 18 6 als romisch katholisch 34 7 waren konfessionslos oder gehorten anderen Glaubensrichtungen an 13 94 7 gaben bei der Volkszahlung 2000 Deutsch als ihre Hauptsprache an 1 0 Englisch 0 8 Turkisch und 0 7 Italienisch 14 Politik und Recht BearbeitenDie Versammlung der Stimmberechtigten die Gemeindeversammlung ubt die Legislativgewalt aus Ausfuhrende Behorde ist der funfkopfige Gemeinderat Er wird im Majorzverfahren vom Volk gewahlt seine Amtsdauer betragt vier Jahre Der Gemeinderat fuhrt und reprasentiert die Gemeinde Dazu vollzieht er die Beschlusse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben die ihm vom Kanton zugeteilt wurden Fur Rechtsstreitigkeiten ist in erster Instanz das Bezirksgericht Aarau zustandig Biberstein gehort zum Friedensrichterkreis I Aarau 15 Wirtschaft BearbeitenIn Biberstein gibt es gemass der im Jahr 2015 erhobenen Statistik der Unternehmensstruktur STATENT rund 330 Arbeitsplatze davon 4 in der Landwirtschaft 3 in der Industrie und 93 im Dienstleistungssektor 16 Uber drei Viertel der erwerbstatigen Bevolkerung arbeitet ausserhalb besonders in Aarau Der grosste Arbeitgeber ist die Stiftung Schloss Biberstein die das Wohnheim fur geistig behinderte Erwachsene und auch den einzigen Dorfladen betreibt Verkehr BearbeitenBiberstein wird durch die Kantonsstrasse 470 von Aarau uber Auenstein nach Wildegg erschlossen Knapp jenseits der westlichen Gemeindegrenze kreuzt sie sich mit der Hauptstrasse 24 von Aarau uber die Staffelegg nach Frick Eine Brucke fuhrt uber die Aare nach Rohr Der Anschluss an das Netz des offentlichen Verkehrs erfolgt durch eine Linie des Busbetriebs Aarau zum Bahnhof Aarau An Wochenenden verkehrt ein Nachtbus Der Aare folgt auf der linken Seite ein Abschnitt der von SchweizMobil gekennzeichneten nationalen Velostrecke 8 Aare Route Von der Aarebrucke auf den Homberg und auf dessen Grat verlaufen Wanderwege beim Punkt 643 einem leichten Sattel im Gratverlauf ganz im Nordosten des Gemeindegebiets kreuzen sich mehrere Wanderrouten Bildung BearbeitenIm Schulhaus von Biberstein werden der Kindergarten und die Primarschule gefuhrt Die Realschule und die Sekundarschule konnen in Kuttigen besucht werden die Bezirksschule in Aarau Die nachstgelegenen Gymnasien sind die Alte Kantonsschule und die Neue Kantonsschule beide ebenfalls in Aarau Literatur BearbeitenAlfred Luthi Biberstein Gemeinde In Historisches Lexikon der Schweiz Michael Stettler Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band I Die Bezirke Aarau Kulm Zofingen Wiese Verlag Basel 1948 DNB 366495623 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Biberstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Biberstein Bundesamt fur Kultur Biberstein im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der SchweizEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 a b Beat Zehnder Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Historische Quellen und sprachwissenschaftliche Deutungen In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau Band 100 II Verlag Sauerlander Aarau 1991 ISBN 3 7941 3122 3 S 87 f Angegebene Lautschrift bụ berste i a b Gabrielle Schmid Biberstein AG Aarau in Dictionnaire toponymique des communes suisses Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri DTS LSG Centre de dialectologie Universite de Neuchatel Verlag Huber Frauenfeld Stuttgart Wien 2005 ISBN 3 7193 1308 5 und Editions Payot Lausanne 2005 ISBN 2 601 03336 3 p 152 Angegebene Lautschrift ˈbʏberˌʃtaeɪ Landeskarte der Schweiz Blatt 1089 Swisstopo Arealstatistik Standard Gemeinden nach 4 Hauptbereichen Bundesamt fur Statistik 26 November 2018 abgerufen am 18 Mai 2019 Bio Badi Biberstein In badi info ch Abgerufen am 18 Mai 2012 Biobadi In biberstein ch Gemeinde Biberstein abgerufen am 3 Marz 2021 Joseph Galliker Marcel Giger Gemeindewappen des Kantons Aargau Lehrmittelverlag des Kantons Aargau Buchs 2004 ISBN 3 906738 07 8 S 119 Bevolkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850 Excel In Eidg Volkszahlung 2000 Statistik Aargau 2001 archiviert vom Original am 8 Oktober 2018 abgerufen am 18 Mai 2019 Wohnbevolkerung nach Religionszugehorigkeit 2015 Excel Nicht mehr online verfugbar In Bevolkerung und Haushalte Gemeindetabellen 2015 Statistik Aargau archiviert vom Original am 20 Oktober 2019 abgerufen am 18 Mai 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Eidg Volkszahlung 2000 Wirtschaftliche Wohnbevolkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden Excel Statistik Aargau archiviert vom Original am 10 August 2018 abgerufen am 18 Mai 2019 Friedensrichterkreise Kanton Aargau abgerufen am 21 Juni 2019 Statistik der Unternehmensstruktur STATENT Excel 157 kB Nicht mehr online verfugbar Statistik Aargau 2016 archiviert vom Original am 8 Mai 2019 abgerufen am 18 Mai 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Politische Gemeinden im Bezirk Aarau Aarau Biberstein Buchs Densburen Erlinsbach Granichen Hirschthal Kuttigen Muhen Oberentfelden Suhr UnterentfeldenEhemalige Gemeinde RohrKanton Aargau Bezirke des Kantons Aargau Gemeinden des Kantons Aargau Normdaten Geografikum GND 4291496 6 lobid OGND AKS LCCN no2008012216 VIAF 243569927 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Biberstein amp oldid 235251223