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Kussnach oder Kussnach ist ein Ortsteil der baden wurttembergischen Gemeinde Kussaberg im Klettgau im Landkreis Waldshut Das Wappen weist auf die ehemalige Bedeutung des Weinbaus hin Der Ortsteil hatte 2022 137 Einwohner 1 Kussnach am hinteren Ende des SchlauchbachtalesInhaltsverzeichnis 1 Geographie und Gliederung 2 Namensbildung 3 Weinbau 4 Geschichte 4 1 Fruhzeit 4 2 Mittelalter 4 3 Neuzeit 4 4 Historische Einwohnerschaft 4 5 20 Jahrhundert 4 6 Gegenwart 5 Religion 6 Der Erzkessel 6 1 Hintergrund 6 2 Erzgewinnung 6 3 Zweite Abbauphase 6 4 Qualitat des Erzes 6 5 Der Erzkessel heute 7 Hofe 8 Ortspartnerschaft 9 Personen 10 Anmerkungen 11 Literatur 12 EinzelnachweiseGeographie und Gliederung BearbeitenKussnach liegt unterhalb der Kussaburg im Tal des hier noch Schlauchenbachle genannten Hinterbachs der einst Kussach hiess Zu Kussnach gehoren der Alkenhof der Hauackerhof Markhof Rohrhof und Studlehof mit einer Gemarkungsflache von insgesamt 514 ha Der Ort gehort heute zur Gemeinde Kussaberg zahlte jedoch jahrhundertelang zur Urpfarrei Hohentengen Kussnach war historisch eng mit der Kussaburg verbunden Ein Steig fuhrt vom Dorf auf die Anhohe mit der Burg Kussnach ist uber einen Abzweig von der Landesstrasse L 161 zwischen Bechtersbohl und Dangstetten zu erreichen Siehe auch Touristische Kurzbeschreibung nbsp Die Burg vom Dorf Kussnach aus 1908Namensbildung BearbeitenDie Namen von Burg und Dorf sind Komposita zusammengesetzte Namen Als Grundwort Kussnach mit bach oder ach a als zweite Komponente weist im Ursprung in die Volkerwanderungszeit oder noch fruher Es ware nicht sinnlos dort mit keltischen Namen zu operieren 2 Mit ach als Endung fur fliessendes Gewasser kommt es auf das Bezugswort an das meist auf einen Familiennamen oder eine Person weist Hier gelten Bezuge auf den Personennamen Kusso im Genetiv Kussin Germanisch Kussinaha Erweitert um das Grundwort berg ein dreigliedriges Kompositum Kussin ach berg Vereinfacht indem das mittlere Glied schwindet Kussinberg vergleiche 1168 Chussenberc 1216 Chussachperg und 1239 Kussaberg 3 Eine zweite Version leitet vom Personennamen Cossinius ab Heimatforschung Emil Muller Ettikon Auf dem Kussenberg sass ein Kelte der sich Cossinius nannte ein Geschlechtername der mehrfach bezeugt ist Er gab auch dem Dorfe Kussnach den Namen Die ach kommt hier nicht von dem germanischen aha ach was fliessendes Gewasser bedeutet sondern ist das keltische Suffix akos lateinisch akum das den Besitz die Zugehorigkeit zu einer Person ausdruckt 4 Jurgen Trumm Archaologe 2002 Bei den Ortsnamen nordlich des Hochrheins wird eine mogliche vordeutsche Herkunft von seiten der Sprachwissenschaft lediglich fur Gurtweil curtis villa mit Bezug auf die romische Siedlungsstelle Schlosslebuck Rafz und Kussnach gegenuber Zurzach diskutiert Im letzteren Falle vermutet B Boesch wie bei Kussnacht am Zurichsee bzw Kussnacht am Vierwaldstattersee eine galloromische Ortsbezeichnung mit der moglichen Ableitung von fundus Cossiniacus Hof des Cossinius Anm 1 Weinbau BearbeitenIm 9 Jahrhundert 892 wird der Weinbau zu Kussnach und Bechtersbohl erwahnt Die trinkfesten Herren auf der Kussaburg legten Wert auf einen guten Schlossbergwein und tranken keinen gearzneten Wein sondern einen Wein wie der liebe Gott ihn wachsen liess Hans Matt Willmatt Die Chronik des Kreises Waldshut 1957 S 58 Bezeugt ist der Weinbau auch wieder in einer Urkunde zu einer Schenkung an das Kloster Rheinau Johannes in dem Bach Kaplan zu Tiengen vergabte 1341 einen Weingarten bei Kussnach 5 Das Kloster Berau bezog 1711 an Zehntwein 20 Saum 1 Eimer und 7 Mass Der Saum Wein galt zu jener Zeit 5 Gulden 15 Kreuzer Nach einer handgeschriebenen Chronik wuchs um den Kussenberg ein recht guter Tropfen Die Reben im Herrenwingert gehorten seit alters her zum Schlossgut spater zur blasmischen zum Kloster St Blasien Schwarzwald gehorenden Propstei Berau Der Herrenwingert grenzte 1800 an Philipp Wurttemberger des Mullers Sohn an Xaver Ruch Witwe Johann Hauser und Xaver Brem Schneider 6 Die Massordnung fur Wein wurde 1829 im Grossherzogtum Baden neu festgelegt Fuder 1500 Liter Ohm 150 Liter Stutze 15 Liter Mass 1 5 Liter 1844 besass Kussnach mit 73 Jauchert die viertgrosste Rebanbauflache im Amtsbezirk Waldshut nach Waldshut mit 155 Dogern 91 und Dangstetten mit 76 Jauchert 1 Jauchert entspricht ca 0 3 ha In der Liste der Weinertrage wird Kussnach in diesem Zeitraum bei ca 70 000 Litern gelegen haben Der Wein aus Homburg erzielte mit 21 Gulden per Ohm einen Spitzenwert vor Bechtersbohl Kussnach und Wutoschingen mit je 17 Gulden 7 1870 hatte Kussnach noch eine Rebflache von uber 18 Hektar 8 Geschichte BearbeitenDa in Kussnach noch nie archaologische Untersuchungen stattfanden sind keine fruhgeschichtlichen oder auch romischen Befunde bekannt Lediglich die Namensgebung lasst eine Besiedlung bereits in keltischer Zeit vermuten Fruhzeit Bearbeiten Der Hof des Chusso oder Cossinius hinten im Tal hatte raschen Zugang zum Berg und dort boten Wallanlagen mit Palisaden den Bewohnern Schutz Die heutige Talstrasse gab es damals noch nicht denn der Bach war noch ein starkes Gewasser und in der Senke vor Dangstetten stand ein See Die alten Wege von Kussnach fuhrten nordlich des Tals zum Pass beim heutigen Bechtersbohl bzw sudlich am heutigen Dorf Dangstetten vorbei in Richtung Rheinheim zum romischen Legionslager und der alten Heeresstrasse uber den Hochrhein Im Januar 2018 wurde in der Nahe der Ortschaft eine Munze mit einem Abbild des Kaisers Tiberius gefunden die nach ersten Feststellungen 22 n Chr in Lugdunum Lyon gepragt wurde nbsp Burgberg vor der Klettgauebene 1958Mittelalter Bearbeiten Erstmals wird Kussnach als Chussach in den Urkunden des Klosters Rheinau im Jahre 876 genannt Damals schenkte Gaugraf Gotsbert den Ort mit allen Rechten an das Kloster Im 12 Jahrhundert gehorte Kussnach zur Herrschaft Kussaburg Wahrend der nachfolgenden bischoflichen Herrschaft war Kussnach mit den Dorfschaften Dangstetten Reckingen Rheinheim und spater Bechtersbohl unter der Bezeichnung Kussenberg Schloss und Tal zusammengefasst So kam das Dorf 1497 an Graf Rudolf und Wolf Hermann von Sulz 9 Neuzeit Bearbeiten 1633 wutete die Pest Wahrend der Zerstorung der Kussaburg traf es auch die Ortschaft Am 8 Marz 1634 wurde Kussnach ausgeraubt Die Darstellung lasst offen ob es sich um Schweden oder die abziehende kaiserliche Burgbesatzung gehandelt hat 10 Zwischen 1630 und 1750 erlebte der Bohnerzabbau im Klettgau seine grosste Blute Das beste und meiste Bohnerz vom gesamten Vorkommen im Klettgau lieferte der sogenannte Erzkessel von Kussnach 11 Historische Einwohnerschaft Bearbeiten In einer Zinsaufstellung von Oberlauchringen erscheinen zwischen 1666 und 1670 die Geschlechter Wurtenberger Wagemann Sutter Trullinger Burkhardt Schauble Meyenhofer darunter Mathis Wagemann der Wilde genannt nbsp Der Alkenhof 2018Der Alkenhof hiess fruher Halkheimer Hof und war bis in das 16 Jahrhundert eigene Gemarkung mit Zwing und Bann und Herrengut das an Hofmayer verliehen wurde dann Gemarkung Kussnach 1444 Bilgeri von Heudorf Inhaber der Vogtei Halkhen seit 1435 Vogt des Konstanzer Bischofs auf der Kussaburg verkauft diese an den Waldshuter Burger Hans Gujahr Junker zum Geschlecht derer von Ofteringen gehorend 1504 war Hans Hartmann Meier auf dem Alkenhof 1505 verkaufte Hans Ulrich Gutjahr Schultheiss zu Waldshut den Alkenhof an Heine Trullinger und Theissmann Wurtenberger von Kussnach 1575 werden Ulrich und Klaus Wagemann und Martin Theissmann als Hofmeier erwahnt Um 1800 die Wurtenberger Anton und Xaver Wurtenberger als Bauern auf dem Alkenhof erwahnt 1898 wurde der Alkenhof vom Landwirtschaftlichen Kreisverband Waldshut erkauft an die Zuchtgenossenschaft Waldshut verpachtet und 1899 die Weide eroffnet damals Hofbesitzer Karl Gantert von Horheim vor ihm ein Lienemann zur Sommerviehweide 1914 Fohlenweide 1913 an das Geschlecht Amann von Birkingen das 1938 das Hofgut von der Bad Landessiedlung Karlsruhe erkaufte Damals noch 47 Hektar 12 Gegenwartig im Besitz von Werner Rock 20 Jahrhundert Bearbeiten 1909 und 1956 bewirkte das Schlauchenbachle schwere Hochwasserschaden Im Weltkrieg 1914 18 fielen 7 Kussnacher Der Weltkrieg 1939 45 forderte 7 Gefallene und 6 Vermisste 1955 wurde die neue Kussnacher Schule fertiggestellt 9 Am 1 Januar 1973 wurde Kussnach in die neue Gemeinde Kussaberg eingegliedert 13 Gegenwart Bearbeiten Heute gibt es in der vorwiegenden Wohngemeinde noch Landwirtschaft einen Pferdehof und die uberorts bekannte traditionelle Gaststatte Kussaberg Ein vorindustrielles Denkmal der Bergbaugeschichte ist der Erzkessel von Kussnach Saisonal gibt es Fuhrungen zur Orchideenwiese Religion Bearbeiten nbsp Die St Antonius Kapelle in KussnachDie Urkirche von Hohentengen deren Fundamente nach dem Kirchenbrand von 1954 gefunden wurden reicht in die Zeit der Karolinger sicher schon ins 9 Jahrhundert zuruck Zur Urpfarrei Thengen gehorten mindestens 16 Gemeinden links und rechts des Rheines darunter auch Kussnach einschliesslich des Kussenberges Bis auf die vier umliegenden Dorfer von Hohentengen schieden im Lauf der Zeit alle andern Gemeinden aus der Pfarrei aus zuletzt Kussnach 1966 Nach Herbert Fuchs sen war der Grund dafur die Staatliche Schulreform 1965 14 Bis 1927 wurden auch die Verstorbenen in Kussnach in Hohentengen beigesetzt Die dem St Antonius Gedenktag 13 Juni geweihte Kapelle wurde 1954 renoviert Sie tragt uber dem Eingang das Wappen der Grafen von Sulz Brandis Die Jahreszahl 1687 erinnert an den Tod des letzten Landgrafen Johann Ludwig von Sulz 9 Der Erzkessel Bearbeiten nbsp Brauneisenerzknolle Limonit aus dem Callovium Erzkessel Kussnach KlettgauDas Schurfen nach Bohnerz reicht wahrscheinlich in die fruhgeschichtliche Zeit der Kelten zuruck Urkundlich erwahnt ist erstmals 1586 die Aufgabe einer Eisenschmelze des Grafen von Sulz wegen Holzmangels bei Jestetten 15 nbsp Infotafel am Zugang oberhalb des KesseltrichtersHintergrund Bearbeiten Das beste und meiste Bohnerz vom gesamten Vorkommen im Klettgau lieferte der sogenannte Erzkessel von Kussnach Das Kussnacher Erz muss einmal so vorzuglich gewesen sein dass es bei Verhuttung unter die Eisenerze anderer Lagerstatten beigemischt wurde um damit deren Qualitat zu verbessern Franz Falkenstein Bohnerz im Klettgau und der Erzkessel von Kussnach Waldshut 2002 S 140 1701 begannen die Sulzer Landesherren eine regelmassige Belieferung vom Erzkessel an die Eisenschmelze von Albbruck Das geforderte Bohnerz wurde zum Erzplatz bei Rheinheim gekarrt dort gewaschen und von hier meist durch die Schaffhauser Schifferzunft Fischerzunft bequem auf dem Rucken des Rheins nach Albbruck verfuhrt Gefahrlich war nur der Ettikoner Lauffen dort fuhr am 17 Mai 1742 ein Waidling mit Erz an einen Felsen versank und der Schiffsmann aus Kadelburg ertrank nbsp Blick auf den TrichterErzgewinnung Bearbeiten Der Kessel besitzt eine Tiefe von etwa 60 Metern und eine Weite von 18 Metern Der Erzkessel im Schlauchbachtal bei Kussnach liegt in einem trichterformigen Abhang So lief bei starkem Regenwetter die Erzgrube schnell mit Wasser voll Bald war der Abzuggraben aus dem Schacht derart gross dass ein weiteres Absenken vollig unmoglich wurde Ende des 18 Jahrhunderts kam man auf die Idee von der Talsohle aus einen Entwasserungsstollen durch das harte Juragestein in den Erzkessel zu treiben um von unten das Erz abzubauen Falkenstein Erzkessel 2002 S 143 Es wurde ein Schacht der sogenannte obere Stollen in den Berg getrieben der jedoch ostlich vollig neben dem Kessel und viel zu weit in den Berg hinein fuhrte Als dieser Irrgang bemerkte wurde schlug man nach zwei Dritteln dieser Strecke einen Querschlag nach links von hinten in den Erzkessel Jetzt Konnten endlich die reichen Erzvorkommen durch den Zufahrtsstollen entwassert werden und Kussnach blieb der wichtigste Zulieferer fur das Eisenwerk in Albbruck nbsp Ubersicht zu Kessel und StollenAllerdings beschwerte sich 1791 der Kussnacher Muller dass durch die Abbautatigkeit der Schlauchbach ganz verschlammt werde und den Betrieb seiner Muhle fast unmoglich mache Bald darauf muss der von hinten angefahrene Erzkessel eingesturzt sein was eine weitere Ausbeute unmoglich machte 16 Zweite Abbauphase Bearbeiten Nach der Auflosung der Grafschaften und der Grundung Badens 1806 unternahm die neue Regierung Anstrengungen um Bodenschatze systematisch zu erschliessen und damit Steuern einzunehmen In Tiengen wurde dazu eine Erzinspektion Klettgau eingerichtet die der staatlichen Huttenverwaltung in Albbruck unterstand An interessierte Burger wurden Schurfscheine vergeben Auch die Gebruder Friedrich und Johann Baptist Trotschler beantragten 1839 einen Schurfschein damit sie in der Gemarkung Kussnach nach Eisenerz graben durften Trotschler liess einen neuen Querschlag von demselben Stollen aus in die vordere Seite des Erzkessels herausbrechen Wie sich aber zeigte war die Erzlagerstatte bis auf diese Hohe fast abgebaut Er begann daher einen neuen noch tieferen Stollen von der Talsohle her in den Berg zu treiben Falkenstein Erzkessel 2002 S 145 1840 war jedoch die staatliche Eisenhutte schon auf der Suche nach Erzreserven und stellte fest dass die zerfallenen Bauten im Erzkessel bei Kussnach bereits durch den Konkurrenten Trotschler aus Tiefenstein besetzt waren Bei der Grossh Bad Hochloblichen Direction der Forst Domaine und Bergwerke in Karlsruhe wurde entschieden dass ein Schurfschein keineswegs Recht zum Gewinnen sondern nur zum Suchen nach unbekannten Lagerstatten erlaubt Trotschler der den unteren Stollen inzwischen rund acht Meter aufgefahren hatte musste ohne Entschadigung das Feld raumen Der bereits begonnene tiefe Stollen wurde ab 1841 nun von der Badischen Huttenverwaltung auf eine Gesamtlange von etwa 76 Meter in den Erzkessel getrieben nbsp Dampflokomotive Kussaburg 1856 Doch mit der Eroffnung der Eisenbahn von Basel nach Waldshut 1856 kam billiges Eisen aus dem Rheinland an den Hochrhein Damit begann der Niedergang des Huttenwerkes in Albbruck 1866 somit auch fur den Erzkessel bei Kussnach Die Ausbeute bis dahin erbrachte ein Volumen von uber 15 000 Kubikmeter Rohmaterial Falkenstein Erzkessel 2002 S 146 Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte der Bohnerzbergbau im Klettgau ab Mai 1918 sein letztes kurzfristiges Aufleben Die Untersuchungen wurden am 19 Februar 1922 wieder eingestellt weil die Lagerungsverhaltnisse keinen rentablen Abbau zuliessen Qualitat des Erzes Bearbeiten Der Geologe Franz Joseph Wurtenberger aus Dettighofen schrieb 1870 einen Aufsatz in einer Fachzeitschrift uber das Vorkommen von Kussnach Dieser Kessel war ausgefullt mit runden Erzkugeln von mindestens Faust bis Kopfgrosse Diese Erze bestehen aus einer feinen dichten homogenen schwarzblauen Masse ohne schalige Structur und zerfallen unter dem Hammer unter muscheligem Bruche zu schneidend scharfen Stucken Durch grossere Bohnen vielmehr Kugeln ein grosseres specifisches Gewicht mehr Eisengehalt uber 50 andere Structur tieferes Lager zeichnen sich diese Erze vor den gewohnlichen Bohnerzen der Gegend aus F J Wurtenberger Tertiarformation im Klettgau 17 In Falkenstein 146 nbsp Ausschilderung der Naturschutzgruppe KussabergDer Erzkessel heute Bearbeiten Am 21 September 2002 eroffnete die Kussaberger Naturschutzgruppe einen rund drei Kilometer langen Wanderweg den Erzgrubenweg Er fuhrt als Rundwanderweg vom Muhleweier am ostlichen Ortsausgang begehbar in beide Richtungen zur Anhohe durch geschutzte Blumenwiesen Orchideenwiese Kussnach und durch das Schlauchbachtal In beiden Bereichen sind Informationstafeln anzutreffen Es gibt einen Zugang von oben zum Erzkessel und an den vergitterten Eingangen zum oberen Stollen und dem tiefen Stollen vorbei Nach Falkenstein ist der vordere Teil des oberen Erzstollen heute noch gut zuganglich beim Abzweig zum vorderen Querschlag sei er bis auf ein kleines Schlupfloch verschuttet 2002 Der tiefe Stollen ist durch einen alten Erdabrutsch vom abfliessenden Wasser vollig verschlammt 18 Hofe BearbeitenAuf dem Bergrucken vor der Kussaburg als auch vom Dorf aus ostlich uber den Pass des Hungerberges am Hang gegen Bergoschingen zu liegen zahlreiche Hofe auf der Gemarkung Kussnach Alkenhof Gewann auch Alkheimer Holz fruher auch Heilichain 1308 Halkamer Hof 1576 Halker Wiesen 1804 Der Name geht auf das altdeutsche Wort alah zuruck das Heiligtum bedeutet In der Schreibweise aus dem Jahre 1308 erkennen wir eine Ubersetzung in neueres Deutsch Heiliger Hain Also war am Alkenhof unzweifelhaft eine spate heidnische Kultstatte 19 Ortspartnerschaft BearbeitenLange bevor Gemeindepartnerschaften eingerichtet wurden war Kussnach bereits eine Ortspartnerschaft eingegangen Seit 54 Jahren ist der Kussaberger Ortsteil Kussnach mit Kussnacht am Rigi befreundet Im kleinsten Ortsteil der Gemeinde Kussaberg kam es Ende Mai 2018 zu einem besonderen Treffen Paul Burk 84 der zu Zeiten als Kussnach noch eine selbststandige Gemeinde war als Ratsschreiber fungierte erhielt Besuch von Ruedi Steinegger 88 aus Kussnacht am Rigi Die beiden Senioren waren 1963 aktiv an der Grundung der Partnerschaft beider Orte beteiligt und sind die letzten lebenden Zeitzeugen der damals entstandenen Freundschaft Tina Prause Kussnacht trifft Kussnach Sudkurier 29 5 2018 Heute gehen die Freundschaften uber die Grenzen von Kussnach hinaus Es gibt gegenseitige Vereinsbesuche und Abordnungen zu besonderen Veranstaltungen mit der ganzen Gemeinde Kussaberg 20 Personen BearbeitenAus einem Kussnacher Geschlecht stammend kam Karl Friedrich Wurtenberger als Sohn des Xaver Wurtenberger und seiner Frau Magdalena geb Klein am 12 Dezember 1838 in Zurich zur Welt Nach seiner Ausbildung als Bankkaufmann arbeitete er in verschiedenen europaischen Landern und liess sich mit seiner Frau Anna in St Petersburg nieder Er wurde Ehrenmitglied der russischen Akademie und Ehrenburger von St Petersburg Dort schrieb und veroffentlichte er auch das Versepos Elsbeth von Kussaberg 1900 musste er aufgrund der politischen Auseinandersetzungen im zusammenbrechenden zaristischen System Russland verlassen 21 Er liess sich in Kussnach nieder und verstarb dort am 3 Juli 1911 Sein Sohn Karl August Wurtenberger 1868 1957 mit Frau Daisy hielt das Andenken an den Vater aufrecht 1962 wurde Karl Friedrich Wurtenberger und anderen Kunstlern der Umgebung zu Ehren im Gasthof Kussaberg eine Heimatstube mit Gemalden Fotografien und Dokumenten eingerichtet Als Heimatschriftsteller hat Karl Friedrich Wurtenberger der Gemeinde Kussnach eine Reihe wertvoller Arbeiten gewidmet 9 Lebenslauf und Liste seiner Werke siehe Karl Friedrich Wurtenberger Zur Familie WurtenbergerAnmerkungen Bearbeiten Eine Grundung mit germanischem Ortsnamen zusammengesetzt aus einem Personennamen z B Chusso und einem Gewassernamen mit dem Suffix ach fur Wasser schliesst Trumm nicht aus J Trumm Die romerzeitliche Besiedlung am ostlichen Hochrhein Heft 63 Theiss Verlag Stuttgart 2002 S 224 J Trumm nennt dazu als Quellen u a St Sonderegger Die Ortsnamen in Ur und fruhgeschichtliche Archaologie der Schweiz VI Das Fruhmittelalter Basel 1979 S 70 96 und B Boesch Die Gewassernamen des Bodenseeraumes Beitr z Namensforschung N F 16 1981 S 23 39 Die Forschung in der Schweizer Nachbarschaft unterstutzt diese Deutung Der Name Kussnacht ist eine Bildung aus einem lateinischen Personennamen wie Cossinius Cossonius Cusin n ius oder ahnlich sowie der keltischen Ortsnamenendung akos acum und bedeutet damit Landgut des Cossinius Damit geht der Ortsname in eine Zeit zuruck als die keltische Bevolkerung anfing lateinische Personennamen zu verwenden Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Hrsg vom Centre de Dialectologie an der Universitat Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol Frauenfeld Lausanne 2005 S 53 amp 492 In Jurgen Trumm Die romerzeitliche Besiedlung am ostlichen Hochrhein 2002 S 224 Literatur Bearbeiten1889 erschien Karl Friedrich Wurtenbergers Epos Elsbeth von Kussaberg Project Gutenberg s Elsbeth von Kussaberg Die Chronik des Kreises Waldshut Das Haus und Heimatbuch des Landkreises Waldshut Hrsg Landkreis Waldshut Vorwort von Landrat Wilfried Schafer Bearbeitet von Hans Matt Willmatt Vocke Verlag Waldshut 1957 Emil Muller Ettikon J Hirt Elmer K Wernet in Der Klettgau Hrsg Burgermeister Franz Schmidt im Auftrag der Stadt Tiengen Hochrhein 1971 Norbert Nothelfer Hrsg Der Kreis Waldshut 1979 Emil Muller Ettikon Kurzer Uberblick uber die Geschichte Kussabergs Hrsg Gemeinde Kussaberg Verlag H Zimmermann Waldshut 1981 Albrecht Greule Gewassernamen im Landkreis Waldshut In Heimat am Hochrhein 1985 Sudkurier Verlag Konstanz 1984 Hubert Matt Willmatt und Klaus Isele Hrsg Die Wurtenberger Drei Dichter aus dem Klettgau Edition Klaus Isele Eggingen 1986 ISBN 3 925016 16 3 Waldemar Lutz und Hansjorg Noe Hrsg Kennzeichen WT Heimatkunde fur den Landkreis Waldshut Reinhard Caspers Mithrsg 1989 ISBN 3 12 258330 5 Franz Falkenstein Vom Bohnerz im Klettgau und dem Erzkessel von Kussnach In Land zwischen Hochrhein und Sudschwarzwald Hrsg Geschichtsverein Hochrhein e V Waldshut 2002 Einzelnachweise Bearbeiten Zahlen Daten und Fakten Gemeinde Kussaberg Abgerufen am 11 Oktober 2022 Albrecht Greule Gewassernamen im Landkreis Waldshut 1984 S 87 88 A Greule Gewassernamen im Landkreis Waldshut 1984 S 93 94 Emil Muller Ettikon Was die Namen uber die Entstehung der Siedlungen verraten In Der Klettgau Hrsg Burgermeister Franz Schmidt im Auftrag der Stadt Tiengen Hochrhein 1971 S 61 J Hirt Elmer Die Bedeutung des Klosters Rheinau fur den Klettgau In Der Klettgau Hrsg Burgermeister Franz Schmidt im Auftrag der Stadt Tiengen Hochrhein 1971 S 112 Zitate aus Die Chronik des Kreises Waldshut Hrsg Landkreis Waldshut Vorwort von Landrat Wilfried Schafer Bearbeitet von Hans Matt Willmatt Vocke Verlag Waldshut 1957 S 58 Angaben und Zitat Paul Eisenbeis Als Waldshut noch eine bedeutende Rebgemeinde war In Land zwischen Hochrhein und Sudschwarzwald Hrsg Geschichtsverein Hochrhein Waldshut 1994 S 38 f Hans Matt Willmatt Die Kussaburg Wahrzeichen der Landschaft In Schone Heimat am Hochrhein S 12 1967 a b c d Die Chronik des Kreises Waldshut Hrsg Landkreis Waldshut Vorwort von Landrat Wilfried Schafer Bearbeitet von Hans Matt Willmatt Vocke Verlag Waldshut 1957 S 58 K Wernet Der Dreissigjahrige Krieg zwischen Deutschland und Frankreich In Der Klettgau Hrsg Franz Schmid im Auftrag der Stadt Tiengen Hochrhein 1971 S 206 Franz Falkenstein Vom Bohnerz im Klettgau und dem Erzkessel von Kussnach In Land zwischen Hochrhein und Sudschwarzwald Hrsg Geschichtsverein Hochrhein e V Waldshut 2002 S 139 f Brigitte Matt Willmatt in Hubert Matt Willmatt Klaus Isele Die Wurtenberger Edition Klaus Isele Waldshut 1986 S 269 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 505 Herbert Fuchs sen Hohentengen Die Kirche unserer lieben Frau von Hohentengen In Land zwischen Hochrhein und Sudschwarzwald Hrsg Geschichtsverein Hochrhein Waldshut 2002 S 93 ff Franz Falkenstein Vom Bohnerz im Klettgau und dem Erzkessel bei Kussnach In Land zwischen Hochrhein und Sudschwarzwald Geschichtsverein Hochrhein Waldshut 2002 S 139 Diese und die folgenden Angaben und Zitate ebenfalls bei Falkenstein S 140 bis 149 Franz Falkenstein Vom Bohnerz im Klettgau und dem Erzkessel bei Kussnach Waldshut 2002 S 143 f F J Wurtenberger Die Tertiarformation im Klettgau In Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesellschaft 3 Heft XXII Bd Berlin 1870 S 495 496 Franz Falkenstein Vom Bohnerz im Klettgau und dem Erzkessel bei Kussnach Waldshut 2002 S 143 bis 147 Emil Muller Ettikon Kurzer Uberblick uber die Geschichte Kussabergs Hrsg Gemeinde Kussaberg Verlag H Zimmermann Waldshut 1981 S 154 Sudkurier Kussnacht trifft Kussnach Hubert Matt Willmatt Klaus Isele Die Wurtenberger 1986 S 206 Ortsteile der Gemeinde Kussaberg Bechtersbohl Dangstetten Ettikon Kadelburg Kussnach Reckingen Rheinheim 47 59396 8 36417 Koordinaten 47 36 N 8 22 O Normdaten Geografikum GND 7825568 5 lobid OGND AKS VIAF 246361140 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kussnach amp oldid 236852367