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Kadelburg ist ein Ortsteil der baden wurttembergischen Gemeinde Kussaberg im Klettgau im Landkreis Waldshut Die 1832 gebaute Bergkirche ist die Kirche der altesten evangelischen Gemeinde im badischen Oberland 1 Der Ortsteil hatte 2022 2015 Einwohner 2 Blick auf Kadelburg vom Rhein aus Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Bedeutung 2 Dorfleben 2 1 Wirtschaft und Verkehr 3 Alte Geschichte 3 1 Keltische Vorgeschichte 3 2 Namensgebung 3 3 Befunde der Alamannenzeit 3 4 Mittelalter 3 5 Kloster und Adelsherrschaften 3 6 Chorherrenstift Zurzach 4 Neuzeit 4 1 Dreissigjahriger Krieg 4 2 18 Jahrhundert 4 3 19 Jahrhundert 5 Katholische Kirche St Martin 5 1 Ubernahmen vom Kapuzinerkloster Waldshut 5 2 Ausstattung der Laienkirche 6 20 Jahrhundert 7 Sagen und Legenden 7 1 Schatz und Spuk im Schloss Homburg 7 2 Der Rifhauser Bauer 8 Anmerkungen 9 Literatur 10 EinzelnachweiseLage und Bedeutung Bearbeiten nbsp Im Ortskern nahe dem HochrheinKadelburg am nordlichen Ufer des Hochrheins liegt in einer halbkreisformigen Ebene die durch das bogenformige Zurucktreten des ufernahen Auslaufers einer Hugelkette des Randen gebildet wird Diese Niederung beginnt ostlich bei Reckingen und endet wieder bei Ettikon Das Gebiet wird heute von der Gemeinde Kussaberg eingenommen Kadelburg liegt im westlichen Bereich der Niederung und war eine im Geschehen der Jahrhunderte bedeutende Siedlung 3 Die Namensgebung als ursprunglicher Hinweis auf Bedeutung wurde in der Heimatforschung kontrar diskutiert doch spricht viel dafur dass der Ort mit der gunstigen Fahrverbindung uber den Hochrhein durch die nachfolgende Aufstauung durch den Laufen schon in keltischer Zeit mit einer Wallburg abgesichert war Unter den Romern verlagerte sich die Hauptverbindung durch den Bruckenbau von Zurzach zum Rheinheimer Bruckenkopf mit der Heeresstrasse uber Bechtersbohl doch nach dem Andrangen der Alamannen konnten diese wieder ein eigenes Zentrum auf dem Burgberg Burglen in Opposition zur romischen Rheinlinie eingerichtet haben Anm 1 Da die romischen Brucken ab dem 5 Jahrhundert vermutlich zerstort oder verfallen waren gewann die Fahre wieder an Bedeutung und auch in den spateren Jahrhunderten sprechen die Uberlieferungen von einer wirtschaftlich und politisch dominierenden Ortschaft insbesondere durch die engen Beziehungen zu Zurzach Erst die vollige Zerstorung im Schwabenkrieg 1499 und mit dem Aufschwung den Rheinheim als Verwaltungszentrum des Klosters Rheinau nahm werden die Orte auch im Rahmen ihrer religiosen Gegensatzlichkeiten in ein Gleichgewicht geraten sein Dies wurde auch in der Gemeindefusion 1973 noch berucksichtigt indem das moderne Verwaltungszentrum zwar auf Rheinheimer Gemarkung erbaut doch nach Kadelburg ausgerichtet wurde Im Detail siehe Fruhgeschichte von KadelburgDorfleben BearbeitenDie Gemeinderate von Kadelburg mit Ettikon sowie die der anderen Kussaberg Orte mit Ausnahme von Bechtersbohl stimmten am 4 und 5 Dezember 1972 der Fusion zur Gesamtgemeinde Kussaberg zu die am 1 Januar 1973 in Kraft trat In Anbetracht seiner Grosse erhielt Kadelburg Ettikon mit 6 Gemeinderaten doppelt bzw dreifach so viele Sitze wie die anderen Orte 4 In Kadelburg gibt es mehrere Gaststatten zwei Musiklokale einen turkischen Imbiss auch noch Einzelhandel einen Bauernladen drei Discounter an der Peripherie und die Filiale einer Handelskette in der Ortsmitte Dazu Volksbank und Sparkasse Die Ortsmitte befindet sich in der Planung zur Neugestaltung Bis 1980 befand sich noch ein Bauernhof mit Grossviehhaltung mitten im Dorf nbsp Die Trotte erinnert an die ehemals reiche WeinbaugegendDie Gemeinde Kussaberg investiert 2020 fur das laufende Landessanierungsprogramm das im Ortsteil Kadelburg greift 1 7 Millionen Euro Weitere 1 5 Millionen Euro gehen zugunsten der Planung und Gestaltung fur die neue Ortsmitte Kadelburg Vereine und Aktivitaten Gemeinschaftseinrichtung fur Vereine und Veranstaltungen ist die ehemalige Trotte Ortsbezogene Vereine sind der Musikverein der Turnverein und der Narrenverein Kadelburger Fergen Zum Gewerbegebiet hin befindet sich ein Polo Platz Die Ortschaft ist auch Standort des Burgerschaftsprojektes Wohnen im Alter das die Gemeinde zusammen mit der Burgergemeinschaft in Kadelburg umsetzt Dafur sind insgesamt 4 4 Millionen Euro geplant eine Million wurde bereits verbaut 2 2 Millionen kosten Planungen und Verbauungen 2020 5 In Kadelburg befindet sich die zentrale Grundschule der Gemeinde Kussaberg der Kindergarten Wirbelwind sowie der Evangelische Natur und Waldkindergarten Eine Aktivitat der Evangelischen Gemeinde ist auch das Kinderbistro fur das drei Kuchenteams jeden Dienstag fur mittlerweile gut 50 Kinder und oft einige weitere Besucher ein Mittagessen im Dietrich Bonhoeffer Haus kochen Kultur und Bildung Die Bucherei befindet sich im ersten Stock des alten Rathauses dienstags von 17 bis 18 30 Uhr Zur Zeit erstellt der Heimat und Familienforscher Friedrich Mensing ein Ortsfamilienbuch mit Informationen uber die Geschehnisse im Ort Erfasst hat Mensing uber 15 000 Personen die zwischen 1550 und 1950 in Kadelburg gelebt haben nbsp Neubaugebiet NeunschwanzSilvia Carmen Baumgartner aus Kadelburg veroffentlichte im Dezember 2019 das Buch Die ausgeklammerten Jahre uber den Zeitraum 1933 bis 1935 Es soll noch Fortsetzungen bis 1945 geben 6 Am westlichen Dorfrand entstand das Wohngebiet Neunschwanz mit so genannten Stadthausern Im Urbar von 1752 steht der Nuschwantz antea genannt Musschwantz der Neunschwanz wird also zu Mauseschwanz Schwanz ist auch eine langgestreckte Flur 7 Wirtschaft und Verkehr Bearbeiten Kadelburg liegt an der Landstrasse 161 Sud eine viel befahrene West Ost Verbindung Vom ersten Kreisverkehr westlich zweigt die Landstrasse 162 nach Lauchringen ab Auf der Ortsdurchfahrt wird taglich mit bis zu 12 000 Fahrzeugen gerechnet Anfang Dezember 2019 sprach sich der Gemeinderat fur die Aufstellung eines qualifizierten Larmaktionsplanes mit dem Ziel eines Tempolimits aus 8 nbsp Blick nach Westen mit Gewerbegebiet Im Hintergrund das Kernkraftwerk LeibstadtZum Jahresende 2019 wurde auf dem neuen Kreisel der L 161 am Ortsausgang Richtung Gewerbegebiet von Kussaberger Kunstschmieden und Metallbauern ein Weidling aus dem witterungsbestandigen Cortenstahl aufgestellt Ein Weidling ist ein flaches Boot mit zwei stehenden Ruderern mit dem auch schwere Lasten transportiert werden konnen Er wurde schon von den Kelten benutzt Das Kunstwerk soll an die jahrhundertelangen Fahrbeziehungen zwischen Kadelburg und Barz Zurzach erinnern 9 Westlich in Richtung der Ortschaft Homburg die zur Gemarkung von Waldshut Tiengen zahlt liegen der Recyclinghof des Landkreises und das Kussaberger Gewerbegebiet Unter Greut das von der Feinwerktechnik Hago GmbH einem Unternehmen der Maschinenbaubranche dominiert wird Hier befinden sich noch zahlreiche kleinere Betriebe und Werkstatten In Kadelburg besteht ein Campingplatz Auf der Schweizer Rheinseite befindet sich die Barzmuhle die mit der Fahre Zurzach Kadelburg erreicht werden kann Alte Geschichte BearbeitenBronzezeitliche Grabhugel befinden sich nach E Gersbach im Umfeld von Ettikon und Homburg 10 Keltische Vorgeschichte Bearbeiten Nach Angaben des Kussaberger Heimatforschers Emil Muller Ettikon der vom keltischen Ursprung des Ortes ausgeht befand sich das eigentliche Festungswerk nordostlich der Anhohe Burglen mit der heutigen Bergkirche die allenfalls als sudostliche Ecke in diese einbezogen war Die alte Keltenburg liegt oberhalb des Ausserdorfes im Egghau Es war keine Hohenburg wie sie ursprunglich von den Kelten angelegt wurde sondern eine sogenannte Viereckschanze Zwischen Egg Graben und einem der Locher zu denen auch das Chaibeloch zahlt erhebt sich etwa achtzig Meter im Geviert ein Plateau das nicht allein von der Laune der Natur geschaffen scheint Die Schlucht des Egg Graben im Westen und der tiefe schluchartige Einschnitt im Osten so wie auch die Rheinuferboschung gen Suden verraten die andernde nachhelfende Hand des Menschen Nur von einem Abschluss dem Berge zu ist keine Spur zu erkennen Ist dort der Graben mit dem Wall aufgeschuttet worden oder war dort nur ein Astverhau E Muller Ettikon Kadelburg 2 Auflage 1964 S 15 f Aktuell sollen an der ostlichen Seite des Eckhau heutige Schreibweise am schluchtartigen Einschnitt acht Mehrfamilienhauser mit 26 Wohneinheiten entstehen Gegen den Plan haben Anwohner eine Interessengemeinschaft gegrundet 11 Die Sudwestecke der Burg ist durch den Bau der Strasse nach Dangstetten zerstort Anm 2 Und nun wird der Egg Graben als Schuttabladeplatz benutzt Man will die scharfe Strassenkurve beseitigen und abermals muss das alte Erdwerk leiden Steht man an der Sudostecke der alten Festung so erkennt man dass kein besserer Ort gewahlt werden konnte um den Rheinlauf von Zurzach her im Auge zu haben Muller Ettikon weist die alten Kadelburger dem Stamm der Latobriger zu die als Teilverband der keltischen Helvetier unter dem Druck von Germanen dem Suebenkonig Ariovist 52 v Chr die gemeinsame Auswanderung nach Gallien versuchten Sie wurden von Caesar in der Schlacht bei Bibracte geschlagen und mussten zuruckkehren 12 Namensgebung Bearbeiten Emil Muller Ettikon ging bei Kadelburg als keltischer Grundung von der Silbe Cad aus das soviel wie Gefass bedeute und die Angelsachsen gebrauchten fur Schiff Im alten Niederdeutschen wurde eine Verkleinerungssilbe angehangt und Wort kedel ebenfalls fur Schiff verwendet Der erste englische Dichter heisst Cadmon was nichts anderes als Fahrmann besagt Demnach bedeutet Kadelburg nichts anderes als Fahrburg 13 In der Forschung findet sich jedoch kein Hinweis der die Annahme von Emil Muller Ettikon bestatigt siehe Cadmon Etwa im gleichen Zeitraum 1969 befasste sich der Fruhzeit Forscher Egon Gersbach ebenfalls mit der Namensgebung nbsp Rest des Walles der fruhgeschichtlichen AnlageEr geht jedoch nicht von einer ausgedehnten Anlage Egghau wie Muller Ettikon aus sondern nur von der kleinraumigen Abschnittsbefestigung in Winkellage auf einem Hochplateau uber Kadelburg auf dem hier am ehesten der befestigte Hof eines alamannischen Edelherren gestanden haben konnte der von den Merowinger oder Karolingerkonigen konfisziert worden ist 14 Der Ort erscheint erstmals urkundlich in Schenkungen Konig Karls III an das Kloster Reichenau 876 bzw 881 als Kadilburck Eine solche Benennung setzt aber die Burg eines Adligen namens Kadil voraus Da sie fur die Siedlung zu ihren Fussen namensgebend geworden ist muss das Grundungsdatum der Burg entschieden fruher liegen als die Quellennachricht Egon Gersbach Urgeschichte des Hochrheins 1969 S 217 Zur Topographie und den Befunden zur einstigen Befestigung siehe Wallburg KadelburgDie in der Literatur anzutreffende Darstellung der Name wurde sich von Kadoltesburg ableiten wird von Gersbach zuruckgewiesen Fur die Schreibweise Kadoltesburg die seit 876 in Schenkungen an das Kloster Rheinau vorkommen soll konnte ich sowenig einen Beleg finden wie fur die Schenkungen selbst 15 Gersbach schreibt dass zwischen der Burg und dem alamannischen Graberfeld zu Fussen direkte Beziehungen stehen konnten E Gersbach Urgeschichte Anm 106 S 209 Befunde der Alamannenzeit Bearbeiten Wahrend die Romer nach der Einrichtung des Lagers bei Dangstetten beim Rheinubergang 15 v Chr fehlenden Funden gemass keine Interesse an einer Bebauung besassen uber einen Wachturm auf der Anhohe wird spekuliert oder die keltische Befestigung zerstorten wie beim in der Rheinschleife bei Rheinau gelegenen Oppidum aufgrund der Gleichzeitigkeit der Ereignisse angenommen wird finden sich archaologische Hinweise in Kadelburg erst wieder in der Zeit der alamannischen Landnahme im 6 Jahrhundert Schon 1829 wurden unter den Kellern des Schulhauses Grabstatten entdeckt 1901 wurden beim Umbau der Schule viele Skelette mit Beigaben gefunden Ein roter Teller von roher Terra Sigillata eine Sprossenfibel von Silber mit Vergoldung zwei silberne Ohrringe Stucke eines dunnen Bronzearmringchens und eine Anzahl Tonperlen sind im Landesmuseum Karlsruhe Es handelt sich hier ohne Zweifel um alamannische Funde die noch in die letzte Romerzeit hineinragen 16 Aus der Romerzeit finden sich ausser den alamannischen Grabbeigaben keine originaren Funde aus dem 1 bis 4 Jahrhundert Mit Gewissheit nimmt Muller Ettikon jedoch eine Strasse von Zurzach durch Kadelburg nach Gurtweil an dort wurde eine romische Villa ausgegraben Den Verlauf der Strasse beschreibt der Autor Unter Langenhalden ging sie entlang dann stieg sie durch einen Hohlweg die Riedhalde hinauf bis zum Langensteinweg dem sie hundert Meter folgte und dann nicht nach rechts abbog sondern wieder in einem Hohlweg dem Karrenweg geradeaus auf die Hohe des Gerberholzes fuhrte Dort sind noch Steine zu finden welche die tief eingeschnittenen Geleisspuren aufweisen Am Stich ist die Strasse mit einem Abstand von etwa drei Metern zweibahnig ausgebaut damit der Gegenverkehr nicht behindert wurde EME 18 f Mittelalter Bearbeiten Hans Matt Willmatt in der Chronik des Landkreises Waldshut S 56 In der Karolingerzeit wird Kadoltesburg 876 als Vergabung des im Alb und Klettgau reich beguterten Gaugrafen Gotsbert an das Kloster Rheinau bereits erstmals erwahnt Egon Gersbach stellte diese Angabe in Frage und es gabe auch keinen Nachweis fur Rheinauer Besitz im Ort Die Erstnennung ware demnach die in der Urkunde Karls III genannte Schenkung im gleichen Jahre 876 an das Kloster Reichenau mit der Namensnennung Kadilburck siehe oben im Kapitel Namensgebung Es sind dies auch die ersten Uberlieferungen und nach dem Abzug der Romer um 400 n Chr zur ersten als vorsichtig zu bezeichnenden Landnahme der Alamannen beiderseits des Rheins sind fur die nachsten Jahrhunderte nur allgemeine Beschreibungen moglich denn direkte Nachrichten aus dem regionalen Umfeld existieren nicht Um 500 unterlagen die Alamannen mit ihren sporadischen gesellschaftlichen Strukturen den Franken die sich in Anlehnung an romische Traditionen schon staatsrechtlich und kulturell weit fortgeschrittener organisiert hatten So mieden die Alamannen romische Ruinen Orte wahrend die Franken unter den Merowingerkonigen gerade diese ausbauten da sie geografisch als Verkehrsknotenpunkte oder militarische Bastionen bestanden haben Frankische Neugrundungen enden meist auf heim die alteren alamannischen auf ingen oder ikon Im 6 und 7 Jahrhundert wurde viel gerodet diese neuen Gewanne waren meist mit der Bezeichnung Greut verbunden Gerade in den Schwarzwaldregionen und oft abgelegen lebten die Alamannen jedoch sehr eigenstandig und es gab mehrere Versuche die frankische Vorherrschaft wieder abzuschutteln Erst ab 911 ging die oft von selbststandigen Adelsfamilien beherrschte Alemannia im Herzogtum Schwaben auf Das alte Karolingerreich Karls des Grossen war auch in Folge der Erbteilungen unter alle Konigssohne zerbrochen es folgten die Ottonen die mehr Stabilitat durch die Vergabe der Herrschaft nur an den altesten Sohn einfuhrten doch ihre wichtigste Aufgabe war Gesellschaft und Wehrkraft gegen die Einfalle der ungarischen Reiterheere zu organisieren die ganze Landstriche entvolkerten und auch dem Hochrhein entlang zogen 955 gelang es die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld zu besiegen Mittlerweile hatten neben dem Adel die Kloster im Alltagsleben der Menschen die Vorherrschaft erlangt Dabei kam es zu einer Besonderheit in der ganzen Region die Kadelburgs Geschichte pragte und vom Umfeld abhob Die Zugehorigkeit zu Zurzach das Bestandteil der Eidgenossenschaft wurde Kloster und Adelsherrschaften Bearbeiten Durch den Karolinger Konig Karl III der das Ostfrankenreich mit der Alamannia beherrschte und das in Kadelburg offensichtlich vorhandene Konigsgut an das ihn unterstutzende Kloster Reichenau schenkte war dieses im Ort begutert Im 12 und 13 Jahrhundert setzen auch die Urkunden wieder ein deren Altbestand wahrend den Ungarneinfallen und auch in der Region durch den Brand Zurzachs 1294 vernichtet worden waren nbsp Chronik am Kehlhof Der Kehlhof gehorte dem Kloster Reichenau Die Reichenau war immerhin in ziemlicher Entfernung und durch den langen Kampf zwischen Kaiser und Papst im Investiturstreit in dem es im Gegensatz zu St Blasien auf der Seite des Kaisers stand hatte das Kloster viel an Bedeutung verloren Es verkaufte seinen Besitz zu Kadelburg nach dem Jahre 1270 Wahrscheinlich war es ein Adliger der den Kehlhof und mit ihm die niedere Gerichtsbarkeit und die Vogtei erwarb EME 27 Den Fortgang beschreibt Hans Matt Willmatt Die Herren von Klingen 1271 vertauschten ihren Besitz im Dorf an das Kloster St Blasien und die Freiherren von Krenkingen 1294 traten ihre Kadelburger Guter ebenfalls an St Blasien ab 1271 wird auch ein Rudolf von Kadelburg genannt der wahrscheinlich einem niederen Adel angehorte und auf der Burg uber dem Dorf seinen Sitz hatte 17 Im Jahre 1361 ist ein Rudolf von Kadelburg Obervogt des Bischofs von Konstanz und herrscht im Schlosse zu Klingnau uber die bischoflichen Abteien Klingnau und Zurzach 1373 bis 1426 sind die Herren von Teiningen als Inhaber der Hohen Gerichtsbarkeit der Herrschaft Kadelburg genannt Anm 3 Die Verhaltnisse in Kadelburg deuten darauf hin dass die Zeit nach der Neuordnung durch Rudolf von Habsburg in dessen sudlichen Stammlanden vom Ende des 13 Jahrhunderts bis Mitte des 15 Jahrhunderts in Bewegung geriet bis schliesslich die Ruckgewinnung der kaiserlichen Macht vom regionalen Adel die klosterlichen Machtbereiche eindeutig begunstigte nbsp Kadelburger Kehlhof Kelnhaus auch VogtshausChorherrenstift Zurzach Bearbeiten Freiherr Johann von Rosenegk verkauft 1410 an Albrecht Merler von Schaffhausen den halben Kelnhof zu Kadelburg Am Bartholomaustag verkauft Albrecht Merler diesen Besitz mit allen Rechten an den Chorherrenstift von Zurzach Das war ganz im Sinne der Kadelburger die selbst durch einen jahrlichen Zins einen Beitrag zur Kaufsumme leisteten Uber diesen Kauf wurde 1453 vom Bischof zu Konstanz eine Bestatigungsurkunde ausgefertigt HMW 56 nbsp Grafschaft Baden als Teil der Eidgenossenschaft mit Zurzach und der Zugehorigkeit von Kadelburg 15 Jahrhundert Auch der Chorherrenstift Zurzach unterstand dem Bistum Konstanz zum anderen hatte sich sudlich des Hochrheins die Eidgenossenschaft entwickelt die im scharfen Gegensatz zu den Habsburgern stand Das Klettgauer Machtzentrum die Kussaburg ging 1497 vom Bistum Konstanz in die Hand der Grafen von Sulz als neue Herren der Landgrafschaft Klettgau Ebenso ging die Grafschaft Baden mit Zurzach in die Verwaltung der Eidgenossen Die Gegensatze entluden sich auf kriegerische Weise die Kadelburger gerieten zwischen die Fronten Im Schwabenkrieg 1499 zogen die Kadelburger mit den Zurzachern unter dem Fahnlein der Grafschaft Baden vor die Residenz der Sulzer die alte Klettgaustadt Tiengen die vollig zerstort wurde Der Frieden zu Basel vom 22 September 1499 beendete den Krieg zwischen den Machtzentren doch Graf Rudolf V von Sulz nahm fur die Zerstorung Tiengens unnachsichtig Rache Fur die den Schweizern geleistete Hilfe wurde als erstes Dorf im Klettgau Kadelburg geplundert und verbrannt Anm 4 Die Zuricher Besatzung in Zurzach tat nichts um dem Verderben Einhalt zu gebieten es kam zu heftigen Auseinandersetzungen ausgehend vom Probst des Stifts doch militarische Hilfe wurde nicht gewahrt die Kadelburger flohen uber den Rhein Das Stift Zurzach dem sich Kadelburg seit Menschengedenken verbunden fuhlte half die grosse Not lindern Die Zerstorung des Dorfes hat den Bewohnern wohl auch den Mut genommen sich im Bauernkrieg besonders hervorzutun HWM 56 Um das Dorf gab es noch jahrzehntelang Streit da die Chorherren sich nach der Wiederherstellung 1519 entschlossen den Ort um 420 Gulden pfandweise an den Grafen Rudolf von Sulz abzutreten Die Kadelburger wandten sich an die Eidgenossenschaft die an Bruckenkopfen interessiert war und nach langem Hin und Her es ging auch um das Geld verzichtete nach dem Tod des Grafen Rudolf 1535 der Sohn Hans Ludwig Graf von Sulz Landgraf im Klettgau und des Reichs Hofrichter in Rottweil vom Kauf seines Vaters Abstand zu nehmen und den Kaufpreis samt sechsjahrigen Zinsen zuruckzunehmen 1541 erwarb das Stift die niedere Gerichtsbarkeit in Kadelburg und war damit und durch die Wallfahrt zum Grab der hl Verena und die Zurzacher Markte mit dem rechtsrheinischen Ufer in besonderer Weise verbunden 18 Und allmahlich besserte sich das Verhaltnis zwischen Stift und Kadelburgern und diese blieben 300 Jahre lang abgesehen von etlichen Reibereien ihre lieben und getreuen Untertanen EME 36 ff Neuzeit BearbeitenDer Hintergrund und mithin auch der Grund fur das Hin und Her um die Besitzverhaltnisse war die Reformation die sich in und durch die Krise der katholischen Kirche mit ihrer Verweltlichung und entsprechenden Missstanden verbreitet hatte Zuerst uberwogen die Neuerungen das Beharrungsvermogen des alten katholischen Glauben und durch die starke Bewegung in der nahen Eidgenossenschaft stimmte die die Kirchengemeinde Zurzach am 24 August 1529 ab und entschied sich gegen nur sieben Stimmen fur die neue Lehre Von den Kadelburgern war keiner der dagegenstimmte Dem Wunsch nach einem neuen Prediger wurde in Zurich entsprochen Die Kirchen wurden ausgeraumt und es wird berichtet dass die Kadelburger auch ihren Bildersturm hatten Am 11 Oktober 1531 wurde der Zuricher Reformator Huldrych Zwingli nach Gefangennahme in der Schlacht bei Kappel getotet Die Gegenreformation siegte dennoch musste eine Spaltung in Glaubensfragen anerkannt werden da das den anderen eidgenossischen Orten unterlegene Zurich durchaus eine Macht blieb Der Landvogt der eidgenossischen Grafschaft Baden kam mit dem stiftischen Obervogt und grossem Gefolge nach Kadelburg geritten Nach Ermahnungen Einschuchterungen und Versprechen wurde abgestimmt Zum grossen Verdruss des Landvogts ergab sich dennoch ein Mehr fur die Beibehaltung des neuen Glaubens Aufgrund des Landfriedens durften die Kadelburger also fernerhin zu dem Pradikanten wenn einer da war nach Zurzach in die Kirche gehen Dies fuhrte zu vielerlei Problemen doch erhielten die Kadelburger einer Entscheidung der Eidgenossenschaft dass sie nicht mehr gegen ihren Abstimmungs Willen gezwungen werden konnen doch war auch den Anhangern des katholischen Glaubens ihre Freiheit zugesichert Doch das ganze 16 Jahrhundert war erfullt von der Glaubensauseinandersetzung Zitate im Kapitel EME 40 bis 48 61 Dreissigjahriger Krieg Bearbeiten Die religiosen Auseinandersetzungen verbreiteten sich auf europaischer Ebene und vermischten sich mit der Machtpolitik zahlreicher Staaten 1610 vorausgegangen war am Hochrhein eine Pestepidemie und 1632 kam der Krieg ins Land Im Oktober 1633 fielen die katholischen Kaiserlichen denen gesagt worden war dass die Kadelburger Ketzer waren uber das Dorflein her mordeten plunderten und brandschatzten Was konnte setzte sich in einen Weidling und floh uber den Rhein Druben wimmelte es von Fluchtlingen aus dem rechtsrheinischen Gebiet Zeitweise zahlte man deren in Zurzach allein 1400 Mann Danach stellten die Eidgenossen den Kadelburgern einen Sicherheitsbrief eine salva guardia aus In all diesen Wirren Raubzugen und Kriegen nach dem grossen Krieg ging es den Kadelburgern unvergleichlich viel besser als ihren rechtsrheinischen Nachbarn Die schweizerischen Ehrenzeichen prangten fortan dauernd an allen Zugangen und hielten voruberziehende Truppen von Plunderungen ab EME 63 f 18 Jahrhundert Bearbeiten Nach dem Tod des 1687 Grafen Johann Ludwig II von Sulz der ohne mannlichen Erben blieb aber beim Kaiser in Wien erreicht hatte dass die Herrschaften Tiengen und Kussenberg durch kaiserliche Gnaden nun auch an weibliche Erben fallen durften ging die Landgrafschaft durch die Heirat seiner altesten Tochter an das Haus Schwarzenberg Fur die Fursten von Schwarzenberg waren diese Herrschaften jedoch nur kleine Territorien in ausgedehntem Besitz der sich in Bohmen Krummau konzentrierte dazu kam ihr Hofamt in Wien Die Fursten sahen sich als Anhanger der Aufklarung von Vernunft und rationalem Denken und so wich die grafliche Willkur allmahlich einer auf dem Ordnungswege handelnden Regierung Zudem erschien Schulbildung immer wichtiger doch waren die Verhaltnisse noch immer mittelalterlich gepragt und es fehlte der Sinn fur Reform oder gar tiefgreifende Veranderung So erfolgte der notwendige Umsturz auf dem Wege des Krieges ausgehend von der Franzosischen Revolution 1798 die in ihrem Gefolge die Kriegszuge Napoleons uber ihre Nachbarn brachte 19 Jahrhundert Bearbeiten Die Neuerungen der Franzosen kamen mit einem Truppeneinmarsch und dagegen einen Feldzug der Osterreicher die fur die Bevolkerung beiderseits des Rheins Einquartierungen Requisitionen Kontributionen Diebstahle Misshandlungen bedeuteten in der Folge Hunger und Armut Napoleon der Erbe der Revolution wurde die entscheidende Kraft welche das Schicksal der Volker und der Staaten Europas bestimmte er raumte auf mit den unzahligen Zwergstaaten am Oberrhein und hob den weltliche n Besitz der Bistumer Stifte und Kloster auf Es gab keine hohe und niedere Gerichtsherrlichkeit mehr und die Zugehorigkeit Kadelburgs zur Pfarrgemeinde Zurzach wurde schliesslich durch den Bau der beiden Kirchen im Dorf beendet EME 66 ff nbsp Evangelische Bergkirche auf dem Burglen Zur Entwicklung von der Sakularisierung bis zum Herrschaftsubergang an das Grossherzogtum Baden und die Zehntablosung siehe Das 19 Jahrhundert in der Raumschaft Kussenberg Als die evangelische Kirche im Jahre 1832 gebaut wurde waren noch zwei Drittel der Gemeinde evangelisch 1911 waren es aber schon 254 Evangelische und 284 katholische Einwohner Und im Jahre 1946 zahlte man 304 Evangelische und 546 Katholiken in der Gemeinde EME 50 nbsp Katholische Kirche St MartinKatholische Kirche St Martin Bearbeiten Im Jahre 1809 wurde die katholische Pfarrei Kadelburg errichtet Die katholische Pfarrkirche ist 1820 erbaut und hat den heiligen Martin zum Patron 11 11 Mayer 203 Eingeweiht wurde die katholische Kirche von Weihbischof Vicari aus Freiburg das Bistum Konstanz war mittlerweile aufgelost worden EME 80 Ubernahmen vom Kapuzinerkloster Waldshut Bearbeiten nbsp Kreuzigungsgruppe mit dem Kreuz der Vater Kapuziner heute in St Martin in Kussaberg KadelburgDie Ausstattung der Kadelburger Kirche verdankt viele Werte der Auflosung des Kapuzinerklosters Waldshut am 7 November 1821 Am 19 Dezember 1821 wurden die Kirchengeratschaften offentlich in Waldshut versteigert Die 148 Pfund schwere Glocke des Waldhuter Kapuzinerklosters 1731 vermutlich in der Giesserei der Waldshuter Familie Grieshaber gefertigt mit den Bildnissen des gekreuzigten Heilands und Maria Empfangnis uber der Umschrift S Antonius Pater Capucinorum wurde auf der Versteigerung vom 19 Dezember 1821 von der Gemeinde Kadelburg fur die neu errichtete Pfarrkirche St Martin erworben Sie ging bei einer Metallkonfiskation nach der Vierten Verordnung vom 4 Marz 1940 zur Erfassung von Nichteisenmetallen verloren 19 Sie ist nicht unter den aus Hamburg nach dem Krieg zuruckgefuhrten Glocken der Region aufgelistet Anm 5 Ausstattung der Laienkirche Bearbeiten Die Gemeinde Kadelburg erwarb 1821 fur ihren Kirchenneubau nicht nur das Gelaut sondern auch wichtige Teile des Skulpturenprogramms des Kapuzinerklosters Waldshut sowie dessen Taufstein Das Kreuz der Vater Kapuziner ist heute als Kreuzigungsgruppe mit erneuerten Balken uber dem Altar der Kirche St Martin in Kadelburg flankiert von den Statuen der Mutter Maria und des Jungers Johannes angebracht Der ursprungliche Standort uber dem Chorgitter zwischen Laienkirche und Psallierchor und die ehemalige Anordnung ergeben sich aus Blatt 13 der Architectura Capucinorum im Codex Don 879 Bei Marin Gerbert findet sich die Angabe dass die Vater Kapuziner das Kreuz bei feierlichen Anlassen mitfuhrten Der schlichte achteckige Taufstein aus Sandstein mit erneuertem Fuss in St Martin wird durch einen oktogonalen mit dem IHS einlegten Deckel verschlossen Der originale Deckel ist eine typische Arbeit der Waldshuter Feinlein Werkstatte aus den 1680er Jahren Lediglich das Schlusselblech stammt aus den 1820er Jahren St Martin in Kadelburg wurde in den letzten Jahrzehnten mehrfach umgebaut und unter Substanzverlust schlichter gestaltet 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Zollhaus Im Weltkrieg 1914 18 hatte Kadelburg den schweren Verlust von 14 Gefallenen und 1939 45 von 37 Gefallenen und 12 Vermissten HWM 56 Am 1 Januar 1973 wurde Kadelburg in die neue Gemeinde Kussaberg eingegliedert 20 Sagen und Legenden BearbeitenQuer zu allen wissenschaftlichen Betrachtungen der Heimatforschung Homburg heisst hohe Burg Eine mittelalterliche Burg befand sich jedoch dort ebensowenig wie in Kadelburg EME 152 opponiert eine alte Sage Schatz und Spuk im Schloss Homburg Bearbeiten Nicht weit vom Zusammenfluss der Wutach und Schlucht stand vor Zeiten das Schloss Homburg von dem jetzt nur noch wenig Gemauer ubrig ist In dem Schlosse hauste ein Ritter welcher aus Kirchen und Klostern einen grossen Schatz zusammenraubte und ihn in dem unterirdischen Gang verbarg der von der Burg auf das Schloss Kussaberg fuhrte Dort liegt derselbe noch heute in den Hohlen der Teufelskuche und alle hundert Jahre erscheint in der Fastenzeit die Tochter des Ritters um jemand zu finden der den Schatz hebe und dadurch sie und ihren Vater erlose Sie ist ein wunderschones Fraulein mit goldgelben Haaren nach den einen ganz wie ein Mensch nach den andern unten wie ein Fisch gestaltet Haufig badet sie in der Wutach oder sonnt wascht und kammt sich an deren Ufer Zu einem Fischer welcher nachts in dem Flusse zu fischen pflegte kam sie ofters und sprach zu ihm Gehe mit mir zu dem Schatze beruhre die Kiste worin das Geld liegt dann muss der Bose weichen und du erhaltst all den Reichtum und erlosest mich und meinen Vater miteinander Nach mehrmaligem Weigern folgte er ihr endlich aber kaum war er unten so trieb ihn die Angst wieder zuruck Mit Bewilligung des Frauleins nahm er das nachste mal einen Kapuziner von Waldshut mit hinab In der ersten Hohle in die sie kamen befand sich nichts von besonderem Werte In der zweiten fanden sie kostbares Kirchengerat nebst einem goldenen Kegelspiel In der dritten war der Hauptschatz eine grosse Eisenkiste voll Gold Auf derselben lag aber ein schwarzer Pudel mit gluhenden Augen und spie Feuer Bei diesem Anblick fiel der Fischer in Ohnmacht worauf der Kapuziner ihn hinaus in s Freie brachte das Fraulein aber klagte dass sie mit ihrem Vater nun wieder hundert Jahre lang unerlost bleiben musse In dem Schlossgemauer sind schon nachts geharnischte Manner zu Pferd und schon gekleidete Ritterfrauen gesehen worden Mayer 230 f Wissenschaftlich angemerkt werden kann dass das Berauben von Klostern und Kirchen durch Ritter am ehesten in das Interregnum datierbar ware der anarchischen kaiserlosen Zeit also ab 1250 eine Zeit in der auch der Minnesang seine Blute hatte mit Rittertochtern und schon gekleideten Ritterfrauen einem Zeitalter fruher Emanzipation zumindest der hohergestellten Frauen Bemerkenswert der Kapuziner aus Waldshut sicher schon mehrfach hundert Jahre spater Das Kapuzinerkloster Waldshut wurde 1654 gegrundet Da die hundert Jahre nicht zu genau genommen werden durfen sollte die Rittertochter ab 2020 wieder erscheinen konnen Der Rifhauser Bauer Bearbeiten nbsp Vom Gipfel aus rechts lag Riffhausen Der Rifhauser Bauer besuchte taglich die Messe bei den Chorherren der Verenakirche im benachbarten Zurzach Weil er ein frommer Mann war so hatte er von Gott die Gnade erhalten trockenen Fusses uber den Rhein gehen zu konnen Eines tages stieg er wieder den Berg hinaunter Da er mude war so zog er einen Rebpfahl aus einem fremden Grundstuck heraus und schritt sich auf denselben stutzend dem Strome zu sank aber ein Da steckte er den Pfahl an seine alte Stelle und gelangte nun wieder wie vorher nach Zurzach Zum Dank dafur stiftete er das silberne Vesperglockchen in die dortige Verenakirche Mayer 231 Wissenschaftlich angemerkt Der Bauer hatte zwar auch die Kadelburger Fahre nehmen konnen doch hatte er somit nicht gradlinig vom Berg nach Zurzach gehen konnen sondern einen Umweg machen konnen zudem waren die taglichen Fahrkosten durchaus ins Gewicht gefallen Riffhausen war eine selbststandige Gemarkung zwischen Kadelburg und den Talgemeinden Dangstetten Rheinheim Reckingen vom Friedhag der Sulzer umgeben Sie gehorte zum Zehntbezirk des Verenastifts Riffhausen ist heute eine Wustung ein aufgegebener Siedlungsplatz Der Name geht auf die kelto romanische Zeit zuruck Rovina wird zu Ruffi und bedeutet Bergrutsch Ruffenhausen Rievenhausen Riffenhusen 15 Jahrhundert Der Autor merkt an dass Ripahusen 1282 erstmals erwahnt wurde EME 152 f Anmerkungen Bearbeiten Neuere Forschungen am Oberrhein pladieren fur diese Zentrumsbildung gegenuber romischen Schwerpunkten ab dem 3 Jahrhundert eine dann anderthalb Jahrhunderte lange Zeiten auch friedliche Grenzlage Siehe G Fingerlin Brisigavi im Vorfeld von Breisach Archaologische Spuren der Volkerwanderungszeit zwischen Rhein und Schwarzwald In Archaologische Nachrichten aus Baden Heft 34 Freiburg 1985 Damit ist die heute nicht mehr als Fahrstrasse erlaubte Direktverbindung unterhalb des Berges gemeint Nicht klar aufgelost sind die Herrschaftsverhaltnisse dazu bei EME 30 f und H Matt Willmatt Chronik 56 Zuerst dominierte der regionale Adel doch verwalten deren Vertreter schliesslich zunehmend im Auftrag von Bistum und Kloster Da auch alle Klettgau Dorfer sich unter den Schutz der Eidgenossenschaft stellte nutzte der Landgraf ein kaiserliches Truppenkontingent um die Landschaft zu verheeren Da es noch zum Streit um das Losegeld der Bauern kam notierte der Truppenfuhrer Willibald Pirckheimer dass jene so gepflegte und liebliche Landschaft in kurzer Zeit verwustet war E Muller Ettikon Kurzer Uberblick uber die Geschichte Kussabergs Verlag H Zimmermann Waldshut 1981 S 30 H Mayer Amtsbuch Waldshut 1926 203 schrieb noch Die Kirche besitzt seit 1922 ein neues Gelaut das von den Gebruder Bachert in Karlsruhe gegossen wurde Es handelt sich um eine ca 10 Zentner schwere Martinus Glocke eine ca 4 Zentner schwere Marien Glocke und eine ca 2 Zentner schwere Verena Glocke mit je 4 zeiligen Sinnspruchen Literatur BearbeitenH W Mayer Hrsg Heimatbuch fur den Amtsbezirk Waldshut Verlag R Philipp Waldshut 1926 Hans Matt Willmatt Die Chronik des Kreises Waldshut Das Haus und Heimatbuch des Landkreises Waldshut Hrsg Landkreis Waldshut Vorwort von Landrat Wilfried Schafer Vocke Verlag Waldshut 1957 Egon Gersbach Urgeschichte des Hochrheins Funde und Fundstellen in den Landkreisen Sackingen und Waldshut Hrsg Staatliches Amt fur Ur und Fruhgeschichte Freiburg und Staatliches Amt fur Denkmalpflege Abt Ur u Fruhgeschichte Karlsruhe Badische Fundberichte Sonderheft 11 Katalogband 1969 Emil Muller Ettikon Uber das Dorf Kadelburg und seine Vergangenheit 2 Auflage Hrsg Gemeinde Kadelburg H Zimmermann Verlag Waldshut 1964 1 Auflage 1956 Emil Muller Ettikon in Der Klettgau Hrsg Burgermeister Franz Schmidt im Auftrag der Stadt Tiengen Hochrhein 1971 Emil Muller Ettikon Kurzer Uberblick uber die Geschichte Kussabergs Hrsg Gemeinde Kussaberg Verlag H Zimmermann Waldshut 1981 Waldemar Lutz und Hansjorg Noe Hrsg Kennzeichen WT Heimatkunde fur den Landkreis Waldshut Reinhard Caspers Mithrsg 1989 ISBN 3 12 258330 5 Silvia Carmen Baumgartner Die ausgeklammerten Jahre Das Dorf Kadelburg 1933 Eine Chronik Verlag Books on demand Norderstedt 2019 ISBN 978 3 7494 6601 6 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Matt Willmatt Hrsg Landkreis Waldshut Die Chronik des Kreises Waldshut Vocke Verlag Waldshut 1957 S 56 Zahlen Daten und Fakten Gemeinde Kussaberg Abgerufen am 11 Oktober 2022 Hans Matt Willmatt Chronik des Kreises Waldshut 1957 S 56 Paul Stoll Kussaberg heute in Emil Muller Ettikon Kurzer Uberblick uber die Geschichte Kussabergs Hrsg Gemeinde Kussaberg Verlag H Zimmermann Waldshut 1981 S 7 ff Tina Prause Kussaberg investiert kraftig Alb Bote 5 Dezember 2019 Tina Prause Wie Kadelburg das Dritte Reich erlebte Alb Bote 17 Dezember 2019 Emil Muller Ettikon Kurzer Uberblick uber die Geschichte Kussabergs H Zimmermann Verlag Waldshut 1981 S 152 Tina Prause Tempolimit soll Anwohner entlasten Alb Bote 9 Dezember 2019 Tina Prause Ein Weidling fur Kadelburg Alb Bote 21 Dezember 2019 Egon Gersbach Urgeschichte des Hochrheins Badische Fundberichte Sonderheft 11 Katalogband Staatliches Amt fur Ur und Fruhgeschichte Freiburg 1969 S 148 und 191 Tina Prause Bauprojekt wird kontrovers diskutiert Alb Bote 30 Januar 2020 1 Artikel online Abruf 4 Februar 2020 E Muller Ettikon Kadelburg Hrsg Gemeinde Kadelburg Verlag Zimmermann Waldshut 2 Auflage 1964 S 16 Im weiteren Verlauf werden Zitate aus der haufig gebrauchten Literatur Kadelburg mit EME bezeichnet E Muller Ettikon Was die Namen uber die Entstehung von Siedlungen verraten in Der Klettgau Hrsg Burgermeister Franz Schmidt im Auftrag der Stadt Tiengen Hochrhein 1971 S 60 und in Kadelburg S 15 Egon Gersbach Urgeschichte des Hochrheins 1969 S 208 f verweist dabei auf H Maurer 1965 der hier von einem Konigsgut ausgeht Gersbach fuhrt dazu an Vergleiche Das Grossherzogtum Baden 1865 863 Spalte Kadelburg Katalogband Auch H Maurer Das Land zwischen Schwarzwald und Rande S 61 ff kennt keinen Rheinauer Besitz in Kadelburg H W Mayer Hrsg Heimatbuch fur den Amtsbezirk Waldshut Verlag R Philipp Waldshut 1926 S 203 f Hans Matt Willmatt Die Chronik des Kreises Waldshut Vocke Verlag Waldshut 1957 S 56 Brigitte Matt Willmatt in Lauchringen Chronik einer Gemeinde Hrsg Gemeinde Lauchringen Lauchringen 1985 S 92 Argovia Band 4 1864 S 53 Anmerkung Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 505 Ortsteile der Gemeinde Kussaberg Bechtersbohl Dangstetten Ettikon Kadelburg Kussnach Reckingen Rheinheim 47 61057 8 2956 Koordinaten 47 37 N 8 18 O Normdaten Geografikum GND 4109950 3 lobid OGND AKS VIAF 248114558 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kadelburg Kussaberg amp oldid 239246677