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Klingen auch Freiherren von Klingen Hohenklingen Altenklingen und Klingnau ist der Name eines im Mittelalter bedeutenden Adelsgeschlechts aus dem Kanton Thurgau in der Schweiz Walther von Klingen 1286 Minnesanger im Codex Manesse Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 1 1 Altenklingen 1 2 Klingnau und Wehr 1 3 Hohenklingen 2 Wappen 3 Bedeutende Namenstrager 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenAltenklingen Bearbeiten Das Stammhaus der Herren von Klingen war die Burg Altenklingen bei Wigoltingen im Thurgau Eine erste Burg wurde um 900 erbaut die zweite Burg um 1200 diese wurde bis 1395 von der Familie bewohnt 1 Das Dorf Klingenzell und das Kloster Feldbach sind Grundungen der Familie Vom 11 Jahrhundert bis 1395 ubten die Freiherren von Klingen die niedere Gerichtsbarkeit von Marstetten und Illhart aus sowie fur das Konstanzer Domkapitel die Gerichtsbarkeit uber Wigoltingen Die von Klingen starben 1395 aus nachdem mehrere von ihnen 1386 als Soldaten an der Seite von Leopold von Osterreich den Tod bei der Schlacht von Sempach gefunden hatten Legendar ist die spatere Angabe dass die heilige Wiborada Klausnerin bei St Gallen die im Jahre 926 beim Einfall der Ungarn erschlagen wurde aus dem Hause der Herren von Klingen gestammt haben soll Klingnau und Wehr Bearbeiten nbsp Schloss KlingnauUlrich II von Klingen belegt 1227 1248 heiratete Ita von Tegerfelden die Erbin umfangreicher Besitzungen beiderseits des Hochrheins im Aargau und in Sudbaden 1239 errichtete er dort das Schloss Klingnau und grundete die gleichnamige Stadt Zu seinem Besitz gehorte auch die Burg Werrach in Wehr Die Burg Tegerfelden war bereits um 1269 Ruine Die Sohne Walther und Ulrich teilten sich um 1251 das Erbe auf Walther von Klingen der als Minnesanger bekannt wurde erhielt die Besitzungen am Hochrhein sein Bruder Ulrich die Herrschaft Altenklingen ein jungerer Bruder trat in die Johanniterkommende Leuggern ein 1270 ist er als deren Komtur belegt Die Bruder siedelten 1254 in Klingnau eine von Leuggern aus besiedelte Kommende an Walther grundete 1256 den Dominikanerinnenkonvent Klingental in Wehr und verlegte ihn um 1272 nach Kleinbasel wo er 1286 auch beigesetzt wurde Anders als sein Vater der den Kyburgern nahestand lehnte sich Walther wahrend des Interregnums an Graf Rudolf von Habsburg an 2 der 1273 zum Konig gewahlt wurde Die drei Sohne Walthers waren bereits vor 1260 verstorben Walther und seine Frau tatigten daraufhin verschiedene geistliche Stiftungen 1269 verkaufte Walther die Stadt und Burg Klingnau an das Hochstift Konstanz blieb jedoch noch bis in die 1280er Jahre im Nordtrakt der Burg wohnen bevor er nach Strassburg und schliesslich nach Basel zog 3 Die Burg Werrach kam 1273 an Rudolf von Habsburg Hohenklingen Bearbeiten nbsp Burg HohenklingenWalter von Klingen Kastvogt des Klosters St Georgen in Stein am Rhein errichtete um 1200 einen Wohnturm aus dem sich die Burg Hohenklingen entwickelte Zu Beginn des 14 Jahrhunderts teilte sich die Linie derer von Hohenklingen in die Zweige Hohenklingen Brandis und Hohenklingen Bechburg 1359 verkauften Ulrich und Walter von Hohenklingen Brandis ihren Anteil an Burg und Kastvogtei an Osterreich und erhielten sie als Lehen zuruck 1419 verkauften ihre Nachkommen das Lehen an Kaspar von Klingenberg Herr auf der Festung Hohentwiel Dieser kaufte 1433 auch die andere Halfte von Hohenklingen Wappen BearbeitenBlasonierung Das Stammwappen zeigt in einem schwarzen mit silbernen Schindeln bestreuten Schild einen gold gekronten und rot gezungten aufrechten silbernen Lowen auf dem Helm mit silbern schwarzen Decken sitzt ein wachsender gold gekronter und rot gezungter silberner Lowe hinten mit einem ausgekerbten roten Schirmbrett besteckt dessen Spitzen mit Pfauenfedern bestuckt sind Das Wappen der Klingen im Codex Manesse zeigt ebenfalls auf Schwarz den silbernen Lowen die Schindeln sind jedoch golden auf dem Helm mit roten Helmdecken zwei auswarts gekehrte silberne eiserne Beile die Schneiden der Beilklingen sind mit Pfauenfedern bestuckt Nach der Teilung des Geschlechts um 1225 wahlten der Zweig derer von Hohenklingen ein eigenes Wappen Es zeigt einen funfblattrigen Eichenzweig auf goldenem Grund und einer roten mit weissen Schuppen eingerahmten Scheibe als Helmzier nbsp Wappen des Walther von Klingen im Codex Manesse ca 1300 1340 nbsp Wappen der Clingen in der Zurcher Wappenrolle ca 1340 nbsp Wappen der Hohen Clingen 1225 in der Zurcher Wappenrolle ca 1340 nbsp Freiherren von Klingen Schlachtkapelle SempachBedeutende Namenstrager BearbeitenFides von Klingen 1358 Furstabtissin des Fraumunsterklosters in Zurich Walther von Klingen 1286 MinnesangerLiteratur BearbeitenWalther von Klingen und Kloster Klingental zu Wehr Jan Thorbecke Verlag 2010 ISBN 978 3 7995 0850 6 Franz Josef Mone Das ehemalige sanktblasianische Amt Klingenau In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrhein Band 1 1850 S 452 455 Google Digitalisat Wilhelm Wackernagel Walther von Klingen Stifter des Klingenthals und Minnesanger Basel 1848 J A Pupikofer Geschichte der Freiherren zu Alten Klingen Klingnau und Hohenklingen In Thurgauische Beitrage zur Vaterlandischen Geschichte Band 10 in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Martin Leonhard Klingen von In Historisches Lexikon der Schweiz Klingen In Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Band 2 Heidelberg 1905 S 297 299 Einzelnachweise Bearbeiten Iris Hutter Schoner Wohnen Standesgemass Wohnen zwischen 900 und 1600 anhand der Anlagen Altenburg Burg Klingen und Schloss Altenklingen Amt fur Archaologie des Kantons Thurgau Frauenfeld 2023 ISBN 978 3 905405 25 5 S 146 185 Christopher Schmidberger Ungleicher Freund oder Vasall Das personliche Verhaltnis zwischen Walther von Klingen und Rudolf von Habsburg In Walther von Klingen Sammelband hg v d Stadt Wehr Ostfildern 2010 S 23 46 Erich Beck Die Burgen Klingnau und Wehr als Sitze des edelfreien Geschlechts derer von Klingen Uberlegungen zu ihrer Rolle fur die Herrschaftsausubung in Burgen und Schlosser Zeitschrift fur Burgenforschung und Denkmalpflege hg vom Europaischen Burgeninstitut der Deutschen Burgenvereinigung 4 2015 S 249 258 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klingen Adelsgeschlecht amp oldid 239357016