www.wikidata.de-de.nina.az
Die Herren von Klingenberg waren ein suddeutsches Adelsgeschlecht Im 13 und 14 Jahrhundert spielten sie eine massgebliche Rolle im Thurgau und Hegau Die Anpassungsprozesse des spaten Mittelalters wurden von dem Geschlecht nicht gemeistert so dass dem Hohepunkt seiner Machtentfaltung ein rascher Niedergang folgte bis das Geschlecht 1583 mit dem Tod des zwolfjahrigen Hans Georg von Klingenberg ausstarb Der General Wichmann von Klingenberg leitete seine Herkunft von diesem Adelsgeschlecht ab und liess sich 1741 den Adelsstand bestatigen und gleichzeitig in den Freiherrenstand erheben Wappen der Grafen von Klingenberg im Scheiblerschen WappenbuchDie Familie ist zu unterscheiden von dem lubisch danischen Adelsgeschlecht Klingenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas ursprungliche Zentrum der Klingenberger lag in der Umgebung von Homburg im heutigen Schweizer Kanton Thurgau mit der Burg Klingenberg heute Schloss Ihre Herkunft ist ungeklart Es bestanden moglicherweise Beziehungen zu den Herren von Steckborn Rosenegg und Mulheim die um 1260 ebenfalls Lehen der Bischofe von Konstanz um Homburg besassen Die Klingenberger standen zunachst im Dienste der Bischofe von Konstanz dann der Grafen von Kyburg und spater der Habsburger Erstmals belegt ist das Haus mit Heinrich von Klingenberg der im Jahr 1200 als Zeuge fur den Bischof von Konstanz auftrat Dessen Sohn ebenfalls Heinrich genannt war ab 1271 der erste Nicht Zurcher Propst am Grossmunster Das Kloster Feldbach wurde von ihnen gefordert und nahm im Laufe der Zeit mehrere weibliche Familienmitglieder auf Neben den Herren von Landenberg waren sie eine der fuhrenden Familien in der Region Heinrich von Klingenberg war von 1293 bis 1306 Bischof von Konstanz Abt des Klosters Reichenau und Kanzler des Reiches Sein Bruder Ulrich von Klingenberg war von 1296 bis 1302 osterreichischer Vogt von Mengen und Sigmaringen und 1303 Reichsvogt von Konstanz Ein anderer Bruder Konrad von Klingenberg war 1294 bis 1300 Propst von Bischofszell 1301 Dompropst von Konstanz 1322 1324 Bischof von Brixen und 1324 1340 Bischof von Freising Der vierte Bruder Albrecht wie sein Bruder Ulrich ebenfalls zeitweilig Reichsvogt in Konstanz erwarb am 16 Februar 1300 die Burg Hohentwiel um 940 Mark Silber von Ulrich von Klingen Der Hohentwiel wurde von da an der Lebensmittelpunkt der Familie nbsp Schwabische Adelige als Rate Eberhard des Milden von WurttembergCaspar von Klingenberg unten rechtsDas 14 Jahrhundert war gepragt von einem Niedergang der mindermachtigen Adelsgeschlechter Auf der einen Seite fuhrten aussere Bedingungen zu einem Einkommensverlust andererseits konnten sich viele Adelshauser nicht neben den aufstrebenden Territorialstaaten behaupten Dem suchten diese kleinen Adeligen zu entgehen indem sie sich bei diesen Territorialfursten als Beamte damals Rate genannt andienten Fur die Klingenberger boten sich dafur das Erzherzogtum Osterreich bzw Wurttemberg an aber auch der Konigs Kaiserhof des Reiches Unter Caspar von Klingenberg 1439 Hauptmann der Rittergesellschaft vom Sankt Jorgenschild und kaiserlicher Rat bei Kaiser Sigismund war der Hohepunkt erreicht Hohentwiel mit den Orten Arlen und Worblingen die Stadte Blumenfeld Mohringen und Dettigkofen die Erbschaft der Halfte von Burglen Guter und Zehntrechte verteilt uber das Hegau den Thurgau und am Untersee Die Klingenberger hatten dem Konig Geld leihen konnen und besassen deshalb Pfandrechte auf die Reichssteuern von Ravensburg Memmingen Biberach an der Riss Kaufbeuren Buchhorn und Leutkirch Dies war auch der Lohn fur geleistete Kriegsdienste Vertreter der Klingenberger finden sich als Gefallene in vielen Schlachten der damaligen Zeit Heinrich von Klingenberg der im Waldviertel in Niederosterreich die bedeutende Herrschaft Litschau besass und Erbvogt des Kollegiatstiftes Eisgarn war 1 gefallen am 26 August 1346 in der Schlacht von Crecy Sigmund von Klingenberg am 9 Juli 1386 in der Schlacht bei Sempach zusammen mit Martin Malterer dem Schwager von Hans genannt Schoch von Klingenberg der wiederum am 9 April 1388 in der Schlacht bei Nafels fiel An dieser Schlacht nahm auch dessen Neffe Hans von Klingenberg Ritter zu Stein teil dem wir in der sogenannten Klingenberger Chronik eine Beschreibung dieser Schlacht verdanken Am 17 Juni 1405 fiel Hans von Twiel der Sohn des Schoch in der Schlacht am Stoss Der Enkel Caspars von Klingenberg ebenfalls Caspar genannt fiel im Schwabenkrieg 1499 bei Rielasingen nbsp Max Bach 1841 1914 Stein am Rhein und Burg HohenklingenZusatzlich erwarb Caspar von Klingenberg 1433 von den Herren von Klingen die Herrschaft Hohenklingen mit der Stadt Stein am Rhein und dem dortigen Kloster Sankt Georg Die Klingenberger begaben sich auch in das Dienstrecht des Klosters Sankt Gallen um Unter und Oberstammheim samt dem dazugehorigen Kirchensatz zu erhalten Nach dem Tod Caspars von Klingenberg dem Hauptmann des Ritterbundes mit Sankt Georgenschild begann der Abstieg der Familie Bedingt durch die Realteilung befanden sich teilweise bis zu funf Familien auf dem Hohentwiel Es wurde vereinbart dass die Tore mit funf Schlusseln zu sichern seien so dass niemand ohne Einverstandnis der anderen Familien Zutritt erlangen solle 1443 musste Burglen verkauft werden 1447 die Vogtei Eggen 1457 kam es zum Verkauf von Stein am Rhein und der Burg Klingenberg 1538 erfolgte die endgultige Ubergabe des Hohentwiel an Wurttemberg den Ulrich von Wurttemberg bereits 1521 unter Ruckgabevorbehalt erworben hatte und der Verkauf der Bibermuhle an Stein am Rhein Mit dem Tod des zwolfjahrigen Hans Georg von Klingenberg im Jahr 1583 starb das Geschlecht aus Literatur BearbeitenMartin Leonhard Klingenberg von In Historisches Lexikon der Schweiz Harald Derschka Die Ministerialen des Hochstiftes Konstanz Konstanzer Arbeitskreis fur Mittelalterliche Geschichte Vortrage und Forschungen Sonderband 45 Thorbecke Stuttgart 1999 ISBN 3 7995 6755 0 S 147 158 Casimir Bumiller Hohentwiel Die Geschichte einer Burg zwischen Festungsalltag und grosser Politik Stadler Verlag Konstanz 2 bearb Aufl 1997 ISBN 3 7977 0370 8 J Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Heidelberg 1905 Band 2 S 299 306 mit Stammbaum online Rudolf Wigert Homburg und die ehemaligen Herrschaften von Klingenberg In Thurgauer Beitrage zur vaterlandischen Geschichte Band 43 1903 S 4 69 DigitalisatSiehe auch BearbeitenDie Klingenberger und der HohentwielWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Klingenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss KlingenbergEinzelnachweise Bearbeiten Christoph Tepperberg Die Herren von Puchheim im Mittelalter Seite 47 Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades an der geisteswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Wien Herbst 1978 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klingenberg Adelsgeschlecht amp oldid 237217439