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Klingenberg ist der Name eines danischen Adelsgeschlechts das ursprunglich im 14 Jahrhundert als Ratsherrengeschlecht in Lubeck anerkannt war und aus der exklusiven Zirkelgesellschaft Adeliche Geschlechter der Circkel Gesellschafft zu Lubeck heraus lubische Ratsherren und Burgermeister stellte 300 Jahre spater wurde es in den Danischen Adel aufgenommen Stammwappen des ursprunglich lubischen RatsherrengeschlechtsDie Familie ist zu unterscheiden von dem schwabischen Adelsgeschlecht Klingenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Familienangehorige 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Geschichte des Geschlechts beginnt in Lubeck mit dem Ratsherren Wedekin von Reval der das Haus Mengstrasse 12 in Lubeck bewohnte und dem Lubecker Rat von 1299 bis 1309 angehorte 1 Sein Enkel der Ratsherr Wedekin Klingenberg 2 3 ubernahm spater das Wohn und Geschaftshaus des Grossvaters in prominenter Lage direkt an der Lubecker Marienkirche und war von 1344 bis zum Pestjahr 1350 Ratsherr der Stadt Er war mit dem Ratsherrn Hermann Warendorp 4 verschwagert der in erster Ehe eine Schwester Klingenbergs geheiratet hatte Wedekin Klingenberg selbst vernetzte sich in der Stadt weiter durch seine Ehe mit Hildegund Hille einer Tochter des Ratsherrn Hinrich von Bokholt 5 Die Eheleute haben in der gegenuberliegenden Marienkirche eine Furbitttafel hinterlassen 6 die heute im St Annen Museum verwahrt wird 7 Beider Sohn Goswin Klingenberg 8 wurde als Mitglied der patrizischen Zirkelgesellschaft ebenfalls Ratsherr und Lubecker Burgermeister Nach den burgerlichen Unruhen zu Beginn des 15 Jahrhunderts begab er sich ins Exil nach Luneburg wo er 1416 drei Monate vor der Ruckkehr des Alten Rats verstarb 9 Goswins Sohn Johann Klingenberg 1454 10 wurde ebenfalls als Mitglied der Zirkelgesellschaft Ratsherr und Burgermeister in Lubeck Neben diesem von 1344 bis 1454 ratssassigen Familienzweig war auch Wedekin Klingenbergs Bruder Johann Klingenberg 1356 bereits seit 1337 im Lubecker Rat vertreten 11 Seine kunsthistorisch herausragende Messinggrabplatte wurde bis auf einzelne Fragmente beim Luftangriff auf Lubeck am 29 Marz 1942 zerstort 12 Dessen Sohn Johann Klingenberg 1371 13 folgte dem Vater ebenfalls in den Rat nach Seine Ehefrau heiratete nach seinem Tod in zweiter Ehe seinen Vetter den bereits erwahnten Burgermeister Goswin Klingenberg Die Familie hatte in der Zeit ihrer Lubecker Blute in landwirtschaftlichen Grundbesitz Lubsche Guter als Rentenanlage investiert und wurde so im Umland ansassig Andere Familienmitglieder verlegten den Lebensmittelpunkt nach Hamburg Hier war es wieder gluckliche Heiratspolitik die 300 Jahre spater ein politisches wie wirtschaftliches Comeback im Umfeld der grosskaufmannischen niederlandischen Familie Marselis begunstigte Paul von Klingenberg 1615 1690 14 wurde Generalpostmeister von Danemark und Norwegen und erhielt 1669 in Anerkennung seiner Verdienste um das danische Postwesen den danischen Adel Die Familie erwarb erneut umfangreichen landwirtschaftlichen Grundbesitz als Familienvermogen in Hanerau Hademarschen und im Norden Jutlands besonders in Thy Letzter mannlicher Namenstrager dieses Familienzweigs war der danische Kammerherr Frederik von Klingenberg 1716 1783 der lange Jahre als Amtmann im Amt Haderslev wirkte nbsp Paul von Klingenberg d A 1660er Jahre nbsp Frederik von Klingenberg 1779 Wappen BearbeitenDas Wappenschild ist vertikal geteilt Rechts ein an die Teilungslinie angeschlossener halber goldener Adler im roten Feld Links im roten blauen Feld ein schragrechts liegender dunner Eichenstamm der an beiden Enden abgetrennt ist und oben links zwei und unten rechts ein Blatt zeigt Dieses Wappen wurde bereits im Mittelalter als Siegel gefuhrt Es ist auch auf der Furbitttafel von Wedekin und Hildegund Klingenberg neben dem Bokholtschen Wappen der Ehefrau zu sehen sowie beidseitig auf der Messinggrabtafel des Johann Klingenberg 1356 Dort ist der Eichenast allerdings noch balkenweise gelegt mit oben zwei Blattern unten einem Blatt je senkrecht stehend nbsp Furbitttafel von Wedekin und Hildegund Klingenberg um 1350 nbsp Siegel des Burgermeisters Goswin Klingenberg circa 1408 in Siegel des Mittelalters aus den Archiven der Stadt Lubeck nbsp Wappen in Siebmachers Wappenbuch 1703 bei den Wappen der Familien der Zirkelgesellschaft nbsp 1669 verliehenes danisches WappenDas danische Adelswappen zeigt eine gekronte goldene Glocke im schwarzen Feld 15 Familienangehorige Bearbeiten nbsp Messinggrabplatte des Johann Klingenberg Zeichnung von Carl Julius Milde aus dem Jahr 1853 in der PetrikircheEberhard Klingenberg 1308 Lubecker Burger Wedekin Klingenberg 1350 seit 1344 Ratsherr in Lubeck Goswin Klingenberg 1416 Ratsherr und Lubecker Burgermeister Johann Klingenberg 1454 Ratsherr und Lubecker Burgermeister Johann Klingenberg 1356 seit 1337 Ratsherr in Lubeck Johann Klingenberg 1371 seit 1368 Ratsherr in Lubeck Everhard Klingenberg 1376 Lubecker Burger verfasste 1376 sein Testament 16 Paul von Klingenberg 1615 1690 Generalpostmeister von Danemark und Norwegen 1669 danisch nobilitiert Elisabeth 1637 1663 Tochter von Albert Baltzer Berns Behrens 1602 1652 Nichte von Gabriel Marselis Paul von Klingenberg der Jungere 1653 1723 Konferenzrat 1 Edel Elisabeth Bielke Bjelke 1664 1708 Tochter von Henrik Bjelke 2 Ulrikka Augusta von Speckhan 1677 1758 aus 1 Henrik von Klingenberg 1685 1716 Justizrat Marie Charlotte Amalie Giedde Poul von Klingenberg 1714 1771 danischer Major Frederik von Klingenberg 1716 1783 dan Kammerherr und Geheimer Rat Amtmann im Amt Haderslev 17 aus 1 Frederike Klingenberg 1699 1755 Alexander Tilemann von Heespen 1677 1738 auf Hemmelmark Rat am Obergericht GottorfLiteratur BearbeitenGeorg Wilhelm Dittmer Genealogische und biographische Nachrichten uber Lubeckische Familien aus alterer Zeit Lubeck 1859 S 52 53 Digitalisat Sonja Dunnebeil Die Lubecker Zirkel Gesellschaft Formen der Selbstdarstellung einer stadtischen Oberschicht Veroffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lubeck hg vom Archiv der Hansestadt Reihe B Band 27 Lubeck Schmidt Romhild 1996 ISBN 3 7950 0465 9 Emil Ferdinand Fehling Lubeckische Ratslinie Lubeck 1925 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon 5 Band 1864 S 138 Digitalisat Werner von Melle Klingenberg Paul von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 190 von Klingenberg In Danmarks Adels Aarbog 40 1923 S 486 488 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klingenberg family Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Fehling Ratslinie 1925 Nr 286 Sohn des Burgers Johann Klingenberg Fehling Ratslinie 1925 Nr 359 Fehling Ratslinie 1925 Nr 345 Fehling Ratslinie 1925 Nr 302 Gustav Schaumann Friedrich Bruns Bearbeiter Die Bau und Kunstdenkmaler der Freien und Hansestadt Lubeck Hrsg von der Baudeputation Band 2 Teil 2 Die Marienkirche Nohring Lubeck 1906 S 173 f Digitalisat Uwe Albrecht Hg Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig Holstein Band I Hansestadt Lubeck St Annen Museum Ludwig Kiel 2005 ISBN 3933598753 S 81 ff Nr 13 Furbittafel des Wedekin Klingenberg und seiner Frau Hildegund Ausschnitt aus dem Katalog Fehling Ratslinie 1925 Nr 414 Deutsche Inschriften online Fehling Ratslinie 1925 Nr 507 Fehling Ratslinie 1925 Nr 349 Ursula Wolkewitz Die gravierten Messinggrabplatten des 13 und 14 Jahrhunderts im Bereich der norddeutschen Hanse ihre Herkunft und ihre Bedeutung Erinnern Mahnen Belehren kassel university press Kassel 2015 S 56 59 Digitalisat Fehling Ratslinie 1925 Nr 398 Die Mutter seiner Ehefrau Elisabeth Berns 1637 1663 war eine geborene Marselis Danmarks Adels Aarbog 1923 Digitalisat S 486 mit Abb Dittmer Genealogische und biographische Nachrichten S 52 Frederik von Klingenberg bei FactGrid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klingenberg lubisch danisches Adelsgeschlecht amp oldid 237431731