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In Skandinavien ist der Begriff Adel zunachst mit der besonderen Kriegspflicht gegenuber einem Herrscher verbunden der eine Befreiung von Abgaben entspricht Damit ist der Adel zunachst auf eine Person und nicht auf eine Familie bezogen Erst als der Adel erblich wurde konnte er sich von der Kriegspflicht losen Der Monarch konnte nun auch andere Funktionstrager des Staates mit besonderer Treuepflicht ihm gegenuber mit Wirkung auch gegenuber den Nachkommen adeln Das fuhrte dazu dass der Adel auch bei den nachfolgenden Generationen erhalten blieb auch wenn seine Funktion und seine Privilegien langst erloschen waren bis der Souveran anderes bestimmte 1 Der skandinavische Adel kennt ausser den dort regierenden Konigshausern indes keinen Hochadel Inhaltsverzeichnis 1 Danemark 2 Finnland 3 Island 4 Norwegen 5 Schweden 6 Literatur 7 Anmerkungen und EinzelnachweiseDanemark BearbeitenIn Danemark erwuchs der Adel aus der Schicht der freien Grossbauern Zunachst bildete sich eine so genannte Herremandsklasse Fur diesen Begriff wurden drei Erklarungen gegeben Die eine lautet dass der Begriff von haerman Krieger herzuleiten sei und dem lateinischen Wort miles entspreche die andere dass der Begriff von Herrars man Mann des Herrn abzuleiten sei und dem lateinischen homo domini entspreche DA 1 und die dritte dass er von Herre mand altnordisch herramadr Person von hohem Rang abzuleiten sei DA 2 Aus diesem Stand rekrutierte sich spater auch der konigliche Hird die Gefolgschaft Diese Herremenn hatten dem Konig oder einem Bischof den Treueid geleistet und sich so zu speziellen Diensten verpflichtet vor allem zum Kriegsdienst mit einer besonderen Rustung Als Gegenleistung erhielten sie Sold oder Lehen auch Rechtsschutz Dagegen waren sie bis ins 12 Jahrhundert nicht von Abgaben an die Krone befreit DA 1 Der qualifizierte Kriegsdienst der Herremenn gliederte sie auf Grund ihres speziellen Treueids gegenuber dem Konig aus der allgemeinen Leidangs Pflicht Pflicht zur Heeresfolge aus Als die allgemeine Leidangs Pflicht in eine Leidangs Steuer umgewandelt wurde gehorten die Herremenn nicht zu den Steuerpflichtigen da sie ja nicht zu den Leidang Pflichtigen gehort hatten Die Steuerfreiheit als Gegenleistung zur Gestellung eines vollbewaffneten Ritters wurde 1241 im Jyske Lov festgeschrieben DA 3 Die Steuerfreiheit beinhaltete auch dass sie fur das Land das sie besassen oder erwarben keine Steuern zu bezahlten brauchten Uberhaupt wird der Gegensatz der Konigsmannen zu den ubrigen Freibauern dahingehend gedeutet dass sie schlechthin von allen Abgaben befreit waren DA 4 In den zeitgenossischen Gesetzen finden sich auch erste Ansatze fur ihre gerichtlichen Befugnisse indem sie Bussen bis zu drei Mark Silbers auferlegen durften Uber diese heterogenen Klasse der Herremenn entstand im 13 Jahrhundert die Klasse der Ritter Mit dem Ritterschlag grenzten sie sich von den Waffentragern armigeri ab DA 4 In der Zeit Knuts des Heiligen wird 1085 ein Stabularius Stallmeister als Amtstrager genannt Welche Aufgaben und Befugnisse er hatte ist nicht bekannt Aber gegen Ende des 13 Jahrhunderts wurde der Stallmeister zum Vertreter des Konigs und zum Abgaben Eintreiber in den friesischen Teilen von Sud Jutland Ejdersted und Nordstrand Zur Zeit Knuts gab es auch eine Art Haushofmeister Bryder genannt einer der das Brot bricht der einem Gutshof vorsteht insbesondere auf den koniglichen Gutern DA 5 Auch diese Posten gehorten zum Adel Im 13 Jahrhundert bildete sich durch den Ubergang vom Volks und Bauernheer zum Ritterheer durch konigliche Privilegien ein geschlossener Adelsstand eigenen Rechts DA 6 Man unterscheidet nun zwischen Uradel und Briefadel Der Uradel entstammt der Zeit vor Einfuhrung des Adelsbriefs Adelspatente wurden vom Konig ab der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts ausgestellt So versuchte man den Zugang zum Adel zu begrenzen damit das steuerpflichtige Land nicht vermindert werde DA 7 Bald trat im Adel eine soziale Schichtung ein Der Adel mit grossem Grundbesitz wurde zum Hochadel der mit kleinem Landgut zum Niederadel der nach 1400 auch als Knappen Vaebner bezeichnet wurde Der Adel schloss sich nun gegenuber den unteren Standen ab 1526 wurde daher der Adel zur Unterscheidung von den niederen Klassen verpflichtet feste Geschlechternamen anzunehmen DA 7 Allmahlich wurden die Amter in der koniglichen Regierung ausschliesslich vom Hochadel besetzt da der Niederadel in aller Regel nicht die Mittel fur eine Ausbildung besass die fur diese Amter erforderlich war Eine besondere Machtstellung hatte der hohe Adel dadurch dass Danemark bis 1660 ein Wahlkonigtum war und der Reichsrat den Konig oder Thronfolger wahlte So wurde etwa der Mecklenburger Albrecht IV trotz vertraglicher Zusage seines Grossvaters Konig Waldemar IV Atterdag nach dessen Tod 1375 nicht zum Konig gewahlt da viele danische Adlige furchteten dass ahnlich wie bei der Thronbesteigung Albrechts III von Mecklenburg in Schweden 1364 zahlreiche mecklenburgische Adlige ins Land stromen und ihnen Konkurrenz machen wurden Da die Adelsklasse auch kein Interesse daran hatte dass jeder vom Konig geadelt werden konnte wurde in der Wahlkapitulation Christians II 1513 festgelegt dass der Konig Personen nur mit Zustimmung des Reichsrates in den Adelsstand erheben konnte es sei denn die Person habe sich auf dem Schlachtfeld besonders ausgezeichnet DA 8 Zwischen 1536 und 1660 wuchs die Macht des Hochadels uber den Reichsrat immer weiter an Zu dieser Zeit gab es etwa 2000 Adelsfamilien im Lande DA 7 Neben der Steuerfreiheit hatte sich eine kleine Gruppe des reichsten Hochadels den ausschliesslichen Zugriff auf die eintraglichen Regierungsamter und die Posten im Reichsrat gesichert 1660 wurde der Absolutismus eingefuhrt und damit die Macht des Adels abrupt beendet Nach 1660 blieb der alte Geburtsadel bestehen busste aber an Macht Ansehen und Privilegien stark ein Es konnten nun auch Nichtadlige in die Regierungsgremien die so genannten Kollegien und in den privaten Beraterkreis des Konigs den Geheimen Rat aufsteigen wenn auch die Adligen weiterhin die Mehrzahl stellten Hinzu kam jetzt der so genannte Briefadel Der Konig erhob verdiente Burgerliche in hohen Amtern in den Adelsstand In 97 der Verfassung von 1849 wurden alle adligen Vorrechte abgeschafft In 98 wurde die Errichtung neuer Lehen Stammhauser oder Fideikommisse untersagt und die Uberfuhrung solcher bestehender Guter in freies Eigentum angeordnet Diese Vorschriften blieben bis heute erhalten wenn auch unter anderer Zahlung Der Adelsbegriff als solcher blieb aber erhalten Nach 1849 wurde in Danemark niemand mehr geadelt aber es gab einige Ubernahmen auslandischer Adliger in den danischen Adelsstand Naturalisation DA 7 Finnland BearbeitenIn Finnland bildete sich der Adel erst heraus als es mit Schweden vereint war Bereits im 14 Jahrhundert gab es in der sudwestlichen Kustenlandschaft einschliesslich Hame eine zahlreiche Adelsklasse In Karelien war er dagegen selten und in Savo und Osterbotten fehlte er vollig Die Verhaltnisse des Adels glichen denen in Schweden Es gab allerdings gewisse Unterschiede in der sozialen Zusammensetzung und auch zwischen dem Adel der den Bischofen und dem der dem Konig unterstand Die alteste Adelserwahnung betrifft die Familien van Arsten und Villila die dem Bischof zuzurechnen sind Ab den 1270er Jahren kommen in den Quellen auch weltliche Adlige vor Fi 1 Im 16 Jahrhundert war der Adel sehr ungleich verteilt Die meisten Adligen gab es in Varsinais Suomi wohin sehr viele Adlige aus Schweden Deutschland und Danemark eingewandert waren Fi 2 Ende des Mittelalters lagen dort uber die Halfte der Adelsguter Haupteinnahmequelle des Adels war das Rechtswesen Die Einnahmen eines Lagmans Rechtskundigen von denen es je einen in Nordfinnland und einen in Sudfinnland gab und eines Richters Haradshovdingetjanste waren bedeutend Die Amter waren bestimmten Adelsfamilien vorbehalten Bei Ehen mit Nichtadligen ging der Adel nicht verloren So konnte ein verarmter Adliger seinen Adel durch Heirat mit einem reichen burgerlichen Partner aufrechterhalten Denn wenn er die erforderliche Rustung nicht mehr bezahlen konnte verlor er seinen Status Verbreitet war auch ein Niederadel der einen Bauernhof betrieb der nicht von der Steuer befreit war Floteskattmannen Ihm waren Aufstiegsmoglichkeiten praktisch verwehrt Es kam auch vor dass der nichtadlige Ehemann den Namen und das Wappen seiner adligen Frau ubernahm Fi 3 Nach der Trennung Finnlands von Schweden 1809 wurde 1818 ein finnisches Ritterhaus gebildet in dem sich die alten Adelsgeschlechter zusammenfanden Durch die Landtagsordnung vom 15 April 1869 sicherte sich der Adel die Teilhabe an der Gesetzgebung und Steuerbewilligung Bis 1900 sassen im finnischen Ritterhaus eine furstliche elf grafliche 62 freiherrliche und 87 adlige Familien Aber die furstliche funf grafliche 15 freiherrliche und 85 adlige Familien waren zumindest auf der Mannesseite bereits erloschen Fi 4 Es gab folgende Adelsklassen Furst Graf Freiherr Ritter und Herr Ritter war wie Herr ein unbetitelter Adel und war fur die Mitglieder des schwedischen Geheimen Rates und die Kommandeure der schwedisch koniglichen Ritterorden bestimmt 1863 wurde die Klasse mit den Herren zusammengelegt Fi 5 Seit 1809 hatte der russische Zar den Titel Grossfurst von Finnland Als solcher nahm er das Recht in Anspruch Personen in den Adelsstand zu erheben Als letzten erhob er 1912 den General C F A Langhoff in den Freiherrnstand Gegenwartig gibt es noch etwas uber 100 adlige Familien Fi 6 Wahrend fruher eines der Hauptprivilegien des Adels die Steuerfreiheit seines Grundbesitzes war verschwand dieses Privileg 1920 mit der Einfuhrung der Einkommens und Vermogenssteuer die keine standische Steuerbefreiung kannte Fi 7 1919 erliess der finnische Reichsverweser C G Mannerheim eine Ritterhausordnung die bis heute fortgilt Danach findet jedes dritte Jahr eine Adelsversammlung des finnischen Adels statt Island BearbeitenIn der Freistaatszeit gab es Hauptlinge die uber einen bestimmten Teil des Landes eine selbstandige Herrschaft ausubten Jon Loptsson Bodvar Tordsson Orm Jonsson Odd Gissursson und Gissur Hallson werden in einem Brief von Erzbischof Oystein aus dem Jahr 1179 oder 1180 als Manner bezeichnet denen Gott die Macht uber das Volk von Island gegeben hat IS 1 Bereits im 12 und 13 Jahrhundert begaben sich eine Reihe Islander an den koniglichen Hof in Norwegen und wurden dort in die konigliche Hofgesellschaft aufgenommen 1262 1264 unterwarf sich Island dem norwegischen Konigtum Erst ab 1277 sind erbliche Adelspradikate an Islander uberliefert Etwa 20 30 Personen erhielten den Ritter Titel darunter Eirikur Sveinbjarnarson aus Vatnsfjordur 1342 IS 2 Seine Frau Vilborg tragt in den Quellen sogar den Titel Herzogin IS 3 Auch Arnfinnur THorsteinsson 1433 trug den Adelstitel Ritter IS 4 den Rittern ist gemeinsam dass sie Statthalter hirdstjori des Konigs waren Die Anredeform war dann herrar oder fru Im Jahre 1620 liess sich der Islander Jon Magnusson der Altere den Adelsbrief seines Vorfahren Bjorn THorleifsson rika der Reiche von 1457 vom danischen Konig bestatigen Der Brief wurde am 1 Juli 1620 vor dem Althing verlesen IS 5 Er war der letzte Adlige auf Island Mit der Einfuhrung des Absolutismus in Danemark 1660 endete auch die Zeit des Adels in Island Uber die Funktionen die mit dem Adelspradikat und titel verbunden waren und uber die soziale Bedeutung geben die Quellen keine Auskunft Doch waren sie offenbar fur die Armenfursorge IS 6 in ihrem Machtbereich zustandig und hatten die Pflicht ihrer Kliental bei Rechtsstreitigkeiten beizustehen Nach den Sagas fanden Ehen nur zwischen Hauptlingsfamilien statt Fur einen Adelsstand in Island nach 1277 geben die Quellen ebenfalls nichts her Die Nachkommen der vom Konig geadelten trugen den Titel nicht Adlige Gebiete wie Grafschaft und Herzogtum gab es in Island nicht Auf jeden Fall waren den Adligen keine besonderen Funktionen vorbehalten so dass man von einem reinen Ehrentitel ausgehen kann der bei ihrer Amtsausubung offenbar unterstreichen sollte dass sie im Namen des Konigs handelten IS 7 Daneben gab es auch noch den kirchlichen Adel zu dem die Bischofe Abte und Abtissinnen gehorten Meist entstammten diese Personen aus den machtigsten Familien Islands oder Norwegens Die beiden Bischofe Islands hatten nach 1262 Sitz und Stimme im norwegischen Reichsrat IS 8 Dieser Adel endete aber mit der Reformation 1530 Norwegen BearbeitenIn Norwegen ist schon fruh eine besondere Hauptlingsklasse archaologisch durch aufwendige Graber fassbar Im Norden fuhrte der Handel mit den als Finnen bezeichnete Samen zur Herausbildung einer Oberschicht in deren Handen der Weitertransport der so erworbenen Pelzwaren in den Suden lag Auch bei den Samen bildete sich eine Schichtung heraus In den historischen Berichten des Mittelalters ist von Finnenkonigen die Rede In historischer Zeit bildeten sich zwei Machtzentren heraus Zum einen das zentrale Konigtum zum anderen einzelne besonders machtige Familien wie die Ladejarle und die Jarle von More Als das Konigtum sich in ganz Norwegen durchgesetzt hatte wurden die Fuhrungspersonlichkeiten vom Konig bestimmt der sie aus den Familien auswahlte die sich in der Vergangenheit an die Spitze der Gesellschaft gesetzt hatten Ab dieser Zeit kann von Adel gesprochen werden Doch allmahlich ruckte die Schicht der Grossbauern in Fuhrungspositionen auf indem sie als Lendmanner in ein besonderes Vertrauensverhaltnis zum Konig berufen wurden Im 12 Jahrhundert wurden aus dieser Oberschicht die Mitglieder des koniglichen Gefolges der Hird bestimmt Sie legten einen besonderen Treueid ab Sie erlangten Befreiung von Steuern und von der allgemeinen Wehrpflicht Leidang No 1 Wahrend und nach der grossen Pestepidemie von 1348 1349 und den weiteren Seuchenzugen nahm der Adel immer weiter ab Um 1320 rechnet man noch mit 500 Adelsfamilien um 1450 nur noch mit ungefahr 200 Welchen politischen Einfluss diese Familien hatten und ob es sich nicht mehr oder weniger um lokale Grossen handelte ist noch nicht hinreichend erforscht Nach 1523 gab es nur noch ein hochadliges Geschlecht namlich das Geschlecht der Galle vertreten durch zwei Bruder No 2 das im 17 Jahrhundert ausgestorben ist No 3 Eine Erneuerung des Adels sei es durch ein aufstrebendes vermogendes Burgertum sei es durch Erhohung durch den Konig wie dies im Mittelalter auf dem Kontinent der Fall war fand in Norwegen kaum statt Der Unionskonig hatte an Norwegen nur massiges Interesse Stattdessen belehnte er danische Adlige oder Nichtadlige mit norwegischen Lehnsgutern Konig Christian II stellte in seiner Wahlkapitulation von 1513 fest dass der norwegische Adel so gut wie ausgestorben sei Er besetzte im Laufe der Zeit alle wichtigen Lehen in Norwegen mit seinen danischen Anhangern oft auch Nichtadligen No 4 Sie wurden durch diese Belehnung nicht adlig Im 16 Jahrhundert fullte sich der norwegische Adelsstand durch Einheirat danischer Adliger die die Witwen und Tochter der im Absterben begriffenen Adelsgeschlechter ehelichten und sich sehr bald selbst als Norweger fuhlten So entstand in Norwegen ein neuer Hochadel reprasentiert durch Namen wie Bjelke Litle Brockenhus Bildt Huitfeldt und Lange Gleichzeitig drangte der norwegische Niederadel nach Dieser hatte rein norwegischen Hintergrund Zu ihnen gehorten die Familien Skaktavl Rustung Benkestok Galtung Galde Teiste Handingmand Brat und Rytter Dieser norwegische Adel war im Vergleich zum schwedischen und danischen Adel arm Auch politisch war der norwegische Adel benachteiligt Der danische Adel ubte die volle Kontrolle uber das gesamte danische Reich aus 1536 wurde der norwegische Reichsrat in dem der Adel und die Geistlichkeit vertreten waren abgeschafft Nur in wenigen Ausnahmefallen gelang es einem norwegischen Adligen in den danischen Reichsrat zu gelangen und nur ein norwegischer Lehnsmann Jens Bjelke erlangte ein Hauptlehen in Norwegen Innenpolitisch blieb der Adel in Norwegen die Fuhrungsschicht Er vertrat das Volk zum Beispiel bei der Huldigung des Konigs 1548 Aber die Entscheidungen wurden letztlich von den danischen Adligen gefallt Der norwegische Adel war faktisch entmundigt und auf ein Leben eines wohlhabenden Grossbauern reduziert No 5 Der Niedergang ist auch an den Standetagen abzulesen 1591 trat der Adel bei der Huldigung Christians IV noch als selbstbewusste Gruppe auf die einen eigenen Huldigungsbrief verfasste und vom Konig forderte norwegische Lehen und das Statthalteramt mit Norwegern zu besetzen Bei der Erbhuldigung 1661 an Friedrich III kamen nur noch 17 norwegische Adlige zusammen Die Fuhrungsrolle hatten sie an die Geistlichkeit und den Bauernstand abtreten mussen Die Namen der Adligen verraten auslandischen Ursprung Nach Einfuhrung der Eingewalt wurde der Adel weiter zuruckgedrangt so dass schliesslich nur noch ein Geschlecht seine Stellung behielt das Geschlecht der Huitfeldt Die ubrigen heirateten in Beamtenfamilien in hohen Stellungen ein die dann spater geadelt wurden zum Beispiel Kaas Marschalck Tritschler und Lutzow Andere Adelsfamilien waren gezwungen ihre Guter an Burger und Beamte zu verkaufen und sanken in den Bauernstand ab wie Bagge Bothner Dahl und Galtung No 6 1671 beschloss Konig Christian V in Norwegen einen neuen Adel mit Grafen und Baronen zu schaffen Der Halbbruder des Konigs Ulrich Friedrich Gyldenlove und Peder Schumacher erhielten je eine Grafschaft Gyldenlove erhielt Larvik Schumacher Griffenfeld das 1673 zur Grafschaft erklart wurde Nach dessen Fall wurde die Grafschaft in Jarlsberg umbenannt und an Feldmarschall Gustav Wilhelm Wedel ubertragen 1678 wurde Ludvig Rosenkrantz in den neuen Adelsstand als Baron erhoben und sein Gut Rosendal wurde Baronie Mit den Rangverordnungen von 1693 und 1730 wurde ein neuer erblicher Adel fur alle eingerichtet die Amter in den drei obersten Rangklassen innehatten Dazu gehorten die Familien de Tonsberg und Hausmann Andere wurden durch konigliche Patente geadelt Dabei handelte es sich aber lediglich um Ehrentitel ohne irgendwelche besonderen Berechtigungen Am 22 April 1709 ernannte Friedrich IV den Italiener Hugo Octavius Accoramboni aus Florenz zum Markgrafen Marki von Lister und am 24 November 1710 Franciscus di Ratta und dessen beiden Neffen Giuseppe Carlo und Luigi Senatoren und Gonfaliere Bannertrager ein hohes zeremonielles Amt von Bologna No 7 zum Marquis von Mandal Der Grund dafur ist nicht bekannt Francisco war spanischer Kapitan Francisco starb 1716 und Giuseppe 1725 beide unverheiratet Luigi war verheiratet aber die Familie starb mit dessen Urenkel Markgraf Benedetto in der Manneslinie aus No 8 1711 jedenfalls war Povel Juel dort Amtmann No 9 Von keinem der beiden Geschlechter ist in Danemark oder Norwegen ein Aufenthalt nachgewiesen No 8 Nach dem Kieler Frieden 1814 gab sich Norwegen eine eigene Verfassung die auch unter der Union mit Schweden weitestgehend erhalten blieb In 108 dieser Verfassung wurde bestimmt dass in Zukunft keine Grafschaften Baronien Stammhauser und Fideikommisse errichtet werden durften In 23 Abs 2 wurde weiterhin bestimmt dass zukunftig keine erblichen Vorrechte mehr gewahrt werden durfen Damit war der Status quo zunachst einmal eingefroren Hintergrund war die aus der franzosischen Revolution ubernommene Gleichheitsforderung Am 1 August 1821 wurde ein Gesetz zur Regelung der Rechte des norwegischen Adels erlassen In diesem Gesetz wurden alle Privilegien bis auf die die 108 der Verfassung nicht widersprechen ausdrucklich aufgehoben In 6 wurde dann bestimmt dass die so erhalten gebliebenen Rechte des Adels nur den Inhabern und deren ehelichen bei Bekanntmachung des Gesetzes lebenden Nachkommen zukommen sollten wenn sie bis zum nachsten Storting als rechtmassig erworben nachgewiesen wurden Nach dem Tod dieser Personen sollte jeglicher Adel in Norwegen beendet sein In 7 wurde noch besonders angeordnet dass jeder seinen Adel verliere der nicht bis zum nachsten ordentlichen Storting seinen Adelsstand durch gesetzlich anerkannte Dokumente beweise Nach der Jahrhundertwende zum 20 Jahrhundert gab es in Norwegen keine Adligen mehr Schweden Bearbeiten Hauptartikel Schwedischer Adel Im 13 Jahrhundert begannen besonders bedeutende Familien sich dem Konig zum besonderen Heeresdienst zu verpflichten und wurden dafur von Abgaben befreit Fralseman SE 1 Diese Pflicht bestand in der Gestellung eines Ritters zu Pferde in voller Rustung Nach dem Landrecht Magnus Erikssons von 1347 waren Mitglieder des Reichsrates Ritter und Knappen adlig Freie Bauern konnten den Adel ebenfalls erwerben indem sie einen Ritter in voller Rustung stellten SE 2 Wem es spater nicht gelang diese kostspielige Ausrustung aufzubringen verlor seinen Status der Abgabenbefreiung wieder Dieser Status wurde fur den Adel so konstituierend dass die Worte Fralse und Adel synonym gebraucht wurden SE 3 So kommt es auch dazu dass nicht nur Ritter sondern auch Bergwerksbetreiber die ebenfalls von Abgaben befreit waren als adlig galten und in das Ritterhaus aufgenommen worden sind SE 4 1435 wurde der Adel zu einem eigenen Stand neben der Geistlichkeit Burgern und Bauern Der Adel erwarb alsbald besondere Privilegien namlich die Gerichtsbarkeit auf seinen eigenen Gutern und das Patronatsrecht Ende des 16 Jahrhunderts endete die Pflicht zum besonderen Kriegsdienst in eigener Rustung Aber die Abgabenfreiheit wurde beibehalten Unter Erik XIV wurden diese adligen Ritter zu einer eigenen Kavallerieeinheit zusammengefasst die Adelsfanan hiess Sie wurde erst 1809 aufgelost Erik XIV fuhrte nach europaischem Vorbild 1561 auch Adelstitel ein Graf und Freiherr SE 2 Der Herzogstitel war ausschliesslich Mitgliedern der koniglichen Familie vorbehalten 1569 bestimmte Johann III bei seiner Kronung dass die Adelsprivilegien nur denen zukamen die aus einer adligen Ehe stammten oder denen vom Konig ein Adelsbrief erteilt worden war nbsp Riddarhuset in Stockholm Sitz des RitterhausesGustav II Adolf grundete 1625 das Ritterhaus durch Erlass einer Ritterhausordnung Alle Adligen mussten sich dort registrieren lassen Damit wurde der Adelsstand eine geschlossene Korperschaft Im Ritterhaus gab es drei Rangklassen Die erste war die Herrenklasse mit den Grafen und Freiherren In der zweiten waren die Familien die im Reichsrat vertreten waren oder zumindest die Befahigung dazu hatten ohne dass es dafur einen Titel gab Die dritte Klasse umfasste die ubrigen Adligen 1719 wurden die Adelsklassen abgeschafft aber Gustav III fuhrte sie 1778 wieder ein 1809 erhielten alle Stande das Recht hochste Staatsamter zu bekleiden SE 5 und das Recht des Konigs verdiente Personen zu adeln wurde in 37 so geregelt dass immer nur der alteste mannliche Leibeserbe den Adelstitel erbte und wenn es keinen gab derjenige der vom Stammvater her der nachste Anwarter war 1865 horte der Reichstag auf in vier Standen unterteilt zu sein Damit endete auch die Vorrangstellung des Adels 1902 wurde Sven Hedin als letzte Adelserhebung geadelt In der Verfassung von 1975 wurde die Moglichkeit der Adelserhebung nicht mehr erwahnt Mit Wirkung vom 1 Juli 2003 verlor das Ritterhaus seine privilegierte Stellung als offentlich rechtliche Korperschaft und wurde zu einer juristischen Person des Privatrechts SE 6 Literatur BearbeitenG Authen Blom Artikel Adel Abschnitt Norwegen in Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 1 Berlin 1973 S 76 77 Sverre Bagge Knut Mykland Norge i dansketiden 3 Auflage Oslo 1998 Knut Helle Konge amp gode menn i norsk riksstyring ca 1150 1319 Oslo usw 1972 Lena Hulden Maktstrukturer i det tidiga finska 1500 talssamhallet In Genos Band 69 1989 S 111 118 156 157 Artikel adall in Islenzka alfraedi ordabokin Bd 1 Reykjavik 1990 Artikel Adel Adel i Danmark in Den store danske abgerufen am 8 Dezember 2011 Hans Kuhn Artikel Adel Abschnitt Sprachliches in Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 1 Berlin 1973 S 58 60 Bernhard Linder Adelsleksikon Adel og godseije Bd I Middelalder og renaessancetid Bd II 1660 artusindskiftet Kopenhagen 2004 Lars Loberg Norsk adel hadde vi det In Genealogen 2 1998 S 29 32 Kauko Pirinen Artikel Fralse Abschnitt Finland in Kulturhistorisk Leksikon for nordisk middelalder Bd 4 Kopenhagen 1959 Sp 693 695 Jerker Rosen Artikel Fralse in Kulturhistorisk Leksikon for nordisk middelalder Bd 4 Kopenhagen 1959 Sp 670 693 R Wenskus Artikel Adel Abschnitt Verfassungs und Sozialgeschichte in Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 1 Berlin 1973 S 60 75 K Wuhrer Artikel Adel Abschnitt Schweden und Danemark in Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 1 Berlin 1973 S 75 76 Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Loberg S 29 Danemark a b Rosen Sp 684 Haerre mand In Ordbog over det danske Sprog Band 8 1926 Stichwort Adel Adel i Danmark in Den store Danske und 178 Jyske Lov a b Rosen Sp 685 Stichwort bryde in Den store Danske Wuhrer S 76 a b c d Stichwort Adel Adel i Danmark in Den store Danske Linder I S 13 Finnland Pirinen Sp 693 Eric Anthoni Finlands medeltida fralse och 1500 tals adel Skrifter utgivna av Svenska litteratursallskapet i Finland Nr 422 Helsingfors 1970 S 211 Hulden T Carpelan Finlands Adel In Bernhard Meijer Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 1 A Armati Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1904 Sp 147 schwedisch runeberg org Finlands Adelskalender 1998 S 40 43 Haakon Holmboe Terje Bratberg Artikel adel finland in Store norske leksikon abgerufen am 4 Dezember 2011 Suomen ritarihuone Memento vom 25 Mai 2012 im Webarchiv archive today abgerufen am 7 Dezember 2011 Island Regesta Norvegica Bd 1 Nr 163 Pall Eggert olason Islenzkar aeviskrar Fra landnamstimum til arsloka 1940 Bd 1 Reykjavik 1948 S 421 THad er likara ad fru hertogina se fremr Vilborg kona Eiriks Sveinbjarnarsonar i Vatnsfirdi Diplomatarium Islandicum Islenzkt fornbrefasafn Bd 3 Kopenhagen 1890 S 773 Desgleichen stellte eine Herzogin um 1360 eine Liste uber die Treibholzrechte fur die Kirche in Vatnsfjordur zusammen Jon Sigurdson der den Text uberliefert hat hielt sie in einer Glosse fur Ingibjorg Hakonardottir 1301 1360 Diese war aber die Tochter Hakons V und Herrscherin uber Norwegen und Schweden Es kann daher als sicher gelten dass es sich um die gleiche Vilborg handelte Safn til sogu Islands og Islendzkra Bokmenta ad fornu og nyju Bd 9 Kopenhagen 1886 S 103 Saudlauksdalsannall zum Jahre 1620 In Annales Islandici posteriorum saeculorum Annalar 1400 1800 Bd 6 Reykjavik 1987 S 388 Fn 5 Geregelt im Abschnitt omagabalkur Abschnitt uber die Armen der Gragas Islenzka alfraedi ordabokin S 8 Es gab auch nichtadelige Bischofe z B Bischof Petur Nikulasson von Holar 1391 1411 der ein danischer Monch war Norwegen Rosen Sp 683 Bagge Mykland S 35 Artikel Galle norsk adelsslekt in Store norske leksikon abgerufen am 5 Dezember 2011 Bagge Mykland S 74 Bagge Mykland S 91 f Bagge Mykland S 172 f Francisco Ratta war 1706 1725 Senator in Bologna und errichtete dort den Palazzo Rotta a b Amund Helland Topografisk statistisk beskrivelse over Lister og Mandals amt Forste del Den almindelige del Kristiania 1903 S 643 Helland nennt ihn bei der Beschreibung des Wappens Francisco de Ratia was einer alten spanischen Familie entsprache Amund Helland Topografisk statistisk beskrivelse over Lister og Mandals amt Forste del Den almindelige del Kristiania 1903 S 644 Helland nennt beide Markgrafentitel leere Formen Schweden Satzung von Alsno von Magnus Birgersson a b Adeln in Sverige Memento vom 17 August 2010 im Internet Archive PDF 16 kB Im Kulturhistorisk Leksikon for nordisk middelalder wird der Adel unter dem Lemma Fralse abgehandelt Bergsfralse In Bernhard Meijer Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 2 Armatoler Bergsund Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1904 Sp 1488 schwedisch runeberg org Bergs adel In Bernhard Meijer Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 2 Armatoler Bergsund Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1904 Sp 1486 schwedisch runeberg org 28 der Verfassung von 1809 Schwedische Gesetzessammlung SFS 2003 178 Erik Tersmeden Riksdagsbeslut om adelns offentligrattsliga status in Riddarhuset Memento vom 21 Februar 2007 im Internet Archive PDF 9 kB abgerufen am 9 Dezember 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adel Skandinavien amp oldid 234945961 Danemark