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Gustav Adolf Ernst Lionel Schaumann 26 Dezember 1861 in Osnabruck 7 Dezember 1937 in Ospedaletti Ligurien war ein deutscher Architekt und Baubeamter in Lubeck und Frankfurt am Main Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Lubeck 1 2 Frankfurt 1 2 1 Bauten in Frankfurt 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGustav Schaumann war der Sohn eines koniglich hannoverschen Rittmeisters Er studierte an der Technischen Hochschule Aachen und an der Technischen Hochschschule Berlin Charlottenburg Nach dem bestandenen ersten Staatsexamen arbeitete Schaumann in seinem Vorbereitungsdienst als Regierungsbaufuhrer Referendar uber sieben Monate beim Bauamt der Stadt Lubeck Nachdem einigen Jahren im Staatsdienst trat er 1889 in den Kommunaldienst uber Zunachst in Hannover dann als Stadtbauinspektor und Vorsteher der Hochbauabteilung in Elberfeld und schliesslich in gleicher Stellung in Halle Saale als Baurat Am 31 Marz 1891 heiratete Schaumann der evangelisch lutherischer Konfession war Maria geborene Rose 15 Oktober 1868 nach 1937 in Schonberg eine Tochter von Major Rose Sein Schwiegersohn war der Journalist und Schriftsteller Wilhelm Feldmann Lubeck Bearbeiten Am 11 Dezember 1895 wahlte der Lubecker Senat an die Stelle des nach Munchen berufenen Adolf Schwiening Schaumann als Baurat fur Hoch und Wegebauten und gleichzeitig als Konservator der Lubeckischen Kunst und Baudenkmaler 1 Schaumann wurde am 2 Juni 1896 Mitglied der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit 2 und am 17 November zum Vorsteher des Museums fur Lubeckische Kunst und Kulturgeschichte gewahlt 3 Am 16 Januar 1897 folgte er Schwiening im Amt als Vorsteher der Sammlung von Gemalden Kupferstichen und Gipsabgussen 4 Im selben Jahr wahlte man ihn zum Vorsteher der Gemeinnutzigen ernannte ihn zum Preisrichter beim Wettbewerb fur das geplante Kaiser Wilhelm Denkmal und zum Mitglied im Kollegium des Kunst Gewerbe Vereins Er holte Johannes Baltzer der spater sein Nachfolger im Amte wurde zum 1 Juli 1898 als Bauinspektor in die Stadt Im gleichen Jahr wurde Schaumann Beisitzer im Schiedsgericht der Baudeputation 5 und Vorstand der Lubeckischen Schillerstiftung 6 Bei seinem Besuch in Lubeck am 25 Oktober 1902 verlieh Grossherzog Friedrich Franz IV von Mecklenburg Schwerin Schaumann das Ritterkreuz des Greifenordens 7 Eugen Deditius von der Baupolizei wurde am 31 Marz 1903 an die Stelle des ausscheidenden Schaumanns in die Vorsteherschaft der Gemeinnutzigen gewahlt 8 Als erstes stellte Schaumann das von seinem Vorganger begonnene Gerichtsgebaude in Verbindung mit den alten Bauten des Burgklosters fertig Es folgte das Kasernement fur das Infanterie Regiment Nr 162 dann die IV und V St Lorenz Schule das Lehrerseminar am Langen Lohberg zwei Pavillons des Allgemeinen Krankenhauses der Neubau des Warmbadehauses in Travemunde die Feuerwache die neue St Lorenz Kirche in der Vorstadt St Lorenz das Schulhaus der Knaben Mittelschule an der Glockengiesserstrasse 9 und eine grossere Anzahl von Um und Erweiterungsbauten des Heiligen Geist Hospitals der Schule Moisling und des Schlachthofs Als Konservator versuchte Schaumann erfolgreich die damals neuen Anschauungen uber Denkmalpflege und Heimatschutz in der Stadt einzufuhren Das spatere Lubeckische Denkmalschutzgesetz griff auf seine Anregungen und Vorschlage zuruck Zur Erhaltung und Instandsetzung der alten lubeckischen Bauten wurde unter seiner Oberleitung die Ausfuhrung des Ziegelbaus in alter Form wieder aufgenommen indem auch neue Bauten aus Handstrichsteinen zum Teil in grossem historischen Format ausgefuhrt wurden Unter seiner Mitarbeit wurden in die Bauordnung Bestimmungen zur Verhutung der Verunstaltung des Stadtbilds und der landschaftlichen Umgebung Lubecks aufgenommen Die Aufstellung des Inventars der lubeckischen Bau und Kunstdenkmaler wurde durch Schaumann mit der Herausgabe des ersten Bandes uber die Petrikirche die Marienkirche und das Heilige Geist Hospital begonnen Art und Gestaltung dieses Banes wurden richtungsweisend fur die weitere Bearbeitung des Inventars Einige Wiederherstellungsarbeiten Schaumanns waren Front des Fuchtingshofs Kapelle des Heiligen Geist Hospitals Ausbau des Germanistenkellers im Rathaus Freilegung des Kaisertors und Ausbau zur Navigationsschule Umbau der Lowen Apotheke Wiederherstellung kirchlicher Gebaude in Eutin zu jener Zeit noch Teil des Furstentums Lubeck nbsp Fuchtingshof nbsp Navigationsschule nbsp Feuerwache nbsp Warmbadeanstalt in Travemunde nbsp St Lorenz Kirche nbsp Neue KaserneAuch auf dem Gebiet der Stadtplanung machte sich Schaumann in Lubeck verdient Als Erster fuhrte er weitraumige Einfamilienhaus Siedlungen ein Hierdurch standen die Lubeckischen Wohnverhaltnisse in Bezug auf die niedrige Behausungsziffer neben Bremen an erster Stelle der deutschen Stadte Bei der stadtebaulichen Planung des neuen Hauptbahnhofs war er massgebend tatig Auf seinen Grundlagen bauten seine Nachfolger auf Frankfurt Bearbeiten Am 16 April 1903 wurde Schaumann als Nachfolger von Gustav Behnke zum besoldeten Stadtrat Stadtbaurat in Frankfurt am Main gewahlt zum 31 Juli 1903 schied er deshalb aus dem Lubeckischen Staatsdienst aus 10 In Frankfurt arbeitete er 22 Jahre unter anderem unter Oberburgermeister Franz Adickes Er fuhrte eine Reihe grosser Bauten aus und wirkte an der Baugesetzgebung mit insbesondere auf dem Gebiet des Erbbaues Von 1911 bis 1918 war er fur den Stadtkreis Frankfurt Abgeordneter im Nassauischen Kommunallandtag und im Provinziallandtag der Provinz Hessen Nassau Im Kommunallandtag war er Mitglied im Bauausschuss Nachdem Schaumann 1925 in den Ruhestand trat widmete er sich privaten Studien der mittelalterlichen Kunst Er starb 76 jahrig auf einer Studienreise in Italien Bauten in Frankfurt Bearbeiten 1904 1906 Doppelvillen Hartmann Ibach Strasse 60 62 und 66 68 gemeinsam mit Rudolf Restle unter Denkmalschutz 1905 Comeniusschule Comeniusstrasse 48 50 1905 1908 Gunthersburgschule Hartmann Ibach Strasse 54 58 gemeinsam mit Rudolf Restle unter Denkmalschutz 1906 Deutschherren Mittelschule Deutschherrenufer 18 19 1909 Versorgungshaus des Wiesenhuttenstifts Richard Wagner Strasse 7 11 unter Denkmalschutz 1909 Mehrfamilienwohnhaus Textorstrasse 114 1911 Wohnhaus Zeile Schulze Delitzsch Strasse 21 27 1911 Verwaltungsgebaude des spateren Universitatsklinikums Weigertstrasse 3 Theodor Storm Kai 7 unter Denkmalschutz 1912 Herderschule Wittelsbacherallee 6 12 1913 Hautklinik Ludwig Rehn Strasse 14 1914 Maschinenhaus Ludwig Rehn Strasse 19 1914 Judisches Hospital Gagernstrasse 36 38 1920 Wohnhaus Zeile Mammolshainer Strasse 2 38 1920 Mehrfamilienwohnhaus Gruppe Ringelstrasse 12 16 1922 Mehrfamilienwohnhaus Gruppe Heidestrasse 132 1922 Wohnhaus Zeile Ilbenstadter Strasse 2 8 1923 1926 Waldstadion Morfelder Landstrasse 360 362 mit Max Bromme 11 nbsp Herderschule nbsp Hauser Richard Wagner Strasse 7 13 nbsp Haus Hartmann Ibach Strasse 62Schriften Bearbeiten mit Fritz Hirsch und Friedrich Bruns Die Bau und Kunstdenkmaler der Freien und Hansestadt Lubeck Band 2 Petrikirche Marienkirche Heilig Geist Hospital Nohring Lubeck 1906 Digitalisat Literatur BearbeitenNeuwahl eines Baudirektors In Lubeckische Anzeigen Grosse Ausgabe Nr 630 vom 12 Dezember 1885 Rubrik Tagesbericht Hans Pieper Baudirektor Gustav Schaumann In Lubeckische Blatter 80 Jahrgang 1938 Nummer 7 vom 13 Februar 1938 S 95 96 Schaumann Gustav In Thomas Zeller Die Architekten und ihre Bautatigkeit in Frankfurt am Main in der Zeit von 1870 bis 1950 Henrich Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 921606 51 9 S 327 Barbara Burkardt Manfred Pult Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868 1933 Nassauische Parlamentarier Ein biographisches Handbuch Band 2 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen Band 17 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Band 71 Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 2003 ISBN 3 930221 11 X S 281 282 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Band 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Band 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 325 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gustav Schaumann Sammlung von Bildern Literatur von und uber Gustav Schaumann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Schaumann Gustav Adolf Ernst Lionel Hessische Biografie Stand 7 Dezember 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Locales und vermischte Notizen In Lubeckische Blatter 37 Jahrgang Nummer 99 vom 15 Dezember 1895 S 627 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Thatigkeit In Lubeckische Blatter 38 Jahrgang Nummer 33 vom 24 Mai 1896 S 233 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Thatigkeit In Lubeckische Blatter 38 Jahrgang Nummer 59 vom 22 November 1896 S 491 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Thatigkeit In Lubeckische Blatter 39 Jahrgang Nummer 2 vom 10 Januar 1897 S 18 Lokales und Vermischtes In Lubeckische Blatter 40 Jahrgang Nummer 6 vom 9 Februar 1898 S 59 Lokales und Vermischtes In Lubeckische Blatter 40 Jahrgang Nummer 28 vom 9 Juli 1897 S 345 Lokale Notizen In Lubeckische Blatter 44 Jahrgang Nummer 43 vom 26 Oktober 1902 S 538 Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Thatigkeit In Lubeckische Blatter 45 Jahrgang Nummer 14 vom 5 April 1903 S 179 Emanuel Geibel Schule Lokales In Lubeckische Blatter Jahrgang 1903 Nummer 31 vom 2 August 1903 Thomas Bauer Frankfurter Waldstadion 2000 S 12 ff Normdaten Person GND 1161497153 lobid OGND AKS VIAF 309673552 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schaumann GustavALTERNATIVNAMEN Schaumann Gustav Adolf Ernst Lionel vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und Baubeamter in Lubeck und Frankfurt am MainGEBURTSDATUM 26 Dezember 1861GEBURTSORT OsnabruckSTERBEDATUM 7 Dezember 1937STERBEORT Ospedaletti Ligurien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Schaumann Architekt amp oldid 238213144