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Eugene Rose de Beauharnais deutsch Eugen Herzog von Leuchtenberg und Furst von Eichstatt teilweise in der alteren Literatur auch Prinz Eugen 3 September 1781 in Paris 21 Februar 1824 in Munchen war Stiefsohn Napoleons I und wurde spater von diesem adoptiert Er war seit 1805 Vizekonig von Italien und heiratete Auguste von Bayern Er tat sich 1809 als Befehlshaber hervor und wurde 1810 Thronpratendent des Grossherzogtums Frankfurt Er nahm am Russlandfeldzug von 1812 teil und befehligte 1813 zeitweise die franzosischen Truppen in Deutschland Er kehrte nach Italien zuruck und ergab sich 1814 Er erhielt von seinem Schwiegervater den Titel eines Herzogs von Leuchtenberg und Fursten von Eichstatt und lebte fortan im Konigreich Bayern Eugene de Beauharnais Portrat von Andrea Appiani 1810 Beauharnais Unterschrift Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Abstammung und Jugend 1 2 Franzosischer Vizekonig von Italien 1 3 Herzog von Leuchtenberg 2 Nachkommen 3 Ehrungen 4 Sonstiges 5 Stammbaum 6 Siehe auch 7 Film 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAbstammung und Jugend Bearbeiten Eugene de Beauharnais war das erste Kind aus der ersten Ehe von Napoleons Gattin Josephine Sein Vater war Alexandre Vicomte de Beauharnais Nach der Trennung seiner Eltern lebte seine Schwester Hortense geboren 1783 bei seiner Mutter Eugene bei seinem Vater bis zu dessen Tod in den Revolutionswirren 1794 unter der Guillotine Der Mutter Eugenes die die Revolutionswirren uberlebt hatte gelang es gesellschaftlich wieder Fuss zu fassen Sie heiratete 1796 den aus Korsika stammenden General Napoleon Bonaparte und wurde an dessen Seite 1804 Kaiserin der Franzosen Eugene wurde 1797 von seinem Stiefvater Napoleon zum Offizier ernannt und begleitete Napoleon als dessen Adjutant beim Italienfeldzug und beim Agyptenfeldzug 1805 ernannte Napoleon ihn zum Prinzen und als Staatserzkanzler archichancelier d Etat zu einem der Grosswurdentrager des Franzosischen Kaiserreichs Noch im gleichen Jahr nahm er ihn nach Mailand mit wo Napoleon sich zum Konig von Italien kronen liess Franzosischer Vizekonig von Italien Bearbeiten nbsp Eugene de Beauharnais Herzog von Leuchtenberg nbsp Grabdenkmal von Eugene de Beauharnais nbsp Eugene de Beauharnais Portrat von Andrea Appiani um 1800 nbsp Wappen des Herzogs von Leuchtenberg aus dem Hause Beauharnais nbsp Die Leuchtenbergische Residenz in Eichstatt nbsp Schloss Eugensberg um 1850Am 7 Juni 1805 setzte Napoleon Eugene als Vizekonig von Italien ein jedoch ohne grossere Befugnisse Eugene kurz zuvor von Napoleon adoptiert heiratete am 13 Januar 1806 weltlich und einen Tag spater kirchlich in Munchen auf Anweisung Napoleons und im Beisein des franzosischen Kaiserpaares die 17 jahrige Prinzessin Auguste Amalie von Bayern und wurde damit zum Schwiegersohn des bisherigen Kurfursten Max IV Joseph und seit 1 Januar 1806 ersten bayerischen Konigs Max I Joseph Aus der Heirat aus Staatsrason entwickelte sich eine innige Liebesbeziehung ein Leben lang blieben die beiden ein gluckliches Paar Eine Woche nach der Hochzeit reisten sie nach Mailand ab begleitet von Friederike von Wurmb der Erzieherin der Prinzessin Das gemeinsame Streben von Napoleon das Konigtum Italien zu erhalten blieb unerfullt immerhin wurde Eugene 1807 zusatzlich Furst von Venedig Als im Fruhjahr 1809 osterreichische Truppen in Italien einmarschierten konnte Eugene sich wieder als Soldat beweisen Nach zunachst glucklosen Aktionen in der Schlacht bei Sacile am 16 April 1809 bezwangen er und die napoleonischen Truppen die Osterreicher unter Erzherzog Johann in der Schlacht bei Raab in Ungarn am 14 Juni 1809 Gehorsam gegenuber Napoleon unterwarf er anschliessend das von Andreas Hofer angefuhrte aufstandische Tirol und liess Hofer am 20 Februar 1810 in Mantua erschiessen Am 1 Marz 1810 erhob Napoleon seinen Stief und Adoptivsohn zum Grossherzog von Frankfurt und sagte ihm die spatere Nachfolge von Furstprimas Karl Theodor von Dalberg zu bis zu dessen Tod sollte Eugene weiter seinen Geschaften in Italien nachgehen Das nachgeschobene napoleonische Angebot Kronprinz von Schweden zu werden schlug Eugene aus Mit der Geburt von Napoleon II am 20 Marz 1811 war er nicht mehr der Erbe der franzosischen Kaiserkrone hielt jedoch weiter zu seinem Adoptivvater Er nahm an dessen Russlandfeldzug von 1812 teil und erlebte den unehrenhaften und verlustreichen Ruckzug der Grande Armee der ihn sehr erschutterte Gleichwohl ubernahm er im Januar 1813 den Oberbefehl uber den Rest der franzosischen Armee in Deutschland Nach der Schlacht bei Grossgorschen die die Franzosen unter herben Verlusten noch einmal fur sich entscheiden konnten kehrte er im Mai 1813 nach Mailand zuruck Im August musste er auf Befehl Napoleons bereits wieder ins Feld ziehen dieses Mal gegen Osterreich Wahrend Napoleon in der Volkerschlacht bei Leipzig am 18 Oktober 1813 niedergerungen wurde kampfte Eugene in Italien weiter Am 8 Februar 1814 konnte er sich gegen die Osterreicher in der Schlacht am Mincio noch behaupten aber nach der offiziellen Nachricht vom Thronverzicht Napoleons streckte er am 17 April 1814 die Waffen Er schloss mit Feldmarschall Bellegarde eine Konvention welche die Verwaltung seines Konigreichs in die Hande der Alliierten legte Angesichts zunehmender antifranzosischer Stimmung verliess Eugene Italien und traf mit seiner Familie am 4 Mai 1814 am bayerischen Konigshof in Munchen ein Wahrend des Wiener Kongresses und der Herrschaft der Hundert Tage war er kurzzeitig als moglicher Grossherzog von Genua bzw als Regent Frankreichs im Gesprach Die Angliederung Genuas an Sardinien Piemont sowie die Ruckkehr des Kaisers bzw die Machtubernahme Fouches nach Napoleons endgultigem Sturz bereiteten derartigen Planen 1815 jeweils ein schnelles Ende Herzog von Leuchtenberg Bearbeiten Um die Familie des Schwiegersohns zu versorgen erhielt er mittels einer koniglichen Urkunde vom 14 und einer koniglichen Erklarung vom 15 November 1817 von Maximilian I Joseph von Bayern auf Vorschlag von dessen Minister Maximilian Graf von Montgelas den Titel eines Herzogs von Leuchtenberg in Anlehnung an das gleichnamige oberpfalzische Landgrafentum wo das Haus Leuchtenberg nach dem 17 Jahrhundert ausgestorben war und eines Fursten von Eichstatt zugesprochen Den Herzogtitel erhielt er ohne Verbindung mit einem Guterbesitz die Ausmittlung eines aus Gutern Renten und Rechten gebildeten neuen Furstentums in der Gegend von Eichstadt erfolgte durch einen koniglichen Kommissar Regierungsrat Carl Joseph Hartmann Mit dem Titel erhielt Eugene auch ein neues Wappen Fortan fuhrte der neue Furst in Munchen bzw auf dem von ihm 1816 erworbenen Schloss Ismaning als Sommersitz ein ruhiges Leben sein Furstentum mit dem Residenzort Eichstatt besuchte er nur wenige Male insbesondere um seiner Jagdleidenschaft in den ausgedehnten Waldern seines Furstentums zu fronen oder als Zwischenstation auf ausgedehnten Reisen Eichstatt fungierte nur als Nebenschauplatz herrschaftlicher Aktivitat und furstlicher Reprasentation Hintermayr S 479 Dennoch wurde er wegen seiner Grosszugigkeit er unterstutzte beispielsweise die Armenpflege und finanzierte der Eichstatter Casino und Theatergesellschaft ein eigenes Gebaude mit und Volksnahe bei seinen seltenen Aufenthalten in Eichstatt sehr popular In Munchen wurde ab Herbst 1817 fur den Eichstatter Fursten von Hofbaumeister Leo von Klenze das Palais Leuchtenberg errichtet mit einer mehrmonatigen Unterbrechung wegen eines Streites mit Kronprinz Ludwig der sich aber schliesslich seinem Vater fugte und dessen Erklarung vom 15 November 1817 anerkannte Im Herbst 1821 konnte die Familie ihr neues Pracht Domizil mit seinen 253 Zimmern beziehen Eugene besuchte mehrfach seine von ihm sehr verehrte Schwester Hortense am Bodensee diese hatte dort um 1817 das Schloss Arenenberg gekauft Er erwarb daraufhin vom Landwirt Johann Eigenmann den benachbarten Gutsbetrieb Sandegg Damit erhielt er das reizvoll gelegene Baugrundstuck fur sein Schloss Eugensberg Dieses liegt in Salenstein im Kanton Thurgau in der Schweiz am Sudufer des Untersees gegenuber der Insel Reichenau Es wurde von 1819 bis 1821 errichtet weder Architekt noch Bauplane sind bekannt Im August 1822 empfing die herzogliche Familie in Eichstatt den schwedischen Kronprinzen Oskar Sohn von Konig Karl XIV Johann der ehemalige franzosische Marschall Bernadotte der um die Hand der altesten Tochter Josephine bat und sie am 22 Mai 1823 in Munchen ehelichte nbsp Sarkophag von Eugene de Beauharnais in der Furstengruft von St Michael in MunchenEugene de Beauharnais starb 1824 nachdem er im Jahr zuvor zwei Schlaganfalle erlitten hatte 1 Er wurde am 25 Februar in der Furstengruft der Hofkirche St Michael Kirche in Munchen neben seiner Tochter Carolina Clotilde bestattet wo auch ein Grabmal an ihn erinnert Dieses wurde gestaltet von Bertel Thorwaldsen Pietro Tenerani und Ernst Mayer nach einem Entwurf von Leo von Klenze 1830 Nachkommen Bearbeiten nbsp Ziviltrauung von Eugene de Beauharnais mit Auguste von Bayern gemalt von Francois Guillaume Menageot Aus der Ehe mit Auguste von Bayern gingen sieben Kinder hervor Josephine 1807 1876 Oskar I Konig von Schweden Eugenie 1808 1847 Konstantin von Hohenzollern Hechingen 1801 1869 Auguste 1810 1835 2 Herzog von Leuchtenberg Maria II Konigin von Portugal Amelie 1812 1873 Dom Pedro I Kaiser von Brasilien Theodelinde 1814 1857 Wilhelm Graf von Wurttemberg spaterer Herzog von Urach Carolina Clotilde 15 Januar 1816 in Munchen 25 Januar 1816 in Munchen beigesetzt in der Furstengruft von St Michael Maximilian 1817 1852 3 Herzog von Leuchtenberg Furst Romanowski Marija Nikolajewna Romanowa Grossfurstin von Russland Tochter des Zaren Nikolaus I die vormals franzosisch deutsche Familie wurde zu einer russischen Ehrungen BearbeitenSein Name ist am Triumphbogen in Paris in der 24 Spalte eingetragen 1818 wurde er zum Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt 2 Nach ihm benannt ist die Pflanzengattung Leuchtenbergia Hook aus der Familie der Kakteengewachse Cactaceae mit der Art Leuchtenbergia principis 3 Seine Schwester Hortense widmete ihm ihr Album 12 Romances verlegt um 1818 4 Sonstiges Bearbeiten1803 erwarb Eugene in Paris das Hotel Villeroy welches seither Hotel de Beauharnais genannt wird Er renovierte es und stattete es kostbar im Stil des Empire aus Das Gebaude wurde spater von Friedrich Wilhelm III erworben und diente zunachst als Sitz der Preussischen Gesandtschaft Seit 1961 ist es die Residenz des Deutschen Botschafters in Frankreich Eugene de Beauharnais war wahrend seiner Zeit als Vizekonig des Konigreichs Italien ein grosser Gonner und Forderer des italienischen Gemmenschneiders Giovanni Beltrami der dank Eugene de Beauharnais zahlreiche Werke fur die Familie Bonapartes schuf Stammbaum Bearbeiten Francois de Beauharnais Gouverneur von Martinique Marie Anne Henriette Francoise Pyvart de Chastulle Joseph Gaspard de Tascher de La Pagerie Marineoffizier Rose Claire des Vergers de Sannois Carlo Buonaparte Letizia Ramolino Maximilian I Konig von Bayern Auguste Wilhelmine Konigin von Bayern Alexandre de Beauharnais Armeeoffizier Josephine de Beauharnais Napoleon Kaiser der Franzosen Auguste von Bayern Vizekonigin von Italien Eugene de Beauharnais Adoptivsohn Napoleons Vizekonig von Italien Hortense de Beauharnais Konigin von Holland Louis Bonaparte Konig von Holland Josephine von Leuchtenberg Konigin von Schweden EugenieFurstin von Hohenzollern Hechingen Auguste de BeauharnaisPrinzgemahl von Portugal Amelie von LeuchtenbergKaiserin von Brasilien Napoleon Louis Bonaparte Grossherzog von Kleve und Berg Napoleon III Kaiser der Franzosen Napoleon Charles BonaparteSiehe auch BearbeitenStammliste der BeauharnaisFilm BearbeitenNapoleons Erben in Bayern Die Herzoge von Leuchtenberg BR Filmdokumentation von Bernhard Graf 2020 Literatur BearbeitenAdalbert von Bayern Eugen Beauharnais der Stiefsohn Napoleons Ein Lebensbild Propylaen Verlag Berlin 1940 2 Auflage Bruckmann Munchen 1950 Rene Blemus Eugene de Beauharnais L honneur a tout vent Edition France Empire Paris 1993 ISBN 2 7048 0718 3 Elisabeth Caude Hrsg Eugene de Beauharnais un prince europeen RMN Editions Paris 2022 ISBN 978 2 7118 7931 1 Bernhard Graf Napoleons Erben Die Herzoge von Leuchtenberg Allitera Verlag Munchen 2021 ISBN 978 3 96233 211 2 Karl Theodor von Heigel Leuchtenberg Eugen Beauharnais Herzog v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 475 479 Leo Hintermayr Das Furstentum Eichstatt der Herzoge von Leuchtenberg 1817 1833 Beck Munchen 2000 ISBN 3 406 10705 2 Rudolf Marti Eugensberg ein Schloss und 2500 Jahre Geschichte Huber Frauenfeld 1997 Hans Schmidt Leuchtenberg Eugen Herzog von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 369 f Digitalisat Neuer Nekrolog der Deutschen 1824 Teil 1 S 385ffWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Eugene de Beauharnais Album mit Bildern Videos und Audiodateien Eugene de Beauharnais bei forgotten history de Eugene de Beauharnais in der Datenbank Find a Grave englisch Vorlage Findagrave Wartung Gleiche Kenner im Quelltext und in Wikidata Tripota Trierer PortratdatenbankEinzelnachweise Bearbeiten napoleon org abgerufen am 20 Juli 2023 Mitgliedseintrag von Eugen Herzog von Eugene de Beauharnais Leuchtenberg mit Bild bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften abgerufen am 3 Februar 2016 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 www imslp org zu Eugene de Beauharnais abgerufen am 19 Juli 2023 Normdaten Person GND 118727834 lobid OGND AKS LCCN n83019224 VIAF 76491162 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beauharnais Eugene deALTERNATIVNAMEN Beauharnais Eugene Rose deKURZBESCHREIBUNG Stiefsohn Napoleons Sohn der Josephine de Beauharnais General HerzogGEBURTSDATUM 3 September 1781GEBURTSORT Paris FrankreichSTERBEDATUM 21 Februar 1824STERBEORT Munchen Bayern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugene de Beauharnais amp oldid 238515783