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Hortense Eugenie Cecile de Beauharnais 10 April 1783 in Paris 5 Oktober 1837 im Schloss Arenenberg im Kanton Thurgau war Konigin von Holland Mutter des Kaisers Napoleon III Komponistin Schriftstellerin und Salonniere Nach der Restauration des bourbonischen Konigtums erhielt sie den Titel einer Herzogin von Saint Leu Hortense de Beauharnais Portrat von Francois GerardInhaltsverzeichnis 1 Abstammung 2 Heirat und Nachkommen 3 Spateres Leben 4 Werk 5 Stammbaum 6 Siehe auch 7 Quellen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAbstammung BearbeitenHortense de Beauharnais war die Tochter von Alexandre Vicomte de Beauharnais und Josephine Tascher de la Pagerie Ihr Vater der zeitweise Prasident der Nationalversammlung war wurde 1794 wahrend der Terrorherrschaft hingerichtet Zwei Jahre spater heiratete ihre Mutter den spateren Kaiser Napoleon Bonaparte Heirat und Nachkommen Bearbeiten nbsp Allianzwappen von Louis Bonaparte und Hortense de Beauharnais1802 liess sie sich mit dem jungeren Bruder Napoleons Louis Bonaparte verheiraten der 1806 zum Konig von Holland erhoben wurde Die Eheschliessung erfolgte vor allem auf Drangen ihrer Mutter Josephine denn diese hatte keine Kinder mit Napoleon und hoffte dass ein Sohn ihrer Tochter sein Erbe werden konnte Hortense gebar drei Sohne Napoleon Charles Bonaparte 10 Oktober 1802 4 Mai 1807 Er starb im Alter von viereinhalb Jahren sein Leichnam wurde feierlich in der Kathedrale Notre Dame de Paris aufgebahrt Er ist in Saint Leu la Foret begraben Napoleon Louis Bonaparte 11 Oktober 1804 17 Marz 1831 war Grossherzog von Kleve und Berg kurzzeitig als Louis II bzw Lodewijk II Konig von Holland Charles Louis Napoleon Bonaparte 20 April 1808 in Paris 9 Januar 1873 war von 1852 bis 1870 als Napoleon III Kaiser der Franzosen Der chronisch eifersuchtige Louis erkannte seine Vaterschaft bei ihrem ersten Sohn allerdings nicht an sondern hielt Napoleon fur den Vater Auch beim dritten Sohn dem spateren Kaiser Napoleon III hatte er Zweifel Die Ehe Hortenses war nicht glucklich sie und ihr Mann trennten sich 1810 Spateres Leben Bearbeiten nbsp Hortense de Beauharnais Miniatur von Ferdinando QuagliaHortense hatte mit ihrem Liebhaber General Charles Joseph Graf von Flahaut 1785 1870 noch einen vierten Sohn Charles Auguste Louis Joseph 1811 1865 Dieser wurde 1862 von seinem Halbbruder Napoleon III zum Herzog von Morny erhoben nachdem er ihm zehn Jahre zuvor 1851 1852 bei seinem Staatsstreich und seiner Ausrufung zum Kaiser geholfen und ihm anfangs als Innenminister gedient hatte Trotz der Auflosung der Ehe ihrer Mutter mit Napoleon 1809 und trotz ihrer eigenen Trennung von dessen Bruder unterstutzte sie Napoleon bei seiner kurzzeitigen Ruckkehr an die Macht 1815 Dies fuhrte zu ihrer Verbannung nach seiner endgultigen Niederlage Nach Reisen durch Deutschland und Italien kaufte Hortense 1816 erst das Anwesen Seeheim bei Konstanz und 1817 das Schloss Arenenberg in Salenstein am Untersee im Schweizer Kanton Thurgau Dort lebte sie bis zu ihrem qualvollen Tod 1837 durch Gebarmutterkrebs 1 Im Schloss gibt es ein Napoleon Museum das Hortenses Sohn Louis Napoleon dem spateren Kaiser Napoleon III und dessen Familie gewidmet ist 1858 wurden die sterblichen Uberreste von Hortense im Auftrag ihres Sohnes Kaiser Napoleon III in die Kirche Saint Pierre Saint Paul in Rueil Malmaison bei Paris uberfuhrt Dort wurde ihr gegenuber dem Grabmonument ihrer Mutter ein monumentales marmornes Grabdenkmal errichtet Dass Hortense de Beauharnais die Namensgeberin der Pflanzengattung Hortensien die aus der Heimat ihrer Mutter kam und von dieser leidenschaftlich geliebt wurde gewesen ware ist eine Legende Diesen Namen vergab nach Angaben von Antoine Laurent de Jussieu der Botaniker Philibert Commercon bereits 1771 also viele Jahre vor ihrer Geburt 2 Werk Bearbeiten nbsp Partant pour la Syrie romanceHortense de Beauharnais war hochmusikalisch und beherrschte Klavier Harfe und Leier 3 Sie ist Komponistin des Lieds Partant pour la Syrie Text Alexandre de Laborde 1773 1842 das im Zweiten Kaiserreich unter der Herrschaft ihres Sohnes Napoleon III die Funktion einer franzosischen Nationalhymne erfullte Obwohl sie lange als Urheberin bekannt war schrieb der Musikwissenschaftler Arthur Pougin 1834 1921 diese Hymne Louis Francois Philippe Drouet 1792 1855 zu der Flotenspieler u a an Louis Napoleon Bonapartes Hof war Neuere Forschungen haben ergeben dass Arthur Pougins Neuzuschreibung von einer gegen das Zweite Kaiserreich gerichteten Stimmung getrieben worden war und das Werk wieder Hortense de Beauharnais als Urheberin ubereignet werden konnte 4 Sie verfasste zudem das Album Artistique das posthum im Jahr 1839 oder kurze Zeit danach bei Heugel amp Cie in Paris erschien In dieser Ausgabe finden sich neben kolorierten Stichen einer Beschreibung ihres Lebens in Augsburg und einem Portrat Hortenses zwolf Romanzen fur Klavier und Singstimme Auf dem Cover finden sich vier goldene Bienen ein Hinweis dass diese Werke in ihrem Exil auf Schloss Arenenberg entstanden sein konnten da dort ein Bienenhaus bestand Eine der Original Ausgaben befindet sich in Frankfurt am Main im Archiv Frau und Musik 5 Bienen als Wappentier galten zudem als altestes Emblem der Herrscher Frankreichs Aus ihrer Feder stammt auch das Album 12 Romances verlegt um 1818 und gewidmet ihrem Bruder Eugene de Beauharnais 1781 1824 6 die 12 Romances verlegt nach 1827 und gewidmet Stephanie de Beauharnais 1789 1860 Nichte von Hortenses Mutter Josephine 7 und weitere 12 Romances verlegt erstmals um 1817 darunter auch das Lied La Sentinelle 8 das ihren Memoiren zufolge im Napoleonischen Krieg auf der Iberischen Halbinsel Spanien zu einem Hit avancierte Ihr eigenes Musikschaffen beschrieb sie darin auch so Ma seule occupation dans la retraite ou je vivais etait de composer de tristes romances Je les faisais facilement Le mouvement d un salon meme ne m etait pas desagreable Partant pour la Syrie fut faite a la Mal maison lorsque ma mere jouait au tric trac Elle eut du succes et fut chantee pendant la guerre de 1809 comme la Sentinelle l avait ete pendant la guerre d Espagne Depuis a chaque campagne on venait me prier d en donner une ce que je faisais toujours avec peine car je n aimais pas a passer pour un auteur reputation trop brillante pour mon faible talent A Constance je n avais que peu de livres et aucun recueil de poesies ou je pusse trouver des paroles J avais fait autrefois quelques couplets pour mon frere j essayai d en composer mais l obligation de trouver une rime de me renfermer dans une mesure me fatigua bientot et apres quelques mauvais vers j en restai a la musique deutsch Meine einzige Beschaftigung in der Zuruckgezogenheit in der ich lebte bestand darin traurige Romanzen zu komponieren Sie fielen mir leicht Selbst das Kommen und Gehen im Wohnzimmer war mir nicht unangenehm Partant pour la Syrie entstand in Malmaison als meine Mutter Tric Trac spielte Sie die Hymne war ein Erfolg und wurde im Krieg von 1809 gesungen so wie Sentinelle im Spanischen Krieg gesungen worden war Seitdem kam man bei jedem Feldzug auf mich zu und bat mich eine weitere Hymne zu schreiben was ich immer nur ungern tat da ich es nicht mochte als Autor zu gelten ein Ruf der fur mein schwaches Talent zu glanzend war In Konstanz hatte ich nur wenige Bucher und keine Gedichtsammlung in der ich hatte Texte finden konnen Doch der Zwang einen Reim zu finden und mich in ein bestimmtes Metrum zu zwangen ermudete mich bald und nach ein paar schlechten Versen blieb ich bei der Musik 9 dd In ihrem kunstlerisch musisch literarischen Salon trat auch Franz Liszt 1811 1886 auf und spielte auf ihrem Klavier Zu diesem Kreis gehorten auch Francois Rene de Chateaubriand 1768 1848 Alexander von Humboldt 1769 1859 und Juliette Recamier 1777 1849 Lord Byron 1788 1824 der sie vollendete Hortense nannte 10 und Alexandre Dumas 1802 1870 konnten in dieser Atmosphare schriftstellerisch arbeiten 11 Franz Schubert 1797 1828 widmete Ludwig van Beethoven 1770 1827 seine Variationen fur vier Hande uber die Melodie von Le bon chevalier Leipzig 1817 die ebenfalls von Hortense de Beauharnais stammen kann 12 13 Der Komponist Hector Berlioz 1803 1869 schrieb in seinen Memoiren in der hochsten Anerkennung von ihr 14 Nachweislich war sie auch Widmungstragerin anerkannter Komponisten wie Rodolphe Kreutzer 1766 1831 Opera lyrique Aristippe uraufgefuhrt 1808 in Paris 15 Johann Friedrich Reichardt 1752 1814 12 Elegies et Romances Erscheinungsjahr unbekannt 16 und Robert Nicolas Charles Bochsa 1789 1856 Fantaisie martial mit Variationen verlegt ca 1815 17 Ihre Memoiren wurden nach ihrem Tod in mehreren Banden von ihrem Sohn Louis Napoleon herausgegeben 18 Retracing the story of the Empire through its most intimate details this is also the poignant eye witness account of a true romantic of an adoring mother who would not see the extraordinary accession of her son Napoleon III deutsch Ihre Memoiren zeichnen in intimen Details die Geschichte des franzosischen Kaiserreichs nach und stellen einen ergreifenden Augenzeugenbericht einer Romantikerin und einer anbetenden Mutter dar die die aussergewohnliche Thronbesteigung ihres Sohnes nicht mehr erleben sollte 19 Stammbaum Bearbeiten Francois de Beauharnais Gouverneur von Martinique Marie Anne Henriette Francoise Pyvart de Chastulle Joseph Gaspard de Tascher de La Pagerie Marineoffizier Rose Claire des Vergers de Sannois Carlo Buonaparte Letizia Ramolino Maximilian I Konig von Bayern Auguste Wilhelmine Konigin von Bayern Alexandre de Beauharnais Armeeoffizier Josephine de Beauharnais Napoleon Kaiser der Franzosen Auguste von Bayern Vizekonigin von Italien Eugene de Beauharnais Adoptivsohn Napoleons Vizekonig von Italien Hortense de Beauharnais Konigin von Holland Louis Bonaparte Konig von Holland Josephine von Leuchtenberg Konigin von Schweden EugenieFurstin von Hohenzollern Hechingen Auguste de BeauharnaisPrinzgemahl von Portugal Amelie von LeuchtenbergKaiserin von Brasilien Napoleon Louis Bonaparte Grossherzog von Kleve und Berg Napoleon III Kaiser der Franzosen Napoleon Charles BonaparteSiehe auch BearbeitenBeauharnaisQuellen BearbeitenLouis Napoleon Bonaparte Hrsg Memoires de la Reine Hortense Band 1 als Digitalisat Band 2 als Digitalisat und Band 3 als Digitalisat alle Links abgerufen am 19 Juli 2023 alle drei Bande mit Anmerkungen von Jean Hanoteau versehen Nachdrucke der Librairie Plon Paris 1927 Scan einer historischen Notenausgabe von Partant pour la Syrie als Arrangement von Ferdinand Beyer bezeichnet als Kaiserlich franzosische Hymne abgerufen am 19 Juli 2023 Literatur BearbeitenChris Inken Soppa Hortense de Beauharnais Ein Leben im Schatten Napoleons Sudverlag GmbH Konstanz 2022 ISBN 978 3 87800 151 5 Christina Egli Dominik Gugel Hortense de Beauharnais Face a son destin Labhards Konstanz 2012 ISBN 978 3 939142 80 5 Pierre Grellet Konigin Hortense auf Arenenberg Neu hrsg und mit einem Vorwort und einem biografischen Anhang versehen von Dominik Gugel Hubert Frauenfeld u a 2001 ISBN 3 7193 1262 3 Dominik Gugel Christina Egli Hortense de Beauharnais Schicksalsjahre einer Konigin Labhard Medien Konstanz 2013 Sonderheft von Labhards Bodensee Magazin ISBN 978 3 939142 80 5 Alphons Nobel Konigin Hortense Die Erbin Napoleons Societats Verlag Frankfurt 1938 Jakob Hugentobler Konigin Hortense als Muse des Gesangs In Thurgauer Jahrbuch Bd 12 1936 S 25 31 e periodica ch Jakob Hugentobler Die Briefe der Konigin Hortense an die Effinger von Wildegg In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 66 Jg 1939 S 35 69 Digitalisat Hans Peter Mathis Das Poesiealbum der Konigin Hortense In Thurgauer Jahrbuch Bd 72 1997 S 119 127 e periodica ch Johannes Meyer Konigin Hortense und Prinz Ludwig Napoleon In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 35 Jg 1906 S 123 307 Digitalisat Friedrich Schaltegger Am Hofe einer Exkonigin Aus dem Tagebuch einer Ehrendame der Konigin Hortense In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 45 Jg 1916 S 93 178 Digitalisat 46 Jg 1917 S 105 165 Digitalisat 47 Jg 1918 S 119 182 Digitalisat 48 Jg 1919 S 1 44 Digitalisat Susanne Wosnitzka Blogtext FundstuckDesMonats August 2022 zu einer Originalausgabe Erstdruck von Hortense de Beauharnais Album Artistique In Archiv Frau und Musik Hrsg Teil 8 der Reihe FundstuckDesMonats www archiv frau musik de abgerufen am 19 Juli 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hortense de Beauharnais Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hortense de Beauharnais im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek abgerufen am 20 Juli 2023 Napoleonmuseum Schloss Arenenberg abgerufen am 20 Juli 2023 Pflanze Hortensie und ihre Namensgebung abgerufen am 20 Juli 2023 Partant pour la Syrie auf YouTube abgerufen am 20 Juli 2023 Werke aus dem Album Artistique auf YouTube gespielt auf einem originalen Tafelklavier dieser Zeit auf Schloss Arenenberg abgerufen am 20 Juli 2023 Le bon chevalier auf YouTube abgerufen am 20 Juli 2023 Talk mit Hortense Spezialistin Beatrice de Graaf auf YouTube abgerufen am 20 Juli 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Pressemitteilung Schloss Arenenberg vom 20 April 2023 abgerufen am 19 Juli 2023 www hortensien net abgerufen am 20 Juli 2023 www fmg hmtm hannover de Ausstellungsankundigung abgerufen am 19 Juli 2023 www napoleon org zu Partant pour la Syrie abgerufen am 19 Juli 2023 Susanne Wosnitzka Blogtext FundstuckDesMonats August 2022 zu dieser Originalausgabe In Archiv Frau und Musik Hrsg Teil 8 der Reihe FundstuckDesMonats www archiv frau musik de abgerufen am 19 Juli 2023 www imslp org zu Eugene de Beauharnais abgerufen am 19 Juli 2023 www imslp org zu Stephanie de Beauharnais abgerufen am 19 Juli 2923 www imslp org zu den 12 Romances abgerufen am 19 Juli 2023 Louis Napoleon Bonaparte Hrsg Memoires de la Reine Hortense Band 3 mit Anmerkungen von Jean Hanoteau Nachdruck der Librairie Plon Paris 1927 S 118f als Digitalisat abgerufen am 19 Juli 2023 Textstelle ubersetzt von Susanne Wosnitzka Pressemitteilung Schloss Arenenberg vom 20 April 2023 abgerufen am 19 Juli 2023 www musicksmonument nl abgerufen am 19 Juli 2023 www klassika info abgerufen am 19 Juli 2023 www musicksmonument nl abgerufen am 19 Juli 2023 www musicksmonument nl abgerufen am 19 Juli 2023 www imslp org zu Rodolphe Kreutzer abgerufen am 19 Juli 2023 www imslp org zu Johann Friedrich Reichardt abgerufen am 19 Juli 2023 www imslp org zu Robert Nicolas Charles Bochsa abgerufen am 19 Juli 2023 Louis Napoleon Bonaparte Hrsg Memoires de la Reine Hortense Band 1 als Digitalisat Band 2 als Digitalisat und Band 3 als Digitalisat alle Links abgerufen am 19 Juli 2023 alle drei Bande mit Anmerkungen von Jean Hanoteau versehen Nachdruck der Librairie Plon Paris 1927 www napoleon org abgerufen am 19 Juli 2023 Textstelle ubersetzt von Susanne Wosnitzka VorgangerAmtNachfolgerin Konig in von Holland 1806 1810Charlotte Napoleone BonaparteNormdaten Person GND 118553720 lobid OGND AKS LCCN n84078646 VIAF 68914466 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beauharnais Hortense deKURZBESCHREIBUNG Konigin von Holland und Mutter des Kaisers Napoleon III GEBURTSDATUM 10 April 1783GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 5 Oktober 1837STERBEORT Thurgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hortense de Beauharnais amp oldid 239076098