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Eugenie Hortense Auguste Napoleone de Beauharnais Prinzessin von Leuchtenberg 23 Dezember 1808 in Mailand 1 September 1847 in Freudenstadt war eine deutsch franzosische Adlige Sie war die letzte Furstin von Hohenzollern Hechingen und brachte als Stiefenkelin des franzosischen Kaisers Napoleon Bonaparte ein erhebliches Vermogen in die kleine Residenz Als Ehefrau des Erbprinzen und spateren Fursten Konstantin von Hohenzollern Hechingen war sie fur ihre Wohltatigkeit Frommigkeit und Volksnahe bekannt Insbesondere trat sie durch zahlreiche Stiftungen hervor die sie Kirche Kinderhausern Krankenspitalern und dem Altersheim zukommen liess Unter dem Furstenpaar erlangte Hechingen fur einige Jahre eine kulturelle Blute Eugenie de Beauharnais Furstin von Hohenzollern Hechingen Inhaltsverzeichnis 1 Familiare Herkunft 1 1 Eltern 1 2 Geschwister 2 Kindheit und Jugendjahre 3 Leben in Hechingen 3 1 Heirat mit Konstantin 3 2 Villa Eugenia 3 3 Die fromme Wohltaterin 4 Stammbaum 5 Film 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamiliare Herkunft BearbeitenEltern Bearbeiten nbsp Eugenie in jungen JahrenEugenie Hortense Auguste Napoleone Prinzessin von Leuchtenberg war die Tochter von Eugene de Beauharnais Herzog von Leuchtenberg und Furst von Eichstatt 3 September 1781 sowie der Prinzessin Auguste Amalie von Bayern 21 Juni 1788 Eugenies Vater war der Stief und Adoptivsohn von Napoleon I Nachdem Kaiser Napoleon seinen Adoptivsohn zum franzosischen Prinzen und 1805 zum Vizekonig von Italien erhoben hatte vermahlte er ihn 1806 mit der Prinzessin Auguste Amalie der Tochter des bayerischen Konigs Maximilian I Joseph Geschwister Bearbeiten Josephine 14 Marz 1807 7 Juni 1876 1823 Gemahlin des Konigs Oskar von Schweden Karl August Eugen Napoleon Herzog von Leuchtenberg 9 Dezember 1810 18 Marz 1835 1834 Prinzgemahl der Konigin Maria II von Portugal Amelie 31 Juli 1812 26 Januar 1873 1829 zweite Gemahlin des Kaisers Dom Pedro von Brasilien Theodelinde 13 April 1814 1 April 1857 1841 Gemahlin des Grafen Wilhelm von Wurttemberg Caroline Clotilde 15 Januar 1816 25 Januar 1816 Maximilian Eugen Joseph Napoleon Herzog von Leuchtenberg 2 Oktober 1817 1 Nov 1852 14 Juli 1839 mit der Grossfurstin Maria von Russland wobei er den Titel Kaiserliche Hoheit und den Rang eines russischen Generalmajors erhieltKindheit und Jugendjahre Bearbeiten nbsp Schloss Eugensberg um 1850Eugenie wuchs im Palais Leuchtenberg an der Ludwigstrasse in Munchen im Schloss Ismaning sowie in der Residenz Eichstatt 1 auf und verbrachte die Sommermonate mit ihren Eltern haufig auf dem von ihrem Vater erbauten Schloss Eugensberg am Bodensee im heutigen Salenstein Ihre Erziehung war streng katholisch Nach dem Morgengruss bei ihren Eltern besuchte sie den Fruhgottesdienst Religionsunterricht wurde ihr in Munchen vom Hofprediger Hauber erteilt der sie auch auf die Erstkommunion vorbereitete Die elterlichen Verhaltnisse waren in jeder Hinsicht furstlich So schrieb der Marquis de la Moussay im Jahr 1822 Le prince Eugene Beauharnais etale a Munich un luxe superieur a celui de la cour dt Prinz Eugene Beauharnais entfaltet in Munchen einen grosseren Luxus als der Hof 2 Das Munchener Palais hatte der bayerische Architekt Leo von Klenze fur uber zwei Millionen Gulden erbaut Als ihr Vater 1824 starb erbte Eugenie Schloss Eugensberg von ihm Leben in Hechingen BearbeitenHeirat mit Konstantin Bearbeiten nbsp Eugenie als LandesmutterAm 22 Mai 1826 fand die Hochzeit mit dem ebenfalls katholischen Erbprinzen Konstantin im Dom zu Eichstatt statt Vor der Trauung hatte sich das Paar kaum gekannt was damals in hochadligen Kreisen nicht ungewohnlich war 3 Nach Hechingen brachte Eugenie den Leuchtenbergischen Hofkavalier Gustav von Billing als Finanzberater mit der im Auftrag ihrer Mutter uber die eingebrachte hohe Mitgift wachen sollte und als Berater auch rasch das Vertrauen Konstantins gewann Bis 1833 wohnte das Erbprinzenpaar auf Schloss Lindich nahe Hechingen der Residenzstadt des Furstentums Hohenzollern Hechingen Sie verbrachten zur Sommerzeit viele Monate auf Schloss Eugensberg pflegten dort den Kontakt zu ihrer Tante Hortense und zu ihrem Cousin Louis Napoleon dem spateren Napoleon III In Hechingen besuchte Eugenie haufig Kranke und Arme schrieb viele Briefe las geistliche Bucher spielte Klavier und arbeitete an Stickereien 4 Eugenie besuchte immer wieder ihre Mutter in Munchen Bei einem dieser Besuche zu Weihnachten 1837 brachte ihre Tante Herzogin Ludovika in Bayern eine Tochter zur Welt Eugenie wurde Taufpatin und hielt die kleine Herzogin am 26 Dezember 1837 uber das Taufbecken Bei dem Baby handelt es sich um die spatere Kaiserin Elisabeth von Osterreich besser bekannt unter ihrem Spitznamen Sisi 5 Villa Eugenia Bearbeiten Eugenie war sehr lebenslustig und erlegte auf einer Jagd mit ihrem Gemahl im Jahr 1831 sogar selbst einen Hirsch 6 Das Paar unternahm viele Reisen nach Munchen an den Bodensee zu Schloss Eugensberg oder an den Sommersitz des bayerischen Konigs in Tegernsee 1833 begann eine grosse Italienreise die beinahe eineinhalb Jahre dauerte und bis nach Sizilien fuhrte nbsp Villa EugeniaEugenie verkaufte dann Schloss Eugensberg Kaufer war fur 32 000 Gulden Heinrich von Kiesow aus Augsburg 7 Von dem Erlos finanzierte man den Umbau der Villa Eugenia in Hechingen in die das Erbprinzenpaar 1834 einzog Die Furstin erwarb das am sudlichen Rand des Parks gelegene Gasthaus Zur Silberburg und liess es 1844 zu einer Villa umbauen welche zugleich als Gastehaus fur die adligen Verwandten genutzt wurde Die umliegenden Garten wurden ebenfalls aufgekauft und ein englischer Landschaftsgarten angelegt der heute so genannte Furstengarten Beruhmte Personlichkeiten waren Gaste des Hechinger Furstenpaares Eugenies Vetter Kaiser Napoleon III Hector Berlioz und Franz Liszt der mehrere Monate in Hechingen verbrachte und im Schloss Lindich untergebracht wurde Die Hofkapelle unter der Leitung Thomas Taglichbecks genoss einen guten Ruf Zu den sonntaglichen Hofkonzerten in der Villa an denen sich Konstantin und Eugenie beteiligten waren ab 1843 auch die Mitglieder der Museumsgesellschaft und des Musikvereins zugelassen Konstantin selbst komponierte und wirkte als Sanger Eugenie sang im Chor bei Auffuhrungen wie Joseph Haydns Sieben letzten Worten unseres Erlosers am Kreuze am Karfreitag 1830 in der Hechinger Stiftskirche 8 Konstantin hatte zahlreiche aussereheliche Affaren was Eugenie wohl nicht verborgen blieb Man kann davon ausgehen dass die Ehe nicht sehr glucklich war Zu ihrem Hofstaat gehorten Marie von Wagner als Hofdame zwei Kammerfrauen eine Beschliesserin zwei Diener und der Leibkutscher 9 Die fromme Wohltaterin Bearbeiten nbsp Buste Eugenies vor dem heutigen Amtsgericht HechingenEugenie blieb kinderlos und suchte Trost in einer zunehmenden Frommigkeit Der Tag begann und endete mit Gebeten Sie grundete ein Altersheim und 1839 die grosse Kinderbewahranstalt in Hechingen das Gebaude mit ihrer Buste ist heute Sitz des Amtsgerichts Es wurde fur jene Kinder errichtet deren Eltern wegen Betreibung eines Gewerbes oder wegen Verrichtung ihrer Haus und Feldgeschafte an der Aufsicht Pflege und Erziehung ihrer kleinen Kinder ofters gehindert waren 10 nbsp Gedenkfenster in der Stiftskirche HechingenLiebevoll kummerte sie sich auch zehn Jahre lang um ihren kranken Schwiegervater Furst Friedrich der sich von den Kriegsverletzungen nie erholt hatte und 1838 auf Schloss Lindich starb Gemeinsam mit ihrem Mann nahm Eugenie jeden Grundonnerstag an zwolf alten und bedurftigen Einwohnern eine Fusswaschung vor um sie danach zu einem Apostelmahl ins Billardhauschen im Furstengarten einzuladen wo nach einem Gebet Stockfisch mit Sauerkraut gereicht wurde Eugenie erkrankte an Tuberkulose Ab 1842 mehrten sich die Anzeichen der Krankheit Nach der Teilnahme an der Taufe ihres Cousins Ludwig war sie bis in den Sommer 1845 bettlagerig in Schloss Ismaning und konnte erst Mitte September nach Hechingen zuruckkehren 11 Im Winter 1846 zog sie in die sogenannte Hofkuche direkt hinter der Villa Eugenia um da hier besser geheizt werden konnte Von ihren Arzten wurde sie mit aus heutiger Sicht kuriosen Methoden behandelt Dazu gehorte das Inhalieren von Kuhdungdampfen und das Verbrennen von Moxastabchen auf ihrer Brust Wegen der Ansteckungsgefahr durfte sie ihren Mann nur noch selten und auf Distanz sehen Im Sommer 1847 begab sie sich zur Kur nach Badenweiler Auf der Ruckreise starb sie im Hotel Post in Freudenstadt am 1 September 1847 Eugenie wurde in der Gruft vor dem Hochaltar in der Hechinger Stiftskirche beigesetzt Ihr Herz das auf Wunsch ihrer Mutter in der Hauskapelle des Palais Leuchtenberg in Munchen in einer Urne verwahrt wurde ist seit 1952 in einer Nische beim rechten Choraufgang der Stiftskirche untergebracht In ihrem Testament bestimmte Eugenie einen erheblichen Teil ihres Vermogens das sich bei ihrem Tod auf etwa 850 000 Gulden belief fur wohltatige Zwecke Die ihren lieben Hechingern fur soziale Zwecke vermachten Werte waren davon anteilig etwa 273 000 Gulden 12 Stammbaum BearbeitenAhnentafel Eugenie de BeauharnaisUrgrosseltern Francois de Beauharnais Marie Anne Henriette Francoise Pyvart de Chastulle Joseph Gaspard Tascher de La Pagerie Rose Claire des Vergers de Sannois Friedrich Michael von Pfalz Birkenfeld 1724 1767 1746Maria Franziska von Pfalz Sulzbach 1724 1794 Georg Wilhelm von Hessen Darmstadt 1722 1782 1748Luise zu Leiningen Dagsburg Falkenburg 1729 1818 Grosseltern Alexandre de Beauharnais 1760 1794 1779Josephine de Tascher de la Pagerie 1763 1814 Maximilian I Joseph von Bayern 1756 1825 1785Auguste Wilhelmine von Hessen Darmstadt 1765 1796 Eltern Eugene de Beauharnais 1781 1824 1806Auguste von Bayern 1788 1851 Eugenie de BeauharnaisFilm Bearbeiten nbsp Aufgebahrte FurstinNapoleons Erben in Bayern Die Herzoge von Leuchtenberg BR Filmdokumentation von Bernhard Graf 2020 Literatur BearbeitenAnton Heinrich Buckenmaier Eugenie Furstin von Hohenzollern Hechingen Menschen und Machte um eine Stiefekelin Napoleons I Sonderdruck aus Zeitschrift fur Hohenzollerische Geschichte 1 Bd der ganzen Reihe 88 Bd Acker Gammertingen 1965 Anton Heinrich Buckenmaier Michael Hakenmuller Friedrich Wilhelm Constantin Der letzte Furst Gluckler Hechingen 2005 Ulrich Feldhahn Stefan Schmidt Lawrenz Otto Werner Furstin Eugenie von Hohenzollern Hechingen Begleitheft zur Gedachtnisausstellung Hohenzollerische Landessammlung Hechingen 1997 Ulrich Feldhahn Seul a Hechingen je peux oublier Rome Eugenie de Hohenzollern Hechingen une Beauharnais au temps du Biedermeier In Societe des Amis de Malmaison Bulletin 1997 No 31 S 69 75 Bernhard Graf Napoleons Erben Die Herzoge von Leuchtenberg Munchen 2021 Rudolf Marti Eugensberg ein Schloss und 2500 Jahre Geschichte Huber Frauenfeld 1997 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eugenie de Beauharnais Album mit Bildern Videos und Audiodateien Eugenie brachte den Glanz Deutsche Stiftung DenkmalschutzEinzelnachweise Bearbeiten Feldhahn u a 1997 S 6 Brief an den Vicomte de Montmorency vom 1 Februar 1822 vgl Bayerische Akademie der Wissenschaften Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte Bd 18 1935 S 168 Feldhahn u a 1997 S 9 Feldhahn u a 1997 S 10 S 13 und S 15 Christian Sepp Ludovika Sisis Mutter und ihr Jahrhundert Munchen 2019 S 184 Buckenmaier u a 2005 S 70 Thurgauer Zeitung vom 14 Januar 2004 Ressort Untersee und Rhein Feldhahn u a 1997 S 13 Feldhahn u a 1997 S 10 Zitiert nach Feldhahn u a 1997 S 16 Feldhahn u a 1997 S 17 Vgl Carola Nathan Eugenie brachte den Glanz In Monumente online Januar 2005 Normdaten Person GND 120666995 lobid OGND AKS VIAF 77152196 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beauharnais Eugenie deKURZBESCHREIBUNG Prinzessin von Leuchtenberg und durch Heirat Furstin von Hohenzollern HechingenGEBURTSDATUM 23 Dezember 1808GEBURTSORT MailandSTERBEDATUM 1 September 1847STERBEORT Freudenstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugenie de Beauharnais amp oldid 237333794